Einsatz in Rumänien und in Serbien – bitte helfen Sie uns helfen!!!

Es ist wieder soweit – der Mercedes Sprinter steht vollbepackt in der Einfahrt, bereit zur nächsten großen Hilfsfahrt: die nächsten Tage, so viel steht fest, werden wir wieder im Dauereinsatz verbringen, erneut unterwegs in Richtung Südosten, von Salzburg aus durch Ober- und Niederösterreich, hinein ins Burgenland und über die Ostautobahn durch die pannonischen Tiefebenen des Magyarenlandes bis nach Rumänien. Das Karpatenland ist dieses Mal aber nur der Zwischenstopp, denn später werden wir das RespekTiere-Mobil auch noch durch Serbien lenken, wo eine immens schwierige Aufgabe langsam konkrete Formen annimmt, eine Herausforderung, welche alsbald unserer allen Einsatz erfordern wird…
Die Nerven sind einmal mehr angespannt, nun zum gefühlten hundertsten Mal ins Geburtsland Graf Draculas unterwegs, um zu verschiedenen ausgewählten Punkten, seit Jahren nun schon die gleichen Ziele, einige hundert Kilos an Kleidung und Dingen des täglichen Bedarfs sowie gut 700 kg an Tiernahrung zu befördern, dorthin, wo sie am dringensten gebraucht werden. Damit ist es aber bei dieser Fahrt nicht getan, dann sobald all die wichtigen Vorhaben erledigt sind, werden wir uns – Inshalla, so Gott will – am Balkan wiederfinden, wo wir einen der wunderbarsten Orte in Punkto Tier- und Umweltschutz, den Gnadenhof der Frau Brukner (www.tierschutz-djurdjevo.ch), ansteuern. Dort, unweit der Metropole Novi Sad, gibt es dann jede Menge für uns zu tun, wird unsere Unterstützung gerade jetzt und natürlich auch in Zukunft bitter benötigt – doch dazu später!
Während sich das Firmament in Salzburg noch düster zeigt, kämpft sich, je mehr es in Richtung Osten geht, langsam die Sonne in den Vordergrund. In der In der Nähe der Bundeshauptstadt nimmt sie bereits den vorherrschenden Part in einer endlosen Weite großzügigen Blaus ein. In Wien ist ein kurzer Zwischenstopp angesetzt, denn ab der Bundeshauptstadt wird Cosma neben mir Platz nehmen, die so beherzte Tierschützerin und Grüne-Politikerin hatte schon den letzten Einsatz nach Bratislava begleitet.
Rechtzeitig zur langen Fahrt zeigt sich der Himmel also zunehmend aufgelockert, nachdem es den meisten Teil der vergangenen Woche im ganzen Land teilweise wie aus Strömen gegossen hatte und die Temperaturen in den Keller gesunken waren. Ob dies als gutes Omen zu werten ist, die nächsten Tage werden es weisen! Jedenfalls, soll man der wagemutigen Wettervorhersage Glauben schenken, bringt ein weitläufiges Hoch den MeteorologInnen nach die Sonne vollends zurück, einhergehend mit stark steigenden Temperaturen. Wintermensch wie ich nun mal bin, nehme ich die Nachricht allerdings nicht mit begeistertem Wohlwollen auf, vielmehr sind die gedämpfte Werte meins – die Kunst liegt aber bestimmt darin, sich mit unabänderbaren Gegebenheiten zu arrangieren und einfach immer im Versuch zu bleiben, den besten Cocktail aus den jeweiligen Situationen zu kreieren!
 
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Die breiten Autobahnen sind ab der Grenze zunehmend stark frequentiert, eine beinahe beängstigende Menge an Kraftfahrzeugen versucht sich ihren Weg in Richtung Osten zu bahnen. Ja, da hat sich unsererseits ein kleiner Fehler ins System geschlichen – bei der Reiseplanung war eine nicht unwichtige Sache entgangen – im Osten Österreichs endet ausgerechnet heute das Schuljahr. Scheinbar jedermann/frau nimmt dieses Faktum zum Anlass, um in die Ferien woimmerauchhin aufzubrechen…
Bereits 40 km vor Budapest erliegt die Blechschlange einem ersten Infarkt. Die Kolonne kommt jäh zu stehen, über 1 Stunde hinweg geht fast nichts mehr. Im Schritttempo schleicht das blecherne Reptil, eine Einheit geformt aus abertausenden stählernen Körpern, schließlich weiter, bis wir endlich die Nachbars-Metropole erreichen. Von dort führt die Spur zu einer Abzweigung in Richtung Rumänien, Serbien und in die Ukraine, aber die Hoffnung auf ein nunmehrig schnelleres Vorankommen wird augenblicklich brutal enttäuscht. Erneut nämlich, nach wenigen Kilometern freier Fahrt, finden wir uns im endloschen Stau wieder. Inzwischen hat die Sonne den ihr zustehenden Platz am Himmel endgültig rückerobert, allerdings bleiben die Temperaturen dennoch gedämpft. Nach dem vielen Regen der letzten Woche erwärmt sich die Luft nur langsam, und so besiegt die beginnende Nacht den Tag, noch bevor die Wärme tatsächlich zurückkehren kann.
Das Telefon läutet. Aleko, unser bulgarischer Tierschutzkamerad, befindet sich am Rückweg seines Heimatbesuches, und ist glücklicherweise nur unweit von uns entfernt. So ermitteln wir via Google Maps – hier geht ein herzlicher Dank an die moderne Technik – einen für beide Seiten passablen Treffpunkt; nur eine halbe Stunde fallen wir uns bereits in die Arme!
Der Gute ist völlig fertig mit den Nerven, so unfassbare Grausamkeiten an den Mitgeschöpfen musste er in den zwei Wochen seines Urlaubes in Sofia erleben. So zum Beispiel war ein Hund, welchen er auf der Straße gefüttert hatte, nur wenige Meter von ihm entfernt aus einem nahen Fenster direkt vor seinen Augen totgeschossen worden… Wir unterhalten uns eine halbe Stunde lang angeregt, dann aber muss er genau wie wir weiter. Es gibt noch jede Menge ‚Gute-Reise-Wünsche‘, ein letztes Abschiedshupen tief im Magyarenland, schon hat uns die Autobahn wieder.
Langsam steigt nun der Mond den Horizont empor, riesenhaft und blutrot, unheilverkündend. Genau das holt uns auch wieder ein, denn erneut erbricht sich der Verkehr fast zeitgliche in den Stillstand. Schon können wir den blau-gelb-roten Banner Rumäniens an der Grenze im Wind tanzen sehen, doch bis wir den riesigen Fahnenmast erreichen – er ist beim ersten Auftauchen rund 200 Meter von uns entfernt – nötigt uns die kurze Strecke eine volle weitere Stunde ab. Die Grenzkontrolle funktioniert dann aber dem Himmel sei Dank zügig, dennoch ist es bereits 10 Uhr abends, als wir die imaginäre zwischenstaatliche Trennlinie endlich überschreiten.
Selbst der Vignettenkauf im Karpatenland braucht manchmal viel Geduld, ganze Menschenschlangen warten trotz der späten Stunde vor den Schaltern, wo die BeamtInnen alle Zeit der Welt haben, um das unscheinbare, simple Papier auszufertigen…  
Bald erblicken wir nun die Lichter von Temeswar, vorbei geht es an der Banat-Metropole (das Banat ist eine Region Südeuropas, welche sich in drei Ländern – Ungarn, Rumänien und Serbien – erstreckt; der Begriff ‚Banat‘ leitet sich vom Herrschaftsgebiet eines ‚Ban‘, ‚Grafen‘, ab), ab nun wird das Land zunehmen menschenleerer.
 
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Bilder: seltsame Planenaufschriften begegnen uns auf der Autobahn; rechts: sämtliche Paqrkplätze sind brechend überfüllt, geschuldet dem Ferienbeginn. Unten: an der Grenze nach Rumänien staut sich die Blechkolonne wieder endlos…
Es ist bereits 2 Uhr morgens, als wir die Abzweigung in die viel zitierte ‚Sackgasse des Lebens‘, rauf in die Berge um Nadrac, erreichen. Die Straße wird jetzt extrem schmal, die nächsten gut 20 Kilometer durchqueren wir nur noch drei winzige Ortschaften, Inseln, in einem Meer aus Wäldern. Alles geht gut, der Zeiger der Uhr zeigt jedoch bereits weit nach 3 Uhr morgens, als wir endlich bei Rudi und Marius ins kleinen Caritas-Zentrum einlaufen. Die beiden Männer, Vater und Sohn, erwarten uns trotz der so späten Stunde, und alte Freunde, die wir nun mal sind, fallen wir uns herzlichst in die Arme. Natürlich haben sich die Beiden auch große Sorgen gemacht, war das Zusammentreffen doch eigentlich noch vor Mitternacht ausgemacht; alleine, der Ferienbeginn in den durchquerten Ländern machte uns in der Zeitplanung einen gewaltigen Strich durch die Rechnung…
Viel gibt es nun jetzt erzählen, und so ist es dann halb 6 Uhr morgens, bis wir schließlich völlig übermüdet in die wartenden Betten fallen.
