Tierversuche – Teil 7

Hier ist der wie wir aus Dutzenden Zusendungen wissen von so Vielen heiß erwartete nächste Teil der Aufzeichnungen von Heike Karwatzki, Tierversuchs-Gegnerin und Contergan-Opfer. Wieder werden sie beim Lesen dieser Zeilen erschüttert sein und daran erinnert, dass unser aller Kampf erst dann zu Ende sein kann, wen auch der allerletzte Käfig für Tiere geöffnet worden ist!

Der folgende TAZ-Bericht "Uni pro Affen-Versuche" vom 15.12.2204 brachte mich dazu, mich mit Herrn Prof. F. am 21.12.2004 schriftlich in Verbindung zu setzen:
Uni pro Affen-Versuche
Die Universität steht zu den Makaken-Versuchen und sieht in der neuen Rechtslage kein Problem. Andreas Kreiter: "Ethisch gerechtfertigt"
 
Bremen taz Die Universität Bremen steht voll hinter den umstrittenen Tierversuchen mit Makaken-Affen. Das machte der Konrektor für die Lehre, Reinhard Fischer, gestern auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Sprecher des Zentrums für Neurokognition, Klaus Pawelzik, und dem Neurobiologen Andreas Kreiter deutlich.
 
Die Vertreter der Universität erläuterten die weitreichende Anerkennung, die die Bremer Gehirnforschung erfahren habe und die sich in Fördergeldern und Preisen niederschlage. Kreiter unterstrich, dass seine wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Grundlagenforschung angesiedelt sei. Der Kernspintomograf, der seit zwei Jahren auch Gehirnforschung ohne "invasive" Eingriffe ins Gehirn erlaube, führe konkret an der Bremer Universität nicht zu einer Reduzierung des Bedarfs an Tieren, sondern eher zu einer größeren Effektivität der Forschung.
 
Rund 20 Makaken leben derzeit in dem Uni-Labor, zwei sind bisher eingeschläfert und seziert worden. Mit dem Kernspintomografen, erklärte Kreiter, könne man grob die Stelle lokalisieren, an der das Gehirn bei einer konkreten Wahrnehmung Aktivität zeige, um dann mit einer eingeführten hauchdünnen Elektrode die Aktivität einer einzelnen Nervenzelle zu messen.
 
Es habe sich ergeben, so berichtete Kreiter, dass ein amerikanisches Team auf der Grundlage seiner Beschreibung der Reizweiterleitung im Gehirn Schizophrenie-Patienten oder solche mit vererbtem Schizophrenie-Risiko untersucht habe und Störungen der von ihm dargestellten Muster gefunden haben. Konkret geht es darum, dass die Reizübertragung zwischen den Gehirnzellen in komplizierten elektrophysiologischen "Datenpaketen" passiert. Es könnte sein, so die medizinischen Forschungen anderer, dass die Bruchstücke dieser Datenpakete bei Schizophrenie-Patienten gleichsam falsch zusammengesetzt würden.
 
"Früher als erwartet", so erklärte Andreas Kreiter, habe sich ein "Bezug zur Medizin" ergeben. Das sei ein Argument mehr für seine Überzeugung, dass es "ethisch und moralisch geboten" sei, die Untersuchungen weiter durchzuführen. Ein "ethisches Dilemma" sieht Kreiter bei denjenigen, "die diese Forschungen verhindern wollen".
 
Auch juristisch sieht die Universität durch die Aufnahme des Tierschutzes in das Grundgesetz keine Probleme. Der Konrektor für die Lehre erwähnte "lokale Tierschutz-Auflagen" insbesondere der Gesundheitsbehörde, die die Universität aber immer erfüllt habe. Die neue Rechtslage des Grundgesetzes erwähnte Fischer mit keinem Wort.
 
Die Wissenschaftler unterstrichen zudem, dass die Bedingungen, unter denen die Affen im Uni-Labor leben, nach ihrer Ansicht nur geringe "Belastungen" bedeuten – sehr viel weniger Belastungen als andere Nutzung von Tieren durch den Menschen und insbesondere auch weniger Belastungen, die Tiere in der Natur erfahren. Im Labor hätten sie genügend zu essen zu und zu trinken und zudem keine natürlichen Feinde.
 
Klaus Wolschner
 
taz Bremen Nr. 7540 vom 15.12.2004, Seite 22, 102 Zeilen (TAZ-Bericht), Klaus Wolschner
 
 
Link zum Bericht: www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2004/12/15/a0090

Anmerkung der Redaktion:
 
Uns ist hinlänglich bekannt, dass "Wissenschaftler" sich ihre eigene Ethik zurecht gebastelt haben. So sprach Prof. Klaus Gärtner von der Tierärztlichen Hochschule Hannover bereits vor etlichen Jahren ganz ungeniert öffentlich von der "Erbsünde", die uns allen bereits von Geburt an anlastet.
 
Tja, "alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich", aber sogenannte "Wissenschaftler", Jäger, Tier-KZ-Betreiber und sonstige Tierquäler und Tiermörder dürfen straflos in aller Öffentlichkeit ihrem verbrecherischen "Handwerk" nachgehen, während ein einfacher Parksünder für sein Kavaliersdelikt bestraft wird.
 
Im Bereich Tierschutz werden – trotzdem der Tierschutz im Grundgesetz verankert ist – die Täter geschützt und nicht die hilfs- und schutzbedürftigen Tiere!
 
