Kärntner „Problemwölfe“ – alle, die atmen!

Protest gegen die Wolfstötungen in Kärnten – und näher möchten wir auf die Thematik dann auch gar nicht eingehen. Es ist nur so unfassbar befremdend, dass Österreich scheinbar keine andere Möglichkeit findet, als mit massiven Schusswaffengebrauch gegen den Wolf vorzugehen. Dessen Rückkehr vor einigen Jahren schizophrener Weise dann auch von genau jenen gefeiert wurde, die nun nach einem einzigen Motto agieren: „Nur ein toter Wolf ist ein guter Wolf“ – ja, einmal mehr haben sich dem Anschein nach alleine jene Elemente durchgesetzt, welche niemals aufhören werden, unsere Wälder und Berge in Orte des Terrors zu verwandeln. Auch eine hochnotpeinliche Rüge aus Brüssel tut der ganzen traurigen Farce übrigens keinen Abbruch. Nein, da arbeitet man lieber mit noch hochnotpeinlicheren Gegenargumenten, ganz so, als ob wie nirgendwo sonst der Wolf eine Spur der Zerstörung durch unser Land zieht, und all die anderen in der „Gemeinschaft“ davon ja keine Ahnung haben. Der Samen ist gesät, und jetzt kann man nur mehr hoffen, dass sich nicht noch mehr Menschen mit der aufgehenden Saat vergiften. Es fehlen hierfür einfach die Worte.

RespekTiere-Aktivisten protestieren in Wolfs- und Jägerverkleidung

Fotos: Das Bundesland Kärnten, jenes Bundesland, wo bisher die meisten Wölfe „legal“ abgeschossen worden sind; auch jenes, wo die 3S-Regel „Schießen, Schaufeln, Schweigen“ wohl bereits noch wesentlcih mehr Opfer gefordert hat. Vorbild für Österreich? Mitnichten. Ein solcher Eingriff in internationales Recht – auch Salzburg und Tirol sind längst auf den Zug aufgesprungen – reicht uns zur Schande. Nicht mehr und nicht weniger.

Ja, man kann zu gewissen Themen verschiedene Meinungen haben, aber niemals noch hat der Tod Gutes gebracht – und niemals noch die Waffe in der Hand jener, welche weder mit der damit einhergehenden Verantwortung umzugehen wussten und schon gar nicht mit dem zweifellos verbundenen Machtgefüge.

RespekTiere-Aktivisten protestieren in Wolfs- und Jägerverkleidung

Rückendeckung gibt es dann auch noch; und zwar von verschiedenen Seiten. Wenn zum Beispiel aber ein bekannter Wildtierbiologe in der „Kronen-Zeitung“ (Österreichs auflagenstärkstes Nachrichtenblatt, Anm.) Folgendes von sich gibt: „Für die meisten Menschen in der Stadt und der Politik ist das einzelne Schaf eher ein Versicherungsfall. Aber reden Sie einmal mit Bauern. Da spielen sich Dramen ab. Die Tiere stehen nach einem Angriff tagelang unter Schock und sind verängstigt. Sie fressen nicht, Lämmchen suchen nach ihrer Mutter, die es dann nicht mehr gibt“, dann gibt dies doppelt zu denken. Seiner Meinung nach ginge es auch nicht, dass der Städter dem Landbewohner ausrichtet, wie dieser zu leben hat.  Tja, das Problem ist nur, ganz so einfach stellt sich die Situation nicht dar. Denn es sind ja bei weitem nicht „bloß“ Städter, ganz viele Menschen egal welcher Zuordnung verabscheuen das unentschuldbare Töten. Keinesfalls alle Landbewohnenden unterstützen die Jägerschaft in deren Vernichtungsfeldzug – im Gegenzug dann aber ganz gewiss auch einige Städter; einen solchen Schluss zu vermitteln, ist also ein komplett falscher Ansatz, einer, der spaltet, anstatt zu verbinden. Und noch eins – besagter Doktor ist „Wildtier“biologe, aber anscheinend kein „Nutztier“-Biologe. Denn sonst würde er wohl selbst seine Einschätzung als einseitig, ja sogar etwas polemisch empfinden, wenn beispielsweise „Lämmer nach ihrer Mutter suchen, die es dann nicht mehr gibt“. Denn ein solcher Grund kann es wohl nicht sein, was die Tierhalter so betroffen macht – warum? Weil genau selbiges Szenario jeden Tag passiert, millionenfach. Dann direkt in deren Ställen. Nur, sind es in dem Fall keine Lämmer, sondern Kälber. Die tagelang nach ihren Müttern schreien, unbeachtet. In kleine Iglus gesperrt oder in Holzverschläge. Wenn man also schon die Muter-Kind-Gefühlsebene anzusprechen versucht, dann sollte man auch gleich die ganze Wahrheit erzählen, nicht nur die Seite, die gerade genehm ist…

RespekTIere-AktivistInnen im Wolfs- und Jägerkostüm
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