die Ferieninsel hat ein Problem – Katzenhilfe Teneriffa! Tollwood in München!

Es ist eines unserer schönsten Projekte, aber dennoch geht es aufgrund der Fülle von Vorkommnissen leider viel zu oft unter in der Berichterstattung – wir sprechen vom Einsatz in Teneriffa, wo wir seit einigen Jahren eine unfassbar engagierte, ehrenamtliche Tierschützerin in ihrem Kampf für die dortigen Straßenkatzen bestmöglich unterstützen. Und besagte Frau ist beileibe keine Unbekannte: Silvia Binder – über Jahrzehnte hinweg hat sie die Tierschutzszene in Salzburg mitgeprägt, dabei unter anderem den so wichtigen ‚Katzensitter-Club‘ ins Leben gerufen – lebt seit nunmehr viereinhalb Jahren auf der Ferieninsel. Nur, Ferien macht sie dort natürlich nicht, ganz im Gegenteil. Aber lassen wir sie selbst zu Wort kommen!
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Fotos, oben: Silvia, ein Leben für die Tiere! unten: fernab der TouristInnen-Idylle: Straßenkatzen gibt es zu aberhunderten!
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‚Als ich im Februar 2015 Urlaub in Teneriffa machte, war ich doch einigermaßen überrascht; überall sah ich Tierleid, und sofort war mir klar, hier muss ich helfen, genau hier gibt es für mich so viel zu tun! Dementsprechend schnell fing ich auch die ersten Strassenkatzen ein, die ich dann beim Tierarzt kastrieren und deren Verletzungen behandeln ließ. Das Katzenpärchen wurde zwar gefüttert, aber wie ich nun bald erfuhr, lebte es bereits 3 Jahre auf der Strasse in Puerto de la Cruz. Später haben Tierfreunde Plätze für die beiden gefunden; leider aber keine guten, denn die armen Kätzchen waren kurz darauf unauffindbar verschwunden.
Einen anderen verletzten Kater konnte ich ebenfalls behandeln lassen und der lebte 4 weitere Jahre bei seinem Futterplatz, bis er schließlich schwer krank wurde (Leukose) und letztendlich leider eingeschläfert werden musste…
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Fotos: mit diesen schrecklichen Dingen muss sich Silvia jeden Tag herumschlagen; besonders der Hautkrebs ist ein riesen Problem!
Wieder zu Hause in Salzburg gingen mir die armen Tiere, um die sich offensichtlich niemand kümmert, nicht mehr aus dem Kopf. Ein Entschluss war schnell gefasst – ich werde nach Teneriffa ziehen, um mich dort der Ausgestossenen anzunehmen! Bevor ich überhaupt nur richtig zum Überlegen kam, hatte ich meine Schen gepackt und sass dann auch schon wieder im Flugzeug, dieses mal allerdings ohne Rückflug-Ticket!
 