Dennoch werden wir in unserem Kampf für Gerechtigkeit insbesondere für die Rechte der Tiere nicht nachlassen bis endlich der "vernünftige Grund" (Profitgier und Profilierungssucht!) aus dem Tierschutzgesetz verschwindet. Das von uns allen geforderte Verbandsklagerecht ist ein weiterer Schritt dahin…
—————–
 

Auf diesen Artikel hin schrieb ich Herrn Prof. F. am 21.12.2004 wie folgt:
 
 
Sehr geehrter Herr Prof. F.,
 
als ich oben angeführten Bericht gelesen habe, war ich fassungslos! Herr Fischer, Herr Pawelik und Herr Kreiter sollten sich wirklich einmal die Frage stellen, ob Ihre "Arbeit" noch als wissenschaftlich zu bezeichnen ist, oder vielmehr einem geistigen Irrsinn entsprungen ist. Dies gilt im Übrigen auch für Herrn Prof. Singer. Meiner Recherche nach wurde der Kerspintomograf (171 Millionen Euro!) genehmigt, um mit freiwilligen Menschen (Probanten) zu experimentieren. Nun vergreifen sich die so genannten „Experten wieder an unschuldigen Makaken – Äffchen!! Wissen Sie eigentlich noch was Sie tun??? Als Contergan-Opfer bin ich in meiner Kindheit und frühen Jugend wie ein Versuchstier behandelt worden und leide noch heute unter den, auf ganz schlimme Weise an mir verursachten, Qualen! Jeder, der Tierversuche billigt, fördert oder ausübt, versündigt sich an Gott – doch wenn es der Karriere dienlich ist, legt man auf solche Aspekte wohl keinerlei Wert mehr. Wie können Sie stolz auf "Auszeichnungen" sein, die doch nur auf Leid und grausame Qual aufgebaut sind? Gott hat nicht gewollt, dass all die wunderbaren und sehr intelligenten Tiere wie "Ware" bzw"Messinstrumente" behandelt und ausrangiert werden. Befassen Sie sich eigentlich mit der Evolution des Menschen? Mittlerweile dienen unsere Vorfahren wohl nur noch dazu, um jetzt in Laboren zu Tode gequält zu werden – wirklich eine ganz tolle Leistung, die hier gezeigt wird! Sind das die Intentionen, in denen man bestrebt, einen Doktortitel oder gar eine Professur zu erlangen? Bei allen Titeln und Auszeichnungen, die Sie erhalten, verlieren Sie doch Stück für Stück Ihre menschlichen Empfindungen und Gefühle – dessen sollten Sie sich bewußt sein! Auch wenn Sie offensichtlich Genugtuung und Stolz für Ihre Taten empfinden, kann ich Sie alle nur von Herzen bedauern. Das fehlende Gefühl für Ethik und Moral lässt sich auch mit einem Professor- oder Doktortitel nicht kompensieren.
 
Weihnachten soll das Fest der Liebe, des Verständnisses und der Würde am Leben sein, deshalb appelliere ich an Sie:
 
Zerstören Sie nicht das, was Gott uns anvertraut hat, denn anvertraut hat er uns die Natur, aber nicht ausgeliefert.
 
 
Mit freundlichen Grüßen,
 
Heike K.
 
 
Womit ich wenig gerechnet habe, war eine Antwort, jedoch erhielt ich am 22.12.2004 folgende E-Mail:
 
—– Original Message —–
From: "M. F."
To: "Heike Karwatzki" <
ingeborg.dc@gmx.de >; "Andreas Kreiter" <kreiter@brain.uni-bremen.de >
Sent: Wednesday, December 22, 2004 12:16 PM
Subject: Re: Zeitungsbericht über Affen-Versuche
 

 
 
Sehr geehrte Frau K.
 
Ihr Rundschreiben habe ich erhalten. Ich hoffe, Sie sind Vegetarierin, denn sonst wäre es sowieso sinnlos, dass ich weiterschreibe. Ich gehe davon aus, dass Sie die Tatsachen nicht kennen und daher zu Ihren ungeheuerlichen Vorwürfen kommen. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass Sie Tieren am meisten helfen, wenn Sie sich für eine artgerechte Haltung und schonende Tötung der wunderbaren Tiere einsetzen, die tagtäglich in Schlachthöfen getötet werden. Gerade Sie als Contergan-Opfer sollten im übrigen verstehen, dass Tierversuche erforderlich sind, um solche Katastrophen wie Contergan weitestmöglich zu vermeiden.
 
Mit freundlichen Grüßen zum Fest der Liebe
 
m. f.
Dieses vor Sarkasmus und Zynismus gerade nur so strotzende Schreiben hielt mich nicht davon ab, mich erneut an Herrn Prof. F. zu wenden, und ihn über meine persönliche Einstellung zu informieren. Dies tat ich noch am gleichen Tag (22.12.04) wie folgt:
 
Sehr geehrter Herr Prof. F.,
zuerst einmal kann ich Ihnen versichern, dass ich kein Fleisch konsumiere.
Fleisch gehört zu den so genannten "sauren Nahrungsmitteln!" Diese Tatsache sollte Ihnen als Wissenschaftler doch bekannt sein. Übermäßiger Fleischkonsum fördert Krankheiten wie z.B. Gicht, Rheuma und diverse Gelenkerkrankungen! Da Sie offensichtlich auch zu denjenigen gehören, die sehr gerne das Beispiel "Contergan" heranziehen, um den grausamen Irrsinn an den Tieren, die uns von Gott anvertraut wurden, fortzuführen, möchte ich Sie dringend bitten, Ihre "Unwissenheit" bzgl. der Contergan – Katastrophe aufzufrischen: Tatsache ist, dass die Pharma – Firma Grünenthal mit einer immensen Aggressivität dieses "Wundermittel" auf den Markt gebracht hat:"Contergan" war eine "Spiegelform", zum einen einschläfernd, zum anderen ein schweres Zellteilungsgift. Obwohl Herr Meurer (Mitinhaber von "Grünenthal") um diese Tatsache wusste, wurde dennoch dieses Teufelszeug an eine Vielzahl von Ärzten und Patienten "wohlwollend" ausgegeben. Dieses Produkt verursachte neben den bekannten Missbildungen auch schwere Nervenschäden.
 Entzieht es sich etwa Ihrer Kenntnis, dass wir Contergan – Opfer sowohl von sog. "Wissenschaftlern", Juristen als auch von namhaften Politikern (Walther Scheel, Willy Brandt, Oberstaatsanwalt Neuberger u.v.a) geradezu verkauft worden sind?
Vor diesem Hintergrund sollten Sie sich dies bezüglich einmal die von mir angehängte Word- Datei "Contergan/Prozessbetrug" sehr sorgsam durchlesen!
 
