wir sind unfassbar glücklich – bitte lesen Sie DIE Weihnachtsgeschichte!

Wenn das nicht DIE allerschönst mögliche Weihnachtsgeschichte ist – ein unfassbar emotionaler Erfolg ist geschafft!

Sie, liebe LeserInnen der RespekTiere-Nachrichten, erinnern sich ganz bestimmt noch daran – seit mehreren Jahren bemühen wir uns nun schon um das alte Krokodil aus dem verfallenem Zoo von Nouakchott – der Arme hat ein Leben in furchtbarster Entbehrung hinter sich, er ist der letzte Überlebende des Fiaskos  ‚Zoo in der Wüste‘…

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Foto: in dieser unfassbare Triste musste das Krokodil 40 Jahre lang aushalten…

Furchtbare Qualen hatten sie alle einst ausgestanden, jene, die bis 2007 in unfassbarer Triste weggesperrt waren; Löwe, Paviane, Hyäne, Affen, Warzenschwein – allesamt waren sie vertreten, ihr Dasein ein Schmerz in der Seele; selbst das Innerste des/der TierrechtlerIn schrie bei einem derart niederschmetterndem Eindruck nach Erlösung, und wie oft haben wir wohl zu Gott Allah gebetet, bitte lass sie einfach sterben…. der unaussprechliche Herzenswunsch wurde erfüllt, denn wie von Geisterhand weggefegt haben sie plötzlich die Reise angetreten, eine/r nach dem/der anderen, ganz bestimmt mit einem Lächeln haben sie Gevatter Tod begrüßt . Ja, es kommt aus unserem Munde, das Ableben all jener Gebrochenen war eine Erleichterung, die Nachricht vom großen Sterben wie die Vertreibung von Schatten auf der Seele!

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Alle sind sie gegangen, nur er nicht. Ein altes Krokodil, seit 1970 eingesperrt in einen Wahnsinn, ein fürchterliches Gefängnis aus Beton, Sand und einer grünen Wasserlacke, die noch dazu regelmäßig in der gnadenlosen Sonne ins Nichts verdampfte. Wie haben wir gekämpft, ein immerwährendes Tauziehen, jedoch keine Chance ihn frei zu bekommen, keine Möglichkeit; bald stand sogar die letzte Eventualität, die Euthanasie,  im Raum – wer mag es verdenken, alles musste besser sein als so zu leben! Jedoch, in einem verzweifelten Moment setzten wir uns lange zu dem Kroko – und im selben Augenblick wo sich unsere Blicke trafen, war es gewiss: nein, damit würden wir zwar die Misere beenden, aber wäre das Töten dann nicht viel mehr passiert, nur um unsere eigenen Gefühle, unser Gewissen, zu beruhigen? Weil WIR nicht länger hatten zusehen können, weil WIR zur Tatenlosigkeit verdammt waren? Weil WIR es waren, die es nicht mehr aushielten, an die Not des armen Tieres denken zu müssen, ohne Unterlass? Wäre der wesentlich mutigere, aber auch dementsprechend schwerere Weg nicht der des Kämpfens? Ohne müde zu werden, zu versuchen, dem Krokodil wenigstens noch ein paar versöhnliche Jahre schenken zu können? Waren wir ihm diese Chance nicht mehr als nur schuldig???

So bezahlten wir einen Wächter um auf das Reptil aufzupassen; Saleck, unser so wichtiger Mitarbeiter vor Ort, kam nun regelmäßig mit Fleischresten – angeblich war das Reptil zwischenzeitlich oft monatelang nicht gefüttert worden. Wir engagierten Handwerker und ließen das Wasserbecken neu ausmauern, seither natürlich auch ständig nachfüllen, mit Frischwasser versorgen – besonders treue LeserInnen erinnern sich vielleicht noch an die ersten Bilder im prall gefüllten Becken, welche Freude war es das Krokodil endlich wieder einmal tauchen zu sehen – in Fakt, es hielt sich nun zu allermeist unter Wasser auf, kam nur mehr zum Luftschnappen an die Oberfläche. Es schien glücklich, wenn es am Grunde des Beckens lag, wie im Schlaf, der Grausamkeit der Welt da oben für Minuten entronnen.

