RespekTiere-Hilfseinsatz Slowakei – der Osten ist unser Schicksal!

Plötzlich hatte sich die Gelegenheit dazu ergeben, kurioserweise, weil der Bus in die Reparatur musste – und so, da der Mechaniker in Krems beheimatet ist und wir somit schon am
Teil des Weges wären –  packten wir den Anlass beim Schopf: denn Frau Havranovra vom Katzenparadies in Bratislava wartete ohnehin schon längst wieder händeringend auf Unterstützung!

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Foto; wir bedanken uns von ganzem Herzen – sooo viele Futterspenden, dass es eine wahre Freude ist! Der Dank gilt Hanni (im Bild) ebenso – seit vielen Jahren nun schon dürfen wir ihr Lager nutzen!

Allein, es sollte leider ohnehin alles anders kommen – eine Corona-Infektion stoppte den geplanten Einsatz zur Halbzeit, und anstelle von Bratislava war für die nächsten 10 Tage Quarantäne in Niederösterreich angesagt…

Dieser Tage allerdings, etwas verspätet, sollte der zweite Anlauf nun doch zum Ziel führen!

Ihr wisst, die letzten Tage und Wochen haben wir damit verbracht, Tiernahrung zu erbitten. Der Zuspruch in der Zwangslage war ein überwältigender – wir werden darüber noch in einem extra Newsletter berichten – und im Augenblick sind unsere Lager endlich wieder halbwegs gefüllt. Unfassbar, wir sind extrem dankbar für all eure Hilfe – in derart kurzer Zeit von Null auf fast 100, das schafft wohl nur die RespekTiere-Familie!

Speziell für die jetzige Hilfsfahrt durften wir aus der Umgebung der 2. Heimat (dem Kremser Land) Sachspenden abholen, und zwar eine ganze Menge davon! So zum Beispiel vom Tierheim Krems, einmal mehr, wo neben einer ganzen Menge an Hundefutter auch diverses Zubehör für die Hunde- bzw. Katzenhaltung Teil der Unterstützung sein sollte. Dutzende Hundemäntel obendrein, Leinen, Bürsten, Katzentoiletten usw.! Einfach nur super! Auch von den wunderbaren TierfreundInnen aus Tulln konnten wir allerhand Sachen entgegennehmen. Die Lieben wollen nie extra genannt sein, aber uns ist es dennoch ein besonderes Bedürfnis – denn wer bitte schafft es sonst, alle paar Wochen als Privatpersonen hundert, zweihundert und mehr Kilogramm der begehrten (Über-)Lebensmittel bereitzustellen???

Und wieder ruft der Osten respekTIERE IN NOT Hilfsfahrt 8

Foto: unentbehrliche Hilfe: Viktoria und viele andere TierschützerInnen haben uns im rechten Moment noch mit einer ungeheuren Menge an Tierfuttermittel versorgt! Herzlichsten Dank dafür!!! Unten: all diese Unterstützung durften wir von Tierfreundinnen aus dem Berchtesgadener Land entgegen nehmen!

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Von Salzburg aus führte die Fahrt dann über ohnehin regennasse Autobahnen und zudem prasselte alsbald erneut starker Regen vom wolkenverhangenen Himmel, unentwegt, in der folgenden Nacht auch noch durchsetzt von Sturmböen. Jedenfalls, trotz von allen Seiten geplagter Gedanken in einer schweren Zeit wie dieser, strahlte die Bettdecke, angekommen im Zwischenziel, eine nicht zu übertreffende Anziehungskraft aus, und nur das Heulen des Windes begleitete einen traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter aber etwas beruhigt, doch noch immer sollte der Tag – wie bereits erwähnt, Großteils mit dem Zusammenholen von Spendengütern verbracht – ein wettermäßig durchwachsener werden. Erst gegen Abend lockerte es dann endlich tatsächlich umfassend auf. Die vorangegangenen Wetterkapriolen waren aber wohl schon ein erster Gruß vom Mann aus dem Norden gewesen, der sich bereitzumachen scheint und seine Kräfte sammelt, um alsbald das Land mit dem eisigen Hauch seines Atems zu überziehen.

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Fotos oben, links: endlich wieder Vorräte im RespekTiere-Futterlager! rechts: Mama Putzgruber überprüft einen Teil der für das Obdachlosenheim in Bratislava gedachten Sachspenden!

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Foto: das Einladen des Vans ist immer eine schwere und langwierige Aufgabe, müssen doch jeweils Güter und Tiernahrungsmittel mit insgesamt rund einer Tonne an Gewicht untergebracht werden – dem zum Trotz, wir erledigen das Unumgängliche seit vielen Jahren mit großer Dankbarkeit; Dankbarkeit dafür, dass wir derartige Hilfsfahrten überhaupt durchführen können und dürfen!!!