Wenn verwilderte Strassenkatzen in Teneriffa kastriert und gefüttert werden, somit unter Beobachtung stehen, geht es ihnen relativ gut. So gibt es beispielsweise keinen kalten Winter, wo die Tiere erfrieren könnten. Natürlich aber lauern andere, vielfältige Gefahren. Manche Katzen werden etwa vergiftet, überfahren, andere von Hunden tot gebissen. Ein weiteres Problem: bei den Futterstellen setzt man immer wieder zutrauliche Katzen aus. Solche vermissen den menschlichen Anschluss sehr und sie wären natürlich glücklicher, wieder bei Menschen leben zu können. Nebenbei, es gibt nicht nur Hunde und Katzen auf den Straßen, sondern auch Hühner, Kaninchen und Ziegen. Was schön ist: sehr viele Menschen machen es sich zur Aufgabe, diese Tiere zu füttern. Die Problematik daran ist aber, dass es ihnen in Folge an Geld fehlt, um die Tiere auch kastrieren zu lassen. So tragen sie tragischerweise sogar dazu bei, dass das Tierleid vergrößert wird, weil die Schützlinge nun mehr Nachkommen haben!
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Fotos: die Bilder sprechen für sich – hier wird unsere Hilfe gebraucht!
Um die vielen TouristInnen nicht zu verärgern wird von den Behörden stetig versucht, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Das Füttern von Strassentieren ist generell verboten und wird man dabei erwischt (oder von jemanden angezeigt) muss mit einer Strafe ab 2.000 Euro gerechnet werden. Strassenhunde lässt die Behörde einsammeln und in Hundeheime sperren, wo sie sich oft gegenseitig totbeissen, vor allem wegen der dort vorherrschenden Überfüllung. Die Behebung des Katzenproblems steht überhaupt erst am Anfang, da selbstredend auch die wenigen Katzenheime hoffnungslos überfüllt sind. Ein Beispiel: ein bestimmtes Heim, nicht mehr als ca. 120 qm2 und ohne Garten, beherbergt 100 Katzen. Eine Trennung von gesunden und kranken Katzen ist da fast nicht möglich. Somit zeichnet sich ein jahrelanger Leidensweg für die Katzen ab, eine Infektion folgt der anderen, und die armen Tieren haben ganz nebenbei praktisch keine Chance je vermittelt zu werden.
 
So ist die Situation. Man mag es gar nicht aussprechen, aber da sind die Katzen oft selbst auf der Straße wesentlich besser aufgehoben als in solchen Heimen. Dennoch, jede/r TouristIn, der/die so ein armes Tier findet, denkt, wenn er/sie es in ein Tierheim bringt, dann wird der Katze geholfen. Dem ist leider nicht so, da das Geld dafür nicht vorhanden ist.
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Viele Spanier züchten in den Hinterhöfen Kleintiere; man erhofft sich damit eine zusätzliche Einnahmequelle. Niemand hat Einblick, in welchem Zustand die Tiere an diesen Plätzen leben müssen. Man hört nur immer wieder von unfassbaren Bedingungen.
 
