Ist Folgendes ein Grund zum Ärgern, ja fast zum Verzweifeln? Entscheiden Sie! Zur Vorgeschichte: wir hatten im Juni 2018 einen Tipp bekommen – ein Landwirt hält in Sankt Leonhard bei Salzburg seine Stiere in ‚Dauernder Anbindehaltung‘, an Ketten gefesselt, die Armen kommen nie aus dem finsteren Stall heraus. Obwohl wir wissen, das Gesetz ist in diesem Punkt mehr als zahnlos, wollten wir doch wenigstens versuchen einen Unterschied für die Geknechteten zu erreichen. Nicht zuletzt sollte der Landwirt erfahren, es gibt jemanden, dem/der es nicht egal ist, wie er seine ihm hilflos Ausgelieferten hält. Und bestenfalls über Alternativen dazu nachdenkt. Nicht sofort die Schuld an der Amtshandlung bei den TierschützerInnen sucht, sondern sein eigenes Verhalten reflektiert, sich für einen Moment in die Lage der Tiere hineinversetzt. Bei einer Recherche (durchgeführt von Unbekannt) stellten sich die Vorwürfe dann als mehr als berechtigt heraus; enge Ketten um den Hals, sehr knapp festgebunden an den Barren, einfach fürchterlich. Noch dazu entdeckten wir mehrere der wunderbaren Tiere, wo ein Strick um die Stirnplatte gebunden war, welcher dann noch zusätzlich an den Metallvorrichtungen befestigt wurde – um die Bewegungsfreiheit noch weiter einzuschränken, auf blosses Aufstehen und Niederlegen zu minimieren! OK, auch wenn die Behörden in der Regel sehr großzügig (leider, wie gesagt, kommt das Gesetz in diesem Punkt den TierhalterInnen sehr entgegen, weil es für zahllose Ausnahmeregelungen sorgt, somit den Amtspersonen oft auch keine andere Wahl bleibt – somit nicht immer die ‚Schuld‘ alleine auf deren Schultern sitzt) mit dem Punkt ‚dauernde Anbindehaltung‘ umgehen, eine Hornanbindung ist definitiv verboten. Was wiederum bedeutet, zumindest hier muss das Amt Krallen zeigen, die Stiere zumindest aus einem Teil der sowieso unfassbar tristen Lage befreien! |
Nun, gerademal vier Monate später tauchten aus selbiger Stallung erneut Bilder auf. Was ist darauf zu sehen? Richtig geraten: Stiere in Hornanbindung nämlich! Das ist das Dilemma in unserem Land, in jenem Falle vorgezeigt ‚at it’s best‘ – warum kann es sein, dass ein offensichtlicher Gesetzesbruch – kein Kavaliersdelikt, wohlbemerkt, denn ‚Tierquälerei‘ ist ein schweres Vergehen, begangen an den schwächsten der Gesellschaft – keine Folgen nach sich zieht? Wie zur Verhöhnung ist die Situation nach kurzer Zeit genau wie zuvor! Es gibt nur zwei Schlüsse: entweder reagiert die Behörde nicht den Vorlagen entsprechend (der Schluss liegt übrigens nahe, denn aus Erfahrung weiß man, kommt eine Anzeige von TierschützerInnen, rollen erst einmal die Augen bei der Zuständigkeit, warum auch immer – Antwort: vielleicht weil sie sich ertappt fühlt, da nun ihre Arbeit von anderen getan wurde), oder, verzeihen Sie uns den Ausdruck, verarschen die Landwirte die Behörde, nehmen sie nicht für voll. Bei beide Anschauungspunkten wäre die Einsicht eine zutiefst traurige… Jetzt muss man alle Ruhe in sich sammeln, um nur nicht eine unbedachte Wortwahl zu wählen; also, ein Versuch: bitte, liebes Amt, erklären Sie uns Ihre Sicht der Dinge! Sie sind es oft genug, welche ‚die TierschützerInnen‘ als ‚radikal‘ brandmarken, als ‚militant‘ (zwei zum Kotzen überstrapazierte Worte übrigens…), aber