Dieses Wochenende passiert sie wieder – die „Hohe Jagd“-Veranstaltung am Salzburger Messegelände! Sie ist ihrerseits die größte solche Fachmesse im gesamten Alpen-Adria-Raum. Jedes Jahr im Februar findet sie statt, und genau so jedes Jahr sind wir dann ebenfalls vor Ort als Gegengewicht zum „grünen Einheitsbrei“!
Ganz in diesem Sinne haben wir also erneut bei der Zufahrt unser Zelt errichtet, und genau dort begrüßen wir sämtliche Besuchenden – welche sich einmal mehr wie ein nicht endender Strom auf das Gelände ergießen. Nicht zuletzt darum ist es umso wichtiger, dass auch Tierschützende vor Ort sind, eben um den Tieren eine Stimme zu geben! Und wie würden diese urteilen über die Grünberockten? Keine Frage, würden sie an den Gehörnten glauben, für sie würde dieser wohl in grünen Loden gekleidet sein…
Fotos unten: Mit Fahrzeugen wie diesen schafft es selbst der kränklichste Geist den Gejagten bis in die hintersten Winkeln der Natur zu verfolgen. Chancen für die Tiere? Alleine auf Grund des überbordenden Hightech-Materials nicht mehr länger existent!
Was hatten wir dann alles aufgebaut – eine kleine Fotoausstellung zum Beispiel zeigte furchtbare Bilder vom Wirken der Besagten; zudem verriet ein Schild, mindestens 4 000 Hunde und wohl das zehnfache dieser ohnehin mehr als enormen Anzahl an Katzen sterben Schätzungen zufolge alljährlich durch die jagende Gesellschaft – alleine im kleinen Österreich!!! Damit sind die Jäger die allergrößte Gefahr für unsere Haustiere; ein Aspekt, den man bei allfälligen Diskussionen viel zu oft vergisst! „Artenschutz im Heimatland? Todsicher“, war auf Bannern zu lesen. Der tägliche Beweis offenbart sich in den Tageszeitungen. Beispiel Wolf – kennen Sie die „3S-Regel“? „Schießen, Schaufeln, Schweigen“, dann, wenn sie sich einmal mehr über alle gültigen Gesetze hinwegsetzen und zum Richter eigener Gnaden mutieren… All das hat keinen Platz in einer modernen Gesellschaft, auch das gehört einmal laut ausgesprochen!
Fotos, oben und unten: Nur der Schelm sagt, untrennbar verbunden: Sex, Gewalt, Waffen, Alkohol…
Fotos: Unfassbar, nirgends wird der Zusammenhang von Jagd und Gewalt (und zwar auf allen Linien) so deutlich wie auf der „Hohen Jagd“, die oft ganz niedere „Bedürfnisse“ bedient! Angefangen vom Übermaß an Alkohol, bis hin zu den Waffenhändlern, der Prostitution (warum wohl parken die „Lusthäuser“ Salzburgs ihre Fahrzeuge mit eindeutiger Werbung weithin sichtbar an den besten Parkplätzen?) bis hin zur scheinbaren Überlegenheit des blossesten Kretins, wenn mit hochtechnichen Schusswaffen posiert wird, der Blick verzückt, kurz vor der Ejakulation??? Gott steh uns bei, wenn man bedenkt, dass solche Menschen waffenstarr in den Wäldern herumlaufen, zu tausenden an der Zahl…
Foto oben: Ein Punkt, welchen wir seit vielen Jahren kritisieren, wo der Messebetreiber aber dennoch nie reagiert – warum dürfen Kinder an – wenn auch selbstredend an den ausgestellten Waffen so offen hantieren? Genügt es nicht, wenn sie im Fernsehen und auf Video sowieso andauernd mit Krieg und Gewalt konfrontiert sind? Muss man ihnen hier auch noch eine Faszination im wahrsten Sinne des Wortes in die Hände legen?
Fotos unten: Absolute Gleichheit in allen Bereichen des Lebens für alle Geschlechter – in diesem einen Punkt aber wären wir sehr froh gewesen, wenn wenigstens „Frau“ sich dem entgegengestellt hätte. Der Trend scheint allerdings ein unumkehrbarer – auch das „schöne Geschlecht“ ist der Lust am Morden in den Wäldern mehr und mehr verfallen… Übrigens: Soll das Bild links ästhetisch wirken? Eher weniger, vielmehr wirkt es einem Horrorfilm entsprungen.
Foto oben: Dem Kind früh genug vorzeigen… pädagogisch wertvoll????
