Ziesel zählen zu den bedrohtesten Tierarten in Österreich überhaupt. Dennoch, so stellen wir einmal die Behauptung in den Raum, wird zu deren Schutz – obwohl durch EU-Richtlinien eindeutig vorgeschrieben – viel zu wenig getan. Dort, wo die kleinen süßen Nager vorkommen, sieht man sie oft in größerer Zahl; was jene glücklichen Menschen, welche sie zu Gesicht bekommen dürfen, manchmal fataler Weise dazu veranlasst anzunehmen, es gäbe sie immer noch recht häufig. Dabei sind es kleine und kleinste Inseln, die heute als Habitat übriggeblieben sind – und deren Küsten werden fortwährend durch die anhaltende Bauwut unterspült. Wird nicht ganz schnell ganz Grundlegendes getan, schon unsere Kinder werden die wunderbaren Tierchen nur noch aus den Geschichtsbüchern kennen. Ein weiterer Eintrag in das grauenvolle Schwarzbuch des „menschlichen“ Verdrängungsmechanismus…
Noch aber haben wir die Chance, die Ziesel als Art zu erhalten, in natürlicher Umgebung; was wir daraus machen, es liegt alleine an uns. Jedenfalls, in Wiener Neustadt gibt es mehrere kleine Zieselkolonien; vor allem dann im „Gürtel“; aber gerade der wird unentwegt verbaut. So soll jetzt auch ein neues Krankenhaus errichtet werden, ausgerechnet auf Zieselgrund. Wieder muss der kleine Nager weichen. Oder doch nicht? Wiener Neustadt wird auch gerne als die Betonhauptstadt Österreichs bezeichnet; eine Anspielung auf die fortschreitende Bodenversiegelung. Dabei gibt es gerade hier ganz viele Altbauten, die nicht mehr genutzt werden. Auch große Areale, welche zum Beispiel für das Spital benötigt werden, sind verwaist. Allerdings, dort ist es schwieriger anzusetzen, ein Bau mit mehr Kosten verbunden, weil zuerst die „Altlasten“ entsorgt werden müssen. Fakt ist, wollen wir die Zieselpopulationen schützen, müssen wir reagieren – JETZT!!!
RespekTiere in Wiener Neustadt vor Ort!
Deshalb protestierte RespekTiere einmal mehr vor Ort. Gevatter Tod konnte an der Baustelle gesehen werden, ebenso ein Aktivist mit Zieselmaske, und die Botschaften waren eindeutige: „Zieselschutz – weil Aussterben für immer ist“, etwa, oder „Hier stinkt’s nach Tierquälerei“!