Im Zuge der Recherche stößt man auf unfassbar viele Schicksale; Schicksale, die viel zu oft im Verborgenen bleiben; alleine, weil man schon im vornherein weiß: werden derartige Fälle gemeldet, sind sie zwar viel zu oft herzzerreißend, aber aufgrund von gesetzlichen Unzulänglichkeiten, welche immer noch nicht das Leid des Individuums erkennen und entblößen, wird die Behörde hier nichts unternehmen (können).
Andererseits, gerade diese Konstellation treibt uns an; zwingt uns, immer weiter zu gehen und niemals stillzustehen, niemals aufzugeben. Weil sie sowas von eindeutig beweist: es gibt noch gaaaaanz viel zu tun!!!!
Im Waldviertel stoßen wir zufällig auf einen Stall, der schon von außen eine entsprechende Befürchtung aufkommen lässt, so heruntergekommen präsentiert sich das Anwesen. Es gibt dann einen Hund, der uns sofort und lautstark ‚begrüßt‘; woraufhin wir uns entschließen, bei den InhaberInnen vorstellig zu werden.
Die Tierhalterin, so stellt sich in Folge schnell heraus, ist offensichtlich psychisch beeinträchtigt, und sie bewirtschaftet den Hof – wie sie uns äußerst unfreundlich erklärt – alleine. Das ist toll – aber die andere Seite: die Kühe im Stall, die leben an der Kette. Ohne jede Frage 24/7, jahrein-jahraus. Und es ist schmutzig. Weil die grantige Bäuerin unbestreitbar die Arbeit nicht alleine schafft. Aber Handlungsspielraum bleibt dennoch nicht; was glauben Sie, würde die Behörde in so einem Fall sagen? Der Hund übrigens, der attackiert dann auch noch ganz heftig, im Beisein des Frauchens; die kümmert das nur ganz am Rande.
Fotos: ein Leben gefasst in immerwährende Monotonie…
Foto unten: ein Stall aus dem Salzburger Premium-Milch-Segment; hier gibt es zwar Platz, aber von Wiesen- oder Weide-Idylle ebenfalls keine Spur. Eher lässt sich die Umgebund mit einer Betonwüste vergleichen. Die hygienischen Zustände sind dazu bedenklich…
Foto unten: ein Stall in Niederösterreich. Der bekannte Milchabnehmer, ist der, der ‚weiter denkt‘; so zumindest sagte es uns einst die Werbung. Wie dem auch sei, offensichtlich dann allerdings nicht so weit, dass eine solche Haltung sich mit den Werbebildern nicht verträgt…
Fotos oben links: Lebensraum für ein Tierkind – körpergroß… Foto rechts: Lebensraum für zwei bald riesige Tiere – eine Zumutung!
Foto oben: ist das eine adäquate Kinderstube? Oder doch eher eine Folterkammer? Erlaubt ist es allemal…
Kälber in engen und engsten Boxen, das gehört fast schon zur Normalität. Überhaupt, die Milchwirtschaft und mit ihr dann auch leider sogar der Vegetarismus, die verursachen viel mehr Leid, als wir es uns viel zu oft eingestehen möchten; zum Fleisch ist da kein Unterschied auf der Gewaltsebene, ganz im Gegenteil. Milchprodukte sind in der absoluten Mehrzahl Qualprodukte – sie beinhalten viel zu oft immenses Tierleid. Das fängt schon mit der künstlichen Befruchtung an, setzt sich in der noch immer so weit verbreiteten Kettenhaltung fort, mit dem Kalb, dass dann ’niemand braucht‘; dass deshalb als ‚unnötiger Esser‘ unmittelbar nach der Geburt der Mutter entrissen wird, welche tagelang nach dem Kälbchen schreit. Dies ist jetzt in eine enge Box gesteckt, ganz so wie bei Hänsel und Gretel. Wird später zum ‚Diskountpreis‘ verschleudert, wenn nicht – was hinter vorgehaltener Hand immer und immer wieder erzählt wird – gar noch schrecklicher behandelt. Hörner werden ausgebrannt, der Körper auf immer mehr – wirklich unfassbare – ‚Milchleistung‘ präpariert. Eine Produktionsmaschine, sonst nicht. Und sobald die Leistung nachlässt, wird sie ‚ausgetauscht‘. Das alles für ein Glas unschuldige Milch, oder ein Joghurt, oder ein Stück Käse – welche allesamt heutzutage in ganz fantastischen Geschmacksrichtungen und riesiger Auswahl ebenso rein pflanzlich produziert werden können. Ganz ohne Tierleid!
