Was wir da in den Oberösterreichischen Nachrichten zu lesen bekamen, muss erst einmal verdaut werden! Tatsächlich mutet das Geschriebene selbst hartgesottenen Tierrechtsaktiven, solchen, welche glauben, fast alles schon gesehen oder gehört zu haben, einfach nur höchst skurill an! Nein, es ist viel mehr als das, es ist todtraurig und wenn der Täter damit weg kommt, dann ist alles, was wir künftig zu erreichen versuchen, von vorneweg der Lächerlichkeit preisgegeben. Vergebliche Mühe, allemal.
Fotos: Houdini-Tauben! Es wird ein ewiges Rätsel bleiben, wie sie selbst in diese Fallen geflogen sind – und dann noch dazu eigene Körner mitgebracht haben!
Worüber regen wir uns jetzt derart auf? In den „Oberösterreichischen Nachrichten“ wurde nun ebenfalls über den unlängst geschehenen Fall von „vermeintlicher“ Tierquälerei im Bezirk Braunau berichtet. Die Überschrift lässt dabei schon Schlimmes erahnen: „Tauben als Lebendköder im Innviertel? Kein Ermittlungsverfahren“.
Doch es kommt im Text noch krasser – auf Anfrage der „OÖ-Nachrichten“, welche sich wirklich bemühten, bestätigte die Staatsanwaltschaft zwar unsere Anzeige, teilte aber mit, dass die Ermittlungen eingestellt wurden. Warum? Der Angezeigte gab an, die Fallen seinen vielmehr aufgrund einer Rattenplage aufgestellt gewesen! Höchst skurrill wie gesagt. Mitten im Wald? 100e Meter entfernt von Wohnhäusern? Und für Ratten, da verwenden die Landwirte doch ganz bestimmt und wie selbstverständlich allesamt Lebendfallen, oder? Wer jetzt allerdings glaubt, damit wäre die Verhöhnung allen Rechtes abgeschlossen, der oder die irrt. Und zwar gewaltig. „Die Tauben sind von selbst in die Fallen geflogen“, gibt der Beschuldigte an. Und haben in Folge von innen den Schnapp-Mechanismus betätigt, die Fallen scharf gemacht – ist es das, was man uns hier verklickern will? Und weil man „aufgrund der Polizeierhebungen nicht mehr feststellen kann, ob die armen Vögel eingesperrt worden oder wirklich von selbst in den Fallen geflogen sind“ wird es kein Ermittlungsverfahren geben. Weiters sei ja nicht von einem Anfangsverdacht auszugehen… Echt nicht? Bei DER Beweislage? Bei einem Jäger? Bei Zeugen, die bestätigen, dass die Tauben das ganze Wochenende über eingesperrt waren? Dass zumindest eine Falle von besorgten Menschen ausgelöst worden war, um zu verhindern, dass sich artgeschützte Vögel darin verheddern? Und dass die Falle, nachdem die darin gefangene Taube offensichtlich auch frische Körner und Wasser bekommen hat – nach mindestens 2 Tagen, wohlgemerkt – erneut gespannt worden war?
Fotos: So weit weg von sämtlichen Häusern, alleine im Nirgendwo! Da stellt man doch selbstverständlich Rattenfallen auf, wo denn sonst? Die zuständige Staatsanwaltschaft tut sich keinen guten Dienst, wenn sie solchen Märchen Glauben schenkt… Wer, bitte verzeihen Sie den vulgären Wortgebrauch, verarscht hier wen?
Da bleibt einem der Mund vor Staunen offen! Wer hat je derart Schräges gehört? Wer hat je eine dümmere, weniger nachvollziehbare Ausrede für Straftaten gebraucht und damit auch noch eine Staatsanwaltschaft von seiner Unschuld überzeugt? Sei es wie es sei, in der Causa kann damit nicht das letzte Wort gesprochen sein. Dafür werden wir zu sorgen wissen. UNFASSBAR, wir wiederholen uns!
Die Tauben wurden freigelassen, lesen wir im Statement. Warum holte sie der Jäger aber dann mit dem Traktor vom Feld und fährt sie in den Hof? Warum hat er sie nicht sofort vor Ort aus den Fallen befreit, diese für sie geöffnet? Ja, es besteht jede Menge Erklärungsbedarf. Auch von Seiten der Staatsanwaltschaft. Denn für dumm verkaufen, das wollen sich die BürgerInnen nicht lassen, so viel steht fest! Und wenn es schon kein Herz für Tiere gibt, dann muss wenigstens dem Recht genüge getan werden. Sonst sind wir nämlich genau jene Bananenrepublik, als welche wir so oft von außen bezeichnet werden…
Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei den Oberösterreichischen Nachrichten für die mutige Veröffentlichung des Behördenversagens!