Käfigbären – die Schande Albaniens!

Das furchtbare Leid der Käfigbären sowie anderer ‚Zootiere‘ in Albanien lässt uns einfach nicht zur Ruhe kommen! Wir werden im in Kürze erscheinenden Newsletter zu unserer Hilfsfahrt selbstverständlich eingehend über die unfassbare Misere berichten, aber damit die fürchterliche Realität nicht vielleicht im Gesamten untergeht, möchten wir an dieser Stelle nochmals extra und ausführlich auf dieses wirkliche Verbrechen hinweisen!

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Es gibt in Albanien nach Auskunft von lokalen TierschützerInnen noch immer ca. 50 Käfigbären, das heißt solche, welche zum Beispiel vor Restaurants oder in kleinen Privatzoos in winzige Verliese gesperrt sind, um dort zahlende Kundschaft anzulocken! Eigentlich ist eine derart mittelalterliche Tierhaltung grundlegend verboten, aber das Problem ist der gesetzliche Vollzug – die Politik hält sich tunlichst aus der Thematik, nicht selten verstrickt in den obskuren Nebel nicht nachvollziehbarer Geschäftspraktiken, und weil derartige Anlagen sehr oft mit illegalen Machenschaften zu tun haben, schweigt zumeist auch das Volk aus Angst vor Repressionen.

Die Umstände sind dementsprechend immer herzzerreißend; auf blankem Beton, ohne jegliche Abwechslungsmöglichkeit, in fürchterlicher Triste, meist Wind und Wetter ausgesetzt, vegetieren die den Tätern hilflos Ausgelieferten Leben lang ohne jede Hoffnung auf Erlösung in einer wahren Hölle auf Erden.

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Einige solcher fürchterlicher Einrichtungen haben wir gemeinsam mit der albanisch/österreichischen Tierschutzorganisation ‚PRO QEN ALBANIA‘ (www.proqenalbania.org) besucht; zum Beispiel jenes Restaurant am Stadtrand der nord-albanischen Metropole  Shkoder, wo zwei Bären unter unfassbaren Bedingungen gleich hinter dem restaurant-eigenen Spielplatz eingekerkert sind. Hier ein Auszug aus dem folgenden Newsletter:

Dort angekommen ist die Überraschung groß: das Restaurant ist eines der gehobenen Klasse, wunderschön, edel, mit fein säuberlich in gleichförmigen Uniformen gekleideten Personal, welches bemüht ist, die Gäste freundlichst zu umgarnen. Zur Ablenkung bestellen wir ein Getränk, wollen draußen auf dem großzügigen und weitläufigen Balkon Platz nehmen – ganz in der Nähe der Käfige, zwischen uns und diesen nur DIE SPIELANLAGE FÜR KINDER!!!! Ja, diese sollen ihren Spaß nicht nur an den Geräten, sondern auch an den Tieren haben, welche für so viele Menschen hier nichts anderes sind als die seelenlosen Anschauungsobjekte…

Die Käfige zu beschreiben ist einfach: Sie werden es erahnen, sie sind einfach nur furchtbar; darin gefangen werden Vögel wie Uhus oder Kraniche, ein Eichkätzchen, welches sterbend am Gitterboden in Krämpfen gefangen liegt, ein Äffchen, ein Luchs, eine Wildkatze, allesamt in strukturlosen Gitter- und Betonverliesen gesperrt. Die zwei Bären verfügen über vielleicht 30 Quadratmeter, nichts, aber auch gar nichts – außer vielleicht einem kleinen Wasserbecken gefüllt mit einem Zentimeter schmutziger Brühe, bietet ein klein wenig Abwechslung von der entsetzlichen Triste ihres Daseins. Ein Schild am Käfig verrät: die Bären wurden 2006 ‚aus der Wildnis entnommen‘ und hier untergebracht – seit 12 Jahren eingesperrt, entrechtet, entwürdigt, ihres Lebens beraubt.

