Pelz ist PEINlich! Protest vor dem Modehaus!

Die Anti-Pelzkampagnen der verschiedensten Tierschutz- und Tierrechtsvereine waren über die Jahrzehnte hinweg im Prinzip eine der erfolglosesten Proteste in der Tierrechtsgeschichte überhaupt gewesen. Irgendwie hat es die Pelzindustire trotz der Proteste immer wieder geschafft, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und tatsächlich sogar ein edles, luxuröses Image zu behaupten. Dass dies ein höchst menschenunwürdiges war, schien Herstellenden und Konsumierdenden unwichtig, ja nebensächlich. Pelz, trotz aller damit verbundenen abgrundtiefen Grausamkeiten, er war aus der Welt der Schönen und Reichen nicht wegzudenken.

Pelzprotest bei Stassny

Foto: ‚Geschlossen wegen Tierquälerei‘-Protest außerhalb der Geschäftszeiten!

Letztendlich aber macht sich der lange Atem bezahlt; nicht zuletzt während der Covid-Krise bekam der Schein plötzlich immer mehr Risse, doch schon zuvor hatte ein Land um das andere ein Verbot von Pelzfarmen auf dem eigenen Territorium beschlossen. Und dann wurde die Geschwindigkeit des Niederganges von Kürschner und Co noch einmal dramatisch erhöht – inzwischen gibt es mit Israel ein erstes Land der Welt, welches seit dem Dezember 2021 sogar den Verkauf von Pelz verbietet (Indien hatte schon 2017 die Einfuhr von Fellen von Chinchillas, Füchsen und Nerzen für Bekleidung und Accesoires ausgesetzt)!!! In den USA sind es inzwischen viele Städte, welche für sich den Pelzverkauf innerhalb der Stadtgrenzen verbieten; mit Kalifornien hat sich nun erstmals auch ein ganzer Staat der Union dazu entschlossen.

Demo bei Stassny 2

Verbote für Pelzfarmen gibt es inzwischen in richtig vielen Ländern; so bilden heute in Europa jene Nationen, welche Pelzfarmen fortwährend erlauben, langsam aber sicher die Minderheit. Von Belgien bis Bosnien, von Großbritannien bis Italien und von Norwegen bis nach Mazedonien sagt man nun ‚NEIN‘ zu Pelz. Aber auch außerhalb Europas setzt sich der Trend hin zur Abkehr von dieser unfassbaren Tierqual dem Himmel sei Dank unvermindert fort. 

Jubelmeldungen! Und, erinnern wir uns, Österreich war dabei der absolute Vorreiter – 1998 schloss die letzte Pelzfarm für immer ihre Pforten und wir waren somit der erste Land der Welt, welches sich zum Farmverbot durchrang!

Pelz ist PEINlich - einigen österreichischen Modeanbietern anscheinend nicht...

23 Jahre ist es jetzt her, einfach großartig! Dennoch gibt es ein ‚aber‘, und es ist vielmehr ein ‚aaaaaaaber‘ – während sich nun nämlich überall sonst der Fortschritt nicht aufhalten lässt, während die großen und größten Modehäuser der Welt beinahe im Wochentakt den ‚Ausstieg‘ aus diesem so bluttriefenden Geschäft ankündigen, scheint es langsam so, als ob wir zu Asterix‘ Gallien werden – und zwar im negativsten Sinne!

aufflaelliger Protest bei Stassny

Jean-Paul Goultier hat es getan, Gucci, Alexander McQueen, Georgio Armani und Chanel, Nina Ricci, Stella McCartney sowieso, weitere große Namen unter den DesignerInnen zogen nach, Victoria Beckham etwa, oder Tommy Hilfinger und Calvin Klein.

Praktisch alle großen Modeketten, ob nun H&M; Peek & Cloppenburg oder sonstwer, bieten heute, angekommen im 3. Jahrtausend, keine Echtpelze mehr an.

Frei nach Astrix: ‚Fast die ganze Welt ist pelzfrei. Sagten wir ‚fast die ganze Welt‘? Denn in einem kleinen Land hört man nicht auf, Widerstand gegen diese menschliche Entwicklung zu leisten, hält man weiterhin am Barbarentum fest’… Tatsächlich, gerade bei uns, im ersten Land überhaupt, welches Pelzfarmen verbot, sträuben sich zumindest drei der lokalen Ketten, sich dem internationalen Trend anzuschließen. Kleider Bauer, Eisbär und eben Sportalm Kitzbühel, wo wir seit dem Sommer 2021 eine Kampagne gestartet haben.

Pelzprotest bei Stastny
Demo bei Stassny

Aber es gibt auch noch andere, kleinere Modehäuser. So zum Beispiel die Salzburger Traditionsmarke ‚Trachten Stassny‘ in der berühmten Getreidegasse. Unweit von der Niederlassung der ‚Sportalm Kitzbühel‘ übrigens. Über die Philosophie des Trachtenherstellers lesen wir auf der Homepage folgendes: ‚…und so gilt Stassny, damals wie heute, als Synonym für Stil, Lebensfreude und Authenzitität…‘ Tatsächlich? Ist es wirklich ’stilvoll‘, weiterhin an einem der dunkelsten Kapitel in der Tierausbeutung festzuhalten, an einem Kleidungsstück, in welchem mal ein Herz schlug? Und sprüht es nicht geradezu vor ‚Lebensfreude‘,  bluttriefende Echtpelz-Accesoires um den Hals hängen oder an der Mütze baumeln zu haben?

Fazit: Pelze raus, raus aus den Regalen!!!

Pelz ist PEINlich 2
Nach oben scrollen