Nach einer wirklich kalten Nacht – die ob der späten Stunde des Schlafengehens in Wahrheit keine mehr war – beginnt der Tag, es ist jetzt gegen 9 Uhr, wolkenverhangen, und nur zögerlich kämpft sich die Sonne durch. Mit müden Augen erwarten wir das Kommende, denn trotz des Schlafdefizites gilt es heute ein ziemlich striktes Programm umzusetzen. So sind wir nach einem herzhaften Frühstück auch schon wieder mit Rudi unterwegs, er, der Leiter des kleinen Caritas-Zentrums bringt uns zu zwei der drei verbliebenen Pferdehaltern des immer mehr zur Geisterstadt mutierenden Ortes. Ja, und auch das Caritas-Haus selbst scheint nach einer großzügigen Sanierung geradezu zu schreien, die Zeichen der Zeit nagen heftig an dem kleinen, doch so immens wichtigen Komplex. Wir hatten schon letztes Mal darüber berichtet, alleine die Betonmauer hinter dem Gebäude bröckelt, fällt in sich zusammen. Sie neigt sich stark zur Seite, so als ob ein übermächtiger Gegner sich von außerhalb an sie lehnen würde; und es ist auch so, der Berg drückt gegen die massiven Steine, durchlöchert sie mit seinem Wasser, verschiebt die Struktur. Alle von Rudi und seinem kleinen Team versorgten alten Menschen müssen direkt an der Umfassung vorbei, dann, wenn sie die Mahlzeit zu mittags abholen (Rudi’s Team kocht tagtäglich für rund 120 bedürftige Menschen); noch dazu führt die Gasleitung unter den alten Steinen durch, was die Gefährlichkeit bei einem endgültigen Absacken zusätzlich drastisch erhöht. Obwohl Rudi dem Bürgermeister eingehend von der zentnerschweren Gefahr, die letztendlich Menschenleben kosten könnte, berichtete, zum wiederholten Male, ist seit mehr als einem Jahr nichts geschehen…
Die alten Fabriken in der einst blühenden Metropole fallen in sich zusammen, eine nach der anderen. Wie Gerippe eines ausgestorbenen Untieres stehen sie auf schwachen Stützen in der Landschaft, ANGEPAST AN DIE Triste der Umgebung. Die Fenster zerborsten, das Metall verrostet, die Wände zerbröckelt. Niemand kann den Verfall aufhalten, und selbst wenn es jemand versuchen würde, die Bemühung wäre zum Scheitern verurteilt. Zu weit fortgeschritten ist der Niedergang, zu müde ist ‚Mensch‘ geworden im Angesicht der Größe des Zusammenbruches. Ein einstiges Weltreich, damals im Schutze der UDSSR, in wenigen Monaten in sich implodiert, zerbrochen der Traum von Freiheit, Gleichheit, Bürderlichkeit. Mit traurigen Augen blickt Rudi um sich, ‚alles ist kaputt‘, stammelt er fortwährend, wischt sich dabei beinahe verschämt eine Träne von den vor Sorgen zerfurchten Wangen. Ja, er hat einst den Aufstieg der Karpatenstadt erlebt, als ein herzloser Diktator namens Nicolae Ceausescu den Menschen wenigstens Arbeit verschaffen und sie satt gemacht hat; florierende Geschäft, von der Schuh- über die Holzfabrik, bis zum Metallverarbeiter und dem Bergbau, alles hat der Landesvater gebracht, konnte hier gefunden werden. Alleine, von einst mehr als 7 000 Menschen sind heute kaum mehr als 2000 geblieben. Alte und Kinder, daraus setzt sich die Gesellschaft zusammen, die verlorene mittlere Generation irgendwo im Ausland auf der Suche nach ein bisschen Glück und einer Zukunft für die folgende. Doch die wird nicht hier stattfinden, keine 15 Jahre wird es mehr dauern, bis nur mehr ein letzter Rest zurückbleibt, und dann nur um darauf zu warten, in der verblichenen Heimat am einsamen Friedhof am Berghang zu Grabe getragen, eins zu werden mit dem Staub zu den Füßen; mit dem Staub, den man ‚Vaterland‘ nennt, auch wenn dieses in politischen Machspielen aufgerieben zur bloßen Floskel degradiert worden war…
Die Menschen von Nadrac, sie sind eine vergessene Spezies, vergessen vom Rest der Welt; wenn sie einst von der Erde aufgesogen sind, zum Staub zurückgekehrt, wird sich niemand mehr an sie erinnern. Wie Schatten einer längst vergangenen Epoche. Ein Bauernopfer des neuen Weges, vom Kommunismus fallen gelassen, im Kapitalismus nie Halt gefunden…
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Fotos: Nadrac, der Verfall schreitet unaufhaltsam voran!
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Zusätzliche Tragik: viele Häuser stehen leer, aber auf die Hunde wurde vergessen; sie werden wann immer es geht von Nachbarn weitergefüttert…
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Doch zurück zum Moment – was haben wir nicht wieder alles an Gütern mitgebracht! Der Van mit seinem riesigen Laderaum bis oben hin voll geschlichtet mit Taschen und Säcken, Schachtel und Dosen; Hundenahrung zum Füttern der Streuner um den Hilfsort darf selbstredend auch nicht fehlen. Einen wahrlich fast unfassbaren Berg an Dingen des täglichen Bedarfes, an Kleidung und Hygieneartikel entladen wir, ärztliches Material, Kinderspielsachen, alles ist dabei!
Wir besuchen den zerschlissenen Hof des schwer trinkenden Pferdehalters; dort, wo wir schon öfters vorbeigeschaut und geholfen haben. Die Frau ist wohl aus gutem Grunde längst weggelaufen, ebenso die Kinder. Der Mann, wie die Gebäude und Mauern der Ansiedlung längst von den Elementen gezeichnet, hat vielleicht ein gutes Herz; zumindest ist er immer schwer am Arbeiten – meist mit seinem Pferd im Wald, der hier bis in die Gärten der Siedlung reicht und letztendlich sein Terrain rückerobern wird!
So ist es auch im Augenblick, das Reittier dieses Mal nicht im Stall, aber welch einen Anblick bietet die Baracke: der Kot des Pferdes stapelt sich an hinteren Stellen bereits hüfthoch, zum Ausmisten fehlt dem Halter wohl die Kraft und, noch schlimmer, die Überzeugung. Fast noch schrecklicher ist die Situation für den Hofhund; gefesselt an einer kurzen Kette, sein Fell zersaust, verklebt, vergilbt; Wunden zeichnen sich auf der gesprungenen Haut ab, der gesamte Körper wohl schmerzgepeinigt.
Auf der Rückfahrt aus dem Dorf werden wir stehen bleiben und ihm wenigsten den alten Topf mit Wasser füllen, sowie Hundefutter in großer Mengen geben. Und dann werden wir versuchen, ihn in den nächsten Wochen endlich von diesem Ort zu befreien.
Aber auch im Pferdestall selbst ist ein Hund angekettet; grimmig knurrend erwartet er uns, doch als er Nahrung und Wasser bekommen, entspannt der Arme langsam. Seine Haut wie Pergament, jede Rippe zeichnet sich ab…
Hühner gibt es auch; zwei sind in einer alten Kühltruhe gefangen, der Deckel mit einem Stein davon abgehalten zuzufallen und das körpergroße, grausige Grab zu besiegeln. In einem anderen Stall vegetieren zwei Gänse, auf purem Kot und in unsagbarem Gestank…
Wir treten den Rückweg an; jeder für sich erneut desillusioniert und in eigene Gedanken versunken – wie kann diese Misere je beendet werden? Rudi wird jedenfalls mit dem Tierhalter reden, und wenn der keine Besserung verspricht und dies Verbesserung auch durchführt, werden wir unsere Konsequenzen ziehen; all die schönen Dinge, angefangen von Kleidung bis hin zum Pferdezaumzeug, die werden wir in einem solchen Falle wohl anderswertig verwenden.
