respekTIERE IN NOT goes Slovakia

respekTIERE IN NOT ist ja inzwischen das ganze Jahr ständig unterwegs, aber gerade um die Vorweihnachtszeit mehren sich die Termine zu einem fast nicht mehr zu bewältigendem Programm – dennoch, so lange wir die verschiedenen Unterstützungsprojekte irgendwie im Zeitplan unterbringen, so lange werden wir natürlich versuchen jeden einzelnen Termin nachzukommen!
Ganz in diesem Sinne ging es diese Woche in die Slowakei, wo wir ja nun schon seit vielen Jahren das kleine Katzenasyl der Frau Havranovra im Herzen von Bratislava unterstützen. Heuer waren wir schon vier Mal vor Ort, und auch jetzt, beim 5. Besuch, brachten wir wieder eine Busladung voll von Hilfsgütern – in erster Linie Hunde- und Katzenfutter – mit uns mit (wieder geht unser ganzer Dank hierfür an Sie, für die zahlreichen unersetzlichen Futterspenden, sowie an Fressnapf Wals (www.fressnapf.at) und das Futterhaus Wals (fh7100@dasfutterhaus.at), sowie an die Tierhoffnung Internation aus Rankweil (www.tierhoffnung-international.at) für die andauernde Unterstützung)! Aber nicht ‚nur‘ das, so zum Beispiel hatte uns eine herzensgute Freundin im Vorfeld auch 2 bis zum Rand gefüllte Taschen mit verschiedensten Gütern, angefangen vom Kaffee bis hin zur Kleidung, für Frau Havranovra selbst mitgegeben. Es ist uns eine große Freude derartige Geschenke überreichen zu dürfen, festigen sie doch das zwischenmenschliche Band und beweisen den TierschützerInnen vor Ort einen ganz wichtigen Fakt: ihr Tun ist nicht ein ungehörtes, ungesehenes, sondern ein so wichtiges und wertvolles, dass selbst hunderte Kilometer vom Ort des Wirkens entfernte Menschen voller Liebe und Dankbarkeit auf sie blicken und sie im täglichen Agieren bestärken!!!

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Foto: wir bedanken uns vom Herzen fürdie so zahlreichen Futterspenden!

Gleichzeitig haben wir auch versprochen die nächste Kohlelieferung für den kleinen Einzelofen im Asyl – ebenfalls ein Weihnachtsgeschenk von uns, aus dem letzten Jahr – zu übernehmen, und etwas Bargeld ließen wir für akuteNotfälle zurück.


Langjährige RespekTiere-Newsletter-LeserInnen kennen besagten Ort inzwischen wohl sehr, sehr gut; hier am Rande der wuchernden Metropole, wo seit 2 Jahrzehnten die Ausgestoßenen der Gesellschaft ein Heim finden können, wo Frau Havranovra ihr Bestes tut, um im Schnitt mindestens 40 Katzen und ein halbes Dutzend Hunde für ein bisheriges Leben im Schatten der Gesellschaft wenigstens halbwegs zu entschädigen; da wo die gierigen Finger einer übersatten Ego-Maschinerie ständig an den Rändern einer der letzten Inseln der Nächstenliebe kratzen, Wogen über Wogen, die ständig sturmgepeitschte Wasser gegen die sandigen Küsten senden; ein verletzliches Klein-Od, ein Zaubergarten, der der Bedrohung einer Stilllegung nur unter Aufwendung sämtlicher Kräfte bisher standhaft entgegen stehen konnte. 
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Fotos: Reihe 1, Frau Havranovra mit einem ihrer Lieblinge; rechts: Martha in der Küche!
Reihe 2: Stubentiger im Außengehege; rechts: Frau Havranovra, Tom und Martha, ein langjährig eingespieltes Team! 🙂

Frau Havranovra’s Asyl ist immer eine Insel für Gestrandete gewesen, wird es immer sein; eine Insel, die nicht zuletzt auch davon lebt, dass unfassbar wunderbare Menschen mithelfen, wo immer es geht. So ist der Platz aufgebaut auf Nächstenliebe, auf gegenseitige Unterstützung, und würden jene Menschen sich abwenden, das gesamte Projekt würde wohl urplötzlich und schnell in sich zusammenfallen, wie ein Kartenhaus, gebaut auf zittrigem Untergrund. Ein Faktum, welches das Ganze sehr fragil macht, aber andererseits vielleicht gerade darum das Heim als einen besonderen Ort  ausweist, welcher ein unvergleichbares Vorbild sein mag für kommenden Generationen…
Da gibt es zum Beispiel Martha, welche seit vielen, vielen Jahren ihr Leben in den Dienst des Tierschutzes gestellt hat – eine herzensgute Frau, deren alleinige Gegenwart eine Wärme verströmt welche Alltagssorgen im Nu zu vertreiben imstande ist. Aber nicht nur sie, TierschützerInnen jeden Alters sind zur Stelle wenn es um die Sache der Stimmlosen geht; endlich haben wir nun auch Anna kennengelernt, die seit mehr als 15 Jahren von ihrer für slowakische Verhältnisse großzügigen 600-Euro-Pension mindestens 200 Euro zur Unterstützung des Asyls sowie zur Fütterung von Straßenkatzen zur Verfügung stellt (sie zeigt uns auf der Fahrt zu ihrem zu Hause einige solcher Plätze, überall dort sind dann auch zu kleinen Unterschlüpfen adaptierte und ausgepolsterte Bananenschachteln aufgestellt) – und nebenbei in einem alten zerfallenden Block lebt, mit graffiti-verschmierten Wänden und zerbrochenen Fenstern…
Wir werden unsere Unterstützung für diesen so wundersamen Platz im nächsten Jahr wohl sogar noch intensivieren; mit Anna’s Hilfe soll es uns gelingen eine langfristige Absicherung durch die Behörden zu erreichen – und wenn das geschieht, dann gilt es einige notwendige Sanierungsarbeiten zu übernehmen, einen Einsatz, der das respekTIERE IN NOT-Team wohl erneut besonders fordert! Dennoch, wir freuen uns auf die wartenden Aufgaben und wir werden uns jeder Herausforderung vom Herzen stellen – mit Ihrer Hilfe, da werden wir dann auch 2014 laut ausrufen: YES, WE DO!!!!

