RespekTiere startete am Freitag die große ‚MEAT IS MURDER-Tour’ mit einer Auftaktkundgebung beim Bergheimer Schlachthof. Der Ort war ein gut gewählter, sterben hier doch rund 60 000 Rinder jedes Jahr einen grausamen Tod – und nicht nur das, denkt der Betreiber doch laut über ‚zusätzliche Kapazitäten’ nach. Noch immer nennt man sich ‚Tauernrind’, wohl um Anspruch auf eine regionale Marke zu erheben und damit eine gewisse Idylle aufrecht zu erhalten; nichts desto Trotz aber können lokale Bauern die Nachfrage längst nicht stillen, der Ort ertrinkt in Blut, und so kann man mehr und mehr Tiertransporte aus allen Herren Länder in Bergheim sehen, Mördertouren vom Baltikum in den Flachgau sind keine Seltenheit.
Ein großes Lob gilt an dieser Stelle der Bergheimer Polizei sowie deren Postenkommandanten Helmut Naderer, ein Team welches sich wieder und wieder als große TierfreundInen ‚geoutet’ hat und welches in regelmäßigen Abständen groß angelegte Tiertransport-Kontrollen durchführt. So auch am Dienstag, dem 16. August, wo man leider wieder viele Missstände aufdeckten musste; dementsprechend schrieb die Kronen-Zeitung am Tag nach der ‚Aktion scharf’: ‚Eine Kuh hatte durch besonders unsachgemäßen Transport im LKW bereits eine klaffende und stark blutende Wunde am linken Hinterfuß erlitten:’ PK Helmut Naderer: ‚So viele Beanstandungen gab es schon lange nicht.’ Es setzte zwei Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Tiertransportgesetz, drei weitere Organmandate wurde ausgestellt, etwa weil mehrere Kälber in den Transportern angebunden waren. 10 zusätzliche Verwarnungen sind ausgesprochen worden, vor allem deswegen, weil den armen Tieren zu wenig Einstreu geboten worden war – was zur Folge hat, dass die Verletzungsgefahr, z. B. durch Ausrutschen, eine wesentlich höhere ist. Die Aktion dauerte sieben volle Stunden, von sieben Uhr morgens bis 14 Uhr am Nachmittag, wobei sieben Polizisten mit den Tiertransport-Inspektoren des Landes Salzburg, Dr. Manfred Pledl und Mag. Anna Huber, insgesamt 42 LKW kontrollierten. Rund 20 AktivistInnen hatten sich am späteren Nachmittag trotz brütender Hitze bei der Zufahrt zum Schlachthof versammelt und bald wehte ein buntes Fahnenmeer den zahlreichen AutofahrerInnen entgegen; ‚So lange es Schlachthöfe gibt wird es auch Schlachtfelder geben’, ‚Tiere sind Lebewesen keine Ware’, ‚Highway to Hell’, und viele andere Schriftzüge waren da zu lesen und so manche/r AutofahrerIn belohnte die Kundgebung mit einem hochgesteckten Daumen. Gevatter Tod, als Wegweiser in richtung Schlachthof deutend, hielt ein Schild ‚WELCOME TO MY PARADISE‘ in seinen knochigen Händen und ein Aktivist in dornengekrönter Schweinemaske konnte mit einem riesigen Holzkreuz gesehen werden, hinter sich ein Transparant ‚Wir sterben täglich für Eure Ernährungssünden!‘ Natürlich erinnerten wir dann auch wieder die Politik an ein säumiges Versprechen – wann endlich kommt das längst überfällige Verbot für ein betäubungsloses Schlachten??? Wann endlich wird diese legale Tierquälerei, eine der schrecklichsten überhaupt, endlich verboten, und zwar für jedermann/fru, egal wessen Herkunft, egal wessen Motives???? Denn, so verriet ein weiteres Stoffband, auch religiöses Schlachten ist Tierquälerei! Ein Verbrechen am Mitgeschöpf bleibt immer ein Verbrechen, auch wenn es im Namen eines Gottes geschieht. RespekTiere wird derartige Kundgebungen die nächsten Monate hindurch immer wieder durchführen, und zwar in verschiedenen Städten quer durch Österreich. Wollen sie Ihre eigene ‚MEAT IS MURDER-TOUR‘-Kundgebung an Ihrem Wohnort gestalten? Wir helfen Ihnen gerne mit der Vorbereitung! Am gestrigen Samstag führten RespekTiere-AktivistInnen dann auch eine Flyeraktion in den Einkaufszentren von Feldkirch durch, am kommenden Dienstag wird in der Marktgasse im Stadtzentrum eine erneute Kundgebung folgen, wo auf tierleidfreie Ernährung und die furchtbare Situation in Vorarlbergs Schweineställen hingewiesen wird. Beginn: 18 Uhr, bis ca. 22 Uhr!!!
Achtung, Achtung, Achtung! |