Der zweite Pferdehalter zeigt sich von einer wesentlich besseren Seite; ein gepflegter, netter Mann, ein sauber gehaltener Hof, Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit. Allerdings: in seinem mehrere tausend Quadratmeter großen, blühenden Garten samt dutzenden Bienenhäusern steht das arme Tier ebenfalls in einem dunklen Stall, nicht viel größer als das Pferd lang ist, angebunden; warum? Weil der Hengst sonst an den Obstbäumen nagt, hören wir! Die oft so unverständliche Mentalität, welche die Zukunft dunkel zeichnet, erkennt man auch an folgender Geschichte: ich hebe im Garten eine Metalldose auf, um sie im Müllkorb gleich über der Brücke zu entsorgen; der Mann nimmt einen Plastikfetzen mit; gut, denken wir, er wird es wohl gleichtun! Was aber passiert? Er geht über die Brücke, nur um das Umweltgift, keine 5 Meter vom Mistplatz entfernt, einfach in den kleinen Fluss zu werfen…
 
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Fotos: der Hof ist eine einzige Misere… Pferde bis über die Knie im eigenen Mist, Hunde völlig verdreckt an der kurzen Kette, Hühner in der ausrangierten Kühltruhe, Enten und Gänse in finsteren Verschlägen ohne Wasser; wir werden versuchen den Tieren zu helfen…
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Foto: der zweite Hof; obwohl draußen tausende Quadratmeter frischer Wiesen geradezu nach ihm schreien, muss der Hengst seine Zeit im finsteren Loch verbringen… auch hier intervenieren wir!
Rudi bietet uns, wieder im Zentrum angelangt, eine wohlschmeckende Gemüsesuppe an, von ihm selbst gekocht; nach der Mahlzeit, noch immer sehr betroffen vom Erlebten, müssen wir uns aber auch schon wieder verabschieden. Erneut tropfen Tränen über des Guten Gesichtes, als er uns hinterherwinkt, seine so liebgewonnene Gestalt im Rückspiegel langsam kleiner werdend…
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Heiß ist es nun wieder geworden; an von Autos überrollten Hundekörper vorbei bahnen wir uns den Weg zu Frau Doina. Der Engel in Menschengestalt hat das RespekTiere-Team – egal in welcher Stärke – nun schon so oft bei sich aufgenommen, sie wird es auch dieses Mal tun! Ihre Gastfreundschaft ist legendär, ebenfalls die ihrer Kinder, welche uns allesamt nach gut zweistündiger Fahrt am Mittagstisch sitzend freudigst empfangen! Sofort sind wir mittendrinnen in herzerfreuenden Gesprächen, doch die Zeit drängt! Denn noch gilt es, die Uhr zeigt bereits wieder die späten Nachmittagsstunden, die mitgebrachte Futtermenge zu Colt Alb, dem Asyl der Frau Oprea, zu bringen!
Ein Telefonat später, und wir sind wieder am Weg. Die so wunderbare Frau Doina begleitet uns, trotz der gesundheitlichen Probleme mit Beinen und Hüfte. Wie wichtig das ist, eigentlich viel mehr elementar: wir sprechen doch kein Rumänisch, und Frau Oprea sowie Vali, ihr Kronprinz, der das Asyl inzwischen als rechtlicher Erbe übernommen hat, kein Deutsch! So viel gilt es aber zu klären, und deshalb kann die Arbeit eines/r guten DolmetscherIn nicht mit Gold aufgewogen werden…

Die Zufahrt zu Colt Alb ist heute, im Gegensatz zu den letzten Einsätzen, relativ gut zu passieren; sie ist zwar wieder von dicken Matschlacken übersät, die Erde tief zerfurcht, das Wasser gut 30 Zentimeter tief, aber die Spurrinnen sind bei weitem nicht so tief verzweigt wie so oft sonst. Verhältnismäßig problemlos schafft der Sprinter daher den gut 1,5 Kilometer langen Feldweg und schon sind wir vor den Toren der Herberge! Beißender Geruch liegt über der Liegenschaft, Plastik wird irgendwo wohl in rauen Mengen verbrannt; doch für solche Nebenaspekte bleibt nun keine Zeit – die Arbeit ruft!  Nachdem wir Vali und seine Hunde begrüßen haben, sind wir schon wieder mittendrinnen im Geschehen. Gut 700 kg an Hundefutter gilt es auszuladen, dazu Decken, Hundekörbe und anderen Tierheimbedarf! Schnell stapelt sich die Menge, es ist wahrlich immer wieder auf ein Neues höchst überraschend, was alles in einem Van unterzubringen ist! Umringt von einer Hundeschar, welche uns inzwischen so sehr ans Herz gewachsen ist, geht die Anstrengung des Futtersäcke-Schleppens trotz der plötzlich enormen Hitze ganz leicht von der Hand. Alle sind sie da, die herzallerliebsten Hunde der Welt, jene mit dem Tumor, welchen unsere PartnerInnen aus der Schweiz (www.netap.ch) so bravourös entfernen konnten, die beiden Uralten, Nero, der Rottweiler, Artos, der uns schon des Öfteren gezwickt hat, wohl aus reiner Lebensfreude, und, und, und… 🙂
Das Heim wirkt nun ein wenig aufgeräumter, seit Vali den Großteil der Führung übernommen hat. Er ist ständig schwer am Arbeiten, aber wie er sich auch immer anstrengen wird, wohl lange noch bleibt das Asyl ein Ort, der bleibende Eindrücke hinterlässt – auf eine Art, die schwer im Innersten lastet. Zu groß sind die Altlasten, die Sünden der Vergangenheit, wo Müll und Unmengen von Alteisen aus dem einen oder anderen Grunde achtlos und ungeordnet auf dem Gelände verstreut liegen geblieben waren.
Zwei Welpen gibt es zudem wieder, beide sind allerdings von ‚außen’ gekommen – dieser Fakt lässt uns ein klein wenig durchatmen, Sie erinnern sich bestimmt, im letzten Jahr konnten in einem unfassbar schwierigen und intensiven Einsatz alle Hunde in der weitläufigen Herberge kastriert werden! Wäre nur einer oder eine dem Eingriff entgangen, das Problem wäre schon längst wieder ein multipliziertes!
 
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Hunderte Raben bevölkern das Umfeld, hier finden sie sicher immer zu essen – genau wie die vielen Ratten, deren Hunger aber oft im Tod endet – denn, wenn sie sich zu sehr vorwagen, sind die Hunde schließlich irgendwann schneller sind als sie…
Die schwarzen Vögel, mit ihrem lauten Geschrei und dem Getöse, die Hundertschaft an Hunden, die zerfallenden Bauten des Asyls, die zerbröckelnden Mauern, der nun wieder düstere Himmel, wolkenverhangen – ein Bild schicksalsträchtig wie ein pompöses Gemälde… Viel Zeit zum Sinnieren bleibt nicht, wahrscheinlich dem Himmel sei Dank, denn der Abend hält langsam Einzug. Wir verabschieden uns deshalb auch schon wieder von Vali, im Versprechen, uns schon Morgen wiederzusehen – um mit ihm und Frau Oprea die Zukunft zu besprechen.
Am Abend, vor der unvergesslichen Kulisse eines herrlichen Sonnenunterganges, sitzen wir noch ein bisschen bei Frau Doina, eine gute Tasse duftenden Kaffees bringt dabei die Lebensgeister schnell zurück. Ganz zufrieden mit dem heutigen Geschehen wird es wieder Mitternacht, bis wir endlich nach Abschluss der zu schaffenden Arbeit völlig übermüdet in die Betten fallen.
 
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Fotos, oben: so sieht mein Liebling heute aus…
unten: so sah er vor unserer ersten Intervention aus! Ist es nicht wunderschön, wenn ein Einsatz einen solchen Unterschied hervorrufen kann? 🙂
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Schon sind wir wieder in Frau Doinas wunderschöner Küche, schwarzer Kaffee füllt unsere Tassen und wunderbares Brot unsere Mägen. Viel Zeit für das Frühstück bleibt nicht, kommt doch Vali vorbei, und mit Frau Doina als Übersetzerin werden wir hoffentlich viel Neues zu den Zukunftsplänen des Hundeheimes erfahren.
Vali hat seine Frau mitgebracht, und bald sind wir wieder in höchst interessante Gespräche verwickelt; Frau Oprea ist aber leider nicht dabei, es scheint ihr heute nicht so gut zu gehen. Was wir hören, ist, noch gibt es schwerere Probleme mit der ‚Übernahme‘ von der betagten Frau, welche mit ihren 84 Jahren die Last der immensen Verantwortung nicht mehr alleine auf den Schultern tragen kann und tragen möchte. Nun aber hat sich plötzlich ein naher Verwandter in die notarische Abwicklung eingeschaltet, ein Sohn aus Herrn Opreas erster Ehe – und der will einen Erbanteil!
