Rumänien, der Hilfseinsatz – Teil 2!

Aufgrund all der vielen Ereignisse der letzten Wochen sind wir Euch einen ganz wichtigen Bericht schuldig geblieben – nämlich jenen zur Rumänienfahrt, Teil 2! Genau jenen möchten wir deshalb heute gerne nachreichen – zur Einstimmung könnt Ihr hier auch den Teil 1 nachlesen: https://www.respektiere.at/2024/03/17/rumaenien-der-hilfseinsatz-teil-1/

Der nächste Morgen bricht viel zu früh an; Frau Doina’s Tochter Raluka sowie Tiberius, ihr Mann, kommen zu Besuch. Die Beiden haben uns ebenfalls schon so oft geholfen, dass eine Aufzählung solch „guter Taten“ jeden Rahmen für ein Buch geradewegs sprengen würde – ein Beispiel: Im letzten Jahr musste der Van in die Werkstatt, für die Zeit bis zum Reparaturende drei Tage später durften wir den Familien-VW-Bus leihen!

RespekTiere in Rumänien
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Fotos, links: Für Frau Doina ist der Rollator, aber auch für Frau Doina’s Vierbeiner haben wir was mitgebracht – Maya inspiziert die Delikatessen! Rechts: Die wunderbare Struppi, welche wir einst aus einem Kastrationsprojekt gerettet hatten!

Die Gelegenheit ist jetzt eine großartige – Raluka ruft für uns die Huskyzüchterin, deren Adresse wir gestern ausfindig machen konnten, an. Und tatsächlich schafft sie es, für uns ein Treffen für den Abend auszuhandeln!

Nun gilt es aber vorerst den „normalen“ Tagesplan zu erfüllen; es liegt ein weiter Weg vor uns, wollen wir doch in die „Sackgasse des Lebens“ gelangen. Eifrige RespekTiere-Newsletter-LeserInnen wissen, was damit gemeint ist – Nadrac, die kleine Ansiedlung am Fuße der Karpaten, dort, wo die Straße endet und die echte Natur beginnt. Nadrac hat besonders in den letzten beiden Jahrzehnten einen epochalen Niedergang erlebt; noch zu Ceausescus Zeiten lebten dort fast 10 000 Menschen, es gab durchaus hoffnungsvolle Zukunftsaussichten, große Fabriken wurden angesiedelt und der künftige Wohlstand schien ein gesicherter. Mit der Wende brach das fragile Kartenhaus in sich zusammen; seither sind sämtliche Fabriken schlossen bzw. weggesiedelt; jene, die italienische Schuhe herstellt, genau wie die Schwerindustrie oder die Kugellagererzeugungsstätte. Geblieben ist eine großflächige Arbeitslosigkeit und der ungewollte Abzug der mittleren Generation. Geblieben sind nur die Alten und die Enkelkinder, in Obacht der Großeltern. Alle anderen mussten dem Job hinterherziehen, meist in weit entfernte europäische Länder. Langsam mutierte Nadrag nun zur Geisterstadt, und der Trend scheint ein unumkehrbarer, lässt sich nicht stoppen.

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Foto: Eine ganze Ansiedlung dem Verfall preisgegeben…

Der Weg ist ein langer; die Straßen gespickt mit toten Hunden, viel mehr als zuletzt auf unseren Fahrten. Warum dies so ist, wir wissen es nicht genau. Jedenfalls ist die Situation schockierend, auch der Fakt, dass überall in den Feldern Hunde zu sehen sind, welche scheinbar ziellos umherstreunen.