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Im alternden aber immer verlässlichen VW-Bus haben wir auch eine große Menge an Dingen des täglichen Bedarfs mitgebracht, vor allem wärmende Kleidung; es gibt in Bratislava, der Schönen, mit ihren ‚nur‘ rund 415 000-EinwohnerInnen geschätzte unfassbare 3 600 (!!!) Obdachlose, und während bei uns große Mengen an überlebensnotwendigen Dingen viel zu oft einfach weggeschmissen werden, können sie hier in der slowakischen Metropole, nur wenige Kilometer hinter Österreichs Grenzen, Menschen in Not wirklich elementare Dienste erweisen! Wie wichtig ein derartiger Einsatz ist, beweist folgende herzzerreißende Tatsache: im Jahrhundertwinter 2005-06 erfroren mindestens 29 Menschen ohne Obdacht in den Straßen der Stadt, nur eine Autostunde von wien entfernt…

Wir besuchen heute ein neu gegründetes Zentrum, in Fakt wird der wunderbare Ort erst zum Wochenende offiziell eröffnet! Der Verein ‚Vagus‘ hat hier ein mehrstöckiges Gebäude adaptiert, welches in Zukunft für rund 100 Menschen täglich mit einer nicht hoch genug einzuschätzenden  Eigenschaft umschrieben werden kann – es soll Hoffnung geben!
Die Obdachlosenverköstigungsstelle wird nämlich viel mehr sein als eine Essensausgabe für Gestrandete; hier können die Menschen zusammensitzen, sich wärmen, Kleidung tauschen, Kleidung waschen, sich duschen, Toiletten stehen zu Verfügung, dazu ein Arztzimmer, ein Therapieraum, eine Ideenwerkstadt, Hilfe bei Behördengängen und dergleichen wird geboten, Schulungszimmer sind eingerichtet, sogar mehrere Computer mit Internetzugang gibt es zur freien Verfügung (pro Person eine halbe Stunde täglich), und, und, und! Für einige der Dienstleistungen soll ein geringer Betrag eingehoben werden (zum Beispiel ist das Frühstück frei, das Mittagessen kostet 20 Cent; 2 mal duschen in der Woche ist frei, jede weitere kostet 10 Cent); diese ‚Bezahlung‘ bedient einen ganz wichtigen psychologischen Effekt, nämlich gibt es den nutzenden Menschen die Gewissheit, sie kommen für die Unterstützung auf, sind nicht auf Almosen angewiesen. Eine Idee, ein Ort, entsteht, der es in sich trägt den Stolz einer ganzen Stadt zu verkörpern, der obdachlosen und sozial benachteiligten Personen wieder auf die Füßen helfen kann – eine Rettungsinsel, wie sie selbst im goldenen Westen ihresgleichen sucht….

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Wir entladen den Bus, dutzende Kartons mit Allerlei wechseln die Besitzer; die Güter sind hier gut aufgehoben, bestens sogar, und mit reinem Gewissen übergeben wir sie der Obhut der äußerst engagierten StreetworkerInnen und HelferInnen (meist StudentInnen aus den Universitäten). Alle Dinge sind Spenden von Ihnen, und genau hier erfahren sie ihre wahre Bestimmung – Hilfe für Menschen in Not – und in Zukunft auch für Tiere, denn so viele Formen von Unterstützung gibt es hier, aber auf eines wurde vergessen: auf eine Tiertafel! Ein Selbstverständnis für uns, diese Lücke künftig auszufüllen!!!!!

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Foto: das Obdachlosenzentrum, eine wunderbare Institution!

Es ist ein bitterkalter Abend, als wir inmitten des Stoßverkehres der Großstadt unsere Demosachen entladen und uns an einer stark befahrenen Straße positionieren. Bald schon zeigt sich Gevatter Tod den AutofahrerInnen, in seiner Hand hält er an einer Kette einen blutigen Hund; knochige Finger umklammern ein im Wind wehendes Transparent, wo in dicken Lettern die Aufschrift ‚DEATH PENALTY FOR INNOCENTS? EU – STOP KILLING STRAY DOGS!!!!‘ weithin lesbar geschrieben steht, den vorbei strömenden Menschen ein Bild zum Nachdenken bietend. Ja, Rumänien’s Politik ist ein Warnschuss, ein Beweis, wie schnell eine engagierte Tierschutzagenda entgleiten und zur Hölle für die Betroffenen werden kann; ein Flächenbrand droht von Bukarest ausgehend zu entstehen, und eine Demo wie diese, die soll mithelfen die Glut des Wahnsinns wenigstens außerhalb des Karpatenstaates schon im Vorfeld zu ersticken… jedenfalls blieb der Protest nicht unbemerkt und PassantInnen wie AutofahrerInnen belohnen den Auftritt mit hochgestreckten Daumen oder Hupkonzerten! 

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Foto: Demo im Abendverkehr! rechts unten: Straßenkatzen finden sich in Bratislava überall!
 
respekTIERE IN NOT goes Slovakia – ein Versprechen aus 2013, das 2014 wohl mehr denn je gilt!!!
 
 
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