von der fragilen Balance zwischen Euphorie und Tragödie…

Wir sind nun schon wieder seit über einer Woche in Mauretanien; und einmal mehr erfasst uns eine Welle der überschwenglichen Euphorie, die aber schon im nächsten Moment abschwellen kann in eine tiefste Niedergeschlagenheit. So ist das eben, in einem Land, wo Triumpf und Tragödie praktisch ohne Trennlinie nebeneinander fungieren. Weit mehr als 500 Esel konnten wir inzwischen behandeln, so viele herzzerreißende Geschichten gibt es zu erzählen, und von so vielen Momenten zu berichten, welche ‚Mensch‘ ansatzlos den Boden unter den Füßen wegzuziehen drohen. Aber auch vom Lichterfunkeln am Horizont, und von vor wenigen Jahren noch nicht zu erahnenden Erfolgen im Projekt!
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Fotos: Feld-OP eines Esels; er wäre ohne Hilfe wohl in kürzester Zeit verstorben…
Aber dann passieren auch jene Augenblicke, wo man die ganze Welt umarmen möchte, weil eben genau dann, wenn man es am wenigsten erwartet hätte, plötzlich etwas geschieht, dass alle Mühen mehr als wettmacht!
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Foto: der Magier bei der Arbeit – Zappa in seinem Element!
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Foto: Mohamed verabreicht Augentropen!
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Foto: Teamarbeit ist das Herzstück des Projektes – einfach nur wunderschön!
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Dr. Dieng und Moussa bearbeiten fürchterlich aussehende Hufe, Dr. Facharani und ich fixieren den Esel.
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Foto: Moussa und Dr. Dieng am Nationalfeiertag, vor der mauretanischen Flagge!
So zum Beispiel, als der Esel auftaucht, dessen Geschichte uns alle noch vor wenigen Wochen in Atmen hielt. Mehr tot als lebeding war er gebracht worden, unfähig auch nur einen Schritt zu gehen, im Normalen hoffnungslos verloren. Aber durch das sofortige Einschreiten des Teams wurde er gerettet, und heute steht er vor uns in seiner ganzen Pracht. Einfach nur wunderbar!
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Die Tragödie und der Triumph, sie liegen nirgends so nahe beisammen wie hier an diesem Ort. Und oft verlangt der Einsatz auch das Wegstecken von Emotionen, denn niemanden ist geholfen wenn man im Angesicht des Leides die Nerven wegschmeißt, etwa seinen Ärger gegen die Verursacher richtet.
Ungefährlich ist das Tun natürlich auch nicht, denn Unfälle stehen beinahe an der Tagesordnung. Und Verletzungen aller Art, so zum Beispiel biss ein Esel Dr. Facharani in den Unterarm, als dieser gerade eine Injektion setzte (siehe Foto oben)!
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Foto: müde Krieger, Mohamed, Zappa, Tom und Matthias!
Aber genau wegen der Schwere der Situation, wegen der Triste, der Hoffnungslosigkeit, deswegen sind wir hier! Denn wir werden gebraucht, so dringend wie überhaupt nur möglich. Unsere Arbeit in Mauretanien ist eine absolut unverzichtbare, und so werden wir sie fortsetzen, bis der Lichtstreifen am Horizont zu einem Leuchten wird. Ein Leuchten, dass bedeutet, der kompromisslose Tierschutz ist ab nun fester Bestandteil der mauretanischen Gesellschaft! Inshalla – so Gott will!!
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