Bis die Episode ausgestanden ist, kann es daher nicht wirklich Sinn machen, größere Summen in die Anlage zu investieren. Dem Vernehmen nach sollten die Formalitäten aber schnell erledigt sein, allerdings wird erst die Zeit weisen wie friedlich die Angelegenheit über die Bühne geht; gab es doch schon jetzt massive Drohungen, sogar Angriffe von angeblich angestifteten Nachbarn. Die Atmosphäre ist deshalb eine stark aufgeheizte, angefacht noch durch diverse Gerüchte und Verleumdungen; Vali behauptet beispielsweise, mehrere Hunde wären von seinen Widersachern geklaut, ins Ausland gebracht und dort teuer verkauft worden. Ob dem so ist, wir wissen es nicht; was wir allerdings schon wissen, ist, dass diese Mär von Hundehandel sich in osteuropäischen Ohren derart festgesetzt hat, dass in den letzten Jahren stark zunehmend leider nur allzu oft pures Misstrauen gegenüber westeuropäischen TierschützerInnen herrscht. Viele Hunde sollen, so die hiesigen Vermutungen, nebenbei auch noch in  Tierversuchslaboren enden, was natürlich eine Legende ist, denn an solchen Plätzen müssen die Hunde gewisse – meist durch speziellen Züchtung veränderte (zum Beispiel eine durch Gen-Manipulation hervorgerufene Immunitätsschwäche) – Kriterien erfüllen, wofür ein Straßenhund aus Rumänien ganz sicher nicht geeignete Voraussetzungen mitbringt (vielleicht gibt es aber auch tatsächlich derartige Fälle, wenn, dann allerdings entgegen der Legalität und von sehr windigen Personen veranlasst).
Aber dementsprechende Erzählungen säen Zwietracht, sie wirken sich auf Vertrauen und Zusammenhalt fatal aus; ein Umstand, der wiederum den Tieren selbst extrem schadet, weil sie deshalb manchmal eben nicht zur Adoption freigegeben werden.
Wirkliches Faktum ist, dass Vali, ebenfalls auf Intervention der sich ums Erbe betrogen fühlenden Person, die letzten Monate hinweg jegliche Unterstützung vor Ort entzogen worden war (die Zusage, abgelaufene Waren aus Bäckereinen, Supermärkten, etc. zu holen, wurde einseitig gekündigt). Im Augenblick erhält er aber wieder Beihilfe. So darf er von verschiedenen Betrieben erneut Brotreste abholen, auch Milch und Käse und vor allem Fleischabfälle. Solcher Beistand ist unumgänglich, um etwa Nahrungsmittelengpässe bei der Fütterung zu umgehen. Im Moment, gepaart mit den von uns gebrachten Tiernahrungsmittel, ist die Versorgung seiner 150 Seelen wenigstens für die nächsten Wochen abgesichert.
Der geplante Hilfseinsatz zur Abdeckung sämtlicher Hundebehausungen dagegen, ein durchgehendes Dach für alle Zwingerreihen zu errichten, muss aus besagten Gründen jedoch verschoben werden; so verbleiben wir mit der Zusage, im Herbst, besser spätestens im September, den neuen Termin für den Bau anzusetzen.
Dann muss Vali aber auch schon wieder aufbrechen. Gut Willens für alles was die Zukunft bringen mag, verabschieden wir uns herzlich.
 
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Cosma und ich haben an diesem schönen Tag, wo die Sonne schnell die tiefen Temperaturen der Nacht vertrieben hatte, noch so einiges vor. Die wunderbare von der Schweizer Organisation NetAP unterstütze Tierklinik der so großartigen Tierärztin Naomi Kiss sowie deren hochengagierte HelferInnen, an vorderster Front Alina, muss noch besucht werden, haben wir doch auch wieder eine Menge an medizinischen Zubehör extra dafür mitgebracht! Leider aber finden wir die Tore geschlossen vor, Naomi ist gerade im Außeneinsatz, Alina hat nach gefühlten 100 Jahren Arbeit endlich einen freien Tag. So begnügen wir uns mit einem netten Telefonat, die mitgebrachten Sachspenden wird die Helferin später bei Frau Doina abholen.
Natürlich darf bei einem derartigen Einsatz niemals eine Kundgebung fehlen; wie wichtig diese Aktionen sind, wir können es gar nicht oft genug betonen! Nicht nur die Menschen, welche dem Protest als Augenzeugen beiwohnen werden, gilt es die Herzen zu öffnen, auch die vielen, vielen tausenden, die anschließend Fotos davon in den sozialen Medien betrachten, sind potentielle Träger der Botschaft. ‚Stop Killing Stray Dogs‘, kann deshalb bald darauf an einer stark befahrenen Straßenkreuzung vom großen RespekTiere-Banner gelesen werden! Gevatter Tod als Beistand hat eine blutige rumänische Fahne um die Schultern geschlungen, in der Hand hält er eine Keule (eigentlich war die Innenstadt als Kundgebungsort gewählt worden, doch alleine blieb es beim Versuch, in der völlig überfüllten Banat-Metropole einen Parkplatz zu finden – und konnte doch einer ausgespäht werden, stellten uns die Bezahlbedingungen schnell vor eine schier unlösbare Aufgabe).
Zurück bei Frau Doina erwartet uns eine fantastische Mahlzeit; Peter, Frau Doinas Sohn, ist auch zugegen, er möchte uns noch seine ‚Aussteigerstätte‘ zeigen: ein altes, verfallendes Bauernhaus, wo er im weitläufigen Garten Schafe und Hühner hält, bewacht von seinen drei teils riesigen Hunden! Peter, obwohl er ein eigens Haus in der Stadt hat, schläft dort unter einer groben Terrassenabdeckung in einer Hängematte, gegen die Kälte der Nacht nur von zwei dicken Schlafsäcken geschützt.
Dann gilt es ‚Good-Bye‘ zu sagen, ein Akt, der immer wieder, und je öfters er passiert desto schmerzhafter ist. Ein Kuss auf die Wange von Frau Doina, ein schnelles Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen, und schon hat uns die Straße wieder – auf geht es nach Serbien!
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Fotos: Kundgebung bei Temeswar; auf dem Weg nach Serbien halten wir, um Straßenhunde zu füttern; unten: eine völlig entspannte kleine Grenze zwischen Rumänien und Serbien lässt uns keine Zeit verlieren!
Die lange Wartezeit an der rumänischen Grenze noch in Erinnerung, verläuft der Grenzübertritt heute Gott sei Dank sehr, sehr entspannt.  Der von uns anvisierte Posten ist ein sehr kleiner, und tatsächlich, als absolute Premiere unserer so zahlreichen Ostreisen, sind wir sogar die einzigen Personen, welche ihn zu dieser späten Nachmittagsstunde durchschreiten!
Es ist drückend heiß, als wir die Tiefen der Vojvodina durchqueren. Die ‚Kornkammer‘ Serbiens hat trotz der Ansiedlung hunderttausender Flüchtlinge vor allem aus anderen Teilen Ex-Jugoslawiens (bosnische und kroatische Serben nach dem Bürgerkrieg) dennoch mit einem starken Bevölkerungsrückgang zu kämpfen. Dementsprechend viele Ruinen kreuzen unseren Weg, aber noch viel auffälliger sind die riesigen, schier endlos scheinenden Felder, wo vor allem Wassermelonen, Sonnenblumen, Mais und vieles andere angebaut werden. Bäuerliche Arbeitsmaschinen aus dem letzten Jahrhundert auf den Straßen verlangsamen immer wieder die Fahrt, welche ansonsten von den oft haarsträubenden, für den Osten leider fast typischen, lebensgefährlichen Überholmanövern geprägt ist. Tote Tiere finden sich neben dem Verkehrsweg, aber auch eine umso größere Anzahl von Weidetieren im besten körperlichen Zustand. Schaf- und Kuhherden, Ziegen, Pferde und Esel grasen friedlich auf enormen Flächen, manche davon zwar angepflockt in der gnadenlosen Sonne, die meisten aber völlig freilaufend; bewacht nahezu immer von Hunden, sehr oft auch von Menschen, die ihren Gedanken nachhängend im Gras liegen und von längst vergangenen Zeiten träumen.
Gegen halb 7 Uhr abends erreichen wir unser Ziel, immer den Novi-Sad-Wegweisern folgend; aufgrund der zentralen Lage der Vojvodina-Metropole laufen hier viele Förderstränge zusammen, was sich in für das Land eher untypisch westlicher Gestaltung zeigt. In Fakt ist Novi Sad mehr als nur ein Geheimtipp für Individualreisende, aber darauf wollen wir später zu sprechen kommen.
