Unfassbar traurig – unsere Pauline ist nicht mehr…

Es tut uns im Herzen weh, eine derart schlimme Nachricht senden zu müssen… Kuh Pauline ist tot, und das nur wenige Wochen nachdem wir sie vor dem Schlachthof hatten retten gekonnt! Ihr erinnert Euch bestimmt an sie, ein wunderschönes schwarzes Angus-Rind aus dem Salzburger Land, Mutter von bereits fast einem Dutzend Kälber – 13-jährig war die Gute nun erneut schwanger, ein Umstand allerdings, der in Österreich – und auch anderswo -nicht davor schützt, trotzdem im Schlachthof zu sterben (tatsächlich geht man davon aus, dass mindestens 15 % aller Kühe, welche getötet werden, zum Zeitpunkt der Hinrichtung schwanger sind…). Genau hierfür war sie nämlich vorgesehen, denn aus irgendeinem Grunde passte die Arme ‚zu Hause‘ nicht mehr ins ‚Herdenmanagement‘.

Kuh Paulina und ihr Baby 10

Foto: Pauline am Tag des Freikaufes – sooo eine Liebe!!!

Als wir davon erfuhren, blieb keine andere Wahl; unserem Aufruf zum Freikauf folgten derart viele TierschützerInnen, dass es eine Freude war und wir die benötigten rund 2 000 Euro auch relativ schnell sammeln konnten! Der Transport spießte sich allerdings in Folge ein bisschen, schließlich war auch der geschafft – Pauline durfte sich auf einen geruhsamen Lebensabend zusammen mit ihrem Kind in der Nähe von Graz freuen: der wunderbare Gnadenhof ‚Purzel und Vicky‘ (www.purzelundvicky.at) hatte dankenswerter Weise dieses echte ‚Daheim‘ angeboten.

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Foto: Pauline am Weg in den Transporter, raus aus dem konventionellen Stall, hinein in den Lebenshof!

Ganz gesund war Pauline leider nicht; wie schwer krank allerdings, das sollten wir auch nicht erahnen! Ja, sie hatte massive Hufprobleme, eine langwierige Sache, welche mehrere Behandlungen im Jahr nötig machte. Dazu zeigte sich eine Wunde am Kopf, welche nicht eindeutig zuordbar schien. Sie dürfte sich da das Haupt gestoßen haben- Allerdings, niemand sah in diesen Tatsachen ein echtes Problem, und der Tierarzt des Landwirten bestätigte ihr auch eine uneingeschränkte Transportfähigkeit. Um jeden Stress zu mininmieren, übernahmen der Bauer und seine Frau die rund 300 Kilometer lange Fahrt letztendlich höchstpersönlich.

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Fotos: angekommen im Daheim; da sah die Welt noch so in Ordnung aus…

Pauline lebte sich am Gnadenhof ansatzlos gut ein, keine Frage. Sie schloss auch schnell Freundschaften mit den dortigen Rindern – was sie allerdings nicht machte, ist, diesen tagsüber aus den Freilaufstallungen hinaus auf die Wiesen zu folgen. Lieber blieb sie in ihrem Bett aus Stroh, jedenfalls in der Sicherheit des Offenstalles. Was vor Ort auch niemanden verwunderte; ‚ankommen‘ wird sie müssen, noch etwas schwach von der Aufregung, vom Transport. Von der einschneidenden Änderung in ihrem Leben, welche ihr nun ein wunderschönes ‚Renten-Dasein‘ versprach.

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Aber auch diesbezüglich schien die Herzallerliebste sehr gute Fortschritte zu machen. Jeden Tag einen Schritt weiter, jeden Tag mehr Neugierde. Bis, ja bis zu jenem verhängnisvollen Frühmorgen, als die GnadenhofbetreiberInnen sie wie schlafend auffanden. Nur, sie schlief nicht, sie war in der Nacht einfach gegangen. Zusammen mit ihrem Kälbchen, welches nie in diese Welt geboren werden sollte. Still und leise, so wie sie gelebt hatten, verließen sie eine wieder und wieder viel zu brutale Realität, fort über die Regenbogenbrücke, hinein in ein ewiges Licht. So gerne würden wir bessere Nachrichten überbringen, nur, es ist uns nicht vergönnt. Der einzige Trost, der bleibt: Pauline starb als freies Wesen, auf weichem Stroh gebettet; und musste nie die unfassbare Tortur mitmachen, welche der Gang in den Schlachthof unweigerlich mit sich bringt. Das ist es, was uns nun wenigstens ein bisschen Halt spendet. Liebeliebe Pauline, mögest Du und Dein Kälbchen in Frieden ruhen, wir werden Euch nie vergessen. Ihr seid bis zum Ende aller Tage tief drinnen in den Herzen all jener, die mit Euch mitgezittert, die für Euer zukünftig freies Leben gespendet, die sich mit Eurer Geschichte einfach mitgefreut und Euch obwohl nicht gekannt dennoch geliebt hatten. Allerdings, es gibt keinen endgültigen Abschied in dieser Welt, das möchten wir gerne glauben. Deshalb: Until we see us again, bis dann, wenn wir uns wiedersehen! An einem anderen Ort, der aus der Hoffnung geboren ist.  Rest in Peace.

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