Im Fall "Contergan" stellten sog. "Experten" die bodenlose Behauptung auf, das Präparat wäre nie an trächtigen Tieren erprobt worden. Damit erzielte Grünenthal, dass der Prozess verschleppt wurde und dass man "juristisch unschuldig" blieb.
 
Sie und Ihre Kollegen versündigen sich nicht nur an den liebenswerten Äffchen, sondern auch an uns Contergan – Opfern!!
 
Ihrer Argumentation, dass die Tierquälereien auf Schlachthöfen schlimmer sein sollen, als die unsinnigen Quälereien in Ihren Laboren, kann ich nicht folgen. Beides ist sehr verabscheuungswürdig!!! Offensichtlich lebt es sich jedoch leichter, die Machenschaften bei anderen deutlich herauszustellen, um mit den eigenen besser leben zu können, doch viele wissen es bereits: Tierversuche dienen der Verschleierung und der Vertuschung von einer Unzahl an Schäden, die sowohl den Tieren, als auch dem Menschen ganz bewusst angetan werden. Die Pharma-Industrie ist nicht daran interessiert, Gesundheit zu fördern – ganz im Gegenteil: Wären die Menschen im Wesentlichen gesund, wäre eine immense Einnahmequelle versiegt – man würde nichts mehr verdienen!!
Lassen Sie sich abschließend eines sagen: Sie können Ihre Karriere, Ihr Ansehen und Ihr schönes Leben niemals auf das Unglück und Leid eines anderen Lebewesens aufbauen. Dafür sorgt das Gesetz von Ursache und Wirkung. Gott ist stärker als alle sog. "Wissenschaftler" zusammen und ER ist gerecht! Mich können Sie alle nicht täuschen, denn "Experten" wie Sie haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin – und darauf können Sie nicht wirklich stolz sein!!!
 
Mit freundlichen Grüßen

Heike K.
 
 
Als Antwort darauf erhielt ich am 02.01.2005 folgende, kurze Antwort:
 

—– Original Message —–
From: "M.F."
To: "Heike Karwatzki"
Sent: Sunday, January 02, 2005 4:09 PM
Subject: Re: Zeitungsbericht über Affen-Versuche – Ihre Antwort v. 22.12.2004

 
 
Sehr geehrte Frau K.
 
Spätestens hier muss man einsehen, dass eine Diskussion mit Ihnen nicht möglich ist. Es tut mir wirklich leid, aber derart unqualifizierte Beschuldigungen muss ich mir nicht anhören.
 
MfG
 
m. f.
Pers.
Anmerkung von Heike-Ingeborg: Ich finde es außergewöhnlich unverschämt, mir auf diese Weise entgegenzutreten. Meine Schreiben als unqualifiziert zu bezeichnen ohrfeigt eine ganze Armada von Wissenschaftlern und Autoren, auf deren Erkenntnisse sich meine Argumentation stützt. Es wäre interessant herauszufinden, wie die Reaktion dieser von Herrn Prof. Fahle diffamierten Wissenschaftler auf eine derart egoistische Haltung eines so genannten „Kollegen aussieht, der bereit ist, die Meinungen und Äußerungen von einer Vielzahl von Experten – nur weil sie „auf der anderen Seite stehen derart mit Füßen zu treten.
 
Ich habe Herrn Prof. F. abschließend noch eine Power-Point-Präsentation geschickt, um auf der „emotionalen Schiene zu erreichen, dass dieser Mensch den Wert des Lebens zu erkennen beginnt (und damit meine ich nicht nur das des Menschen…).
 
Sehr geehrter Herr Prof. Dr.F., Herr Dr. Kr.,
wahre Wunder des Lebens, sie drücken die absolute Würde und Achtung vor der Schöpfung und unserem Schöpfer aus. Sie gilt beschützt und geliebt zu werden. Viel Freude beim Anschauen. Geht
Ihnen bei diesem Anblick nicht das Herz auf ? Das sind die wirklich wahren Wunder!
Mit freundlichen Grüßen, Heike K.
 
Daraufhin erhielt ich diese Email am 02.01.2005:
 
—– Original Message —–
From: "M. F."
To: "Heike Karwatzki"
Sent: Sunday, January 02, 2005 4:17 PM
Subject: Re: Fw: Gottes Wille und seine Schöpfung – was Sie hier sehen, gilt zu achten!!
 
Sehr geehrte Frau K.
 
Ich möchte Sie hiermit definitiv auffordern, mir keine weiteren e-mails zu schicken.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
m. f.
 
