DIE Erfolgsmeldung!von Kälbchen, Kaninchen, Schafe und vielem mehr!

DIE Erfolgsmeldung des Tages: wenn das nicht schön ist – wir dürfen voller Freude vermelden, das von uns be-demonstrierte Restaurant in Salzburg/Wals wird nach seinem Betriebsurlaub ab dem 28. August keine lebenden Hummer mehr halten oder verarbeiten! Wir bedanken uns bei der Geschäftsführung für diesen Schritt und geben die Hoffnung nicht auf, andere Gaststätten werden sich ein Vorbild daran nehmen und ebenfalls schnellstmöglich diese schreckliche Tierquälerei beenden!

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Der arme kleine Stier, über dessen Schicksal wir im letzten Newsletter berichteten, ist inzwischen vom Hof abgeholt worden. Er wurde von einem Tierhändler zu einem Landwirten überstellt, Versuche, ihn freizukaufen, sind leider gescheitert. Wenigstens, so hoffen wir zumindest stark, ist nun aber die Versorgung und die medizinische Hilfe gesichert.

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Es ist wirklich herzzerreißend, bedenkt man, wie tausendfach selbige Situation tagtäglich passiert. Wann werden die Menschen endlich einsehen, dass man Leben nicht derart behandeln, einfach verkaufen kann? Werden wir eine solche, neue Ära noch erleben? So viel Realitätssinn muss man wahrscheinlich haben, um vorsichtig mit ‚eher nein‘ auf diese Frage zu antworten, aber wir werden in jener Zeit, welche uns bestimmt ist, als großes Versprechen ganz sicher alles dafür tun, entsprechende Spuren zu hinterlassen und vielleicht die eine oder andere Weiche stellen…

In der aktuellen Ausgabe des ‚Wochenblattes‘ (www.wochenblatt.de) ist ein sehr guter Bericht des sehr tierlieben Redakteurs Mike Schmitzer über jene Lehrerin in Bayern, deren Kaninchenhaltung durch unsere Recherchearbeit und die dauernde Aufmerksamkeit der wunderbaren Nachbarn ständig erneut im Fokus steht!
Sie wissen, je mehr die Zeitungen Reaktionen auf bestimmte Thematiken erhalten, desto eher werden sie wieder Artikel zu diesem Bereich verfassen! Nicht zuletzt deswegen ist Leserbriefeschreiben eine so extrem wichtige Angelegenheit!!!
mike.schmitzer@wochenblatt.de

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Passend zur allgegenwärtigen Einstellung gegenüber den Tieren möchten wir heute noch eine kleine, aber umso aussagekräftigere Geschichte erzählen; wir waren die letzten Tage in den Hohen Norden geladen und durften dort wirklich eindrückliche Tage verbringen. Dabei stand zum Beispiel auch ein Besuch einer ehemaligen Wikinger-Siedlung namens ‚Haithabu‘ am Programm. An jenem Platz etablierte sich im 9. Jahrhundert eines der größten Handelszentren jener Tage, geografisch gehörte der Landstrich damals zu Dänemark, heute zum deutschen Bundesland Schleswig-Holstein. Zu seiner Blütezeit im 10. Jahrhundert wurde die Stadt von mindestens 1500 Menschen ständig bewohnt, bevor sie 1050 in einer Schlacht zwischen Harald Hardrada von Norwegen und Sweyn II. der Zerstörung anheimfiel. Nur teilweise wiederaufgebaut, wartete bereits 1066 das nächste Unheil. Die Westslawen setzten nun der Ansiedlung ein endgültiges Ende, mordend und brandschatzend waren sie über die BewohnerInnen hergefallen. Mit Haithabu ging aber nicht nur das Handelszentrum unter, die gesamte Wikinger-Zeit hatten ihren Todesstoß erhalten (gepaart mit einem richtungsweisenden Ereignis, nämlich der im selben Jahr stattfindenden ‚Schlacht von Stamford Bridge‘ in Großbritannien, wo Norwegen unter dem als unbesiegbar geltenden Volkshelden Harald Hardrade den Engländern unterlag).