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Auch wenn noch so viele aus Nadrag weggezogen sind, Rudi wollte den Absprung nie wagen; zu tief verwurzelt, zu sehr Heimat unter den Füßen. Während seine beiden erstgeborenen Söhne längst in Österreich und Deutschland ein Auskommen suchen, hat er eine kleine Caritas-Außenstelle aufgebaut, wo wir ihm seit nunmehr fast 15 Jahren mehrere Tonnen an Gütern und Kleidung überlassen durften – welche im Zentrum verteilt wurden, und unsere Ankunft deshalb jeweils ein echtes Highlight für die Menschen ringsum bedeutete. Doch selbst die Stätte der Menschlichkeit ist gewichen; das alte Gebäude, wo wir dann auch immer schliefen, ist ebenso verwaist wie die Fabriken, die Caritas hat nun ein paar kleine Räume im ehemaligen Gemeindeamt belegt; die Politik ist ausgewichen in ein neues Haupthaus… Schlafmöglichkeiten gibt es deswegen ebenfalls keine mehr, und noch wesentlich schlimmer, auch keine Lagermöglichkeiten. So ist der heutige Besuch ein viel mehr familiärer, ein solcher, der in erster Linie dazu dient, den langjährigen Mitstreiter und seinen gebliebenen Sohn, Marius, zu besuchen und für diese so herzensguten Menschen ein paar Dinge mitzubringen. Marius, der aufgrund körperlicher Gebrechlichkeit Nadrac so einfach nicht den Rücken kehren kann, bewohnt nun mit dem Vater ein kleines Appartement in einem alten Gemeindebau; er arbeitet noch immer für die Caritas, aber auch für ihn ist alles anders geworden. Was geblieben ist, ist die direkteste Hilfe für besonders bedürftige Menschen, wo noch immer für ca. 70 Personen gekocht und für 20 besonders gebrechliche das Essen „frei Haus“ von ihm per Fahrrad oder zu Fuß geliefert wird.

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Foto unten: Der großartige Marius; auch ihm und den Seinen durften wir jede Menge Süßes bringen! Ganz unten rechts: Der neue Speisesaal der Caritas-Küche, 24 Kinder finden hier Platz!

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Die Freude des Wiedersehens ist schließlich eine riesengroße. Rudi, nun im 78 Lebensjahr, ist inzwischen aber auch gesundheitlich schwer angeschlagen, er leidet an Parkinson und anderen schwierigen Beschwerden. Bei einem Kaffee im vorletzten Gasthaus der Ansiedlung reden wir schließlich über das Leben, vergessen dabei allesamt die Schwere der Stunde wenigstens für eine kurze Weile. Süßigkeiten für die Familie haben wir gebracht, für Enkelkinder, die Kleinen der im Ausland arbeitenden anderen Söhne gibt es viel an Kleidung. Ja, deren Väter könnten solche selbst besorgen, aber hier geht es auch um Würde – die Würde des Patenonkels und des Großvaters, solche Dinge als Geschenke beim nächsten Besuch auszuhändigen. Jede diesbezügliche Unterstützung macht einen riesen Unterschied, gar keine Frage.

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Schließlich müssen wir aber weiter. Eine feste Verabschiedung wie sie sentimentaler nicht sein könnte bricht beinahe das Herz; viele Gedanken später sitzen wir aber auch schon wieder im Van. Ein Programmpunkt steht nämlich noch an; und zwar ein Besuch bei jenem Mann, welchen das ganze Dorf fürchtet. Weil er schwerer Alkoholiker ist, weil er ständig in Raufhandel verwickelt ist, weil er seine Frau dem Vernehmen nach so lange misshandelt hat, bis diese nach Österreich geflohen ist – mitsamt den Kindern. Jetzt sitzt er alleine in seinem verfallenden Hof, jammert der Vergangenheit nach, und trinkt noch mehr als früher. Warum wir dennoch stets an seinem Haus nicht vorbeikommen, ist der Tatsache geschuldet, dass er dort Hunde ständig Hunde hält. Erinnert ihr Euch noch? Boomer lebte viel zulange in seinem feuchten Drecksstall, auf Kot und verfaulendem Gewächs an eine kurze Kette gefesselt, so lange, bis wir ihn schließlich aus der Misere befreien konnten. Und ihm noch ein paar Monate Frieden schenken durften, bevor er den aus dem Wahnsinn resultierenden Krankheiten erlag… Der Süße kam mit nach Österreich. Wir bezahlten zu viele Euros, nur unter dem Versprechen, dass niemals wieder ein Hund in so einer Lage aufgefunden wird – eine Zusicherung, die der Trinker fast erwartungsgemäß alsbald brach. Freikaufen fördert den Kreislauf, so viel steht fest. Die Misere des einen mündet unweigerlich in jene des nächsten Opfers. Deshalb bringen wir nun wenigstens Hundefutter, viel mehr lässt sich auch aufgrund der Gesetzeslage nicht tun. Hund klauen? In einem Dorf, wo jeder jeden kennt und wo Fremde genau beobachtet werden, keine gute Idee….

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Fotos: Es ist zum Verzweifeln – ein ganzes Leben an der extrem kurzen Kette! Noch ein Ass haben wir im Ärmel – dazu später!

