Unermüdlich versucht RespekTiere auf das Los der sogenannten ‚Futter’tiere aufmerksam zu machen; Heuschrecken und Co darben seit Gedenken unter wirklich unfassbaren Umständen in PVC-Boxen in Verkaufsräumen, auf entsetzliche Weise zusammengepfercht und ohne Nahrung einen sicheren Tod erwartend – diese Grausamkeiten weden dann auch noch nicht versteckt, sondern hoch offiziell begangen! Ein Leid, welches seit vielen, vielen Jahren einfach übersehen und viel zu oft ignoriert wird. Und das in einem Land, welches sich selbst so gerne als jenes mit dem ‚besten Tierschutzgesetz weltweit‘ bezeichnet! Noch schizophrener: wo in selbigem Gesetz schwarz auf weiß und unmissverständlich folgendes vermerkt ist: der § 5 des Tierschutzgesetzes besagt im Unterpunkt 10: ‚…gegen das Gesetz verstößt wer: ‚ein Tier Temperaturen, Witterungseinflüssen, Sauerstoffmangel oder einer Bewegungseinschränkung aussetzt und ihm dadurch Schmerzen, Leiden, Schäden oder schwere Angst zufügt‘; Punkt 13 verlautet: ‚…gegen das Gesetz verstößt, wer ‚die Unterbringung, Ernährung und Betreuung eines von ihm gehaltenen Tieres in einer Weise vernachlässigt, dass für das Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden verbunden sind oder es in schwere Angst versetzt wird‘; weiters lesen wir im §16, Punkt 1, dass ‚…die Bewegungsfreiheit eines Tieres nicht so eingeschränkt werden darf, dass dem Tier Leiden, Schmerzen oder Schäden zugefügt werden oder es in schwere Angst versetzt wird‘. Die berechtigten Fragen, die sich uns nun stellen: warum dann darf man diese Tiere den schrecklichen gegebenen Bedingungen aussetzen, ohne dafür bestraft zu werden? Warum ist der Verkauf der Tiere in den unseligen PVC-Boxen weiterhin erlaubt? Warum werden TierschützerInnen, welche in den Geschäften wo Heuschrecken und Co verkauft werden auf diese Tatsachen hinweisen immer wieder des Verkaufsraumes verwiesen? Warum reagieren Behörden auf diesbezügliche Anzeigen höchst zögerlich, veranlassen keine Veränderung der Ist-Zustände?????
Frei nach dem großartigen Michal Kolesar, der da einst sagte ‚Wenn das Gesetz gegen das Leben geht, was ist mehr wert? Das Leben oder das Gesetz?‘, greifen deshalb immer mehr tierliebende Menschen zur Selbsthilfe. So zum Beispiel im Falle der wunderbaren Bettina Stoifl, die in einer ‚Hornbach‘-Filiale ein äußerst mutiges Zeichen setzte, als sie eine Box mit 10 Heuschrecken entdeckte – fünf davon bereits tot. Sie ergriff erbost die Initiative, schnappte die Insekten, hinterließ Namen und Adresse an der Kasse (falls die Geschäftsleitung Anzeige erstatten wolle) und ging ihres Weges – ohne Bezahlung! Oder wie unlängst in Salzburg; Heuschrecken in aussichtsloser Lage, ohne jegliche Rückzugsmöglichkeiten, ohne Nahrung, den Blicken und Betastungen von KundInnen hilflos ausgeliefert – um sich dann eine Stunde später auf wundersame Weise in einem Terrarium zum Aufpäppeln wiederzufinden; bevor sie bei sommerlichen Temperaturen in die Freiheit entlassen werden! Man braucht kein Prophet sein, um vorauszusagen: wenn der Gesetzgeber nicht reagiert, dann werden tierliebe Menschen ohne Schuldgefühl vermehrt zur Selbsthilfe greifen. Bis das Land mit dem ‚besten Tierschutzgesetz‘ seine eigenen Vorgaben umsetzt und erfüllt – auch für Insekten (Bilder oben zeigen zuerst die unfassbare Zwangslage in den PVC-Boxen; darunter dann nach dem ‚Umzug‘ in geräumige Terrarien, versorgt mit saftigem Salat)!!!! Vegan Bake Sale in Salzburg! Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen fand vergangenes Wochenende das “Fairkehrte Fest” in der Ignaz-Harrer-Straße in Salzburg statt (www.fairkehr.net). Diese tolle Initiative war eine willkommene Gelegenheit für den “Vegan Bake Sale”. Zahlreiche fleißige BäckerInnen haben vegane Torten, Kuchen, Muffins, Cupcakes, Tofutascherl etc. vorbereitet, die gegen eine Spende an die interessierten BesucherInnen des Fairkehrsfestes kredenzt wurden. Der Erlös kam drei Tierrechtsorganisationen zugute: Respektiere, dem Tierparadies Schabenreith sowie der Veganen Gesellschaft Österreich. Claudia Bazinger (www.totallyveg.blogspot.com/), ihr Freund Michi sowie Silvia Rottmair haben den Bake Sale perfekt organisiert. Neben dem riesigen süßen Angebot gab es Fair-Trade-Kaffee. Silvia Rottmair hat mit liebevollem Detail “Eselkekse” kreiert, deren Erlös in die Respektiere-Eselhilfe in Mauretanien fließt (Bild ganz links zeigt die vielleicht weltbeste Veganköchin Sylvia Rottmair, Mitte die von ihr geschaffenen Soli-Kekse, Bild rechts die immer im Einsatz für die Tiere stehende RespekTiere-Aktivistin Mag. Silvia Gamper).
An einem angeschlossenem Infostand wurden die PassantInnen über vegane Lebensweise informiert. Ganz deutlich ist spürbar, dass sich das vegane Image in den vergangenen Jahren sehr zum Positiven verändert hat. Vegan zu leben gilt mittlerweile als “normal” und Dank des wachsenden Angebotes an veganen Lebensmitteln hat es den vermeintlichen Nimbus des Asketischen längst verloren. Wir konnten viele sehr informative Gespräche mit den meist ökologisch bereits sensibilisierten PassantInnen führen, von der Schülerin, die sich aktiv im Tierschutz engagieren möchte, über den Pensionisten, der den Ruhestand bewusst auch dazu nützen möchte, sich gesund und genussvoll zu ernähren bis hin zum Biobauern, der sich bereits vegetarisch ernährt und den Wunsch verspürt, vegan zu werden.
Die einzige Schwierigkeit war, sich unter all den süßen Köstlichkeiten zu entscheiden. Insgesamt haben wieder tausende Menschen das Fest besucht, mit denen wir uns austauschen durften und zukünftig netzwerken werden. Eine mehr als gelungene Veranstaltung – der Zuspruch und das Lob gibt uns sehr viel Motivation und Energie für die Zukunft (Foto links oben: Vegan Bake Sale-Stand; rechts: Silvia Rottmair und Dani Lemurwa im Einsatz; links unten: Mit-OrganisatorInnen Claudia und Michi beim Verkaufen veganer Köstlichkeiten)! Wir bedanken uns vom ganzen Herzen bei all den KuchenspenderInnen, BesucherInnen und AktivistInnen, welche den ganzen Tag über damit verbrachten die Tierrechtsbotschaft erfolgreich zu verbreiten! 🙂 Achtung: RespekTiere ist am samstägigen Fair Planet-Fest am Pfarrplatz in Linz vertreten! Besuchen Sie die großartige Veranstaltung und unseren Stand in der OÖ-Metropole! Von 12 bis 20 Uhr!!!! |
