Leider hören die Fälle von beanstandenswerter Tierhaltung nicht auf. So mussten wir alleine letzte Woche erneut zwei Anzeigen formulieren, einmal wegen eines Malino-Hundes, einer Unterart des Belgischen Schäfers, welche durch deren Einsatz bei Polizei und Bundesheer bekannt ist. Malinois sind extrem bewegungsfreudige Hunde, lernbegierig, eigenen sich hervorragend als Familienhund – aber nur dann, wenn man ausreichend Zeit und vor allem eine Aufgabe bieten kann. Ansonsten sind Probleme vorprogrammiert; und wer je einen solchen Vierbeiner in Rage erlebt hat, der oder die wird wissen, wovon wir hier sprechen.
Zwingerhaltung 24/7?
Es gibt da ein kleines, unscheinbares Einfamilienhaus bei Linz, inmitten einer der vielen Siedlungen im Umfeld der Großstadt. Im Garten fällt ein Gittergerüst auf, lieblos hingestellt und wenige Quadratmeter Bodenfläche umfassend. Ausgestattet ist der Bereich mit praktisch nichts – ein Zugang zu einem Garagenraum, in dem sich Werkzeug und Altgegenstände stapeln, sonst nichts.
Und dennoch ist es viel mehr als nur eine Gerümpelansammlung – es ist der Lebensraum eines Hundes! Raus kommt der dort höchst selten, so zumindest wissen es AnrainerInnen zu berichten. Dem Vernehmen nach mindestens 23 Stunden am Tag verbringt der Arme darin, manchmal angeblich noch viel mehr. Sicht- oder gar Berührungskontakt mit der Außenwelt gibt es nicht. Auf Anfragen von besorgten Menschen antwortet der Halter genervt, ungehalten; „Ich habe zwei Jobs, und schlafen muss ich schließlich auch mal“… Ok, das verstehen wir, aber dann darf man keinen Hund beherbergen – und schon gar keinen solchen! Die Anzeige ist eingereicht!
Pferdehaltung - sooo unnötig!
Aufmerksam sind wir auch auf einen Stall im Salzburger Umland geworden. Das Umfeld wirkt gepflegt, der Hof ist ein schöner. An der Wand prangt ein Schild, „Norikerzucht“. Allerdings, die ist dem Vernehmen nach längst Geschichte. Hat einst der Opa geführt. Damals, als die wunderschönen Tiere noch täglich im Freien waren. Womit wir beim Tragischen wären.
Und das gestaltet sich folgendermaßen: Es gibt noch immer mehrere Pferde am Hof (AugenzeugInnen berichteten von fünf, die uns zugespielten Fotos zeigen drei); dazu links und rechts vom Stall, direkt angrenzend, weitläufige Wiesen und Koppeln. Allerdings, seit geraumer Zeit sieht man darin keine Pferde mehr. Die stehen in der Box. Buchstäblich. Dem Anschein nach praktisch ohne Unterbrechung. Zumindest bezeugen dies Menschen, welche täglich mehrmals am Hof vorbeifahren. Egal zu welcher Tageszeit, immer seien die Koppeln verwaist – und dabei müsste doch nur die Tür in der Box geöffnet werden! So einfach wäre es, und das Leben der Vierbeiner wäre um so vieles besser! Warum macht man es nicht? Bösartigkeit unterstellen wir nicht, die Tierhalter sollen „gute Menschen“ sein; eher Gewohnheit, vielleicht Betriebsblindheit. Aber beides macht die Sache für die Pferde nicht besser.
Fotos: Die Pferde leben in engn Boxen – das fast unglaubliche Faktum: Dabei wären direkt neben dem Stallausgang (linkes Bild unten) sowie praktisch rund um den Hof (Bild rechts) weitläufige Koppeln, welche unbenutzt bleiben. Dort sah man die Noriker früher immer im Freien.