Ganz in der Nähe unseres Motels, inzwischen um 2 Euro teurer geworden (das riesige Zimmer kostet aber immer noch sehr moderate 12 Euro), liegen einige Roma-Ansiedlungen; diese Volksgruppe, verfolgt und vertrieben, gehasst und gedemütigt in so vielen Teilen Europas, umfasst in Serbien – bei einer Gesamtbevölkerung von etwas mehr als 7 Millionen Menschen – etwa 150 000 Ethnien-Zugehörige. Zumindest laut Statistik, denn inoffiziell beträgt ihre Zahl wohl weit mehr als 500 000. Auch hier in Novi Sad, in der wahrscheinlich reichsten Region des Landes, leben sie in bitterster Armut. Zu übersehen sind die Kolonien nicht, unfassbare Mengen an Müll weisen den Weg. Wahrlich, die Roma verkörpern das vergessene Volk Europas, ihre Heimat nennt sich Hoffnungslosigkeit…    
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Der Tag beginnt früh. Schon um 7 sind wird auf der Straße, es geht in Richtung eines der wunderbarsten Orte dieses Planeten. Sie merken schon, wenn wir in Superlativen sprechen, dann kann es sich nur um Monika Brukners Gnadenhof in Djurdjevo handeln (www.tierschutz-djurdjevo.ch)! So viel haben wir über den Hof bereits berichtet, und dieses Mal ist unsere Mission eine besonders wichtige. Es gibt nämlich einen Plan zu entwickeln, um den schwerwiegenden Engpässen in den Kastrationsbemühungen, geschuldet verschiedenen zeitlichen Entwicklungen, entgegenzutreten. So wurden beispielsweise neue Steuern in Serbien eingeführt, dazu stieg der Wechselkurs zwischen dem Serbischen Dinar und dem Euro um über 20 %! Fakten, welche die Finanzierung solch großer Projekte schwer in Mitleidenschaft ziehen.
Frau Brukner hat trotz der ständigen Hürden abertausende Hunde und Katzen kastrieren lassen, mehrere zehntausende, sie arbeitet unermüdlich mit einer Vielzahl von ÄrztInnen dafür. Jetzt warten rund 700 Tiere auf den Eingriff, aber die Finanzen erlauben im Moment keine weiteren OP’s. Eine wahrlich unerträgliche Situation – muss das Programm tatsächlich längerfristig gestoppt werden, kann und wird letztendlich unfassbares Tierleid passieren.
Wir werden in einem eigenen Newsletter über diese enorme Herausforderung berichten, für heute gilt es erst einmal andere Eindrücke zu bekommen. So wird Frau Brukner für den Vormittag dem kleinen RespekTiere-Team  einen ihrer Mitarbeiter zur Seite stellen, welcher uns zu einem entlegenen Pferdemarkt fährt. Der Gute soll uns auch beistehen, falls es, wie befürchtet, zu verbalen oder noch schlimmeren Auseinandersetzungen kommen sollte. Weiters möchten wir ein städtisches Tierheim besuchen, wo, so die Rede, katastrophale Verhältnisse vorherrschen. Wir werden von dort einen Hund zu adoptieren versuchen, anders gibt es überhaupt keine Chance für einen Zutritt; selbst dann aber wird Fotografieren streng verboten sein… Später möchten wir einen kleinen privaten Zoo beehren, einen Tiergarten, welchen wir schon vor mehr als 10 Jahren angesehen hatten. Inzwischen soll die Situation zwar etwas besser sein, dank Monika Brukner (sie verkörpert DIE lokale Tierschutzinstanz schlechthin), welche zum Beispiel ein verhältnismäßig großes Bärengehege errichten ließ (zuvor waren die armen Tiere in einem winzigen Gitterverlies – siehe Bild unserer damaligen Visite – untergebracht).  Von ‚gut‘ wäre sie aber immer noch meilenweit entfernt, so viel hören wir im Vorfeld.
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Foto: der Zutritt ins Paradies…
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Es bleibt nur Zeit für einen schnellen Kaffee, dann schon sitzen wir erneut im Auto. Fast eine Stunde nötigt uns die Anreise schließlich ab, immer auf teils kleinsten, unwirtlichsten Verkehrswegen mitten durch diesen hoch landwirtschaftlich geprägten Teil Serbiens. Auf den Feldern wird, oft mit einfachsten Mitteln, emsig gearbeitet – es gilt, das Gras zu mähen, schnellsten, denn das kalte Regenwetter davor hat die Grünflächen stark in Mittleidenschaft gezogen. Die eine oder andere Ernte muss eingebracht werden, noch bevor ab Freitag wieder Schlechtwetter angesagt ist.
Endlich erreichen wir den Ort des Pferdemarktes. Nicht nur dieser findet heute statt, die ganze Ortschaft scheint gepflastert mit diversen Verkaufsständen! Angefangen vom Teppich bis hin zu den Möbeln kann man alles erwerben, Werkzeug, Blumen, Obst, Gemüse, Kleidung, Spielsachen, usw. Dazwischen sind überall Essenstände zu finden, wo meist Spanferkel oder Schafe im Ganzen gegrillt werden. Welch ein schauderhafter Anblick! Mit großen Augen scheinen die Toten in eine für sie völlig unverständliche Welt zu blicken, vom vorangegangen Horror gezeichnet, zu einem seelenlosen Stück Fleisch degradiert, von gedankenlosen Menschen konsumiert wie jede andere Ware…
Dann endlich finden wir den Pferdemarkt selbst. Es ist ein Ort der Roma-Bevölkerung, Männer sitzen auf einfachen Campingstühlen im Kreis, gehen Gesprächen und Spielen nach. Es wird gelacht und getrunken, hier und dort führt ein Mann sein zu verkaufendes Pferd interessierten KundInnen vor. Das geht nicht immer sanft vonstatten, die Peitsche ist ein ständiger Begleiter, und auch direkte Schläge passieren. Immer wieder klatscht eine Hand auf den Kopf, auf die Nüstern, auf das Hinterteil des ‚Exponats‘. Dennoch, zumindest an diesem Tag, läuft der Handel verhältnismäßig ruhig ab, mit Ausnahme einiger junger Männer, welche sich in Reitspielen oder dergleichen üben. Jemand treibt sein Pferd zum Galopp, nur um dann eine Handbremse am simplen Holzwagen zu ziehen, was in eine plötzliche und für das Pferd bestimmt sehr schmerzhafte Räderblockade mündet. Ein anderer führt das Tier im Kreis, immer enger werdend, immer schneller, unter wildem Geschreie von den ‚Rängen‘.
Viele Pferde sind es, die heute wohl ihre Halter wechseln; ein Mann spricht gutes Deutsch, er erzählt uns, dass sein Volk, der männliche Teil davon, zwei Dinge besitzen sollte, um als ‚echter Roma‘ angesehen zu werden: einen Mercedes und ein Pferd. Wer eines davon nicht hat, der ist kein wirklicher Volksangehöriger, hören wir. Die Pferde selbst fügen sich ihrem Schicksal, es bleibt ihnen nichts Anderes übrig. Ein Teil davon wird später ein hartes Arbeitsleben führen, ein anderer landet schon sehr bald im Schlachthof. Der LKW des Fleischhauers ist jedenfalls brechend voll…
Die meisten der Tiere wirken körperlich gesund, selbstredend ängstlich, aber nicht gebrochen. Sie scheinen gut genährt, allerdings erfahren wir später, dies allein wäre noch kein erfreuliches Zeichen – sie würden nämlich vor dem Markt richtiggehend gemästet, um dann am Verkaufsort einen höheren ‚Fleischpreis‘ zu erzielen!
Auch Kälber werden verkauft; bei der Verladung passieren hässliche Dinge, genau wie bei uns: Schwanzumdrehen steht an der Tagesordnung, Schläge auf den Kopf, ins Gesicht, es herrscht ein Gezerre und Gezeter. Die Verkäufer wie Käufer sind zudem müde wie die Tiere selbst, nach dem langen Verkaufstag, und nicht zuletzt deshalb wohl muss alles noch schneller gehen.
Eine tierärztliche Intervention – oder gar nur Anwesenheit eines entsprechenden Veterinärs – scheint es hier nicht zu geben; keine Kontrolle herrscht über die Behandlung, die Gesundheit, über die Tiertransport-Fahrzeuge oder den Transport selbst. Wenigstens Futter wird vielen der Pferde am Markt geboten, Wasser sehen wir nirgends.
Letztendlich sind wir ganz froh, als wir noch vor der Pferdeverladung den Ort verlassen; nichtsdestotrotz, wir werden wiederkommen, um die Situation dann eingehend zu dokumentieren.