Doch ich schrieb nochmals am 26.01.2004 Herrn Prof. F., in der Hoffnung er würde meine Beweggründe dann besser nachvollziehen können:
 
Zitat:
 "Wenn man einen Mann mit einer Katze kreuzen könnte, würde es den Mann verbessern, die Katze leider nicht".
 Mark Twain
"Eine chinesische Legende überliefert, dass die Katze aus einer Löwin und einem Affen hervorgegangen ist – die Löwin verlieh ihrem Abkömmling die Würde und der Affe die Neugier und Verspieltheit."
 
Sehr geehrter Prof. F.,
 lassen Sie sich diese Worte einmal ernsthaft durch den Kopf gehen, dann erkennen auch Sie, dass Ihr "wissenschaftlicher Weg" ein sehr unguter Weg ist. Ich werde Sie nicht wieder belästigen, allerdings beweist mir Ihre Haltung, dass Sie es sind, der Keine andere Meinung gelten lassen will. Ich dachte: "Wissenschaft, schafft Wissen und nicht Verblendung!!"
Ihre Mitarbeiter und Sie haben jede Art von Menschlichkeit verloren, da Sie alle, die Schmerzen und Qualen der Tiere in Kauf nehmen, sowie es die "Wissenschaftler" auch bei uns Contergan-Opfern getan haben. Bis heute leiden wir unter diesen seelischen Folgeschäden. Auf diese Leistung können Ihre Kollegen "mit Stolz zurückblicken". Ich gebe nicht auf, um die Verlogenheit von Tierversuchen aufzudecken. Die Universität Bremen ist bereits in den Schlagzeilen und auch Politiker sehen Ihre "Arbeit" mit großer Skepsis.
Dies war meine letzte Mail an Sie, gegen Sturheit und Ignoranz gibt es leider noch kein "Kraut".
Mit freundlichen Grüßen,
Heike K.
 

Darauf erhielte ich am 26.01.2005 diese Antwort von Herrn Prof. F.:
 
 
—– Original Message —–
 
From: "M. F."
 
To: "Heike K."
 
Sent: Wednesday, January 26, 2005 1:57 PM
 
Subject: Re: Tiere, die wunderbaren Wesen!
 
Sehr geehrte Frau K.
 
Ich bin es endgültig leid, mir Ihre völlig aus der Luft gegriffenen Anschuldigungen und Beleidigungen anzusehen. Sie haben ganz offensichtlich keine Ahnung von unserer Forschung und glauben, sich
aufgrund der Tatsache, dass Sie Contergan Opfer sind, Dinge herausnehmen zu können, die man bei anderen Zeitgenossen gerichtlich verfolgen würde.In einem haben Sie allerdings recht: gegen die Ignoranz solcher Menschen wie Sie ist auch die Wissenschaft machtlos, deshalb ist es sinnlos, mit Ihnen zu korrespondieren, da Sie sich von Tatsachen und Argumenten sowieso nicht überzeugen lassen. Wer Tierversuche und Contergan-Folgen gleichsetzt, hat sich als Gesprächspartner disqualifiziert. Bezüglich Ihrer seelischen Folgeschäden sollten Sie vielleicht Hilfe bei den entsprechenden Spezialisten suchen.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
m. f.
 
 
Ich verfasste daraufhin dieses Antwortschreiben am 31.Januar 2005 und übermittelte es Herrn Prof. M. F.
 
 Sehr geehrter Herr Prof. F.,
 
 Eine Medizinalrätin aus Sachsen sagte einmal, ich zitiere:
 "Wissenschaft – und das meine ich jetzt ganz bestimmt nicht respektierlich – ist immer nur der gegenwärtige Stand des Irrtums!" Ich frage Sie, Herr Prof. F.:"
 Sollen alle Kollegen, die sich gegen Tierversuche aussprechen, weniger von Ihrem Fach verstehen als Sie?"
Quelle: Die Schutzengel AG – Partner ohne Risiko, Autor ist Peter Kummer.

Ich möchte Ihnen dieses Buch sehr ans Herz legen. Ihr letztes Schreiben an mich war sehr beleidigend und unverschämt, ich kann mich nicht daran erinnern, so dermaßen persönlich gegen Sie vorgegangen zu sein, wie Sie es getan haben. Ich bemühe mich immer, meinen Gesprächspartner mit Achtung und Würde zu begegnen! Darum bitte ich Sie, mir weder zu drohen, noch mich zu beleidigen. Oder ist Ihre Hemmschwelle bereits nicht mehr vorhanden? Als Contergan – Opfer habe ich sowohl das Recht, als auch die Pflicht mich um eine Aufklärung bzgl. vermeidbarer Tierversuche zu bemühen.
Hätten Sie sich angehängtes Word-Dokumennt "Contergan/Prozessbetrug" genau durchgelesen, würden Sie meine Beweggründe auch absolut verstehen. Ich empfehle Ihnen dies dringend nachzuholen, um die vermeidbaren Grausamkeiten an Tieren endlich aufzugeben.
 
Viele Ihrer Kollegen, die sich für Tierversuche aussprechen, waren aufgrund meiner Schreiben, im Gespräch mit mir, sehr ergriffen und beschämt. Doch nicht einer von Ihnen begegnete mir dermaßen aggressiv und persönlich. Ganz im Gegenteil, wir führten sehr intensive Gespräche und manche Ihrer Kollegen konnten meinen Stadtpunkt sogar verstehen. Sicher, ich habe als „Contergan -Geschädigte
meine Extremitäten eingebüßt, aber nicht meine Gefühle und mein Rechtsempfinden!
 
Mit freundlichen Grüßen
Heike K.
 
 
—– Original Message —–
 
From: "M. F."
 
To: "Heike K."
 
Sent: Sunday, February 06, 2005 4:33 PM
 
Subject: Re: Fw: Was ist Wissenschaft???
 