bitte, bitte sagen Sie uns, wie wir uns verhalten sollen: Zuschauen, Wegschauen? Nie wieder eine Anzeige einbringen? Die Tiere im Stich lassen? Uns am allerbesten andere Berufungen suchen?! Was meinen Sie, wie groß der Ärger ist, jetzt im Augenblick? Was bleibt anderes über, jetzt und in Zukunft, als bereits angezeigt Fälle selbsttätig nach einiger Zeit wieder zu überprüfen, immer in der (hier wieder bestätigten) Unsischerheit, ob denn dem Gesetze zuvor genüge getan worden ist? Und, noch eine Frage, wie kommen wir überhaupt dazu, in diese Lage gebracht zu werden? Wo neben der psychischen Anspannung mit großer Wahrscheinlichkeit dann auch sogar wieder Anzeigen gegen uns vorbebracht werden, wegen Besitzstörung und dergleichen? Weil, so die einfache Antwort, die Arbeit von anderer, eigentlich berufenen, Seite nicht zufriedenstellend durchgeführt wird! Auch das ist eine traurige Einsicht. Aber eine, welche die Erfahrung leider Gottes eindrücklich bestätigt. Zeigen Sie uns, dass es anders geht! Sie hätten in uns treue Verbündete, nicht für Sie, nicht für uns wäre es wichtig; die Tiere würden davon profitieren, und wir beide behaupten doch, wir wollen für diese nur das Beste! Allein, von Ihrer Seite fehlt fortwährend der Beweis hierfür. |
Foto: trotz Verbot, trotz Anzeige – vier Monate später keine Veränderung 🙂 |
Kurzer Nachtrag zu unserem erneuten Einsatz in Bratislava! Letzte Woche statteten wir der Frau Havranovra in ihrem Katzenasyl wieder einmal einen Besuch ab. Im Gepäck hatten wir natürlich wie immer eine große Menge an Katzenfutter, welches besonders jetzt zu Beginn der kalten Jahreszeit bitter benötigt wird. Da die Herberge an vielen, vielen Nebenfronten an verschiedensten Problematiken laboriert, werden wir alsbald erneut vor Ort sein, dann auch, um ein geeignetes Heizsystem für den kommenden Winter instand zu setzen! Natürlich nützten wir die weite Fahrt in den Osten, um abermals ein Zeichen gegen das Töten von Straßentieren zu setzen. So konnten PassantInnen an einer stark befahrenen Ausfahrtsstraße der slowakischen Metropole Gevatter Tod sehen, sowie eine Aktivistin im Hundekostüm, vor den beiden ein Transparent im Wind wehend, welches ‚Stop Killing Stray Dogs‘ verkündete! |
Foto: Kundgebung in der slowakischen Metropole (Foto Mag. Alexander Kastzler) |
Am Wochenende, wie jedes Jahr um den Welttierschutztag, fand dann auch wieder der inzwischen längst legendäre ‚Tag der offenen Tür‘ bei der Pfotenhilfe in Lochen statt (www.pfotenhilfe.org)! Warum ‚legendär‘? Weil das Fest zu so viel mehr als ’nur‘ zu einer besonders großartigen Veranstaltung geworden ist; es ist eine Zusammenkunft zum Zwecke des Austausches, des Treffens, des Sich-Kennenlernens, des Pläne-für-die-Zukunft-schmiedens. Kurzum: ein Event, der verbindet! einfach nur super, und absolut unentbehrlich! Wir möchten uns nochmals von ganzem Herzen bei der Pfotenhilfe für die erneute Einladung bedanken, es ist ein Tag der Freude gewesen, unter Freunden und unter unfassbar vielen BesucherInnen (wovon die meisten unsere wunderbare Kürbissuppe genossen 🙂 ), ein herrlicher Sonnenschein-Tag, welchen wir nie missen möchten! Wir freuen uns schon jetzt auf 2019! |
Foto Pfotenhilfe: Geschäftsführerin Johanna Stadler lädt zum legendären ‚Tag der offenen Tür‘! |