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Als nächsten Schritt suchen wir besagtes Tierheim; verlassene Wege, welche wir niemals ohne unseren Begleiter gefunden hätten, führen zu der bei TierschützerInnen tief verhassten Anlage. Dort angekommen, stellen sich uns schon Mitarbeiter in den Weg. Wir dürften hier nicht rein, ist der Tenor. Frau Brukner hatte den Zutritt aber im Vorfeld mit einem der höheren Angestellten ausgemacht, und so ruft der Fahrer sie am Telefon, um den Hörer dann an den Asylbediensteten weiterzugeben. Es folgt ein Hin-und-Her von Telefonaten, gezeichnet von Zu- und letztendlich wieder Absagen, bis schließlich klar wird: es gibt wohl tatsächlich so viel zu verbergen, dass fremde Augen, schon gar keine ausländischen, die Misere bezeugen sollen…
Tief enttäuscht aber im Innersten doch auch irgendwie froh nicht einen Wahnsinn mitansehen gemusst zu haben, beschließen wir den Rückzug. Auch weil aus einer großen Tonne bestialischer Geruch entströmt, wissen wir doch, es wären Bilder gewesen, welche wir so schnell wohl nicht losgeworden wären. Allerdings, alleine, weil man etwas nicht sieht, bedeutet es nicht, dass es nicht passiert. Deshalb ist eine solche Reflexion, wie sie mir in dem Augenblick widerfahren ist, überhaupt nicht gut, weil sie zukünftigen möglichen Verbesserungen krass im Wege steht. In jener Einsicht überzieht Schamesröte das Gesicht, und ein Versprechen im Innersten bahnt sich den Weg: niemals wieder darf ein derartiger Gedankengang auch nur entstehen, er muss schon im Ansatz sofort ganz tief begraben zu werden
Auf direktem Wege fahren wir nun zu der bereits erwähnten ‚zoologischen‘ Anlage; dort angekommen, verlässt uns Frau Brukners Mitarbeiter – er wird im wunderbaren Asyl gebraucht, muss doch auch dort die Grasernte eingebracht werden – 25 Pferde sowie 5 Kühe und jede Menge anderer Tiere sind davon abhängig, müssen versorgt werden!
Wir rauchen beim Auto noch eine Zigarette gegen die Anspannung, als der Besitzer des Zoos vorfährt; er, als ‚aggressiv‘ bekannt, betritt die Gefängnisstätte durch einen Hintereingang, wir von vorne. Einen Eintritt, welchen wir wohl widerwillig bezahlt hätten (in diesem Falle hat der Besuch Recherchecharakter, gilt es doch herauszufinden, wie die Verhältnisse im Moment sind), ersparen wir uns, niemand lässt sich im dafür vorgesehenen Kassabereich finden.
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Die schrecklcihen Verletzungen rund um den Kopfbereich des Hundes im Bild oben stammen von der oft so miserablen Tierhaltung in städtischen Tierheimen; man verfolgt immer mehr eine offizielle ‚No-Kill-Politik‘, aber verschweigt, dass die armen Tiere in den furchtbaren Zwingern völlig auf sich alleine gestellt bleiben und zudem oft kaum Nahrung erhalten – die Folge: tödliche Kämpfe innerhalb der Tierheimmauern!
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Schon bei der Pforte vernehmen wir klägliches Weinen – ein kleiner Welpe, wohl erst wenige Wochen alt – sitzt in einem großen Blumengeschirr, gottverdammt alleine! Ein Auge ist zugeklebt, vielleicht fehlt es ganz, weit und breit gibt es weder eine Mutter noch andere Babys. Dies lässt den Schluss zu, der Welpe wurde hier von jemanden kurzerhand abgeladen; wie auch bei uns immer wieder passiert, setzen manche Menschen ihre vierbeinigen Schützlinge besonders gerne bei Leuten aus, welche sich mit vielen Tieren umgeben. Die Annahme dahinter: da wohnt ein Tierfreund, der sich vielleicht um das Baby kümmert. Aber zum einen kann der Zoobesitzer nicht wirklich als Tierfreund bezeichnet werden, er ist wohl vielmehr Sammler, noch setzt es die verabscheuungswürdige Tat selbst herab. Einzig und alleine ein Pluspunkt bleibt: andere würden sich gar nicht die Mühe machen, sondern würden den ungeliebten Zuwachs einfach irgendwo wegwerfen, wo das Tierkind dann überhaupt keine Überlebenschance hätte…
 
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Jedenfalls, wir werden das Baby mitnehmen, so viel steht fest! Vorher aber gehen wir noch durch den Zoo, tief berührt von den mannigfaltigen Schicksalen, welche sich hinter den Gefängnismauern verbergen. Da gibt es beispielsweise zwei Waschbären, in einem Verlies eingesperrt; ganz ‚normale‘ Schweine in einer Einöde aus Schmutz und Kot, ein Eselkind, welches nicht besser aussieht als jene schwer misshandelten in Mauretanien; Wasservögel ohne Wasser, eine Riesenschlange, unmöglich zum Fotografieren, weil die Scheiben des halben Quadratmeter-Wahnsinns derart verdreckt sind, dass er Autofokus der Kamera einfach keinen Halt findet; das Innere des ‚Terrariums‘ kann als Völlige Misere erahnt werden. Lamas und ein kleiner Esel in echter Agonie, parasitengeplagt, einen Primaten, der vor lauter Langeweile in Stereotype verfällt – und die beiden Bären, wo Monika Brukner und ihr Verein vor mehr als 10 Jahren ein Gehege für sie gebaut hatte; dieses ist zwar längst wieder zur Wüste geworden, aber immerhin gibt es eine Höhle sowie derlei Annehmlichkeiten, vor allem das mindestens 10-fache Platzangebot von damals. Kümmern um die Instandhaltung und Ausstattung müsste sich der Besitzer aber nach dem großzügigen Geschenk selbst, was er anscheinend nicht macht… so ist, als allein schon absolutes No-Go, kein Tropfen Wasser im dafür vorhergesehenen Wassergraben – auch sonst lässt sich trotz der drückenden Hitze keine Stelle ausnehmen, wo die Eingesperrten wenigstens ihren Durst löschen könnten.
Die beiden Bären liegen schlafend am Gitterrand; sie träumen wohl von einer besseren Welt, von Wäldern, Seen und Artgenossen, von Freiheit und artgerechtem Leben; wenn sie aufwachen, werden sie ‚Mensch‘ verdammen, der ihnen all dies genommen hat.
Sogenannte ‚Haustiere‘ gibt es im ‚Zoo‘ zuhauf; völlig ungepflegte Schafe, Hasen und Kaninchen, welche sich ungehemmt vermehren, Schweine in einer Landschaft aus vertrockneter Erde und hässlichem Schmutz, Wasservögle in grünlichem, brackigen Etwas…
Beim Rausgehen, viel leiser als zuvor, versunken in Gedankenspielen, überlegen wir nun nicht lange, packen einfach zu. Und so fährt ein wunderschönes Hundekind gemeinsam mit uns in eine … Zukunft! Ich werde den Gedanken nicht los, was wäre passiert, wären wir nicht an diesem Tag in den Zoo gefahren. Das arme Hundekind, es hätte keine Chance gehabt, so hören wir später, niemand hätte sich um die Herzallerliebste gekümmert. Das Schicksal ist ein Verräter, heißt es manchmal; in diesem einen Falle aber war es gleichzusetzen mit dem Herrn des Lebens…
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Das Bärengehege einst und jetzt (wir hatten den Zoo damals schon besucht, wobei diese Aufnahme entstanden ist). Durch Frau Brukners Verein wurde ein deutlichste Verbesserung geschaffen (die Anlage ist viel größer als auf dem Bild ersichtlich, inklusive einer Höhle und einem Wasserbereich – der jetzt aber leider wieder leer steht), doch scheint es, als würde der Betreiber zwar gerne Investitionen in Anspruch nehmen, aber sich dann entsprechend um das Wohl der Tiere zu kümmern, ist wohl wieder eine ganz andere Sache…
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Geschlagene zwei Stunden später – wir hatten wegen eines Missgeschickes alle Dinar verbraucht, konnten deshalb nicht auf die mautpflichtige Autobahn auffahren; so folgten wir der Bundesstraße, welche aber anstelle von nur 20 Minuten Highway-Reise mehr als eine Stunde durch-die –Dörfer-Tuckern versprach, und die dann auch noch urplötzlich in einer Baustelle mit ‚Einfahrt-Verboten‘ endete. So hieß es wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo wir schließlich eine Wechselstelle fanden und dann doch die schnelle Verbindung wählen konnten – treffen wir wieder bei Frau Brukner ein. Dort wird gerade einem Hund, über 20 Jahre ist er alt geworden, die letzte Ehre erwiesen; Blumen und Nahrung folgt ins Grab, wo Gevatter Tod bereits am Erdaushub Platz genommen hat. Der Knochige wird den Liebling seine Hand auf die Schulter legen und ihn begleiten auf der Reise über die Regenbogenbrücke, in eine Welt, wo er hoffentlich auf alle Zeiten glücklich mit dankbaren Augen auf die zurückgebliebene Frau Brukner sowie auf das Team blicken wird, welches so vielen Hunden das verlorene Glück auf Erden zurückgebracht haben!