Der kommende Morgen begann eigentlich recht freundlich. Alsbald tauchten auch schon die ersten wolkenstürmenden Hochhäuser der Donau-Metropole auf, die, die ganz langsam den letzten wehmütigen Hauch einer vermeintlich besseren Zeit mehr und mehr vertreiben. Der Mief der Monarchie, begraben im Fortschritt, im Flair der Weltstadt von Heute…

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Foto: Wien wächst und wächst – immer neue Hochhäuser sprießen buchstäblich wie die Pilze aus dem Boden!

In der Hauptstadt, übrigens seit vielen Jahren offiziell die ‚lebenswerteste der Welt‘, steigt Alex zu; so viele Reisen hat er bereits begleitet, dass wir die Anzahl deren längst zu zählen aufgehört haben. Und so entert das RespekTiere-Team alsbald in bester Stimmung die Ostautobahn, die Motorhaube des ‚Orangen‘ stets in Richtung der aufgehenden Sonne gerichtet. Die allerdings zeigt sich heute selten. Fast gruselig wirkt die Umgebung, und dort, wo die hunderten Windräder stehen, erkennt man die stählernen Riesen oft erst im letzten Moment. Nebelschwaden ziehen wie geplagt umher, lichten sich kaum, tauchen das Land in eine fast gnadenvolle Stille.

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Foto: Grenzgebiet – entgegen den Befürchtungen ruhige Verkehrslage!

Entgegen den Unkenrufen, Grenzkontrollen zwischen der Slowakei und Österreich würden den Verkehr zur Zeit massiv behindern, passieren wir die imaginäre Linie ohne jede Verzögerung. Es sind tatsächlich nur ein paar Fahrzeuge vor uns, und erst, als wir Bratislava erreichen, ändert sich diese angenehme Situation; schnell fahren wir dort in einen ersten Stau auf. Dennoch klopfen wir schließlich bereits knapp nach Mittag an Frau Havranovra’s Eingangstür. Eifrige RespekTiere-Newsletter-LeserInnen wissen es, Frau Havranovra‘s Katzenparadies, das ist eines unserer ersten Auslands-Projekte überhaupt, und nun schon seit bald 20 Jahren fahren wir den Ort regelmäßig an. Mindestens vier Mal pro Jahr. Die Ausgangslage im ersten Katzentierheim der Slowakei hat sich in all diesen Perioden aber massiv verändert; bekam Frau Havranovra anfangs gar noch von der Stadt für ihr Tun bezahlt – wenn auch einen kleinen Betrag – versucht man sie seit nunmehr mindestens 10 Jahren loszuwerden; bisher ohne Erfolg! Wo auch wir einen guten Teil beitragen konnten, etwa, indem wir für das slowakische Fernsehen Interviews beantworteten oder für das Katzentierheim sogar im Parlament vor den ParlamentarierInnen Fürsprache hielten. Nun allerdings scheint die Zeit abgelaufen; es gibt einen Räumungsbescheid, der Bürgermeister will das Grundstück zurück, welches inzwischen wohl auch viel Geld wert ist. Denn, lag das Asyl in den beginnenden Jahren am Rande der Metropole, ist diese inzwischen so weit gewachsen, dass der Grund und Boden jetzt bei einem etwaigen Verkauf eine sehr beträchtliche Summe auf der Plusseite des Verkäufers verspricht.

Frau Havranovra's vergängliches Paradies

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Frau Havranovra hat gegen das Gerichtsurteil Beschwerde eingelegt; allerdings bereits zum dritten Mal. Und es gibt in der Slowakei nur vier Instanzen, verliert sie demnach auch die letzte, dann gibt es endgültig keine Zukunft mehr für die Herberge. Zudem, es ist unübersehbar – nach all den Katastrophen der vergangenen Jahre, dem dauernden Auf und Ab, dem Überfall auf Frau Havranovra mitten am Tag im Heim (wo sie so schwer an der Hand verletzt worden ist, dass sie diese seither kaum mehr gebrauchen kann), den Tod von Karol, der, zuvor obdachlos, im Asyl ein echtes zu Hause fand und der Katzenfrau alsbald unentbehrlich wurde (er starb in der Küche des winzigen Hauses, an einem geplatzten Ader im Gehirn), nachdem wir so oft ausgerückt waren, um zumindest die hässlichsten Wunden am zerfallenden Objekt zu überdecken (Bäume zu schneiden, welche umzustürzen drohten, Außengehege haben wir gebaut, mehrmals einen Ofen gebracht und angeschlossen, das Dach repariert, Kastrationsprojekte durchgeführt, etc.), haben wir allesamt diesem letzten, wohl nicht abzuwendenden Angriff wenig entgegenzusetzen. Jetzt, nachdem alle gesetzlichen Normen, sämtliche Schlupflöcher und Verzögerungstaktiken mehr als ausgereizt scheinen. Der Hoffnungsschimmer – so ehrlich muss man sein – verblasst mehr und mehr…

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Foto, oben: Alex beim Ausladen; Mitte rechts: was für ein Bild von Alex – Katerchen wird soeben nach oben gebeamt! 🙂 Unten: Frau Havranovra und Tom im Gespräch über die so unsichere Zukunft des kleinen Asyls!