Foto: Jägerrucksack für’s leichte Handgepäck…
Tatsächlich zeigten sich besonders die Bereiche mit den ausgestellten Waffen voller Kinder und Teenager. Papa und Opa waren demnach super stolz, wenn die Winzlinge mit dem Zielfernrohr anlegten. In Zeiten wie diesen, wo die Gewalt eine derart ausufernde ist, ist so etwas im höchsten Maße unverantwortlich? Und zwar von den Erziehungsberechtigten bis hin zu den Veranstaltenden… Überhaupt scheint es eine grausige Tendenz, dass die Waffen selbst immer „schwerer“ werden, man hatte zeitweilig den Eindruck, im Hauptquartier der Drogenbosse zu sein. Langwaffen, welche ganz so wie ihre großen Vorbilder, automatische Maschinengewehre, aussehen, dürften der Trend der Stunde sein… Beachtet man dann auch noch die Fahrzeuge, welche mit Kettenantrieb usw. ausgestattet mittlerweile wohl bis in jeden auch noch so entlegen gelegenen Ort der Welt mit Leichtigkeit gelangen, gibt es heute nur ein Fazit: Tatsächlich ist es soweit: Nun kann selbst der gebrechlichste, degenerierteste, komplexbehafteste, umfähigste, geistig minderbemittelste Kretin das größte, stärkste und klügste Tier mit einem kurzen Zucken des Zeigefingers im Wimpernschlag des Augenblicks auslöschen. Sich für wenigstens Momente groß und mächtig fühlen, auch wenn zu Hause die Mama wartet, die ihm dann wieder zeigt, wer die Hosen im wahren Leben anhat. Lassen Sie es uns umschreiben: Die Chancen für den Ochsen sind bei Null, die des Hornochsen bei 100 %… Traurige Wirklichkeit.
Noch eine Problematik – der Alkohol. Alleine die Tatsache, dass der Aktivismus zu Ende des Messetages für die AktivistInnen zunehmend gefährlich wird, spricht Bände. Dann nämlich, wenn die Hallentore schließen und die Trinkstände zusperren, kommen solche Leute vermehrt an unserem Zelt vorbei. Am vormittag noch den Blick am boden, hinter der vorgehaltenen Hand gewispert, werden sie plötzlich stark udn allwissend. Die stark zunehmende Häufigkeit im Vergleich zu früheren Tageszeiten punkto Streitgespräch ist nun ebenfalls eine unbestreitbar unendlich erhöhte. So auch dieses Mal, wo beispielsweise einmal sogar die Polizei eingreifen hatte müssen…
Fotos oben: Jägerhumor – wäre das nicht schon behandlungspflichtig??? Unten:Weltsensation? Der in Salzburg von einem Zug getötete Bär; wir haben keinerlei Bestätigung gefunden, dass jemals anderswo auf dem Globus ein Bär von einem Zug überfahren worden ist. Weiter unten: Die Waffen werden immer mächtiger. Terminator-Phantasien…
Foto unten: „Ich konnte die Schande nicht mehr ertragen, ein Tierschänder zu sein“… Am Messezugang werden die Besuchenden zu Ende der Veranstaltung vor vollendete Tatsachen gestellt!
„Ehrfurcht vor dem Leben ist Abscheu vor dem Töten“ war am RespekTiere-Demostand ebenfalls zu lesen, und ein blutbefleckter Jäger lag dort mit einem Schild „Ich konnte die Schande nicht meher ertragen, ein Tierschänder zu sein“ am Boden, direkt bei der Zufahrt zum „Mordmann’s Heil“! Dort, wo übrigens die ganze Zeit über bereits Gevatter Tod Platz genommen hatte, eine große Hinweistafel in seinen Händen verriet „Welcome to my paradise“… Und AktivistInnen hielten Tafeln in die Höhe, „Du sollst nicht töten“, war da zu lesen, oder „Abschaffung der Trophäenjagd – JETZT!“. Tierschützende mit Gasmasken wiesen weiters auf eine unumstößliche Tatsache hin: Ihr Banner schrie den Menschen „Hier stinkts nach Tierqual“ entgegen!
Was sonst noch passierte könnt Ihr in Kürze im umfassenden Newsletter nachlesen!
Fotos: Sehr aufmerksame Security – natürlich haben wir hier nur während der Wartezeit auf das Ticket das Transparent entrollt, damit für den Fahrer keinerlei Verzögerung entstand. Sobald der Schranken sich öffnete, verließen wir die Position. Dennoch, es ist ihr Job, machte uns der Sicherheitsdienst sofort darauf aufmerksam, dass wir den Stoffbanner bitte neben dem Weg spannen sollten. Einem Anliegen, welchem wir natürlich nachkamen!