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Foto: endlich Wasser! Auf Grund unseres Betreibens war es dem Krokodil endlich möglich abzutauchen und einer grausamen Welt zu entfliehen…

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Fotos, erste Reihe: nach einem Steinwurf auf den Kopf konnte das arme Tier wochenlang nur mehr seitlich schwimmen. Fotos Reihe zwei: ein zur Schau gestelltes Kuriosum, aller Rechte beraubt; im trüben brühwarmen Wasser

Und dann die Kinder: die Kunde vom Monster machte schnell die Runde in der Nachbarschaft, und leider sollte dieses, in seiner Öde hoffnungslos gefangen, auch noch ein wehrloses sein. Die alten Mauern des Geländes hatten längst den Elementen Tribut gezollt, und selbst das Bezahlen des Ausbesserns war immer nur ein Aufschub an Zeit, ein Aufschub von Brutalität – die Kinder fanden ständig wieder eine neue Stelle um die zerfallenden Gemäuer zu durchbrechen – und fortan galt es als Probe des Mutes Steine nach dem armen Tier zu werfen. Sage ich Steine? Berge von Steinen; jede Woche räumte der Wärter, in der eigenen Armut verstrickt und in Lethargie verkörpert,  eine riesige Anhäufung  davon – siehe Bild – aus dem Gefängnis…

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Unvorstellbar: ein solcher Haufen Steine wurde vom Wärter aufgetürmt – die wöchentliche Sammlung im Gehege, allesamt wurden sie auf das Krokodil abgeschossen…

Doch viele deren fanden ihr Ziel; so schwamm das Reptil vor zwei Jahren über Monate hinweg nur mehr seitlich, eine schwere Kopfwunde zwang es dazu; ein andermal traf ein Geschoss ein Auge, das Organ ist blind geblieben; der wunderbare Dr. Matthias Facharani, Tropenmediziner aus Bayerisch Gmain und unsere so fantastischer Mithelfer (wir werden schon im Februar wieder gemeinsam vor Ort sein um der Eselklinik unterstützend zu helfen!), stellte einen Medikamentencocktail zusammen, ein Allheilmittel, vor allem gegen bestimmt latente Schmerzen wirksam, welchen wir sogleich verabreichten und welcher dann in gewissen Abständen wieder, in Fleischresten versteckt,  gegeben wurde; Sie sehen,  wir taten alles in unserer Macht stehende – nur eins schafften wir nicht: die Kinder von dem armen Tier fernzuhalten. Die Salzburger Ausnahmekünstlerin Caro Riener – dieselbe, welche vor kurzem unsere Zeichensprache-Broschüre für die Esel skizziert hatte – entwarf ein wunderschönes Schild (siehe Foto), welches die Kinder zum Überlegen bringen sollte. Ein neuer Ansatz einer alten Geschichte.

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Und dann endlich ein Lichtblick: Saleck schrammte am Durchbruch, er hatte jemanden ausfindig gemacht, der Kontakt zur Autorität verfügte; zur scheinbar einzigen Person, die eine Umsiedlung befürworten könnte. Schon bei unserem letzten Besuch im September waren wir guter Dinge – sollte der große Tag nun tatsächlich in Reichweite, gar gekommen sein? Es tat sich nämlich die Möglichkeit eines neues zu Hauses auf – wir hatten nun eine französisches Familie kennen gelernt, seit vielen Jahren in Afrika lebend und ein Restaurant in Nouakchott unterhaltend, ungemein tierliebende Menschen. Mit viel Erfahrung mit Reptilien. Mit echtem Interesse, dem Krokodil ein Leben zu geben, in Ruhe, und vor allem im Schutz der eigenen Grundstücksmauern, bewacht neben der eigenen Aufmerksamkeit noch dazu von mehreren wunderschönen Hunden!

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Foto: so war es vor unserem Einschreiten – Sand, kaum Wasser, keine Nahrung…

Doch: gaben sich die Behörden zu anfangs noch gesprächsbereit, erlosch mit der Dauer des Aufenthaltes deren Interesse an Kommunikation – wie so oft in Afrika. Die letzten zwei Tage gab es dann keine Antwort mehr – die Leitung war kalt geworden…

Saleck versprach nicht locker zu lassen; spätestens bei unserem neuerlichen Zusammentreffen, wie gesagt im Februar, würden wir den Armen frei bekommen, meinte er.