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Unfassbar: es gab bis vor kurzem auch noch einen Adler in einem körpergroßen Käfig; Kinder allerdings hatten den hilflos Gefangenen malträtiert, ihn mit einem Kugelschreiber (!!!) die Augen ausgestochen, wissen die lokalen Tierschützer zu berichten…

Eines sei an dieser Stelle noch erwähnt: das Eichkätzchen, mehr tot als lebendig, von Krämpfen durchrüttelt, unfähig den Kopf zu heben, wurde nach Erzas Beschwerde aus dem schrecklichen Gefängnis entfernt, mit dem Versprechen, ihm Wärme und Hilfe zukommen zu lassen. Wie sich diese beiden Bemühungen aber letztendlich ausgewirkt haben, wie und ob dem armen Eichkätzchen tatkräftig geholfen wurde, wir werden es wohl niemals erfahren…

Ein gar furchtbarer ‚Privatzoo‘, der ‚Safari Zoo‘ in Mbrostar bei Fier, treibt Tränen des Entsetzens in die Augen; von ehemals drei Bären ist nur noch einer am Leben, die beiden anderen sind nach Auskunft des Tierhalters im letzten Winter der damals vorherrschenden ungewöhnlichen Kälte erlegen. So traurig das auch ist, in Anbetracht der Situation war es wohl noch ein gnädiger Abschied; ebenfalls fristet der letzte Überlebende sein trauriges Sein in einer Welt aus Beton und Gittern, nichts, absolut gar nichts sonst ist in seinem Zwinger zu finden. Ja, die Hoffnungslosigkeit ist sein zu Hause, anders kann man es nicht nennen. Die Wasserschüssel ist leer, verschimmeltes Brot – dem Anschein nach seine Hauptnahrung – liegt in einer schmutzigen Ecke. Der Bär ist behindert, sein linker Vorderfuß fehlt; warum? Weil er im Alter von fünf Monaten mit der Falle gefangen worden war, dabei eine Verletzung davontrug, welche die Amputation nötig machte (ob ein Arzt den Eingriff gemacht hat oder ob der Arme die Pfote in purer Verzweiflung selbst abgenagt hatte, wir wissen es nicht)…

Hier ebenfalls ein Auszug aus unserem großen Bericht:

Sofort ist erkennbar: es wird eine psychologische Herausforderung, die uns nun erwartet. Tatsächlich sind viele der Käfige leer, zwei Bären zum Beispiel sind im letzten Winter – nach Aussage des Besitzers aufgrund der ungewöhnlichen Kälte – verstorben. Das Wolfsgehege, ein kaum 15 Quadratmeter großer Gitterwürfel mit einer betonierten Bodenplatte, ist ebenfalls leer – allerdings nicht wegen eines Todesfalles, die Insassen wären irgendwohin ‚zum Kreuzen‘, also zur speziellen Hybriden-Züchtung aus Wolf und Hund, gebracht worden. Derartige Mischlinge werden meist von der überall wirkenden Mafia zu illegalen Hundekämpfen missbraucht, höchst grausame Gewaltverbrechen an der tierlichen Natur…

Es gibt einen Bären, gut 6 Jahre ist er alt; der Arme lebt in einem dreckigen Verlies, auf kaltem, nassen Beton, in einer Welt beherrscht von Schmerz und Leid. Es fehlt ihm ein Teil des Fußes, warum, erfragen wir; er wäre aus dem Wald gefangen worden, mit einer Schlagfalle, die Verletzung hätte die Verkrüppelung verursacht, kommt als ehrliche Antwort – kein Funke von schlechtem Gewissen ob dieser brutalen und herzzerreißenden Realität…

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Fotos: rechts unten: die linke Vorderpfote hat der Arme durch den Fallenfang verloren…