 
 
Sehr geehrte Frau K.
 
Ich bin der Meinung, dass mein letztes Schreiben an Sie durchaus moderat im Tone war im Vergleich zu Ihren Schreiben. Denn in Ihren Schreiben war von Würde und Achtung des Gesprächspartners nicht viel zu bemerken (Wenn Sie sich nicht erinnern, kann ich gerne ein paar Auszüge an diese mail anhängen). Und nochmals: ich bin der Ansicht, dass man gerade als Contergan-Opfer FÜR und nicht GEGEN Tierversuche sein sollte.Im übrigen hätte ich erwartet, dass Sie meiner Aufforderung, mich nicht weiter mit Schreiben zu belästigen, endlich nachkommen würden. Dass Sie das nicht tun, zeigt mir zusätzlich, dass es mit Ihrer Achtung für die Rechte und Bedürfnisse Ihrer Mitmenschen nicht allzu weit her ist oder zumindest Ihre Hemmschwelle nicht allzu hoch ist.
Vielleicht sollten Sie sich in Zukunft auch ein wenig darüber informieren, wer welche Art von Versuchen durchführt, bevor Sie Ihre Anschuldigungen verschicken.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
m. f.
 
P.S. Ihr Original-Ton:
 
Jeder, der Tierversuche billigt, fördert oder ausübt, versündigt sich an Gott – doch wenn es der Karriere dienlich ist, legt man auf solche Aspekte wohl keinerlei Wert mehr. Wie können Sie stolz auf
"Auszeichnungen" sein, die doch nur auf Leid und grausame Qual aufgebaut sind? Gott hat nicht gewollt, dass all die wunderbaren und sehr intelligenten Tiere wie "Ware" bzw.Messgeräte" behandelt und ausrangiert werden. Befassen Sie sich eigentlich mit der Evolution des Menschen? Mittlerweile dienen unsere Vorfahren wohl nur noch dazu, um jetzt in Laboren zu Tode gequält zu werden – wirklich eine ganz tolle Leistung, die hier gezeigt wird! Sind das die Intentionen, in denen man bestrebt, einen Doktortitel oder gar eine Professur zu erlangen? Bei allen Titeln und Auszeichnungen, die Sie erhalten, verlieren Sie doch Stück für Stück Ihre menschlichen Empfindungen und Gefühle – dessen sollten Sie sich bewusst sein! Auch wenn Sie offensichtlich Genugtuung und Stolz für Ihre Taten empfinden, kann ich Sie alle nur von Herzen bedauern. Das fehlende Gefühl für Ethik und Moral lässt sich auch mit einem Professor- oder Doktortitel nicht kompensieren. Mich können Sie alle nicht täuschen, denn "Experten" wie Sie haben mich zudem gemacht, was ich heute bin – und darauf können Sie nicht wirklich stolz sein!!!
Ihre Mitarbeiter und Sie haben jede Art von Menschlichkeit verloren, da Sie alle, die Schmerzen und Qualen der Tiere in Kauf nehmen, sowie es die "Wissenschaftler" auch bei uns Contergan – Opfern getan haben.
 
 
Auf das oben genannte Schreiben von Herrn Prof. F., antwortete ich am 07.02.2005 wie folgt:
 
 
—– Original Message —–
 
From: Heike
 
To: "mf."
 
Sent: Monday, February 07, 2005 11:41 AM
 
Subject: Herzlichen Dank für Ihre Mail vom 07.02.2005
 
 
Sehr geehrter Herr Prof. F.,
 
zunächst möchte ich mich für Ihre Mail ganz herzlich bedanken, die mich soeben erreichte. Ich möchte mit diesem Schreiben noch einmal deutlich werden lassen, warum ich mich ganz entschieden gegen Tierversuche ausspreche. Es ist nicht meine Intention Ihnen als Mensch nahe treten zu wollen. Allerdings würde ich mich sehr darüber freuen, wenn Sie sich meine detaillierte Ausführung doch noch einmal ansehen möchten. Es ist so wichtig, dass wir sachlich im Dialog bleiben könnten! Sie sprechen sich eindeutig (aufgrund Ihrer persönlichen Erfahrungen) für Tierversuche aus, obwohl es bereits auch eine Vielzahl von tierversuchsfreien Methoden gibt, die viel genauere Ergebnisse erzielen. Leider werden diese immer wieder von Industrie, Wissenschaft und Politik boykottiert. Tierversuchsfreie Verfahren werden zudem nicht so hinreichend subventioniert, wie es bei der Anwendung von Tierversuchen "Gang und Gebe" ist. Es ist doch mehr als bezeichnend, dass z. B. die Universität Mainz für den Neubau ihres Tierlabors ca. 441 Millionen Euro erhält (angeblich wird dieser Betrag dazu benötigt, um für die "Versuchs"-Tiere eine artgerechte Unterbringung zu schaffen), dazu erhält Ihre Universität – Bremen 171 Millionen Euro für einen Kernspintomografen. Die Kosten die sowohl der Bund als auch das Land übernommen haben, stellten die Bedingung, dass dieser Kernspintomograf allerdings nur für Versuche an freiwilligen menschlichen Probanden genutzt werden sollte. Tatsache ist jedoch, wieder wurden 20 Makakenäffchen, wovon bereits 2 Affen getötet und seziert worden sind, zu einem grausamen Versuch benötigt. Sie, Herr Prof. F. (Direktor der Universität Bremen) und Ihre Mitarbeiter setzen sich über diese Bedingung hinweg! Ausführlichere Informationen dazu sind meinem Schreiben beigefügt. Diese o.g. Beispiele zeigen ganz unmissverständlich, welche Summen hier aufgebracht werden, zumal gibt es in den übrigen Bundesländern ähnliche Situationen, die – um sie alle aufzuführen – hier wohl völlig den Rahmen sprengen dürften. Dem gegenüber steht die desolate "Gesundheitsreform": Patienten müssen ihre Medikamente selbst tragen und beim Arzt pro Quartal 10 Euro entrichten, bevor dieser seine Patienten überhaupt behandelt. Das ist ein Skandal! Das trifft vor allem uns Contergan – Opfer sowie weitere Pharma-Opfer besonders ungerecht, da Thalidomid (oder auch andere skandalträchtige Medikamente) unglaubliche Folgeschäden verursachten, die weitere Behandlungen notwendig werden lassen. Zum Beispiel werden Behandlungen beim Heilpraktiker von den gesetzlichen Krankenkassen als "Privatvergnügen" abgestempelt, obwohl die Schulmedizin in vielen Fällen – auch in meiner persönlichen Situation – mit ihrem Latein buchstäblich am Ende ist. Dafür fühlt sich jedoch die Herstellerfirma Grünenthal (im Fall Contergan) und mit Sicherheit auch weitere Pharmahersteller keineswegs mehr verantwortlich. Schon vor Jahren hat sich die Firma Grünenthal durch Prozessebetrug ihrer Verantwortung entledigt. Übrigens wird diese kalt schnäutzige Methode von der gesamten Industrie und Wissenschaft heute noch genau so skrupellos angewandt: Vielleicht erinnern Sie sich an das Holzschutzmittel von der Firma BAYER, oder Vioxx von der Firma Merck. Dazu wären die Fälle in Frankreich und den USA zu erwähnen, wo HIV – verseuchtes Blut massiv und mutwillig in Umlauf gebracht wurde, um dann mit einem "Supermedikament" aufzuwarten, dass zumindest den Verlauf der schweren Krankheit in die Länge ziehen soll – denn Aids heilen kann und – unter dem wirtschaftlichen Aspekt des Verlustes einer riesigen Einnahmequelle – will man vielleicht auch gar nicht.
 