Foto unten: wie im Mittelalter – in die körpergroße Holzbox gesperrt…
Foto unten: die Hörner frisch ausgebrannt…
Fakt ist, wir könnten diese traurige Liste endlos fortsetzen. Jeden Tag auf eine Neues. Fakt ist ebenfalls, praktisch jedes Gütesiegel verspricht viel mehr als es letztendlich hält. Fakt ist auch, wollen wir uns tierleidfrei ernähren, dann geht das nur über die rein pflanzliche Schiene. Und die bietet uns heute, welch wunderbare Alternative, eine riesen Auswahl und 100% puren Genuss. Und entbindet uns aber andererseits damit auch der Möglichkeit jeglicher Ausrede. Wie wir uns also richtig verhalten? Wir müssen einfach nur dem Verstand und noch mehr dem Herzen folgen!
Eine große Putenfarm in Niederösterreich bietet den Vögeln einen sogenannten ‚Wintergarten‘; somit ist die Haltung schon eine übergeordnete, und wenn jetzt nicht im Inneren graviernde Missstände auftreten, wird jeder Amtstierarzt oder jede Amtstierärztin im Land den Kopf schütteln, würden wir hier Anzeige erstatten. Dabei sind die Armen noch im Kinderalter, und zu Ende der Mast wird sich ihre Größe verdoppelt, ihr Platzangebot halbiert haben…
Aber auch mit einigen doch eher überraschenden Ausblicken wurden wir belohnt – und nein, wir machen uns nichts vor, auch all diese Tiere werden einen grausamen Tod im Schlachthof sterben. Aber dennoch, in Zeiten wie diesen stellt ihre jetztige Haltung ohne jede Frage ein Novum und eine Verbesserung der gegebenen Umstände dar. Deshalb freuen wir uns, weil sie ein erster Schritt in eine richtige Richtung sein könnte; das Ziel dieser Richtung kann und wird letztendlich immer nur der Veganismus sein! Und bis ein solcher flächendeckend umgesetzt ist, woran wir jeden Tag intensiv arbeiten, darf eine solche Art der Tierhaltung zumindest als großer Fortschritt angesehen werden!
Fotos: ‚Bio-Schweine‘, mit ständigem Auslauf ins Freie!
Foto unten: die wahrscheinlich beste (Massen-)Hühnerhaltung, die wir je zu Gesicht bekommen haben… die Hühner können auch unter der Straße durch, sodass es vier riesige, zusammenhängende Flächen gibt, mit Schatten, Bäumen, einem Bach, Suhlen, usw.; natürlich können sie auch jederzeit ins Innere des eigentlichen Hühnerstalls!
Foto unten: hier waren wir wirklich überrascht; denn eine besorgte Anruferin hatte gemeint, die Schweine würden in ‚ihrem eigenen Dreck‘ leben müssen. Tatsächlich dürfte die beherzte Frau aber noch nie eine ‚echte‘ Massentierhaltung gesehen haben, denn dagegen sind die von uns vorgefundenen Zustände geradezu wunderbar gewesen, mit viel Stroh, mit viel ständig verfügbarem Auslauf und mit einem Platzangebot, der sogar ‚Laufen‘ zulässt!