Füttern dürfen wir nicht, wird uns jebenfalls so gesagt; dennoch hat Erza Karotten und Äpfel mitgebracht, und es stört den die ganze Zeit neben uns verweilenden Tierhalter dann nicht, als wir die Köstlichkeiten dem Bären reichen. Wie glücklich er sich über die hochwillkommene Abwechslung zeigt…

Sein Wassernapf ist gähnend leer, obwohl der Wasserschlauch gleich neben seinem Gehege liegt. Wir füllen ihn natürlich auf, es ist leider das Einzige neben den Obst- und Gemüsegaben, was wir für den nach Erlösung flehenden Bären tun können… Sein ‚Gehege‘ ist völlig leer, nur verrostetes Eisen in Form einer Stiege, welche er ob seiner Behinderung ohnehin nicht steigen wird können, ist lieblos in den Wahnsinn platziert. Es gibt Nichts, woran sich der Blick festhalten könnte, nur gähnende Leere; gefangen in einer Stille, die bis in die Seele schmerzt.
Zu essen hätte er genug, meint der Halter, es findet sich allerdings nur altes, zum Teil verschimmeltes Brot im Wahnsinn, der des Bären zu Hause ist.

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Zwei Äffchen stürzen sich ebenfalls vor Freude gurrend auf die mitgebrachten Leckerbissen. Es gibt in dem Gefängnis Ponys auf Betonboden in vollvergitterten Verschlägen, ebenso eine vor Leid ständig klagende Katze (!!!), einsam und alleine, nach Berührung flehend; und mehrere Hunde, nur die großen, ‚gefährlichen‘, wie Sarplaninac oder Kangals (Herdenschutzhunde), welche ebenso wie die Großtiere in Käfigen gehalten und einer gaffenden Menge ausgestellt sind. Einer zeigt Aggressionen, welche vom ‚Chef‘ mit Schlägen gegen das Gitter beantwortet werden. Rehwild, ein einzelnes Zebra, eine Antilope, in völlig amorphen Gehegen, meist fehlt sogar das Wasser. Keine Einstreu, keine Abwechslungsmöglichkeit, einfach nichts als bedrückende Leere, tödliche Langeweile, Existenzen gefangen auf feuchtnassen Betonböden. Und dann die Löwen; es sind drei an der Zahl, alle einzeln in gleichartigen Verliesen gesperrt. Nichts, aber auch gar nichts wird ihnen geboten, außer den bekannten Gittern und dem dreckigen Beton zu ihren Füßen. Vater und Sohn nebeneinander, der Jüngere mit entglittenen Gesichtszügen, wie ein Mensch nach einem schweren Schlaganfall. Was denn passiert wäre? ‚Den hab ich geschlagen‘, bekennt der Berserker ohne jegliches Anzeichen von Schuldbewusstsein. Ganz im Gegenteil ein überlegenes Lächeln umspielt nun sein unmenschliches Angesicht, ein Gesichtsausdruck, der jenen von Trophäenjägern gleicht, wenn sie über den leblosen Körpern ihrer Opfer knien. So also reagiert zu wenig Gehirn auf die Herausforderung, Herr über Leben und Tod spielen zu dürfen… Nur das bloße Heben der Hand des Peinigers verursacht ein entsetzliches Pfauchen und Knurren, als der auch noch eine Eisenstange, ähnlich einer solchen, die man als ‚Elefantendorn‘ bezeichnet, anfasst, schreckt das gebrochene Tier erneut sichtlich zusammen. Es scheint dem Mann Spaß zu machen den metallenen Stock zu benutzen, immer wieder greift er danach, nur um immer wieder dieselbe Reaktion, eine Mischung aus abrundtiefen Hass und purem Entsetzen, beim Eingesperrten zu verursachen. Der geistig Minderbemittelte verspürt offenbar ein wahres Hochgefühl, wenn sich die Tiere ihm gegenüber als ängstlich, gar panisch erweisen. Wie oft muss er die Armen wohl geprügelt haben, von Kindesbeinen an, dass sie nun eine derartige Furcht vor ihm zu Tage legen. Doch, es gibt eine Gerechtigkeit, vielleicht nicht heute oder morgen, aber irgendwann wird auch ihn die Vergangenheit einholen – und die Barmherzigkeit, welche er den Gepeinigten stets vorenthalten hat, wird spätestens dann eine an ihm ebenfalls nicht angewandte sein…