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Jedenfalls, auch heute findet sich ein riesiger Hütehund angekettet an jenem Ort. Unfassbar. Herzzerbrechend. Der Hundequäler ist aber nicht daheim, was wir schon wusste: Bei der Einfahrt in den Ort kam er uns entgegen, mit seinem so romatypischen Pferdewagen; auch das arme Reittier lebt wie selbstredend in prekären Verhältnissen, im viel zu kleinen, nie gemisteten Stall. Dazu hat es schwere Arbeit zu verrichten, besteht die einzige Einkunft doch daraus, Holz aus dem Wald zu schaffen und zu verkaufen. In dem Wissen des Nicht-Zu-Hause-Seins gewähren wir uns selbst Zutritt; füttern den Armen, auch einige andere Hunde und die vielen streunenden Katzen, welche allesamt aber wenigstens frei laufen dürfen. Ein Nachbar kommt; uns schwant zuerst Böses, allerdings, der gute Mann scheint ganz auf selbiger Linie. Er gibt seinen Angaben nach dem Angeketteten jeden Tag Essen und Wasser, so hören wir. Ansonsten wäre dieser längst verhungert, meint der Anrainer. Mehr kann auch er nicht ausrichten, wohl auch aus Angst vor einer Eskalation mit dem Ungeliebten.

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Fotos, links: Der Blick sagt alles: Vom Leben betrogen! Oben: Auch die vielen Katzen freuen sich über die Mahlzeit…

Stiller als zuvor verlassen wir schließlich Nadrag, jeder von uns in eigene Gedanken versunken. Die trübe Stimmung wird noch schlechter, wie ein Sog, der dich unweigerlich in unbekannte Tiefen zieht. Denn am Weg durch den Wald, anders als wir gekommen waren, begegnen wir noch mehr Hunden, allesamt wie Geister in einer unrealen Umgebung. Eine Umgebung, die für sie so gar nichts zu bieten hat außer Kummer und Leid.

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Foto oben: Gitti übergibt dem Nachbar Hundenahunrg – er füttert die Armen täglich!

Am alten Steinbruch, der, wie um der Stimmung noch mehr kippen zu lassen, offensichtlich wiederbelebt wurde und wo nun schweres Baufahrzeug parkt, um dem Berg den letzten Rest seiner Substanz zu rauben, halten wir. Von dort hatten wir einst ausgesetzte Hunde mitgenommen. Eine Hündin kam in ein mit uns eng verbundenes Tierheim in Niederösterreich, wo sie schließlich ein halbes Dutzend Kinder gebar. Eines jener ist seither ein nicht wegzudenkendes Familienmitglied von Gigs und Gitti…

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Kaum verlassen wir das Auto, erklingt schon das Gebelle. Eine Mutter mit vier Welpen stürzt uns entgegen, herzallerliebste Tiere, welche das mitgebrachte Futter wie in Trance verschlingen. Besonders die Mutter hat es mir angetan, sie begleitet mich auf dem Weg durch den Steinbruch auch gleich auf Schritt und Tritt. Allerdings, anders als zuletzt, wohnt nun ein Mann am Ort, in einem Container, wo aus dem notdürftig angebrachten Rauchfang dunkle Qualmwolken aufsteigen. Was er dort tut, wissen wir nicht, wahrscheinlich aber ist es seine Aufgabe, die riesigen Maschinen zu bewachen. Und er scheint sich auch ein wenig um die Hunde zu kümmern, auf jeden Fall zeigt er uns Schlafplätze, wo diese ruhen könnten. Viel zu klein geraten sind diese allerdings, wenn sie allen gleichzeitig Unterschlupf gewähren sollen…

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Foto oben: In diesem kleinen Container wohnt der Hundehalter… Unten: Auch er bekommt Futter!

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Wir lassen auch hier Hundefutter und verabschieden uns schweren Herzens. Vielleicht geschieht ein Wunder, vielleicht kommt der eine oder andere aus jener Familie nach Österreich. Inshalla, so Gott will… Ideen für einen „Umzug“ haben wir schon…

Gegen 6 sind wir zurück in Sanandrei; eine schnelle Suppe lässt sich so richtig genießen, dann kommt Raluka. Ja, wir werden die Huskyzucht besuchen, jetzt sofort!