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Kürzlich hat Frau Havranovra eine junge Katze aufgenommen; welche dann 6 Babys zur Welt brachte! Einen zweite, eine Streunerkatzen, bekam vier zuckersüße Kinder im Asyl, und so, obwohl Frau Havranovra als ungeschriebenes Gesetz natürlich immer ganz genau auf die Kastration geschaut hatte, gibt es gerade zu diesem ungünstigsten Moment jetzt auch noch 10 winzige Seelen, welche unbedingt ein zu Hause benötigen. Schnellstens, denn die Stadt kann jederzeit mit einem Räumkommando anrücken… Wir werden also alsbald die Kätzchen einzeln vorstellen, vielleicht finden wir für die Lieben ja wirklich ein Daheim!!!

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Nochmals beraten wir über die Optionen, welche noch bleiben. Ein neuerlicher Einspruch, natürlich; ein Vorsprechen beim Bürgermeister. Ein öffentlicher Hilferuf. Ein ganz klein wenig Zeit bleibt noch – denn man kennt die slowakischen Behörden, im Winter passiert meist gar nix. Hoffentlich ist es dieses Mal auch so. Allein, es bleibt ein Beigeschmack, denn – wir alle wissen es – die Hoffnung ist nur allzu oft ein mieser Verräter.

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Wir fallen uns nochmals tief in die Arme, länger noch als sonst. Mit Tränen in den Augen passiert die Verabschiedung, doch spätestens im Dezember kommen wir ohnehin wieder: dann, wenn es gilt, Heizmaterial zu kaufen! P.S.: der Strom im Asyl ist längst abgeschaltet, und der Verfall schreitet voran. Selbst die Rechnungen zu bezahlen ist sinnlos, denn die ganze Verkabelung müsste neu gemacht werden. Wir können nichts gegen den Niedergang tun, denn jede Investition ist sowas von verloren, wenn tatsächlich das geschieht, was unausweichlich scheint. Doch solange es nicht passiert ist, man klopfe auf Holz, sprechen wir es auch nicht aus.

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Foto oben rechts: es ist düster in der Herberge; der Verfall schreitet ungebremst voran und uns sind zumindest im Moment praktisch die Hände gebunden! Unten: eine Menge an Tiernahrung konnten wir jedoch wieder übergeben!

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Frau Havraonvora’s Silhouette verschwindet langsam im Rückspiegel. Stiller ist es geworden im Mobil, zwei Tierschutzaktivisten, in der jeweils eigenen Gedankenwelt gefangen.

Fast wie zur Abwechslung rollen wir später inmitten der City unser Transparent ‚Stop Killing Stray Dogs‘ aus. Ein blutiges Kostüm, eine Hundemaske, und schon bremst sich der vorbeirollende Verkehr ein, die Menschen überrascht und neugierig. Und Großteils mit positiven Reaktionen.

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RespekTiere-Obdachlosenhilfe und Zwingerhunde...

Langsam neigt sich der Tag dem Ende zu; ein großes Vorhaben allerdings will noch erledigt sein, bevor wir den Heimweg antreten – wieder einmal wollen wir jede Menge an Kleidung und Dingen des täglichen Bedarfs zum wunderbaren Obdachlosenhaus des Ordens ‚Vincent de Paul‘ bringen. Jetzt, vor dem Einbruch der kalten Jahreszeit, wird wohl besonders die wärmere Kleidung dringenst gebraucht. Aber auch Hygieneartikel, Waschmittel, Zahnputzsachen, Seifen, all das ist hier immer ein begehrtes Gut. Und wahrlich viel von alldem befindet sich im RespekTIere-Mobil!

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Foto: Vincent de Paul – eine Institution der Nächstenliebe!

Vincent de Paul ist tatsächlich eine unfassbar großartige Einrichtung; fährt man den Zufahrtsweg am späten Nachmittag entlang, ist die kleine Straße schon bevölkert mit bedürftigen Menschen, deren Ziel immer dasselbe ist: im Heim bekommen sie warmes Essen, täglich, dazu eine Schlafmöglichkeit in einem der Schlafsäle. Und es gibt – durch Initiativen wie der von RespekTiere – stets frische Kleidung zum Wechseln, man kann sich ärztlich untersuchen lassen und erhält Hilfestellung in den verschiedensten Bereichen (z. B. bei der Jobsuche). Selbst Betrunkene werden nie abgewiesen – solange sich solche nicht aggressiv gegenüber den Helfenden oder anderen Bedürftigen benehmen (besonders im Winter ist Obdachlosigkeit und Alkohol eine fatalste Kombination; betrunken einzuschlafen im Freien endet viel zu oft sogar tödlich)!