Wir bekommen noch einen Kaffee serviert, laben uns an herrlichen selbstgebackenen Keksen und verlieren uns in todtraurigen, dann aber auch herzerwärmenden Geschichten. Salben gegen die beißenden Fliegen werden noch auf blutige Hundeohren aufgetragen, dann, die Sonne beginnt sich bereits in ihr Nachtlager zurückzuziehen, geht es zurück in das liebgewonnene Motel – endlich ein bisschen Abstand und Ruhe vor all dem täglichen Wahnsinn.
 
Mit schlafgeröteten Augen sitzen wir am nächsten Tag das erste Mal beim Frühstück; für 2 Euro gibt es im Motel eine vegane Morgenmahlzeit, die keine Wünsche offenlässt: Humus und Brot, Marmelade, veganer Käse, Sojamilch, Müsli, Margarine, Kaffee… einfach super!
Dann nehmen wir schon wieder im Wagen Platz, wir wollen möglichst schnell bei Frau Brukner ankommen – so viel gilt es zu tun an diesem erneut sonnig-heißen Tag.
Die wunderbare Tierschützerin erwartet uns bereits; nach einem ausgiebigen Hundestreicheln dürfen wir ihren VW-Bus benutzen, und schon hat uns die Straße wieder: Monika will uns TierärztInnen zeigen, welche für sie Kastrationen machen. Der erste ist unweit entfernt; ein sehr netter Mann, von den einheimischen ‚der Deutsche‘ genannt, weil er angelsächsische Tugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Handschlagqualität in sich birgt. Etwas verschämt zeigt er uns seine kleine Ordination, wobei kein Grund für die Zurückhaltung besteht – alles ist zwar einfach, aber dennoch zweckmäßig, das Benötigte auf dem richtigen Platz.
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Diese TierärztInnen arbeiten mit Frau Brukner zusammen; sie würden gerne mehr Kastrieren – das Um und Auf bei der Bekämpfung des Straßenhundeproblems – aber die Finanzierung fehlt…
Irgendwie kommen wir auf ‚Nutztierhaltung‘ zu sprechen, so erfahren wir, es gäbe in den umliegenden Dörfern einige große Schweinebauern, solche die mehrere hundert der Tiere halten. Nach kurzem Nachfragen ruft er tatsächlich einen dieser an, und wirklich dürfen wir vorbeikommen!
Im besagten Betrieb, wir sollen nicht fotografieren, gibt es um die 600 Schweine. Zu unserer Überraschung – eingenommen wie man nun mal leider ist, vermutet man im Osten von Haus aus katastrophalste Verhältnisse, zumindest noch katastrophalere als ‚bei uns‘ – ist der Stall aber richtig sauber, die Landwirte, Vater und Sohn führen die Fabrik, zeigen sich offen und gesprächig.
Alleine, es gibt fast nur Mutterschweine, solche, die gerade empfangen haben, schwangere, hochschwangere, solche die gerade gebären, und solche mit einem Dutzend Babys um sich. Allesamt leben die armen Tiere in Kastenständen und ‚Eisernen Jungfrauen, genau wie wir es aus viel zu vielen unserer Höfe kennen. Der Platz ist unfassbar eng, das ganze Leben besteht aus Gebären und erneutem Schwängern (wofür es drei Zuchteber gibt, die in kleinen Boxen aus Beton ihr todtrauriges Dasein fristen.
Das Ganze ist dann unerträglich anzusehen, aber, wie bereits erwähnt, die Tierhaltung passiert genau gleich wie im gelobten Westen. Maximale Tierausbeutung, ohne Wenn und Aber, hüben wie drüben. Hoch intelligente Wesen, die niemals, bis dann am Weg in den Schlachthof, etwas Anderes sehen werden als bloßen Beton und metallene Käfige um sich, ohne jede Abwechslung ein Leben führend in purer Agonie gefangen, in einem Kreislauf aus Geburt-Leid-schrecklicher Tod gefangen; wofür? Für ein Stück Fleisch am Teller…
Betrachten Sie bitte die Bilder; stellen Sie sich vor, Sie müssten Stunde um Stunde, Tag um Tag, Woche um Woche in diesen Foltergefängnissen verbringen, ohne jede Aussicht. Ist es nicht unsere allererste Pflicht, noch bevor wir über Bildungswesen oder sonst etwas nachdenken, die Tiere aus diesem Wahnsinn zu befreien? Schreit ein solches Vorgehen nicht geradezu nach Verwirklichung? Darf ‚Menschlichkeit‘ noch ein einziges Mal als positives Adjektiv verwendet werden, solange wir uns noch zu derartige Grässlichkeiten herunterlassen???
Wir verabschieden uns dann sehr freundlich, die buchstäbliche serbische Gastfreundschaft ist auch bei den Bauernfamilien eine nicht zu vernachlässigbare Tradition!
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In der untersten Bildfolge sehen wir eine Geburt; das kleine Ferkel rechts wurde soeben in eine Welt geboren, die für das Tierkind so gar nichts Lebenswertes bieten wird…
Nun geht es zum zweiten Tierarzt, besser eine Tierärztin; diese wird von ihrem Freund unterstützt, der, ebenfalls akademisch gebildet, als ein wirklich engagierter Tierrechtsaktivist erscheint (so zum Beispiel hat er bereits einmal ‚Tierschutz-im-Unterricht der großartigen Charlotte Probst in Graz besucht, wo er sich an einen Vortrag von Martin Balluch erinnert)!
Wir wohnen einer Kastration an einem Hund bei, welche die Veterinärin – wenig überraschend – bravourös erledigt; später zeigt uns das nette Paar den eigenen Gnadenhof, wo Hunde und Katzen, Vögel, Esel und andere Tiere Geborgenheit gefunden haben.
Zusammen fahren wir dann zu weiteren Orten, Georgie, so heißt unser neuer Mitstreiter, kennt viele Tierhaltungen, manche davon fast magisch – so zum Beispiel Kühe, welche in einem völlig natürlichen Gebiet das ganze Jahr über ihr Leben in Mutterkuh-Freilandhaltung zwischen Seen, weitläufigen Wiesen und unter himmelhohen Bäumen verbringen. Auch große Pferdeherden, ähnlich gehalten, sehen wir, ebenso einen Freilandschweinebetrieb mit Wasserflächen und Suhlepfützen. Fast könnte man derartiges als ‚gut‘ empfinden, wäre, ja wäre da nicht der Fakt, dass auch all diese Tiere ihr Leben in einem furchtbaren Schlachthaus aushauchen werden…
Georgie, Pferde haben es ihm offenbar besonders angetan, wird uns am später noch Tierhaltung im Romadorf zeigen; so geht die letztendliche Verabschiedung relativ schnell vonstatten, im Wissen, wir werden uns am Abend schon wiedersehen!
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Der Nachmittag ist bereits stark fortgeschritten, als wir zu Frau Brukners Paradies zurückfahren; am Weg dorthin halten wir an einer schrecklichen Müllkippe, wo sich immer wieder Hunde finden, welche so dringend Hilfe benötigen. Heute aber sind keine hier, wir erahnen aber stattdessen den Platz für die Entsorgung toter Tiere und suchen diesen auch auf… dutzende Leiber, halb verwest, andere nur mehr als Gerippe zurückgeblieben, von Maden zerfressen, umringt von Myriaden von Fliegen, einen bestialischen Geruch verbreitend; alles Wesen, welche nach einem unfassbar tristen Leben nun in einem oben offenen Betonbunker in der prallen Sonne verwesen, von der Gesellschaft als nichts Anderes als organischer Abfall bewertet…
Frau Brukner Angestellte erwarten uns mit einem verspäteten, aber umso herrlicheren Mittagsmahl; dem folgt ein Rundgang durch das 17 Hektar große Gnadenhofareal, welches wirklich als Garten Eden bezeichnet werden muss… wir möchten Sie nicht langweilen, oft haben wir informiert, und immer wieder eines nahegelegt: besuchen Sie diesen Ort, wenn immer Sie die Möglichkeit dazu finden (fragen Sie bitte vorher auf der Homepage des Tierschutz Djurdjevo nach, es gibt dort immer so viel zu tun); sie werden ihn wesentlich glücklicher verlassen als Sie gekommen sind…
Einige Aufgaben müssen wir ob der späten Stunde auf morgen verschieben; so vereinbaren wir das erneute Treffen und todmüde geht es zurück zum Motel. Am Weg nehmen wir eine junge Autostopperin mit, welche uns auch gleich nahelegt, vielleicht ein zu Hause für den einen oder anderen ihrer Welpen zu finden: 13 an der Zahl hat ihre Hündin geboren, nachdem sie vor einigen Monaten nur einmal kurz weggelaufen war (diese Unachtsamkeit ist eine der Säulen des unfassbaren Dilemmas, eine Fratze des fortwährenden Irrsinns; ja, sie ist angesichts der täglichen Tragödie eigentlich völlig unverzeihlich, noch dazu, wenn man bedenkt, dass in Ländern wie Serbien jedermann/frau die Möglichkeit hat, die eigenen Hunde meist völlig kostenlos kastrieren zu lassen).
