Zirkusalarm in Freilassing

Gleich hinter der Grenze zu Österreich liegt das bayrische Freilassing. Während man hierorts längst das Transportieren, Mitführen, Dressieren und Ausstellen von Wildtiere in den Zirkusmanagen als das erkannt hat, was es tatsächlich ist – als Tierquälerei allererster Güte – gelten nur wenige hundert Meter entfernt, hinter einer unsichtbaren Barriere einer imaginären, von Menschhand gezogen Linie, leider (noch) andere Gesetze. Was in Salzburg als Tierelend und Tierschinderei jedermann/frau zum Begriff geworden ist und dementsprechend verboten wurde, gilt hier nicht mehr. 100 Meter Entfernung … und aus einer Tierquälerei soll plötzlich ein Vergnügen geworden sein… Zirkus Kaiser, ein alter Bekannter in Österreich, prahlt an seinen Plakaten mit ‚dem Zirkus mit den vielen Tieren‘. Noch immer lässt sich für Deutschlands Zirkusse mit Tierleid gutes Geld verdienen, obwohl diese Ankündigung trotz aller Bemühungen der Zirkuslobby längst keine Zuschauermassen mehr anlockt. Die Bevölkerung ist sensibler geworden, knallbunte Annoncen und honigsüßes Tierliebe-Geschwätz, allen Tierquälern eigen, täuschen fast niemanden mehr über die brutale Wahrheit hinweg! Kein Tier der Welt würde freiwillig die in den Managen gezeigten Dressurakte über sich ergehen lassen, kein Elefant würde je einen Handstand machen, kein Tiger auf einem Pferd reiten wollen – und noch weniger ein Pferd einen Tiger auf seinem Rücken dulden. All das ist nur möglich durch die harte Hand des Dompteurs, durch oft grausame Dressur-Methoden. Bewiesen hundertfach durch Video-Aufnahmen und versteckte Kameras. Die Tierquälerei dahinter ist amtlich dokumentiert, ein Faktum, welches auf so gerne weiß gehaltener Weste der Zirkus-Illusion gewitterwolkenschwarze, nicht entfernbare Flecken hinterlassen hat!
Leider ist das Anmelden von Kundgebungen in Deutschland mit Kosten verbunden, mindestens 50 Euro müssen hierfür berappt werden. Die Wildtier-mitführenden Zirkusse, durch das latente Ausbleiben von BesucherInnen, straft mittlerweile aber längst das Leben selbst. Deshalb begnügten wir uns im Falle des Zirkus Kaiser mit einer Flugblatt-Aktion in der Umgebung des Auftritts-Ortes, um auf das Tierleid hinzuweisen.
Und dieses ist unübersehbar! Die angepriesene Elefantendame zeigte sich bei unserem Besuch in einem durch Plastikstreifen ‚gesichertem‘ Flecken ‚Gehege‘ in stereotyper Verhaltensweise, sie ‚webte‘ stumm vor sich her, ständig in selbigen Bewegungen gefangen. Ein Stoßzahn fehlt ihr, gefangen in Monotonie scheint sie ihrem Schicksal ergeben.
Einige Kamele tummeln sich am Platz, der Laie diagnostiziert auf den ersten Blick schwere Fellprobleme – wie von Räude befallen weisen manche der Tiere völlig kahle Stellen am ganzen Körper auf. Ein Fall für den Tierarzt, der hier den wahren Gesundheitszustand feststellen muss…


Bitte besuchen Sie keine Zirkusse, die Wildtiere mitführen! Tun Sie es nicht, auch nicht im Namen Ihrer Kinder – Sie geben kein gutes Beispiel für unsre Kleinen, wenn Sie diesen eine so offensichtliche Qual vor Augen führen, welche das Elend als ‚ganz normal‘ hinstellt. Tiere sind nicht zu unsrer Belustigung da, Zirkustiere leiden! Ihre Kinder werden das ganz sicher verstehen, die Kleinen haben ohnehin viel mehr Gespür für derartige Gegebenheiten.
Statt sich für humanere Haltungsbedingungen der Zirkustiere auszusprechen, haben sich viele humanitär denkende Menschen entschlossen, den (Wildtier-)Zirkussen jegliche Unterstützung zu entziehen und die Öffentlichkeit über die Missstände aufzuklären Aufgrund des Boykotts von tierorientierten Zirkussen ist ein Bedürfnis nach tierlosen Zirkusunterhaltungen entstanden, wie etwa dem in dem belieben Cirque du Soleil oder dem Chinesischen Nationalzirkus.

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