Über die Zustände in den Krankenhäusern mag man lieber überhaupt nichts sagen: Sterbenskranke werden an Apparate angeschlossen und mit Medikamenten voll gepumpt, damit diese dem überforderten – und immens eingesparten Pflegepersonal keine "Arbeit" verursachen Man hindert somit, die Todkranken in Würde "gehen zu lassen". Meine Schwester arbeitet seit über 26 Jahren als Krankenschwester, davon 13 Jahre auf der Intensiv – Station, und ich kann Ihnen versichern, sie würde nie wieder diesen Beruf erwählen. Der Grund dafür ist: Das Leiden wird verlängert – nicht die Lebensqualität!" Doch genau das sollte doch eigentlich die Aufgabe und Intention der Medizin sein.
 
Da Sie von sich selbst behaupten, dass Sie über den Contergan-Fall nicht genügend informiert sind, kann ich Ihnen nur dringend empfehlen: Holen Sie dies schleunigst nach. Ich habe Ihnen an den genannten Beispielen nur einen Bruchteil aufgezeigt, was alles möglich ist, aber ethisch nicht sein dürfte. Darum bin ich ganz entschieden gegen Tierversuche. Die miesen Machenschaften der Verantwortlichen in Verbindung mit Tierversuchen sind absolut inakzeptabel (Quelle: "Der dreifache Skandal" von Gero Gemballa und "Das Primzahlkreuz I / Primzahlkreuz III" von Dr. Peter Plichta). Auf der Site – unter Bilddokumente/Videos – www.aerzte-gegen-tierversuche.de/i.php4?Lang=de können Sie sich persönlich davon überzeugen, welch unglaubliches, unvorstellbares Leid "Wissenschaftler" den Tieren ganz bewusst angedeihen lassen! Der Film: "Tod im Labor!" zeigt das ganze Ausmaß dieser unvorstellbaren Grausamkeiten! Darum werden solche Labors auch so hermetisch abgeriegelt, dass kein Aussenstehender hineingelangt!
 
Ich möchte an dieser Stelle ein Zitat anfügen, welches den Kern meiner Einstellung widerspiegelt:

"Eigentlich gibt es nur zwei Gründe,
 Tierversuche zu befürworten:
 Entweder man weiß darüber zu wenig,
 oder man verdient daran."
 (Dr. Dr. Christopher Anderegg, Arzt und Biologe,
 der selbst lange Jahre in den USA und
 in der Schweiz Tierversuche durchführte)
 
Die Tatsache, dass Herr Dr. Dr. Anderegg selbst Tierversuche durchgeführt hat und mittlerweile zu seiner neuen Überzeugung gelangt ist, untermauert seine Glaubwürdigkeit und gibt seinen Behauptungen ein extremes Gewicht. Ich stehe übrigens in persönlichen Kontakt mit ihm.
 
 
Ich habe als ehemaliges "Versuchstier" unglaubliche Grausamkeiten von so genannten „Experten am eigenen Leib erleben und erdulden müssen. Diese Erfahrungen sind in meiner Presseerklärung von mir nur kurz angerissen worden. Doch Ihnen möchte ich eine detaillierte Form meiner sehr frühen Erfahrungen übersenden, um meiner Intention, mich gegen Tierversuche auszusprechen, Nachdruck zu verleihen. Vielleicht werden Sie mich dann besser verstehen.
 