Gegen 19 Uhr läuten wir auch schon an dem schweren Eisentor. Eine Frau macht auf, etwas nervös, etwas grummelig. Aber sie lässt uns rein. Im Hof tummeln sich mehrere Hunde. Weiter hinter, abgetrennt durch ein Gitter, noch ein halbes Dutzend. Huskys und Collies. Später dürfen wir die einzigen beiden Welpen sehen, welche zurzeit zu haben sind. Für doch sehr stolze 1000 Euro, ganz nebenbei. Erst 2 Wochen alt sind die Süßen; der Raum ist mit dutzenden Plaketten behangen, allesamt ausgestellt bei Schauen und auf Messen. Lauter gewonnene Titel. Obs was Gutes heißt? Nicht zwangsläufig, so viel wissen wir schon aus vergleichbaren österreichischen Betrieben. Um den Vergleich abzurunden: Auch diese Dame ist gleichzeitig Züchterin, Richtern und Zuchtverbandseigentümerin…

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Mit einem Vorwand spielen wir auf Zeit; schließlich dürfen wir noch in einen weiteren Raum; dort gibt es 20 oder mehr zusätzliche Hunde, sämtliche reinrassig; allerdings von verschiedenen Rassen. Kleine weiße Terrier, Collies, große und Miniversionen, Huskys. Der Raum ist eng, beherrscht von Absperrgittern. Immerhin ziemlich sauber – die Züchterin meint später, die Hunde dürften im normalen frei laufen. Nur wegen uns wären sie im Moment eingesperrt gewesen. Was wir ihr nach einiger Überlegung tatsächlich glauben; denn wären die Hunde in jenen kleinen Zwingern länger drinnen, die Boxen könnten unmöglich so gepflegt aussehen.

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Nach einer Stunde verabschieden wir uns; sicher ist, die Hunde sind tatsächlich gepflegt. Sie scheinen gesund, sie sind verspielt, sie leben in einer großen Gruppe und machen untereinander keinen Unterschied zwischen großem Husky und kleinen Westhighland-Terrier. Sie fürchten sich auch nicht vor der Frau, im Gegenteil. Sie scheinen sie sogar sehr zu mögen.

Ja, eine derartige Ansammlung, ein derartiger Erwerbszweig, das ist weder artgerecht noch mit Ethik vereinbar. Aber selbst zu Hause würde der Ort wohl als „gut“ angesehen werden; wie könnten man ihn dann im ganz sicher mit weniger Tierschutzgesetzen gesegneten Rumänien ankreiden?

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Letztendlich finden wir uns einmal mehr in Frau Doina’s Küche wieder. Der Genuss einer wunderbaren Suppe steht uns alsbald ins Gesicht geschrieben und in zwiespältigen Gedanken verhangen beenden wir den Tag. Fest steht zumindest, Frau Doina ist die Allerbeste…

Am nächsten Morgen gilt es zu packen. Die Nach-Hause-Fahrt steht an. Das Frühstück dauert allerdings länger als geplant und erst gegen 9 Uhr verabschieden wir uns von der weltbesten Gastgeberin. Ein allgemeines Sich-In-Die-Arme-Fallen hebt an, ein letztes Goodbye an Struppi, die Hütehündin, welche wir vor fast 10 Jahren aus dem großen Oprea-Kastrationsprojekt von 2015 zu Frau Doina gebracht hatten, an Maya, die herzallerliebste Dackelhündin sowie an die verschiedenen Hauskatzen ist ebenfalls gesprochen, und dann hat uns der Highway wieder. Lange noch winken wir aus dem geöffneten Fenster; Frau Doina, ganz sicher mit Tränen in den Augen, steht an ihrem Gartentor, offensichtlich ergriffen vom Abschied. Aber es gibt natürlich ein Versprechen: Spätestens in einem halben Jahr werden wir wieder hierherkommen. Es gibt doch so viel zu tun in diesem so ans Herz gewachsenen Teil der Welt…

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Fotos, oben: Die Straße hat uns wieder! Schafherden finden sich in rumänien überall; unten: Verlassene Tierfabriken ebenso, aber leider auch jede Menge ganz neue…

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Der nächste Weg führt nun nochmals nach Carani; da in Nadrac nicht mehr so viele Sachen gebraucht worden waren, ist eine Menge an Kartons übriggeblieben. Gefüllt mit Kleidung und dergleichen, vor allem aber mit Kinderspielsachen. Wo wären all die besser aufgehoben als in Marius‘ Tagesstätte?

Marius ist leider noch nicht vor Ort; so entladen wir gemeinsam mit dem unglaublich nettem Personal, begrüßen nochmals den Hofhund und überzeugen uns, dass seine Wunden vom Kampf heilen. Dann müssen wir aber endgültig los.