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Im  folgenden Youtube-Video von 2011
, von den Betreibern selbst ins Netz gestellt, lässt sich die unfassbare Brutalität der Verantwortlichen ansatzweise erkennen; im zweiten Teil der Aufnahmen schlägt ein Mann immer wieder gegen den Löwenkäfig, um den ‚König der Tiere‘ wütend zu machen und ihn zu veranlassen, gegen die Käfigtür zu springen – dass diesem Verhalten System zugrunde liegt, wird klar, wenn man bedenkt, dass sich der Tierhalter bei unserem Besuch den Löwen gegenüber – voller Stolz – genau gleich verhalten hat!

https://www.youtube.com/watch?v=DSPyfYObmfM

 

 

Ebenfalls angesehen haben wir uns eine Ferienanlage unweit der Stadt Shkoder; bitte lesen Sie ebenfalls den Bericht-Auszug:

Am Nachmittag will uns Erza von PRO QEN ALBANIA eine weitere dieser schrecklichsten Bärenhaltungen zeigen. Im strömenden Regen brechen wir in ein Ausflugsressort auf, welches völlig unfassbarer Weise, von der Internetplattform ‚Trip Advisor‘ als Top-Ausflugsziel ausgewiesen ist.

Ja, es mag stimmen, die Anlage um das Restaurant DEA (‚Kompleksi Dea‘) in Spathar ist eine wirklich schöne, mit vielen liebevoll angelegten Wasserbecken, in Kleinarbeit fein säuberlich gestaltet; sie verfügt über aus Stein gefertigten überlebensgroßen Tierfiguren, eine flügelschlagende Taube als Brunnen, dazu ein großes, den Bewertungen nach sogar hervorragendes Restaurant, und Spielplätze für die Kinder gibt es ebenfalls – ein Platz für nette Stunden im Kreise der Familie, möge man meinen.

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Warum auch immer hat der Besitzer, ein bestimmt sehr reicher Mann, dann aber auch einige düstere Käfigreihen in den Park integriert, verbaut mit grauem Beton, der da wohl Steinwände vortäuschen soll. Manche der Käfige sind zum Glück leer und verlassen, man mag sich gar nicht vorstellen, welche Leidensgeschichten in den feuchten Verliesen passierten. Wir hören von vielen Tieren, welche nach langen Jahren der unentwegten Qual verstorben sind; dann gibt es aber auch noch Überlebende dieses Horrorszenariums, 2 Uhus zum Beispiel, welche in einem nicht mehr als 1,5 Quadratmeter großem Kerker einsitzen, sodass die beiden ihr Leben in einer unvorstellbaren Triste ohne jede Abwechslung verbringen. Nachtvögel noch dazu, schutzlos ausgeliefert den nicht immer netten BesucherInnen, bliebt ihnen weder die Möglichkeit kurz aufzufliegen, noch überhaupt die Flügel kräftig zu schlagen – dazu ist der Käfig viel zu niedrig, er weist eine Höhe von nicht einmal einen dreiviertel Meter auf – geschweige denn der Eventualität, sich irgendwo zurückziehen zu können…

