Seit gut 15 Jahren sorgen wir nun schon dafür, dass das Katzenparaides bei Frau Tzenka (mit rund 80 Schützlingen) in Bulgarien erhalten bleibt. Frau Tzenka, eine frühere Lehrerin, wurde einst mit nicht einmal 100 Euro „Gehalt“ in Pension geschickt und hätte hiermit keine Möglichkeit mehr gehabt, ihren Lebenstraum weiter fortzuführen. Durch unsere Projekte ein Bulgarien sind wir auf sie aufmerksam geworden – und seither unterstützt RespekTiere den so wichtigen Ort mit monatlichen Überweisungen. Da wir nicht wirklich oft vor Ort sein können (Tzenka wohnt unweit vom Schwarzen Meer), steht uns Vania zur Seite – sie, eine langjährige Freundin der Katzenschützerin, ist längst zu unserem verlängerten Arm im Balkanstaat geworden. Unentbehrlich!
Bitte lest hier Vania’s neuesten Bericht:
Neuigkeiten aus Bulgarien, von Tzenka und von mir
Beginnen möchte ich heute mit einem kurzen Überblick über den offiziellen Part – endlich hat Bulgarien nun eine Koalitionsregierung, nach fünf Wahlperioden innerhalb von nur 2 Jahren. Während dieser zwei Jahre wurde das Land durch eine vom Präsidenten bestimmte Übergangsregierung vertreten. Wir alle hoffen jetzt endlich wieder auf Stabilität und Sicherheit.
Der unoffizielle Part – ich würde sagen, wir hatten einen extrem milden Winter ohne wirklich tiefe Temperaturen. Ich weiß, das war sehr enttäuschend für Skifahrende und die Ski-Resorts. Aber andererseits machten solche Bedingungen das Leben der vielen Streunertiere in unserem Land doch um einiges leichter.
Nun zum Neuen über Tzenak:
Der Frühling war ebenfalls sehr mild und aufgrund des Klimawandles sehr unterschiedlich zu den Frühlingen vergangener Jahre. Im Mai und im Juni war das Wetter feucht und es hat sehr oft geregnet. Eigentlich fast immer. Diese Bedingungen beeinflussten die Katzen-Fütterungsgewohnheiten. Tzenka erzählte mir, ihre Lieblinge versteckten sich die meiste Zeit irgendwo und warteten von dort aus darauf, dass der Regen nachließ. Wenn der Niederschlag dann stoppte, kamen sie blitzschnell heraus und stellten sich tatsächlich in Reihen auf, um ihre Mahlzeiten zu bekommen. Und wenn Tzenka dann nicht sofort erschien, erinnerten sie die Katzen mit ihren lauten Stimmen daran, dass sie genau JETZT Hunger hatten! 🙂
Weil der Regen dann weiterhin dauernd präsent war, entwickelten manche der Stubentiger sehr kluge Strategien. Eine Gruppe entschied sich dafür, in nahen Gebäuden oder Hütten zu verweilen, um dann bei der ersten Gelegenheit als erstes auf der Türmatte zu stehen! Andere ließen sich von den Gegebenheiten weniger beeindrucken; sie kamen weiterhin ganz nach ihrem Geschmack, zu unterschiedlichsten Zeiten zur Essensausgabe. Wahrscheinlich, weil sie ohnehin einfach wussten, dass sie ja sowieso gefüttert werden. 🙂
Die dritte Gruppe war dann jene, die sich selbst als mehr heimisch wahrnahm als die anderen (Tzenka’s Katzen leben allesamt frei und können gehen und kommen wann immer sie möchten, Anm.); diese unterstellten sich der vorherrschenden Hirarchie und blieben nicht zuletzt deshalb immer ruhig und entspannt.
Eine tägliche Aktivität ist das Behandeln mit Pulver gegen Flöhe und Zecken, oder das Verabreichen von Entwurmungstabletten. Weil es so viele Tiere sind, und Tzenka jedes einzeln behandeln muss, nimmt der Vorgang eine Menge Zeit in Anspruch. Und er ist ziemlich ermüdend, auch, weil die Katzen allesamt ihre verschiedenen Tricks haben, und Tzenka beim Abarbeiten der Liste deshalb sehr aufpassen muss, um sämtliche Tabletten zu verabreichen! Es ist, ihr könnt es Euch vorstellen, eine sehr zeitraubende, aber umso wichtigere Arbeit.
Es gibt auch richtig gute Nachrichten: Alle kleinen Katzen aus dem letzten Jahr wurden inzwischen kastriert. Tzenka brachte die PatientInnen dafür jeweils in Zweiergruppen zum Tierarzt. Danach brauchten die Kätzchen ein paar Tage um wieder zu Kräften zu kommen. Tzenka kümmerte sich in der Zeit natürlich besonders sorgfältig um diese Tiere. Während der ersten Tage hielt sie die frisch Operierten in eigenen Bereichen, getrennt von den anderen. An kälteren Tagen wurde zusätzlich der Heizkörper aktiviert.
Generell ist es keine Frage, Tzenka sorgt sich ich um ihre Schützlinge in der ihr bestmöglichen Art und Weise, und so, wie es ihre Ressourcen überhaupt nur zulassen. Sie sagt immer wieder, die Stubentiger sind ihre einizige Familie.
Und zum Abschluss möchten wir beide „Herzlichsten Dank“ sagen, an all die Menschen da draußen, welche an Tzenka’s Geschichte interessiert sind und die uns so tatkräftig unterstützen. Ohne diese Hilfe wäre all das völlig unmöglich und all die Katzen würden die nächsten Monate nicht überleben. Wir senden deshalb eine ganz feste Umarmung an Sie mit!
mit den besten Grüßen
Vania und Tzenka