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Eine junge Frau hilft beim Ausladen. Viel haben wir gebracht, und so stapeln sich die Kisten alsbald im Vorraum der lebensrettenden Einrichtung.

Dann müssen wir aber wirklich los – nicht jedoch ohne die armen Hunde in den Zwingern gegenüber von Vincent de Paul zu füttern! Extra haben wir Hundefutter und Leckerlis für die Riesen aufgehoben! Riesen? Ja, wir haben bereits öfters berichtet – die Hütehunde gehören zu einer verfallenden Firma, aber was genau sie bewachen sollen, ist unklar. Zum Stehlen gibt es hier nur mehr den Rost. Es sind mindestens vier, eingesperrt in kleinste und etwas größere Zwinger. Allesamt wurden ihnen die Ohren abgeschnitten, ein grässliches Tun, welches man in den Ostländern oft und oft sieht. Zum einen wird damit bezweckt, dass die armen Tiere gefährlicher aussehen, zum anderen geschieht die Misshandlung normalerweise, wenn die imposanten Hunde ‚Nutz’tierherden bewachen sollen; weil sich Wolf und Co so nicht in den Ohren verbeißen können…

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Fotos: das Fell voller Kletten, abgemagert – für was? Für den Wahn ihres Halters, der sich wohl gerne mit ‚gefährlichen Tieren‘ umgibt, um damit die eigene Unzulänglichkeit zu überspielen…

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Denn hier sind nicht einmal Schafe, auch keine Ziegen; und schon gar keine Wölfe. Nur ein Besitzer, der uns zudem schon mehrmals bedroht hatten; weil er meint, seine Hunde würden so an Aggressivität verlieren, wären Fremden gegenüber dann nicht mehr misstrauisch genug. Und so etwas geht gar nicht, denn schließlich sollen sie doch imposant, unberechenbar wirken. Bestien, Fleischberge, tödliche Gefahr für vermeintliche Einbrecher. Selbst wenn sie ohnehin hinter Gittern sitzen, und einen Bewegungsradius von allerhöchstens ein paar Metern haben… verkehrte Welt, grausame Welt. Menschengeschaffene.

Gott sei’s gedankt, bemerkt der Mann heute unseren Einsatz nicht. Die Lieben schlagen sich die Bäuche voll und werden gut und vor allem satt einschlafen (denn auch das sollen sie im normalen nicht sein; satt macht faul, haben wir gehört…).

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Foto oben: ein wahrlich winziger Zwinger, der Hund offensichtlich längst lethargisch…

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Die Heimfahrt, eine emotionale Achterbahn

Dann hat uns die Straße wieder. Melancholie ob des Erlebten begleitet nun unseren Weg, und so ist es ein Geschenk des Himmels, als sich dieser endgültig verdüstert. Ein voller Mond steigt alsbald am fernen Horizont empor. Noch gilt es einiges zu erledigen, eine Aktion in Wien zu machen beispielsweise (worüber wir ebenfalls noch berichten werden), oder die Abholung spät nachts von Flohmarktspenden. Und dann die wichtigstens Schreibarbeiten, die wollen vor dem Zubettgehen auch noch getan werden.. Dementsprechend ist es deshalb längst nach Mitternacht, bis wir in der Zwischenstation todmüde in die Betten fallen. So müde tatsächlich, dass selbst die Tragödien des Tages dem Einschlafen nicht mehr länger im Wege stehen. Morgen ist ein anderer Tag, ein neuer Tag, um zumindest ein paar Problemlösungen zu finden. Für das Heute aber bietet nur die Flucht in die Träume einen versöhnlichen Ausblick.

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Fotos: irgendwie war diese Hilfsfahrt eine noch emotionalere als sonst, begleitet von tiefer Melancholie. Vielleicht war es auch nur das schlechte Karma, welches sich an diesem Tag in Bratislava (Stadtimpression, oben) ausbreitete – wie wir später erfuhren, hat ein rechter Mörder genau zu der Zeit, wo wir Hilfe leisteten, vor einer Bar in der Stadt offensichtlich aus ‚Schwulenhass‘ 2 Männer aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erschossen, sowie eine Kellnerin schwer verletzt…

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Foto oben: der Himmel klart gegen Abend endlich auf, macht so den Blick frei auf die hunderten Windräder; unten: ‚Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehen‘, lautet ein bekannter Titel des österreichischen Sängers Rainhard Fendrich…

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