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Die Bären, zwei an der Zahl, haben es genauso übel erwischt; ihr Gefängnis ist höchsten 20 Quadratmeter groß, wahrscheinlich viel kleiner noch, es findet sich darin absolut gar nichts, was sie vielleicht, wenn auch nur ansatzweise, aus der tiefen Resignation führen könnte. Die Folge ist ein stereotypes Verhalten, einige Schritte auf und ab, eine immer gleiche Drehung des Kopfes, gefolgt von einem Schluck aus dem schmutzigen Wasserbecken, dann beginnt der so traurige Kreislauf von neuem. Immer und immer wieder. Die ‚Badewanne‘, gefüllt mit einem Zentimeter tiefen, übel riechenden Brachwasser, das ist alles, was ihnen gegönnt wurde. Ansonsten ist ihre Welt beherrscht von Gitterstäben, kein Hoffnungsschimmer weit und breit, sie verbringen ihr trostloses Dasein in einer feuchten Hölle auf Erden. Un- un- unfassbar; jetzt im strömenden Regen gibt es nicht einmal einen Unterstand, keinen Flecken trockener Fläche, einfach nichts. Man stelle sich vor, es gäbe tatsächlich einen Anbau, zwar nur winzig, aber dennoch groß genug, um beiden Unterschlupf vor der Witterung zu bieten, ein Dach über dem Kopf, aber dieser ist mit einem Gitter verschlossen, sodass sie ihn nicht nutzen können. Warum? Es gibt nur eine Theorie: in diesen Bereich wird man die Bären wohl drängen, wenn das Verlies geputzt werden muss; um zu verhindern, dass auch dahin Kot gelangt und man dann zusätzliche Arbeit (im Ausmaß von ein paar Minuten…) hat, verschließt man das Tor einfach, völlig gegenstandslos, dass die beiden damit jeder Witterung – im Sommer der sengenden Sonne, im Winter dem prasselnde Regen – völlig schutzlos ausgeliefert sind. Jahrein, Jahraus, ein bloßes Vegetieren auf kaltem und nassem Beton, Gift für die Knochen, Gift für die gebrochene Seele…

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Bitte schreiben Sie an den Trip Advisor bitterböse Briefe, denn es ist eine furchtbare Schande, dass die Verantwortlichen die unverblühmte Frechheit besitzen, solche Plätze auch noch auszeichnen, für einen Besuch Werbung machen. Wir werden mit diesem Schritt die so furchtbaren Bärenhaltungen in Albanien nicht stoppen können, aber es muss ein erster Wink in die richtige Richtung sein! Solange es noch derartige Tierquälereien gibt, können wir im Tierschutz nicht von ‚Fortschritt‘ sprechen, solange können wir nicht durchatmen oder uns an anderen Bereichen erfreuen – die ‚Könige der Wälder‘ derarts menschlichem Wahnsinn auszuliefern, dass darf keine Sekunde länger toleriert oder geduldet werden. Tun wir es dennoch, werden wir unser Verhalten als bloßes Versagen in Erinnerung behalten; raubt nicht alleine der Gedanke an die Armen, die da völlig durchnässt keinen besseren Tag erwarten können, jeden Schlaf?

Bitte schreiben Sie dem ‚Trip Advisor‘ unter folgendem Link; geben Sie Ihre Meinung ab, nur so kann ein Umdenken passieren:     https://www.tripadvisor.com/Restaurant_Review-g303166-d7813961-Reviews-Dea_Kompleksi_Turistik-Shkoder_Shkoder_County.html

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Bestimmt haben Sie schon vom ‚Zoo‘ in Tirana gehört; der Ort ist berüchtigt für seine schlechte Tierhaltung im Allgemeinen, er ist gelistet unter den übelsten Zoos der Welt. Dazu spielen sich immer wieder wahre Dramen in ihm ab, zuletzt etwa, als die Belegschaft zusah, wie ein von einem Bullen an der Seite aufgeschlitztes Pferd einen ganzen Tag lang unbehandelt in seinen Gedärmen stand, bevor es endlich sterben konnte – der Tierarzt kam erst dann, nachdem längst alles vorbei war…

Auch hier ein schneller Bericht:

