Die unendliche Geschichte – Rieder Berberaffen!

Viele von Ihnen erinnern sich bestimmt noch an die so traurige Geschichte der Berberaffen von Ried – jene so unglücklichen ZeitgenossInnen, welche in einem verfallenden Bauernhof im Innviertel/OÖ eingekerkert leben und sterben.
Durch einen Tipp aus der Bevölkerung waren wir vor einigen Jahren auf das Schicksal der Tiere aufmerksam geworden – und hatten sofort gehandelt! Tatsächlich setzten wir alle Hebel in B ewegung, und nachdem die Konfrontation mit den zuständigen Behörden sowie der Tierhalterin zu keinem vernünftigen Ergebnis führte, besetzen wir den Hof in einer aufsehendserregenden Aktion (Nachzulesen unter: http://www.respektiere.at/news700px.php?catid=&newsid=243).
Letztendlich, nach einem mehrstündigem Bangen, zogen wir erst dann ab, als wir vom Sachverwalter – die Tierhalterin ist entmündigt – ein E-Mail bekamen, schwarz auf weiß, wo uns eine ’sofortige Betreuung der Tiere durch ein primatenkundiges Team‘ sowie ein Umzug binnen drei Monaten in eine artgerechtgere Umgebung zugesichert worden waren.
Den schönen Worten folgten auch Taten, aber leider keine in jenem Ausmaß welches wir erwarten durften – hatten wir doch, entgegen der Meinung des Amtstierarztes, der meinte, er hätte es überall versucht, doch ‚in ganz Europa übernimmt niemand die Affen‘, gleich vier Stellen gefunden, wo die Tiere glücklich hätten leben können (unter anderem eine riesige Primatenauffangstation in Holland, wo den überlebenden Affen – zwei der sechs hatten wir nur mehr skelettiert in der Käfiganlage aufgefunden – ein Leben unter fast natürlichen Umständen auf einer mehrere Hektar großen Fläche geboten worden wäre; es sollte nicht sein, demgegenüber stand ein verletztes Behördenego und eine falsch verstandene Tierliebe einer psychisch kranken Frau)!

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Sei es wie es sei, jedenfalls wurde von Seiten der Zuständigkeit der so gut klingende Plan plötzlich und unerwartet geändert, die Käfiganlage aber wenigstens umgestaltet, mit Sitz- und Spielmöglichkeiten versehen, der wettergeschützte Raum mit Stroh ausgepolstert; und, ganz wichtig: es wurde uns versprochen, AffenexpertInnen hinzuzuziehen, welche in Folge die Haltung ständig überwachen, kontrollieren und auf ein gutes Standard heben würden. Diese fixe Zusage rang uns schließlich die Einsicht ab das bestmögliche für die Berberaffen erreicht zu haben – der Umzug war von Anfang an doch nur leeres Geschwafel gewesen, wer weiß so etwas besser als wir?!
Von jenem Tag an bis heute gab es aber dann, Sie kennen uns, natürlich alle paar Monate erneute Recherchen, Bilder von Inneren des Hofes wurden uns zugespielt – bald die Überzeugung: ja, die Situation hatte sich wirklich um vieles gebessert, aber dennoch: in Anbetracht der Jahrhundertchance, welche sich für die Rieder Berberaffen ergeben hätte, bricht es BetrachterInnen wohl das Herz, die Tiere noch immer so gottverdammt einsam und verlassen im Nirgendwo vorzufinden; darüber können auch Reifen und Seile in der Käfiganlage nicht hinwegtäuschen!

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Guantanamo in Ried…einsam und verloren – Rieder Berberaffen

Nun gibt es brandneue Bilder; es dürften demnach nur mehr 2 der Affen am Leben sein (eines der Probleme, welche uns letztendlich zustimmen ließ, die Berberaffen an dem Platz zu belassen: sie haben schon damals ihre Lebenserwartung fast erreicht). Aber nun hat die Halterin, inzwischen sogar mit einem Tierhalteverbot ausgestattet – aber über Irr- und Umwege, für welche Österreich ja so berühmt ist – offensichtlich noch immer im ‚Besitz‘, wenn auch nicht rechtlichen, der Tiere, anscheinend wieder damit begonnen, Unmengen von Gemüse in der Anlage zu verstreuen; wahrscheinlich gut gemeint, aber solche Mengen, dass es den Tieren völlig unmöglich ist sie zu verzehren. Deshalb liegt erneut der Geruch der Fäulnis über dem Hof, unzählige Insekten werden angezogen, dazu Ratten. Ganze Wespenschwärme umkreisen das zerfallende Überangebot und bilden eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Eingeschlossenen.
Von ‚PrimatenexpertInnen‘ ist keine Handschrift mehr sichtbar, der gesamte, zugegeben recht große, Käfig ist zwar mit Stroh ausgelegt – welches aber seit sehr langer Zeit nicht erneuert worden ist, enstprechend aussieht.
Ja, die Tragödie findet ihre Fortsetzung, einmal mehr nur darum, weil die zuständige Behörde nicht mit jenem Nachdruck agiert, der geboten wäre, um ein an und für sich großartiges Tierschutzgesetz auch entsprechend umzusetzen. Es fehlt ihr an Mut und Entschlossenheit, um es vornehm auszudrücken, an bestimmten männlichen Geschlechtsmerkmalen…
Wir sind deshalb gezwungen erneut alles zu tun um den Wahnsinn endlich zu beenden, die unaussprechliche Schande von Ried zu tilgen! Wir werden alsbald von entsprechenden Schritten berichten!

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