Wegsehen gilt nicht – Bauernhofkätzchen in Not!!!

Ein Anruf erreichte uns dieser Tage – an einem Bauernhof im Umkreis gäbe es viele Kätzchen, zumindest eines davon in schlimmer Verfassung. Ob man denn da was unternehmen könnte?
Die einfache Antwort: Man kann nicht nur, man muss! So besuchten wir die Stätte des Geschehens – und einmal mehr sollte sich vor unseren Augen zeigen, warum so vielen LandwirtInnen ein schlechter Ruf in Punkto Katzenhaltung vorauseilt (natürlich möchten wir an dieser Stelle keine Pauschalverurteilung anstellen; selbstredend gibt es auch viele Bauern, welche ihre Katzen entsprechen liebevoll behandeln). Dennoch, in diesem Falle bewahrheitete sich die Befürchtung leider einmal mehr; der Zustand des armen Tieres sollte nämlich ein derart entsetzlicher sein, dass wir unsere ursprünglichen Pläne in er Handhabung umgehend über Board warfen und das Kätzchen kurzerhand einpackten. Keine Frage, das Überleben war hier in Frage gestellt, und nicht nur das, geplagt von offensichtlichem Katzenschnupfen  – der bei all den Erkrankungen allerdings noch das kleinere Problem darstellt – wäre es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die ganze Population unter der Seuche leidet. Anzunehmen ist sowieso, dass das Virus bereits seine Runde gemacht hat, in Kürze auch unter den Geschwistern ausbrechen wird; deshalb muss in den nächsten Tagen ein Veterinär zur Stelle sein, der Amtsschimmel wiehern. Im konkreten Falle aber, da wäre ein Zuwarten verhängnisvoll gewesen, da zählt jede Stunde. Die Gefahr, dass bei zu langem Fragen, so sagt es die Erfahrung, letztendlich gar keine Sofortmaßnahme ergriffen werden könnte, ist an dieser Stelle einfach eine zu große.
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Wie man eine derartige Entscheidung vertreten kann? Weil unseres Ermessen nach, mit einer lückenlosen Beweislage, der Tierhalter jede ‚Eigentums‘verhältnisse verwirkt hat. Seinen Tieren beim Sterben zusehen? Unfassbar! Und schon wieder ist eine Katze hochträchtig, der verhängnisvolle Kreislauf beginnt von neuem. ‚Ausfall‘ vorprogrammiert! Weil kleine Kätzchen doch sooo süß sind, die Enkeln sie doch sooo niedlich finden! Auch jene mit verklebten Augen? Mit räudigem Fall, parasitengeplagt? Mit schnupfenden Nasen? Leidend, sterbend, ohne Hilfe zurückgelassen?
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Bitte, bitte schauen Sie nicht weg! Wenn Sie einen Hof kennen, wo Katzen in Massen auftreten, ständig Kätzchen geboren werden, Tiere schnell wieder verschwinden, wo Krankheiten herrschen, bitte sprechen Sie die TierhalterInnen darauf an! Das sind klare Fälle von Tierquälerei, auch ‚wenn das am Bauernhof schon immer so war‘! Ja, selbst wenn es diese nicht gerne hören, auch LandwirtInnen haben Pflichten, die sie nicht so einfach übergehen können. Möchten Sie die direkte Konfrontation mit den Tierhaltern vermeiden – was durchaus und mehr als verständlich ist, denn niemand hat etwas davon, wenn Sie aufgrund einer Fehde den Zugang zu den Tieren verlieren und sich noch dazu in einen Nachbarschaftsstreit verwickeln – rufen Sie bitte den Tierschutzverein Ihres Vertrauens! Ein ganz wunderbarer Ansprechpartner ist für besagte Thematik übrigens auch die ‚Katzenhilfe Salzachtal ( https://www.facebook.com/KatzenhilfeSalzachtal/), wo mit größtmöglicher Erfahrung gänzlich unverzichtbare Arbeit geleistet wird (bitte unterstützen Sie diese Organisation! Die Katzenhilfe rund um die Vorsitzende Silvia Rottmair unternimmt unentbehrliche ehrenamtliche und unermüdliche Anstrengung in einem Bereich, wo so viele wegsehen).
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Wie gestaltet sich die gesetzliche Lage aber in ‚unserem Falle‘? Der Halter, angesprochen auf das Desaster, wird höchstwahrscheinlich davon sprechen, dass er keine Pflichten gegenüber den Tieren hat – Kastrationen zum Beispiel – weil es eben nicht die seinen sind. Sondern Kätzchen, die zuwanderten, sozusagen Streuner (aber selbst wenn das stimmen würde: ist es nicht die Pflicht eines jeden Menschen, bei solch offensichtlichem Leid nicht die Augen zu verschließen?). Ok, dann gibt es aber auch keine ‚Besitz’ansprüche, also ist ein einfaches, unbürokratisches Mitnehmen nicht nur legitim, sondern sogar ein unbedingtes Gebot der Nächstenliebe! Andererseits, behauptet er aber doch es wären seine Tiere, dann hätte er dem Gesetz entsprechend für sie sorgen müssen! Hat er aber nicht, deshalb: gäbe es im Nachhinein Probleme, dann müsste auch er mit einer Anzeige rechnen (Tierquälerei, unterlassene Hilfeleistung, usw.). Darüber sollte der gute Mann, würde er aufmerksam werden und Schritte einleiten wollen, tunlichst nachdenken…
Der baldige Amtsbesuch der Behörde wird einiges an Klarheit bringen!
 
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Ob das Kätzchen überleben wird, steht in den Sternen. Die Erkrankungen sind mannigfaltig und schwer. Zumindest ist die Süße bei liebenden Händen und unter tierärztlicher Aufsicht bestmöglich untergebracht – wir werden selbstverständlich über den weiteren Verlauf der so traurigen Geschichte berichten!!!
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