PVC-Müll tötet Esel in Mauretanien - in unfassbarer Anzahl!
Wir alle wissen es längst: weggeworfenes Plastik ist nicht nur eines der dringensten Umweltprobleme überhaupt, es ist zudem höchst lebensgefährlich für die Tierwelt. Die Bilder von verendeten Schildkröten im Meer sind uns längst bekannt, von Fischen und Vögeln, welche sich zu Millionen in umhertreibenden Fischernetzen verfangen und rettungslos verloren sind. Alleine bis zu 300 000 Delphine und Wale verheddern sich den Schätzungen nach in ihnen und sterben einen langsamen und qualvollen Tod.
Weniger bekannt ist da vielleicht die Tatsache, dass auch Säugetiere an Land schwer unter dem Problemstoff leiden. Achtlos weggeworfen im Wald beispielsweise hat er fatale Auswirkungen auf die umgebende Tierwelt. Vögel verfangen sich darin (noch perfider, sie bauen ihre Nester mit Resten; da Plastik ja bekanntlich wasserundurchlässig ist, ertrinken die Tierkinder darin hilflos), Andere essen PVC-Müll, etwa, weil Lebensmittel daran kleben oder das Plastik einfach nach solchen riecht. Auch in Afrika ist das Problem allgegenwärtig – zum Beispiel sterben hunderttausende Esel daran, wenn sie den Müll nach Nahrung durchsuchen. Immer wieder mussten wir selbst das Schreckliche bezeugen.
Fotos: als Dr. Dieng und Moussa eintreffen, ist die Situation bereits lebensbedrohlich; ein gutes Zeichen aber: der Esel schafft es wenigstens noch den Kopf zu heben. Oft ist das nicht mehr so…
So war unser Team gestern wieder einmal mit einem derartigen Fall konfrontiert. Ein Eselhalter rief Dr. Dieng, sein Tier litt schwer unter einer Darmverstopfung durch Kunststoffe. Heftigste Koliken sind dabei die Folge, Kontraktionen, die unbehandelt in einen zu 100 % tödlichen Ausgang münden.
Fotos: Dr. Dieng’s Diagnose ist eine sofortige; rechts das Humanpräparat!
Leider gibt es zudem auch noch einen absoluten Mangel an veterinärmedizinischen Abführmitteln in Mauretanien, und so führte Dr. Dieng’s Weg – wir haben es oft betont, seines Zeichens ein begnadeter Feld-Chirurg – direkt in eine Human-Apotheke. Kaufte dort Mageneinlaufmittel für Erwachsene, und startete gegen Mittag mit der Behandlung. Welche dem Himmel sei’s gedankt erfolgreich verlief, es sei vorweggenommen. Ob der Esel allerdings tatsächlich überleben und wieder zu Kräften kommen wird, das kann erst die Zeit weisen. Jedenfalls besucht ihn das Team die nächsten Tage immer wieder, um nach dem Zustand zu sehen und gegebenenfalls bei einer Verschlechterung sofort Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Einmal mehr wurde uns also die Notwendigkeit kompletter medizinischer Produkte vor Augen geführt. Um wirklich helfen zu können und um am Puls der Zeit zu bleiben, werden wir also die Medikamentenliste erweitern müssen. Helft Ihr uns dabei? Denn nur mit Eurer Unterstützung können wir auch in Zukunft so viele Leben retten!