Erweiterte Ausführung meiner Erfahrungen als ehemaliges "Versuchstier":
 
Im Alter von fünf und noch einmal mit sechs Jahren, in den Jahren 1967/68, verbrachte ich eine lange Zeit in der Universitätsklinik/ Münster. Diese Klinik (damals "Versehrtenschule" genannt – heute "Technische Orthopädie") wurde eigens für die Contergan – Opfer gebaut. Dort sollten wir lernen, wie die so genannten "NORMALEN" Kinder den allgemeinen Tagesablauf zu absolvieren (anziehen, Körperpflege, essen etc.) Dazu kam, dass wir für den Fall des Stürzens das "Abrollen" trainierten (dazu wurden wir von den "Betreuern" durch Schubsen und mit Fußtritten auf den Boden geworfen.
 
Ich wurde dort auch mit Orthesen versorgt, um überhaupt laufen zu können.
 
In den zehn Monaten, die ich jeweils dort verbringen mußte, sah ich meine Mutter nur Sonntags für ca. drei Stunden. Damals beabsichtigten die Ärzte, Mütter und Kinder ganz gezielt voneinander zu trennen. Es war eine sehr grausame und einsame Zeit für mich, die ich nie wieder erleben möchte. Viele "Contergan – Kinder" wurden ohne Arme und Beine geboren, sowie mit erheblichen Organschäden und starben bald darauf. Die Methoden der "Therapeuten" waren sehr brutal. Ich leide heute noch unter starken Verlustängsten und bei extremer Anspannung schaukel ich mit dem Oberkörper nach vorn und wieder zurück. Viele Jahre litt ich unter Alpträumen und Schlafstörungen, einhergehend mit Schweißausbrüchen und starkem Durchfall.
 
Für die so genannten "Experten" waren wir reine "Versuchskaninchen": Jeder manipulierte an uns herum. Das führte zu immensen seelischen Konflikten. Wir durften einfach nicht "wir selbst sein". Aber auch in der Familie waren die Sorgen unerträglich groß. In dieser Zeit kamen viele Gerüchte auf. Z. B. glaubten die Nachbarn an den Versuch einer Abtreibung, die meine Schädigungen angeblich zur Folge gehabt haben sollte. Diese Gerüchte machten sich die Verantwortlichen der Chemie – Grünenthal zu eigen. So stellten sie die Behauptung auf, dass die Mütter Schuld an unserer Behinderung trügen, da diese wohl angeblich nicht wussten, was sie während der Schwangerschaft (ca. 3. Monat) eingenommen hätten. en.
 
Im letzten Jahr (2004) stellte ich den Kontakt zu Herrn Dr. Peter Plichta her. Dieser hat zwei sehr wichtige Bücher über den Contergan – Prozessbetrug geschrieben: Das Primzahlkreuz Band I und III . Sie sollten diese Bücher einmal sehr aufmerksam lesen! Sie werden mich viel besser verstehen können.
 
In den Kinderjahren begegneten mir die Menschen auf ganz unterschiedliche Weise: Einige drückten mir mitleidig viel Geld in meine Fingerchen, andere beschimpften mich: " Zu Hitlers Zeit hätte man dich vergast!", oder "Auch Missgeburten brauchen Liebe!"
 
Eine Nachbarin nannte mich immer "Hinkebein", aber nur hinter dem Rücken meiner Eltern und mir. Meine Schwester wollte mich als Baby nicht mehr mit dem Kinderwagen ausfahren, weil die Leute frech meine Decke wegrissen, um mich anzustarren. Meine ganze Familie musste viel Leid erdulden, aber sie schenkte mir viel Liebe und Geborgenheit. Eines Tages brachte meine Mutter mich auf den Hof hinter unserem Haus, damit mich alle sehen konnten. Sie wollte damit erreichen, dass die Menschen erfuhren, was wirklich geschehen war. Meine Eltern gaben mir immer das Gefühl, dass ich sehr wertvoll bin und ein Recht auf Würde und Liebe habe. Allein ihrem ungebrochenem Engagement ist es zu verdanken, dass ich heute eine sehr starke und lebenslustige, sowie auch lebenshungrige junge Frau bin, die sich mit aller Entschiedenheit für die Wahrung des Lebens einsetzt!! Tiere, Pflanzen und Menschen spiegeln GOTT wider und niemand darf sich das Recht nehmen, diese wunderbare Schöpfung zu zerstören!!!
 
Zwei Tage, nachdem ich – im Alter von neun Jahren – amputiert worden war, kamen eine Reihe Handchirugen zu mir ans Bett. Sie drehten meine Hände und besprachen unter sich – ohne mich in dieses Gespräch einzubinden, wie sie beabsichtigten, meine "Klumphände" gerade zu setzen. Ich schrie ganz laut: "Haut ab, ich bin nicht Euer "Versuchskaninchen!!" Dieser Vorfall ereignete sich im Jahre 1970/ 1971 im Evangelischen – Krankenhaus/ Essen – Werden. Ja, diese Zeit war ebenso grausam für mich, wie heute die Zeit für die Tiere bei Covance, oder in anderen Tierversuchslaboren. Man überprüfte sogar, ob unser Sexualleben evtl. gestört sei – zu diesem Zeitpunkt war ich gerade einmal 13 Jahre jung. Wir erhielten einen Fragebogen aus Münster Hier ein kleiner Auszug aus dem skandlösen Fragenkatalog:
 
Wie oft habt ihr Geschlechtsverkehr?
 
Wie viele Partner gab es bereits?
 
Was empfindet ihr bei der Ausübung von Selbstbefriedigung? (Um nur einige unverschämte Fragen zu nennen!)
 
Meine Eltern und Geschwister waren außer sich vor Zorn, da ich doch noch ein Kind war und solch intime Fragen fremden Menschen beantworten sollte – die sich keine Gedanken um mich als Person machten. Ich fühlte mich in dieser Zeit nur als "Versuchstier!"
 
