Unsere Aktivisten in Rumänien wurden wieder freigelassen!!!

Bei einem Protest gegen das Töten von Straßenhunden im Stadtzentrum von Temesuara wurde gestern ein RespekTiere-Aktivist verhaftet und abgeführt, schließlich aber durch das energische Eingreifen lokaler Tierschützer wieder entlassen! Der Protest selbst war zuvor aber ganz großartig verlaufen, hatte alle unsere Erwartungen bei weitem übertroffen; was war passiert?

Gevatter Tod, der an einer Kette einen Hund hielt, bewaffnet mit einem blutigen Beil und mit einer rumänischen Fahne um den Schultern, hinter sich ein Transparent mit der Aufschrift ‚Alege Viata – Choose Life! Stop the killing!‘, dazu eine zerschlissene EU-Fahne im Wind tanzend, war sehr schnell zum begehrtesten Fotomotiv des herbstlichen Nachmittages geworden; unzählige PassantInnen blieben stehen, betrachteten mit nachdenklichem Blick die Szenerie, machten Bilder, diskutierten, überschütteten den Aktivisten mit positiven Wortmeldungen; in Fakt kam tatsächlich nur ein einziger schlechter Kommentar, dann nämlich, als ein älterer Mann argumentierte, für Tierschutz wäre kein Platz mehr wenn Menschen von Hunden attackiert werden würden – just in dem Moment, als ein Fernsehteam erschien, welches den Augenblick des Streitgespräches sofort auf Band festhielt. Es folgte ein Interview vor laufender Kamera zu den Beweggründen, RespekTiere einmal mehr in den rumänischen Fernsehen! Als die Dreharbeiten beeendet waren, verbarg der Kameramann seine persönliche Meinung nicht, und er zeigte sich erschüttert über die Entscheidung der rumänischen Regierung zur Thematik. Auch die Interviewerin stimmte dem völlig zu; kaum hatte sich das Gespann verabschiedet, waren auch schon weitere JournalistInnen vor Ort, erneut folgte ein Interview, auch dieses endete mit der detaillierten Schilderung der privaten Sichtweise der Ausführenden – die sich dann auch wieder mit jener der allermeisten der PassantInnen deckte! In Fakt war zuvor schon ein junger Mann stehen geblieben, der sich ebenfalls äußerst kritisch zur Vorgehensweise der Politik in seinem Land geäußert hatte und sich sogar bereit erklärte ein diesbezügliches Interview für einen deutschen TV-Sender mit Gevatter Tod zu geben!

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Mit der Verabschiedung des zweiten Medienteams hätte der Protest nun beendet werden sollen, in Fakt war der Aktivist gerade dabei das Transparent abzuhängen, als plötzlich die Polizei erschien. Nach einem kurzen und unfruchtbaren Gespräch wurde der RespekTiere-Obmann aufgefordert mit den Uniformierten mitzukommen, man hätte bereits einen Polizeiwagen bestellt um ihn auf den nächstgelegenen Posten zu geleiten; die Beamten führten den Tierschützer nun über den Platz hinweg, hin in eine Nebengasse; dort wartete man schließlich auf das Herbeieilen weiterer Staatsdiener. Ein mulmiges Gefühl hinterließ die Szenerie, die Polizisten nicht freundlich, abweisend, mit finsteren Blick; rauchend unterhielten sie sich, der Aktivist unbeachtet, über Klischees nachdenkend bei der Betrachtung der Schußwaffen und umgehängten Schlagstöcken der beiden Männer in Uniform. PassantInnen strömten vorbei, wohl einen schlimmeren Verhaftungsgrund vermutend, so ebenfalls ließ es deren weiträumige Umgehung des Trios erscheinen. Schließlich, nach einer geschlagenen halben Stunde, gelangte ein Einsatzwagen vor Ort, mit Blaulicht und Folgeton, und zwei weitere Polizisten belebten die Szenerie. Längst hatten inzwischen aber eine unserer rumänischen Tierschützer-Freundinnen interveniert und so gab es bald richtiggehende Telefonkonferenzen zwischen dem Aktivisten, ihr und den Polizisten. Leztendlich erreichte diese auch den Ort des Verhöres und nach der Niederschreibung einiger Daten – inklusive der vermuteten Namen der Eltern des Befragten (?) – durften die Tierschützer doch einigermaßen erleichtert von dannen ziehen.

Freudenerfüllt – denn eines war auf jeden Fall erreicht worden – größtmögliche Aufmerksamkeit, gepaart mit Zeitungs- und Fernsehinterviews für eine breite Streuung der Thematik!
Hochzufrieden fanden sich die Protestierenden wieder in einem nahem Cafe, noch immer kaum glauben wollend, welch glückliche Zufälle wohl zusammengespielt haben mussten, dass mehrere Fernsehteams ohne jede Ankündigung auf den Protest aufmerksam geworden waren!


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