Ein kurzes Durchatmen noch, dann geht es schnell nach Tirana; es ist mittlerweile bereits wieder 15 Uhr, so gilt es sich zu beeilen; um es kurz zu machen, im ‚zoologischen Garten‘, ein Ort, der diese Bezeichnung keinesfalls und auch nicht in seiner bloß geringst möglichen Form verdient, wiederholt sich derselbe Wahnsinn, den wir schon die letzten Tage über mehrmals bezeugen mussten. Wölfe in kahlen Zwingern, groß genug, um nicht mehr als drei schnelle Schritte vor und zurück machen zu können; es gibt eine einfache Metall-Palette ohne jegliche weiche Unterlage zum Liegen, sonst wurde auf alles vergessen, was das Leben für die Tiere vielleicht wenigstens ein bisschen angenehmer hätten machen können. Keine Versteckmöglichkeit, kein Rückzugsgebiet, keine Beschäftigungsmöglichkeit. Lebende Tote, so bewegen sich die wunderschönen Tiere in stereotypen Verhaltensweisen vom Gitteranfang zum Gitterende, hin und zurück, ohne Unterlass. Zeit ist ihr größter Feind geworden, denn jede Sekunde in diesem Gefängnis muss längst zur Tortur geworden sein, viel schlimmer noch als der Tod; stellen Sie sich vor, seit 18 Jahren ‚lebt‘ der größere Wolf hier, 18 Jahre, drei Schritte vor, drei zurück. Ablenkung bietet nur das kurzfristige Hinlegen, für wenige Sekunden, dann beginnt der immer gleiche Bewegungsablauf auf von neuem…

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Bären gibt es mehrere, leider Gottes. Ein Tier lebt ganz alleine in seiner Welt aus Kälte, Schmerz und Nässe, nicht einmal ein Ast oder irgendein anderer Teil zur Beschäftigung ist ihm gegönnt. Auch er bekommt Äpfel und Karotten von uns, das einzig Gute, was ‚Mensch‘ ihm wohl seit langer, langer Zeit zukommen hat lassen…

Zwei kleine Bären sind im nächsten Gehege; selbiges Bild, die beiden fast noch Babys, der Mutter viel zu früh entrissen (diese wurde sehr wahrscheinlich erschossen und steht jetzt als starre Trophäe im Haus ihres Mörders); die Tierkindern saugen an unseren Händen, schlecken mit der Zunge über menschliche Haut, stundenlang könnten sie das tun… ihre Zukunft – ja, sie haben eine solche – sieht allerdings, genau wie jene der Bärin im folgenden Abteil, etwas besser aus, ist mit einen Hoffnungsschimmer versehen; alle drei wurden nämlich aus ‚schlechten‘ Haltungen (also noch schlechteren wie jene hier…) beschlagnahmt, sie warten auf ihre Papiere und dürfen dann irgendwohin ins Ausland, vielleicht sogar in Bärenparks.

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Zwei weitere Bären, Alttiere, sind in einem Gehege am Ende des seltsamen Tiergartens; der Weg führt an künstlich angelegten Seen vorbei, die mit allerlei Wasservögel versehen wurden; zerfallende (dem Himmel sei Dank), furchtbare Zwinger stehen an den Seiten, vom Rost zerfressen; endlich, endlich leer. Hoffentlich werden die nie restauriert und wiederbesetzt, das ist das Einzige, was uns im Augenblick beschäftigt.

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Dort an der Seite liegt ein Stierbulle (Bild oben rechts); der erlangte vor gar nicht allzu langer Zeit – vielleicht haben sie darüber gelesen – gar traurige Berühmtheit, weil er trotz der Warnung vieler tierlieber Menschen mit einem Pferd zusammengesperrt worden war. Ob der so tristen Gefangenschaft zermürbt, aggressiv, hatte er die Stute schließlich angegriffen, dabei schwerst verletzt. Die Gedärme hingen aus der fürchterlichen Wunde zu Boden, und die Bitten einiger Menschen, welche die Tragödie bezeugt hatten, vielen nicht auf fruchtbaren Boden. Tatsächlich wurde auf das sterbende Tier vergessen, es wurde in seinem Schmerz völlig alleine gelassen – einen ganzen Tag lang, so hören wir, wurde rein gar nichts unternommen, kam nicht einmal ein Tierarzt hinzu. Am Morgen lag das Pferd tot in der Box und wurde wie Müll entfernt.

