Metzgersprung-Nachwirkung: Anzeige und Strafzahlung wegen des Veranstaltens einer nicht genehmigten Versammlung

Metzgersprungereignisse - eine kurze Historie!

Vor zwei Wochen fand in Salzburg einmal mehr der „Feiertag“ der Fleischerinnung statt;angeblich seit dem 16. Jahrhundert wird dieser öffentlich begangen, mit dem „Höhepunkt“, dass angehende Fleischergesellen vor Publikum in einen Bottich mit (vorgewärmten…) Wasser springen, um sich damit von den Sünden der Lehrzeit freizuwaschen. Wie selbstverständlich geht es dabei dann nicht um solche, welchen man sich dem Tier gegenüber schuldig gemacht hat – alleine, „Du sollst nicht töten“, als eine der schwersten solcher in der gesamten christlichen Lehre. Und dass davon das Töten von Tieren ausgenommen sein soll, kann selbst die katholische Kirche nicht schlüssig erklären, verliert sie sich bei dem Thema doch regelmäßig in nichtssagende Floskeln.

Nein, triviale Dinge stehen bei dem Ansuchen nach Vergebung im Vordergrund. Beispielsweise den Leberkäse versalzen zu haben und dergleichen…

Metzgersprung-Szenen

Foto: Um diese Szene geht es – am Weg ins Becken unsanft gestoppt!

Auf keine jahrundertelange, aber inzwischen doch schon eine jahrzehntelange Tradition können dabei auch bereits die Gegenveranstaltungen von RespekTiere zurückblicken. Manch Spektakuläres ist im Zuge dessen passiert, zum Beispiel gar eine „Erstürmung“ besagten Beckens, sowie die Blockade des Aufganges zur Tribüne mittels ausgerollter Transparente. Auch haben RespekTiere-AktivistInnen immer wieder den Festzug der Innung angeführt, stets in blutiger Metzger- oder Tierverkleidung.

Metzgersprung-Szenen

Fotos, viel war geschehen während der Veranstaltung! Oben, AktivistInnen stürmen das Becken – hier geht der damalige Innungsmeister brutal vor, reißt Masken von den Köpfen, zerstört (im Bild)  unsere Schweinemaske – ohne Folgen für ihn. Andere gehen auf die ein Transparent spannenden Aktivistinnen los, entreissen diesen den Stoffbanner und zerreißen ihn. Dazu formen mehrere Mesnchen Schneebälle mit Straßensplit gespickt und schießen diese mit voller Wucht auf die Tierschützenden!

Metzgersprung-Szenen
Metzgersprung-Szenen
Metzgersprung-Szenen
Metzgersprung-Szenen
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Fotos, oben rechts: Tote Tiere um den Metzger; der richtet sich selbst, weil er „die Schande nicht mehr ertragen konnte, ein Tierschlächter zu sein“! Unten: Wir erstürmen den Fahnenturm, zieren ihn mit unserer Flagge!

Metzgersprung-Szenen

In diesem Jahr passierte eine solche Spontanaktion einmal mehr; nachdem die Fleischer das Podium betreten hatten, stürmten RespekTiere-AktivistInnen vor und entrollten zwei Banner. Einer verlautete „Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben“; der zweite wies auf die Zukunft des Gewerbes hin „Metzger ins Museum“…

RespekTiere beim Metzgersprung 24

Foto: 2024, bei strömenden Regen!

Tatsächlich behaupteten die Tierschützenden ihre Stellung über den weiteren Verlauf der Veranstaltung hinweg; dann wurde es allerdings turbolent – Wasserfontänen von Seiten der Metzger sollten Folgen haben: Nämlich jene, dass ein Aktivist blitzschnell die Bühne erkletterte, nun selbst am Weg ins Becken. Wo er allerdings kurz davor zurückgerissen wurde – ein halbes Dutzend PolizistInnen waren gefolgt und drückten den Tierschützer zu Boden. Die Aktivistinnen vor dem Pult strecken nun ihre Schilder in den Himmel, „Du sollst nicht töten“, schrieen diese der Versammlung entgegen. Alle drei wurden schließlich mehr oder weniger unsanft von der Polizei abgeführt.

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Foto: RespekTiere-Aktivist am Boden – er war von einem Franziskaner-Mönch (!!!) attackiert und niedergestoßen worden… Unten links: DAs wiederholte sich nochmals: Hier reißt ein älterer Mönch die Maske vom Gesicht – und wird daraufhin von der Polizei entfernt!

Metzgersprung-Szenen
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Foto oben: Im Zuge der Demo attackiert ein „Promi-Metzger“ die AktivistInnen und verletzt zwei. Letztendlcih kommt er mit einer Diversion davon, plus freiwilligen 25 Euro für eine zerstörte Maske plus ein kaputtes Schild…

Der Strafbescheid, er traf den RespekTiere-Obmann, ließ nicht lange auf sich warten. Diese Woche ist er eingelangt, 120 Euro aus privater Kasse sind zu bezahlen. Ob es das wert war? Allemal, denn immerhin war die Sache der Tiere, selbst wenn dabei auf die Tierschützenden geschimpft wurde, durchwegs Gesprächsthema. Der Feiertag der Innung geriet in Folge dessen als bloßes Beiwerk in den Schatten der Ereignisse.

120 Euro. Es hätten durchaus wesentlich mehr sein können, wurden wir doch wegen desselben „Deliktes“ vor vielen Jahren auch schon mal mit der „Öffentlichen Aufruhr“ bedacht. Vergleicht man die Strafe allerdings mit dem vorjährigen Vergehen eines prominenten Metzgers – der zwei AktivistInnen im Zuge der völlig legalen Kundgebung verletzte, sodass beide im Krankenhaus behandelt werden mussten – und dafür mit einer Diversion sowie 25 Euro „Gebühr“ für jeweils ein/e von ihm zerstörte Maske bzw. Schild bedacht wurde, dann erscheint sie in jenem Licht dennoch mehr als überzogen.

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