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Foto: die rekonstruierte Handelsstadt Haithabu; einige der Häuser wurden detailgetreu wiedererrichtet, so zum Beispiel das ‚Haus des Fischer‘, ‚Haus der Händler‘ oder das große Versammlungshaus!

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Fotos: die wunderschöne Landschaft bettet sich zu unseren Füßen; eine Karte erzählt die Historie, welche sich vor uns entfaltet. rechts: mystische Bäume, verwachsen seit hunderten Jahren mit dem geschichtsträchtigen Boden

Was all dies mit der Einstellung des Menschen gegenüber den Tieren zu tun hat? Im gut besuchten Museumsgelände, wo man auf historischen Spuren den damaligen Schutzwall um Haithabu entlang wandern kann, ist auch eine kleine Schafherde angesiedelt. ‚Skudde‘ nennt sich die uralte, fast ausgestorbene Rasse, welche den Interessierten einen Eindruck vermitteln soll, wie groß (oder besser klein) die Haustiere im Mittelalter waren. So werden die Skudden nicht größer als 55 Zentimeter, wobei die männlichen Tiere rund 50 kg wiegen, die weiblichen um die 40. Ihre kleinen, äußerst harten Hufe ersetzen Wiesenwalze und Egge, zudem sind sehr sehr unempfindlich gegenüber Parasiten und Krankheiten. Skudden-Schafe können bis zu 25 Jahre alt werden. 
Übrigens, so weisen wissenschaftliche Untersuchungen hin, sollten die wolligen Gefährten von den Wikingern wohl weniger wegen ihres Fleisches – ihr Lebensalter lag Knochenfunden zufolge im Schnitt deutlich über jenem, welches ‚Fleischlieferanten‘ zugestanden wurde – sondern viel mehr wegen der Milch und der hoch qualitativen Wolle gehalten werden; ‚praktisch‘ dabei auch, dass diese Schafe nicht geschoren werden müssen, sie streifen ihr Haarkleid einfach ab!

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So grasen dort ein Dutzend der heute seltenen Tiere  friedlich vor sich hin, ‚angestellt‘ als Landschaftspfleger‘ und lebende Reminiszenz an längst vergangene Tage. Ohne jede Frage tragen die Hübschen als kleiner Publikumsmagnet ihren Teil zum Erfolg der Bildungsstätte bei – aber wie dankt man diesen Anteil? Indem ihr (ohnehin winziger) Unterstand völlig verschmutzt ist und über keinerlei Einstreu als einige Halme verschlissenes Strohes verfügt (natürlich liegt unserem Eindruck eine bloße Momentaufnahme zugrunde)… Wir wissen, diese spezielle Art kommt mit der harschen Umwelt bestens zurecht, ist robust und widerstandsfähig, aber dennoch, wer würde sich nicht ab und dann über ein weiches, trockenes und nach Stroh und Kräutern riechendes Rückzugsgebiet freuen?!

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Oder denkt man von Betreibers Seite her, damals wurden die Schafe auch nicht besser gehalten, und man möchte halt einen ziemlich authentischen Eindruck vermitteln? Wäre dem so, manche der Museumsangestellten kleiden sich dem Flair entsprechend in mittelalterliche Kutten, um eben diese Authentitität zu vermitteln. Begnügen sie sich aber abseits des Publikumsinteresses dann auch mit Dingen, welche dem damaligen Zeitgeist entsprechen?

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Mensch denkt nicht oder nur viel zu wenig über solche ‚Kleinigkeiten‘ nach, welche aber letztendlich einen großen Unterschied ausmachen. Wir haben der Museumsverwaltung jedenfalls einen freundlichen, aber bestimmten Hinweis in diese Richtung gegeben! 

Achtung, Achtung! Am Samstag, den 8.07., werden wir gemeinsam mit dem VGT OÖ und den lokalen Tierschutzgruppen in Linz eine Kundgebung zum Thema ‚Milch‘ abhalten! Der Protest soll ein spektakulärer werden, also seids dabei!!!! Treffpunkt ist der Taubenmarkt, Kundgebung von 12 bis 15 Uhr!!!
Wer möchte, ist gerne eingeladen, nach der Kundgebung einem veganen Picknick an der Lende beizuwohnen!!!


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