Die Einstellung vieler Menschen vor Ort zu den Tieren ist auch noch eine sehr altertümliche. Die Hunde leben auf den Terrassen, Balkonen oder im Garten. Sie werden als Wach- und Hofhunde gehalten, ohne Ausgang, und ohne Zugang ins Haus. Und viele Zugereiste passen sich im diesbezüglichen Verhalten mit den Jahren an und finden bald auch nichts mehr Verwerfliches am offensichtlichen Tierleid. Somit ist es leider sehr schwierig, etwas gegen die Mentalität zu unternehme. Man muss wirklich aufpassen, um nicht gänzlich unter alle Räder zu kommen, weil dann, bei Streit mit AnrainerInnen und Behörden, kann man den armen Tieren kaum mehr helfen.
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Foto oben: Straßenkatzen finden sich überall!
unten: der Krebs zernagt die Ohren – da hilft nur noch Amputation! rechts und unten: im Katzenrestaurant! 🙂
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Als ich nach meiner Übersiedlung im April 2015 anfing die ersten Strassenkatzen einzufangen und kastrieren zu lassen, wurden mir immer wieder von weiteren Futterstellen berichtet, wo auch unkastrierte Katzen leben. In der Zwischenzeit habe ich über 600 Katzen behandeln lassen, 60 sterbenskranke Katzen mussten leider eingeschläfert werden und weitere 60 Katzen konnte ich zur vorübergehenden Pflege bei mir aufnehmen. So etwas ist jedoch nur mit der Unterstützung von Respektiere und privaten Sponsoren möglich. Mein Erspartes würde nur für einen Teil der Kosten ausreichen. Ich bewohne eine kleine Mietwohnung, wo ich in 2 Räumen Katzen beherbergen kann. Sobald die Lieblinge gesund und zur Vermittlung bereit sind, bekommen sie Ausgang ins Freie und können somit ein natürliches Katzenleben führen. Leider habe ich die Erfahrung machen müssen, wenn zu viele Katzen bei mir leben, beginnen sie zu streiten, raufen und unrein zu werden. Deshalb leben jetzt immer nur ca. 10 Katzen bei mir. Sobald diese vermittelt sind, kann ich wieder neue aufnehmen. Was mich besonders traurig macht: fast alle Tiere, die ich in Teneriffa unterbringen konnte, waren nach kurzer Zeit verschwunden, wahrscheinlich sogar verstorben. Deshalb versuche ich meine Schützlinge nun ins Ausland mitzunehmen. Dort haben sie eine wesentlich größere Chance, lange und gut leben zu können.
Es gibt übrigens noch ca. 10 Strassenkatzen mit und ohne BesitzerIn, die in der Nachbarschaft leben und über die Zeit hinweg das Futter in meinem Haus entdeckt haben. Auch die gehen jetzt bei mir ein- und aus.
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Durch das warme Klima in Teneriffa haben viele Katzen, besonders die hellen, Hautkrebserkrankungen. Solange ’nur‘ die Ohren betroffen sind, kann man eine Operation vornehmen. Hat sich der Tumor jedoch bereits auch auf der Nase ausgebreitet, gibt es keine Behandlungsmöglichkeit.
Ein anderes, weit verbreitetes Leiden sind Augenprobleme, verursacht durch Katzenschnupfen oder Raufhandlungen. Müssen Verwundete operiert werden, führen dies ‚normale‘ TierärztInnen durch. Jedoch bei schlimmeren Verletzungen der Gliedmassen muss man einen Spezialisten konsultieren und die Behandlungskosten sind dann entsprechend hoch. TierärztInnen in Teneriffa haben die Möglichkeit, günstigere Tarife zu verrechnen, jedoch nur für eingetragene Tierschutzorganisationen. Wenn Privatpersonen Straßentiere behandeln lassen, müssen sie den normalen Tarif bezahlen. Die Kosten sind vergleichbar mit den Preisen in Österreich. Leider haben sehr viele Straßenkatzen Leukose oder Aids.
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Foto oben: immer wieder widmen die lokalen Zeitungen (auch in deutsch!) Silvia einen Artikel! unten: hier lässt es sich leben! Leider haben die allermeisten Katzen dieses Glück nicht…
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Auch wenn es mir bewusst ist, dass es nur ein Tropfen auf einem heißen Stein sein kann was ich hier mache, weiß ich doch, dass die Tiere, denen ich bis jetzt helfen konnte, ein besseres und schöneres Leben haben.
 
Was mir noch ein besonderes Anliegen wäre:
vielleicht gibt es TierfreundInnen, die Urlaub in Teneriffa machen möchten und mir dann bei der Betreuung meiner Katzen helfen wollen?! Speziell in Zeiten, wo ich selbst nicht auf der Insel anwesend bin, wäre eine solche Unterstützung einfach großartig. Kontakt über info@respektiere.at!!!‘
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RespekTiere unterstützt Silvia vor allem mit Tierarztkosten, wobei der Schwerpunkt auf Kastrationen liegt. Wenn Sie speziell dieses so wunderbare Projekt bedenken möchten, bitte schreiben Sie zu Ihrer Spende das Kennwort: Teneriffa! So stellen Sie sicher, dass Ihre Spende ausschließlich dafür verwendet wird!
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Achtung, Achtung! Wir sind am kommenden Sonntag, 15. Dezember, sowie am Montag, 16. Dezember wieder am legendären Tollwood (www.tollwood.de) auf der Münchener Theresienwiese (Oktoberfest) vertreten! Wer Zeit und Lust hat, bitte besuchts das so einzigartige Festival und kommt’s an unserem Stand, dem ‚Grünen Pavillon I‘ vorbei! Auch von weiter her – das Tollwood, soviel sei versprochen, ist immer eine Reise wert!!! Sonntag ab 11 Uhr, bis 23 Uhr; Montag ab 14 Uhr bis 23 Uhr!
Wir bringen selbstverständlich die berühmten Linzer und Ampflwanger Weihnachtskekse mit und bitten um Vorbestellung!
RespekTiere freut sich auf Deinen Besuch!!!
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