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Artgerecht????


Die beiden alten Bären in der hintersten Ecke sind jetzt bereits in den Gefängnissen innerhalb ihres Gefängnisses eingesperrt; das passiert jeden Tag um 16 Uhr, erzählt der Wärter. Wie diese ‚Schlafkojen‘ aussehen, wir dürfen sie nicht sehen. Das Gehege für den Tag ist aber wenigstens größer bemessen wie jene in der Front des entsetzlichen Ortes – der Zoo von Tirana ist in einer Liste ‚der schlechtesten Zoos der Welt‘ in einem Youtube-Video auf Nummer 5 gereiht – eine kleine künstliche Berglandschaft enthält wenigstens so etwas wie Höhlen, dazu gibt es ein nicht ganz kleines Wasserbecken – welches dann aber, fast erwartungsgemäß, mit bereits grünem Wasser (einige Zentimeter hoch) gefüllt ist…

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Albanien, vergessen wir es nicht, ist seit 2014 offizieller Beitrittskandidat der Europäischen Union. Ist es tatsächlich möglich, dass unsere PolitikerInnen wieder einmal zuallererst auf die Tiere vergessen? Wäre es nicht selbstverständlich, als allererste Maßnahme solch massive Grausamkeiten gegenüber den Mitgeschöpfen unter strengen Auflagen und nachfolgenden detaillierten Überprüfungen zu verbieten? Versagt die EU an diesen Dingen, versagt sie an sich selbst. Bitte schreiben sie den RegierungsvertreterInnen, fordern Sie sie zum Handeln auf! Kein EU-Beitritt, nicht einmal eine weitere Verhandlung darf angesetzt werden, solange solche Barbarei geduldet ist!

Schreiben Sie der Botschaften Albaniens Ihre Meinung:

Wien, Prinz-Eugen-Str. 18/1/5, 1040 Wien       embassy.vienna@mfa.gov.al

Berlin, Friedrichstr. 231, 10969 Berlin                embassy.berlin@mfa.gov.al konsullata.berlin@mfa.gov.al

Zürich, Wehntalerstrasse 381 8050 Zurich         edi.ruegg@bluewin.ch

Bern, Pourtalosstrasse 45A 3074 Muri b. Berne   emalb.ch@bluewin.ch embassy.bern@mfa.gov.al

Wir werden natürlich ebenfalls einen Brief schreiben, je nachdem wie die Antwort ausfällt, werden wir danach Kundgebungen vor den Botschaften und Konsulaten ansetzen!

Es gibt auch eine wichtige dementsprechende Petition der Vier Pfoten im Netz – bitte unterschreiben Sie:  savethesaddestbears.com  https://help.four-paws.org/en/save-saddest-bears für die Befreiung der albanischen Bären (von Vier Pfoten).

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Lasst uns gemeinsam das Schicksal der Käfigbären und anderer Tiere in Albanien zu verbessern versuchen, mit aller Kraft und JETZT SOFORT!!!!!


Achtung, Achtung! RespekTiere veranstaltet am kommenden Freitag, 16.02., ab 18 Uhr eine Anti-Jagd-Kundgebung in der Gewerbestr. 12 in Loosdorf! Dort, im Renault-Autohaus Gastecker findet eine ‚Werbeveranstaltung‘ für die Auslands-Jagd statt! Die Reiseanbieter schrecken dabei auch nicht vor der Ermordung von Elefanten und dergleichen zurück!
Sei dabei, die Tiere brauchen Deine Stimme!!! Treffpunkt 17.45 Uhr!!!

 
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