2 tote Schafe und jede Menge Fragen…

Der Augenzeugenbericht! RespekTiere-Aktivistin Bettina Stoifl erzählt:

Wir wurde von einer besorgten Anruferin informiert, dass auf einem umzäunten Grundstück Schafe unter katastrophalen Bedingungen gehalten werden und dass bereits verweste Kadaver herumliegen. Somit sind wir sofort dorthin gefahren, genau gesagt nach Goslarn im Bezirk Horn.
Und tatsächlich bestätigten sich die Aussagen der Anruferin, und das vorgefundene Grauen übertraf sogar unsere Befürchtungen.   Vierzehn Schafe vegetierten ohne Futter, da die Wiese nur mehr eine verdorrte Einöde war, und ohne Wasser dahin. Man stelle sich vor, kein Tropfen Wasser bei dieser unerträglichen Hitze, die Tränke funktionsunfähig. Der letzte abgestandene Wasserrest war eine dreckige morastige braun-grüne Brühe.
Unmittelbar vor dieser Tränke lag ein hochgradig verwester Kadaver eines Schafes – höchstwahrscheinlich qualvoll verdurstet beim letzten verzweifelten Versuch, noch einige Tropfen Wasser zu ergattern. Der Kadaver war mit Millionen Fliegenmaden übersät.
Ein zweiter Kadaver in noch weiter fortgeschrittener Verwesung lag auf einem Anhänger.
Der Bauer, offenbar ein Nebenerwerbslandwirt, fand es also nicht mal der Mühe wert, die toten Tiere zu entsorgen und ließ sie einfach zwischen den noch lebenden verrotten.
Über diesen Bauern kursieren noch weitere schlimme Gerüchte, die wir an dieser Stelle aber noch nicht bestätigen können.
Besonders grotesk war, dass ich die Alt-Bäuerin, die Schwiegermutter des Schafhalters, an diesem Abend beim ausgiebigen Blumengießen ihres gepflegten Vorgartens beobachten konnte – während zur selben Zeit hinter dem Haus die Schafherde mit dem Tod durch Verdursten kämpfte!!!
 
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An dieser Stelle möchten wir unbedingt einfügen, dass dies eine schon lange von uns beobachtete (Un-)Sitte hier im Waldviertel ist, dass die Bauern mit großer Sorgfalt ihre Bauerngärtchen vorm Haus pflegen, damit ja alles einen guten idyllischen Eindruck macht, während in ihren Stallungen die Tiere im eigenen Dreck und zumeist noch in Ketten gelegt dahinvegetieren und oft elend verrecken.
Und die abertausenden schwer kranken verwahrlosten Bauernkätzchen, die aufgrund der bäuerlichen Ignoranz bezüglich dringend notwendiger Kastrationsverpflichtung noch immer unerwünscht geboren werden, werden einfach von den Bauern ertränkt und erschlagen.
Ja, so schaut es aus hinter der Fassade des gepflegten Bauerngärtchens – das ist die traurige schonungslose Wahrheit hinter der vorgegaukelten Idylle – Tierausbeutung und Tierqual bis ins letzte.
Entschuldigen Sie bitte diesen „Seitenhieb“, aber es ist die schlichte Wahrheit und es sollte dieser Wahnsinn nicht verschwiegen werden.
Nun wieder zu gestern: Wir riefendie Polizei, die auch vorbildlich in kürzester Zeit in Form zweier netter Inspektoren vom Posten Geras eintraf. Nach kurzer Begutachtung wurde der Schafhalter gerufen, der im benachbarten Ort Wollmersdorf wohnt, denn vor Ort, also wo die Schafe sind, wohnt nur seine Schwiegermutter, die Bauerngarten-Blumengießerin.
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Natürlich erfand der Halter – na eh klar – diverse Ausreden, z.B. die Schafe seien erst seit zwei Tagen tot und die Tierkörperverwertung Saria wäre bloß nicht gekommen und er hätte eh gefüttert und die Tränke würde eh funktionieren u.s.w….bla, bla, bla…..nur Lügen und Ausreden…..ein bekanntes Phänomen aller Tierquäler.
Die netten engagierten Inspektoren riefen aus Eigenengagement und auch auf unsere dringliche Bitte hin die Horner Amtstierärztin, welche Gott-sei-Dank auch noch prompt an diesem Abend vor Ort erschien.
Die überlebenden Schafe musste der Bauer sofort verladen und in den Stall zu seinem Wohnsitz nach Wollmersdorf bringen, weil nur dort die Versorgung mit Futter und v.a. Wasser gewährleistet werden könne. Die Beamten und die sehr engagierte Horner Amtstierärztin machten auch noch in derselben Nacht eine Kontrolle des Hofes in Wollmersdorf, weil ja nicht bekannt war, welche Zustände dort herrschen. Wenn nämlich jemand Tiere auf einer frei einsehbaren Weide in aller Öffentlichkeit verdursten und die Toten einfach so verwesen lässt, wie schaut es dann erst hinter den versteckten Stallmauern aus?!?! Wobei wir wieder bei der vorgegaukelten Bauerngarten-Idylle wären – frei nach dem Motto außen Hui und innen Pfui!!!
Aber wir hoffen in diesem Fall auf eine strenge Kontrolle durch die Behörden, zumal die zuständige Amtstierärztin einen guten Ruf genießt, nämlich dass sie eine „Strenge“ sei. Sie hat auch eine Untersuchung der Kadaver angeordnet. Das hochakute Verdurstungsrisiko der noch lebenden Schafe konnte sie bestätigen.
Und strenge Amtstierärzte bräuchten wir viel mehr…..
Somit war dieser Fall für uns vorläufig beendet, mehr wissen wir noch nicht.
Wir hoffe aber auf weitere strenge Kontrollen durch die Behörde, und natürlich ist auch gewiss, dass wir selbst das Treiben dieses Bauern weiter unter Beobachtung halten werden.

Um immer am Geschehen zu sein, sind wir ständig unterwegs. TierquälerInnen, seid auf der Hut – vielleicht beobachten wir Euch gerade in diesem Moment!
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