Punktgenau zum gestrigen Weltmilchtag veranstaltete RespekTiere in der Salzburger Altstadt einmal mehr eine Kundgebung zur Thematik. So konnte man am frühen Nachmittag mehrere AktivistInnen sehen, welche – in Todes-, Metzger-, oder Kuhkostümen gehüllt ‚die andere Seite‘ des Lebensmittels Milch, jene abseits einer Bauernhof-Romantik, die so leider nicht existiert (und in Wahrheit wohl nie existiert hat), veranschaulichten. Denn so unschuldig wie manch eine/r vielleicht meinen mag ist der weiße Saft dann beileibe nicht! Tatsächlich steckt viel zu oft abgrundtiefe Tierquälerei hinter jedem Glas Milch – denn bitte bedenken Sie: es ist wohl ein unbestreitbares Faktum, dass sich die Milchkuh in einem immerwährenden Prozess der (fast immer künstlichen) Befruchtung und des Gebärens befinden muss, an sonst würde sie für die moderne Tierausbeutungswirtschaft keine annehmbare Menge an Milch ‚produzieren‘ können. Was aber zum Beispiele mit den unzähligen Kälbern passiert, welche durch eine derartige Konstellation in viel zu großer Zahl geboren werden, darüber brauchen wir dann wohl auch kein Wort verlieren, Sie wissen es… Wussten Sie aber auch, dass die allermeisten ‚Milchkühe‘ ein Leben in Anbindehaltung verbringen? Ständig angekettet, mit gerademal genügend Platz um Aufstehen und sich Niederlegen zu können? Dass deren Schweife oftmals auch noch hochgebunden werden – aus ‚hygienischen Gründen‘, dass damit aber ihre natürliche ‚Fliegenabwehrwaffe‘ ausgeschaltet ist? Dass deren Lebenserwartung nur wenige Jahre beträgt, denn sobald ihre auf unfassbare Werte hochgezüchtete ‚Milchleistung‘ nur ein wenig nachlässt, ihr Platz von einer jungen, ‚frischen‘ Kuh besetzt wird? Dass die lebenslange Ausbeutung am Ende des Weges IMMER mit dem Schlachthof gedankt wird? Dies sind dann nur einige Wahrheiten zur Milch; tatsächlich, auch über die gesundheitlichen Folgen des Milchkonsums ist in den letzten Jahren eine Diskussion entflammt; das Image des ‚Überlebensmittels‘ hat zuletzt schwere Kratzer abbekommen, nachdem es nun selbst bei ÄrztInnen und ErnährungsberaterInnen zunehmend in Kritik gerät, ja diese immer öfters vom ‚Genuss‘ sogar abraten. Wir möchten nun gar nicht tiefer auf all diese Dinge eingehen – gerne könne wir in persönlichen Gesprächen darüber sprechen – sondern Sie heute allein den ethischen Standpunkt zu überdenken bitten: wissen Sie, dass ‚Mensch‘ das einzige Säugetier ist, welches die Muttermilch einer anderen Gattung zu sich nimmt? Dass wir dafür in Kauf nehmen, jene Babys, für welche die Milch eigentlich bestimmt ist, am Tag ihrer Geburt von der Mutter wegzusperren, weil jeder Tropfen uns zu wertvoll ist? Wir den Tierkindern stattdessen billigsten Milchaustauscher anbieten, während diese nach ihrer Mutter schreien? Ist solch eine Unmenschlichkeit ethisch korrekt? Auf Grund all dieser Fakten berichteten RespekTiere-AktivistInnen heute davon, dass 90 % der österreichischen Kühe ein Leben in Kettenhaltung verbringen, ihrer Kinder beraubt, um ja keinen Tropfen der kostbaren Flüssigkeit auf natürliche Weise zu ‚verschwenden‘. Man konnte hören wie viele Kälber dem menschlichen Streben nach dem ihnen zugedachten Lebenssaft zum Opfer fallen, einem marktwirtschaftlichen Prozess völlig hilflos ausgeliefert. Mittels Flugblatt wurde darüber aufgeklärt, dass ‚A Faire Milch‚, das Schlagwort der Milchbauern, nichts mit Fairheit gegenüber dem ‚(ausge-)Nutz(ten)Tier zu tun hat, ganz im Gegenteil; das ‚Gütesiegel‘ sagt nichts über Haltung und Umgang mit den Tieren aus, es soll lediglich die Bauern und Bäuerinnen bereichern. Auch der Nimbus des ‚Überlebensmittel‘ Milch wurde angekratzt, stellen doch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse wie bereits erwähnt dem weißen Saft, über Jahrhunderte hinweg als unglaublich gesund gepriesen, kein besonders gutes Zeugnis mehr aus. Leider verhinderte strömender Regen längere Gespräche mit den trotzdem zahlreichen PassantInnen; dennoch zückten die vorbeieilenden Menschen zu Dutzenden ihre Fotoapparate und werden auf diese Weise beim Betrachten der Bilder hoffentlich über das Gesehene nochmals nachdenken! :) ‚Würden Sie so leben wollen?‚ Waren die Schlagworte des Tages; gezeigt wurden hierzu Kälber an Eisenketten, eingepfercht auf kleinstem Raum zur Mast. ‚Milch trinken tötet‘, und ‚Unschuldig Weiß – für das Kalb blutig rot‘, konnte gelesen werden – ebenso wie unsere großen Hinweistransparente auf die laufende Kampagne für die Festsetzung von ’Tierschutz in die Verfassung‘, wofür wir bereits an die 5000 Unterschriften gesammelt haben! |