RespekTiere in Rumänien
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Foto oben links: Wieder können wir eine Menge Sachen nach Carani bringen; sie hätten eigentlcih nach Nadrac gehört, aber die Caritas hat dort nun keine Lagermöglichkeiten mehr… Unten: Agrarbetrieb – gesichert wie Fort Knox!

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Die gewählte Strecke führt dieses Mal nicht über die Autobahn. Seit langer Zeit wollen wir wieder einmal die kürzere, nichtsdestotrotz mit längerer Fahrzeit verbundene, weil durch die Ortschaften gehende, jener an der Autobahn vorziehen – eine gute Entscheidung, denn so viel gibt es am tiefen Land zu sehen. Vorbei an großen Tierfabriken, an leerstehenden Ruinen, dem Verfall preisgegeben; wieder sind tote Tiere neben der Straße und erneut begegnen uns Heerscharren von streunenden und heimatlosen Hunden. Zweimal stoppen wir, wo dann jeweils Gevatter Tod den vorbeibrausenden FahrzeuglenkerInnen eine eindeutige Botschaft hinterlässt: „Eating Meat Kills“ oder „There is no excuse for animal abuse“!

RespekTiere in Rumänien
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Protest in Rumänien

Am Nachmittag passieren wir die Grenze zu Ungarn; es regnet jetzt immer wieder, die Temperatur merklich kälter als zuletzt. Eine Tankstellenraststätte dient als kurzes Pausenvergnügen, Beine vertreten und ein bisschen etwas essen steht nun an.

Nach weiteren Stunden erreichen wir Tatabanya, eine Ansiedlung ein Stück außerhalb von Budapest. Die Stadt wäre unscheinbar, aber am umgebenden Hügel ganz droben, von der Autobahn zu sehen, thront ein riesiger Adler mit gespreizten Flügen. Wie oft schon wollen wir den besuchen? Heute biegen wir tatsächlich vom Highway ab und folgen der kurzen Bergstraße. Es geht schon recht steil nach oben, und dann erreichen wir die Ausflugsstätte. Aus der Perspektive des enormen Vogels lässt sich die gesamte Stadt überblicken, auf der Autobahn tief unter uns bewegen sich Spielzeugautos wie kleine Ameisen. Der Adler stellt sich als Turuk heraus, ein Fabelwesen irgendwo zwischen dem König der Lüfte und dem Falken. Entsprungen der Mythologie früherer Völker.  Auf einem nicht ganz leicht zu bewältigendem und ob der Nässe am Boden auch etwas rutschigem Pfad statten wir auch noch dem Gipfelkreuz einen ob des Rundumblicks lohnenden Besuch ab.

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Frohen Mutes sitzen wir dann wieder im Van, queren alsbald die österreichische Grenze. Kein Stau, den ganzen langen Weg. Super!

Im Burgenland treffen wir schließlich endlich wieder unsere Tierschutzkolleginnen Moni und Doris. Ihr erinnert Euch, die Großartigen sammeln stets für respekTIERE IN NOT – so auch heute, und reich beladen und nach besonders herzlichen Umarmungen setzen wir schließlich den Weg fort. Nun fast so voll beladen, wie wir gestartet sind. Sooooo schön, solche Menschen kennen zu dürfen, wir können es nicht oft genug wiederholen…

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Foto: Wir sind sooo stolz – wie es Doris und Moni immer wieder schaffen, so viele Güter für respekTIERE IN NOT zu sammeln, es bleibt ein Rätsel!

In St. Pölten ist mein Auto geparkt; apropos großartige und wunderbare Menschen: Gitti und Gigs setzen mich dort ab und für sie geht die Reise nochmals gut 2,5 Stunden voran. Ich selbst werde bei den Eltern im 35 Minuten entfernten Kammern übernachten.

Ein Kreuzzeichen ist nicht genug, um es gegen den Himmle zu senden. Was für eine fantastische Hilfsfahrt, mit so vielen unfassbar ergreifenden Momenten ist es doch gewesen. So viel Hilfe haben wir gebracht, hoffentlich ebenso viel Freunde und noch wichtiger, Hoffnung. Ein Blick in den gestarteten Wagen verspricht – noch ist die persönliche Reise nicht zu Ende, im Kofferraum und auf den Rücksitzen stapelt sich ganz im Gegenteil schon wieder der Beginn der nächsten Hilfsfahrt. So Gott will werden wir auch diese neue Herausforderung zu meistern wissen…

Noch ein paar Reise-Impressionen

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