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Wir sind gerade zurück im Motel, endlich, so sehr sehen wir uns nach einer Dusche, als auch schon Georgie ankommt; mit ihm mit ist seine Freundin, die so beherzte Tierärztin, sowie deren Bruder Danijelo. Es wird nix mit der Körperpflege, wir fügen uns aber gerne dem Schicksal – hoch interessante Einblicke warten darauf entdeckt zu werden!
Wir fahren nun in zwei Romasiedlungen in Novi Sad, und während die erste einen halbwegs erträglichen – wenn auch furchtbar schlimmen – Eindruck hinterlässt, ist die andere ein absoluter Schock, der sich wohl in unsere Gehirne einbrennen wird… Menschen in zerfallenen Häusern, überall Ziegen, Hunde, Pferde, dazwischen so viel Müll, als ob man eine riesige Abfallhalde direkt in die Ansiedlung entleert hätte, unbeeindruckt davon dazwischen, gegenstandslos all des Schmutzes, spielende Kinder, Erwachsene in zerfetzten Sofas mitten im Freien – pure dritte Welt, inmitten Europas! Kein Kanal, Strom kommt aus angezapften Leitungen in einem Wirrwarr von oft offenen und völlig ungeschützten Kabeln, keine sanitären Anlagen, kein Fließwasser, nicht einmal Asphalt auf den Wegen. Fast lächerlich wirkt der Anblick von ausgebrannten Mülltonnen, inmitten eines Chaos aus Papierfetzen, Plastikteilen, verrostetem Eisen, zerfetzen Möbeln und organischem Abfall. Tausende Menschen, oft in zerrissenen Kleider, und unter den Bergen von Schutt und Weggeworfenem wohl ein Vielfaches an Ratten; Hunde in tränentreibenden Zuständen, Pferde sowieso. Wenn die Hoffnungslosigkeit nach einer Heimat sucht, hier hat sie sie gefunden!
Unsere BegleiterInnen warnen uns eindrücklich, dies ist ein gefährlicher Ort, die Stimmung ob der Triste, die Menschen durchwegs albanischer Abstammung, wäre hoch explosiv und die Zündschnur könnte sich schnell und ansatzlos entzünden. Was aber nicht passiert, im Gegenteil: wir bleiben sogar inmitten des Wahnsinns stehen und sprechen mit den Leuten, dürfen Fotos von den Pferden machen. Kinder winken uns zu, andere starren scheu zur Seite, argwöhnische Blicke folgen uns – wen mag’s verwundern, sind wir doch so fremd und auffällig hier! Nebenbei, viel Gutes von ‚Außen‘ haben diese Menschen auch noch nie erfahren…
Ziemlich desillusioniert setzen wir dann unseren Weg fort; wir hören noch Unglaubliches zur Situation, zur beinahe Unmöglichkeit, dieses Volk in eine Gemeinschaft zu integrieren – wo die Fehler hierfür dann wahrscheinlich auf beiden Seiten liegen, dennoch, Fakt sind. Der Mensch, der/die diese sozialen Probleme mit einer Lösung behaftet, der/die wird jeglichen Menschenrechtspreis für sich gewinnen; so viel steht fest!
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Der Abend sollte noch ein langer werden; wir haben schon davon gesprochen, die buchstäbliche Gastfreundschaft in diesem leidgeplagten Land bewahrheitet sich einmal mehr! Das Trio möchte uns einladen, zum Essen, möchte uns einige Sehenswürdigkeiten zeigen! Essen möchten wir nicht so gerne, dafür wäre die Zeit zu schade, und so fahren wir schließlich noch zu einer ganz schlimmen Pferdehaltung; es handelt sich dabei um Lipizzaner, welche nach dem Krieg irgendwie aus Kroatien entwendet worden waren und nun, warum auch immer, in einer von den Elementen zerfressenen Anlage mit kaputten Weiden stehen; dann sehen wir aber auch noch das krasse Gegenteil, einen modernen Reitstall samt furchtbar exklusiven Turnierpferden.
Jetzt geht es zum gemütlichen Teil; die von Maria Theresia erbaute wunderschöne und unglaublich gut erhaltene Festung soll den nötigen Rahmen liefern, wo wir uns bei einer Dose eisgekühltem Coca über die diversesten Probleme bezüglich verschiedenster Tierschutzthematiken wiederfinden.
Dabei bleibt es nicht, es folgt noch ein Spaziergang durch die prächtige Novi-Sad-Innenstadt, welche keinen Vergleich mit den bekanntesten gleichwertigen Bezirken in den Hochburgen der Touristik, den Metropolen des Westens und Südens von wo auch immer, zu scheuen braucht.
Den Abschluss findet der wunderbare Abend in einem fantastischen Lokal, wo wir von den Kastrationstechniken, übers Videoschauen von schlechten Tierhaltungen bis hin zum Wildtierverbot im Zirkus sämtliche Materien der Tierrechtsbewegung durchgehen.
Erst gegen halb 1 sind wir wieder zurück im Motel, umso müder, aber auch in der Gewissheit, wunderbare neue FreundInnen gefunden zu haben!!!
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Georgie gibt einem außerhalb der Roma-Siedlung angebundene Pferd Wasser zu trinken. Die Situation ist eine wirklich katastrophale, inmitten des ach so fortschrittlichen Europas—
Im Bild oben sehen Sie Lipizzanerpferde aus Kroatien, die im Zuge des Jugoslawienkrieges irgendwie hier gelanden und dann vergessen worden sind…
Unten: Novi Sad, die Schöne!
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So begeben wir uns wieder ins nur 30 Minuten entfernte Paradies, Monikas Garten Eden. Dort werden wir schon erwartet, ein schneller Kaffee noch, und wir sitzen über Aktenordern, wo wir alle Details zum Kastrationsprojekt erfahren, welches wir unterstützen möchten, unterstützen müssen. Hierfür, weil es an dieser Stelle zu ausführlich wäre, werden wir alsbald extra berichten!
Später sind wir mit dem Fotografieren und Aufschreiben von Daten beschäftigt, einige der Tiere am Hof warten so sehr auf Patenschaften (welche – wenn jemand solche übernehmen und damit für ein ausgesuchtes Tier Vorsorge leisten möchte, es dem Verein der Frau Brukner ermöglichen würden, Geld anderswertig anzulegen und für dringenst anstehende Projekte zu sparen)! Diesbezügliche Urkunden werden alsbald auf der Homepage von Tierschutz-Djurdjevo veröffentlich werden! Die Arbeit, geschuldet der Größe des Hofes – 17 Hektar pures Leben – ist eine anstrengende, besonders in der Hitze des Tages. Aber nach vier Stunden haben wir viele wunderbare Bilder im Kasten, die zu den Porträt-Gesichtern gehörenden Geschichten fein säuberlich auf Papier aufgelistet!
Die Zeit des Abschieds naht nun; es ist bereits drei Uhr nachmittags, die Heimreise ist eine lange…
Schweren Herzens umarmen wir noch die uns so ans Herz gewachsenen Hunde, von Frau Brukner wollen wir uns erst gar nicht lösen. Aber es hilft alles nichts, beschenkt mit einigen wunderbaren Erinnerungen sowie einer Box biologisch angebauter Gemüsesorten starten wir den Wagen schneller als sonst – niemand soll die kleinen Tränen sehen, welche sich nur allzu schnell ihren Weg über von der Sonne verbrannte Wagen bahnen…
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Welche Bereicherung diese Tage wieder waren; so wunderbare Menschen, allen voran Rudi und Marius, Frau Brukner und Frau Doina, dazu ein Gnadenhof, der – ich wiederhole mich – vielleicht der schönste Ort der Welt ist, all das wird uns noch lange beschäftigen; und uns alsbald wieder zurückführen in diese so andere Welt, die aber im Laufe der Jahre zu unserer eigenen geworden ist!!!
Die Frau Brukner verschwindet langsam im Rückspiegel, ein letzter Wink, und endgültig lenken wir den Sprinter in Richtung Heimat. Wo wir an den Grenzen großes Glück haben werden, kaum in einen Stau geraten, und wo wir gegen Mitternacht die letzte Etappe vor der endgültigen Heimreise ansteuern.
Es erwarten uns viele Aufgaben, besonders das so wichtige Kastrieren von Hunden und Katzen; wie gesagt, wir werden alsbald ausführlich darüber berichten und Sie um Ihre Mithilfe bitten – denn nur zusammen könne wir diese unsere einzige Welt zu einem bisschen besseren Ort für uns alle gestalten!
 
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Noch einige Reiseimpressionen!
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