Jetzt, nachdem ich Ihnen einen Auszug aus meiner Kinderzeit noch einmal recht detailliert beschrieben habe, können Sie sich sicherlich vorstellen, warum es mir so sehr am Herzen liegt, dass möglichst schnell der Tierquälerei, vor allem der in Versuchslaboren, für immer ein Ende gesetzt wird.
 
Da ich seit längerem – trotz meiner Beinprothese – nicht mehr so gut laufen kann, bin ich bei weiteren Wegen auf meinen Rollstuhl angewiesen.
 
Dies ist für mich allerdings in erster Linie nur deshalb sehr schmerzhaft, da ich an öffentlichen Veranstaltungen (Kundgebungen etc.) nicht so häufig teilnehmen kann. Ich versuche, durch Telefon- und Schreibarbeit an die Politik, Justiz und Industrie dieses Manko ein wenig wett zu machen.
 
Ich hoffe inständig, dass das Ziel bald erreicht ist, für immer auf Tierversuche zu verzichten. Mein persönliches Beispiel steht als Mahnung dafür: Tierversuche sind keine Garantie für "das Wohl des Menschen!" An dieser Stelle, Herr Prof. F. möchte ich Ihnen danken, dass Sie sich Zeit genommen haben, um diese doch sehr intimen Ausführungen zu lesen. Vielleicht können Sie mich nun ein bisschen besser verstehen. Ihnen meine Beweggründe näher zu bringen, liegt mir wirklich am Herzen. Ich wünsche Ihnen alles Gute.
 
 
Mit freundlichen Grüßen,
 
Gez.: Heike K.
 
 
Eine persönliche Anmerkung von mir zum gesamten Briefwechsel mit Herrn Prof. M. F.:
 
 
Ich hoffe sehr, liebe Leser, Sie können sich ein Bild davon machen, dass die Einstellung von einigen Personen aus dem Bereich der Forschung einer gewaltigen, grundlegenden Änderung bedarf und ich möchte Sie darum bitten, alles daran zu setzen, dass diese Änderung so schnell wie möglich herbeigeführt wird.
 
Ich verbleibe mit herzlichen Grüßen
 
Ihre/Eure
 
Heike K.
 
ACHTUNG: Wichtige Nachtrags-Information:
 
Herr Thorsten Tönjes, (vor vielen Jahren arbeitete er als Tierschützer bei den Tierversuchsgegenern Bremen, danach war er bis 2005 Präsident der AGSTG ) schrieb Herrn Prof. F. am 8. Febr. 2005 an, um seine Missbilligung über den o.g. Schriftwechsel seitens Herrn Prof. F. zum Ausdruck zu bringen.
 
Ich danke Thorsten für seine solidarische Unterstützung ganz herzlich!
 
—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: AGSTG SCHWEIZER TIERVERSUCHSGEGNER
Gesendet: Dienstag, 8. Februar 2005 10:43
An: "mf."
Betreff: Tierversuche
 
 
 
Guten Tag Herr F.
 
Die Art und Weise, wie Sie mit manchen Tierversuchsgegnern diskutieren, finde ich wirklich bezeichnend für Leute, die an der skrupellosen Ausbeutung von Tieren beteiligt sind und dem Wahn verfallen zu sein scheinen, man könne aus Tieren irgendwelche Erkenntnisse für den Menschen herausfoltern.
 
Dass das Tierversuchs-Vernichtungs-System längst in einer engen und stinkenden Sackgasse stecken geblieben ist, von der keinerlei Rettung für den Menschen zu erwarten ist, mag selbstverständlich nicht zugegeben werden. Dazu bedürfte es einer guten Portion Courage.
 
Die Gewissheit, einer Irrlehre auf den Leim gegangen zu sein, und die Abwendung von dieser die soziale Verwahrlosung bedeuten würde, mag Grund dafür sein, dass solche Leute wie Sie auch heute noch den vielen armen Menschen, die dringend auf Hilfe angewiesen sind, Sand in die Augen streuen und Heilung versprechen, die es mittels Tierversuchen nie geben wird.
 
Sie gehen sogar so weit, menschliche Opfer der Vivisektion zu denunzieren. Mit welcher Technik arbeiten Sie eigentlich, dass Sie anhand einer eMail auf die Persönlichkeit eines Menschen schliessen können?
 
Ich kann nur sagen, da wundert mich gar nichts mehr. Die Vermutung liegt nahe, dass Sie bei Versuchstieren, die aus Angst um ihr Leben flehen und schreien zu ähnlichen Kurzschlussreaktionen neigen und diese Hilferufe als „Belästigung (Zitat F.) abtun.
 
Hier wird für mich überaus und erschreckend deutlich, dass Menschen, die vor Tieren nicht halt machen, auch gegenüber Artgenossen nicht gerade mit humanitären Kompetenzen gesegnet sind.
 
Mit anderen Worten: „Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein kleiner Schritt, und damit auch von der Tierquälerei zur Menschenquälerei. (Leo Tolstoi)
 
Mir persönlich bekannten Journalisten in Bremen wird das übrigens ein besonderer Leckerbissen sein.
 
Pfui
 
Thorsten Tönjes
 
AG STG
 
Aktionsgemeinschaft
 
SCHWEIZER TIERVERSUCHSGEGNER
 
SAV AC – SWISS ANTI-VIVISECTION Action Committee
 
CA AVS – ANTIVIVISECTIONNISTES SUISSES – ANTIVIVISEZIONISTI SVIZZERI
 
– Dachverband der Antivivisektion –


 

 

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