Und heute läutete das Telefon; ein schriller Ton, fordernd; derart fordernd, dass er eines sofort verbreitetet: die Einsicht, jene Nachricht müsse eine wichtige sein! Und wie sie das war! Nun, als all unsere Hoffnung nach der Euphorie der letzten Monate schon zu schwinden begann, kam die Nachricht: wir haben es geschafft, das Kroko ist frei! Unser Team durfte es abholen, in einem 6stündigen Kraftaufwand ist es gelungen, es in sei neues zu Hause z bringen!!!! Sie freuen sich sicher genau wie wir – ja, wir können im Jubel kaum die richtigen Worte finden! Jetzt möge jemand einwenden – und dieser Jemand hätte ansatzweise sogar recht – es gibt größere Erfolge für die Rechte der Tiere (wenn zum Beispiel ein Legebatterienverbot geschafft ist, was  dann Millionen von Vögeln in Zukunft ein besseres Los beschert), aber in diesem Falle: das hier ist einer unserer emotionalsten Erfolge, an Bedeutung kaum zu begreifen, an Bedeutung nämlich für dieses eine Leben ist der Ausgang der Geschichte ein Unfassbarer; feiernswert ist der Moment aber nicht nur wegen der innewohnenden Freude für das Krokodil, das Erreichte hat eine viel subtilere Nachricht – und diese ist an Wertigkeit kaum zu überbieten: wir haben so lange umgerührt, bis das Schicksal des Tieres zum Gesprächsthema geworden ist – in einer Gesellschaft, welche derart mit dem eigenen Überleben beschäftigt ist, dass der Tierschutz ein derart zerbrechliches Gut ist, ähnlich wie das Streben einer Pflanze in einer gnadenlosen Wüste nach Wasser; wir haben erreicht, dass die Behörde es nicht geschafft hat, die Existenz des wegen vieler Nachfragen plötzlich unangenehm gewordenen Reptils in die Vergessenheit zu drängen, sein Dasein als unbedeutend abzuqualifizieren – durch die unfassbar schnelle verbale Verbreitung ist der Umgang thematisiert worden, das Recht der Tiere auf Leben diskutiert, der Entschluss gefasst: WIR, alle, die davon wissen, WIR als Gemeinschaft, sind es dem armen Wesen mehr als schuldig es nicht zu vergessen, es nicht in jener Misere sterben zu lassen! Eine solche Einsicht, in einem armen Land wie Mauretanien geboren, ist mit allem Geld der Welt nicht aufzuwiegen! Sie ist für uns TierrechtlerInnen, passend zur Jahreszeit, wahrlich wie Weihnachten….und Ostern zugleich…

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Fotos: regelmäßig gereichte Medikamtencocktails – eine Zusammenstellung vom so großartigen Tropenmediziner Dr. Matthias Facharani (www.tierarzt-facharani.de) verbesserten den Allgemeinzustand doch zusehend!

Ja, wir haben beim Schreiben dieser Zeilen Tränen der Freude in den Augen, denn eines ist ganz sicher: für dieses Wesen, welches eine der berührensten, schrecklichsten Geschichten wird einst erzählen, wenn es in einer anderen Welt seine Häscher anklagt, haben wir tatsächlich Epochales geschafft…

Und wir dürfen durchatmen in Nouakchott  und einen Augenblick lang  wirklich stolz sein, bevor wir unsere Gedanken wieder den Eseln zuwenden!

Es ist nicht nur die allerschönste Weihnachtsgeschichte für RespekTiere, es ist auch die allerwichtigste Botschaft, welche wir der Welt geben können; nieeeeee aufgeben, es kann immer der Tag kommen, wo ein Wunder wahr wird – dies hier ist der beste Beweis dafür!!!!!

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Abtransport – endlich in die Sicherheit!!!!!

Am Rande: es liegt ganz sicher im Fokus Ihres Interesses – natürlich werden wir gemeinsam mit Ihnen dieses Krokodil, welches seit nunmehr fünf Jahren einen Teil unserer Gedanken beherrschte, bis an sein Lebensende begleiten, für ihn sorgen. Möchten Sie ein ganz großer Teil in seinem neuen Glück werden? Wir suchen vom ganzen Herzen Paten für das Kroko! Zeigen Sie ihren Verwandten, Bekannten, die wunderschöne Urkunde, welche Sie schon morgen als Patenvater/mutter ausweisen wird, und stellen Sie damit die Ernährung und weiterführende ärztliche Versorgung des Armen sicher! Für 15 Euro im Monat sorgen Sie für eine Versöhnung, wenn sich 10 PatInnen finden, dann ist die Versorgung, sind die Grundbedürfnisse, sichergestellt!

 

Es ist Weihnachten – jetzt ganz gewiss!!!!  

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