Kundgebung in Bergheim

Heute führte RespekTiere zum wiederholten Male eine Kundgebung vor der Zufahrt zum Schlachthof Bergheim durch. Bergheim, ein kleiner idyllischer Ort am Rande von Salzburg, beherbergt auf seinem Grund und Boden den größten Rinderschlachthof Österreichs. Mindestens 55 000 dieser wunderbaren Tiere sterben dort jedes Jahr, manche Quellen sprechen sogar von einer noch wesentlich höheren Anzahl, von bis zu 100 000!
Wieder fand sich der/die PassantIn in einer makaberen Szene, die dennoch direkt aus dem Leben und Sterben hundertausender Kühe gegriffen ist – tagtäglich. Ein blutüberströmter Metzer in Totenkopfmaske, ein Mordwerkzeug in seiner Hand, ein blutigen Kuhkopf vor ihm liegend, präsentierte sich vor Transparenten, welche den Menschen ‚So lange es Schlachthöfe gibt wird es auch Schlachtfelder geben!‘ oder ‚Highway to hell! Stopp Tiertransporte!‘ entgegen schrieen!
Welches Leid hinter jedem einzelnen der Tierschicksale steht, lässt sich nur unschwer erahnen; geboren als lebender Nahrungsmittelvorrat für eine übermächtige, grausame Rasse, welche sich über jegliche Verbundenheit mit den Gesetzen der Natur längst hinweg gesetzt hat, von einer weinenden Mutter oft schon Sekunden nach der Geburt getrennt, einsam und verlassen in engen Kälberboxen gezwängt; genährt mit einem möglichst billigen Milchaustauschgetränk, denn der Lebenssaft Muttermilch ist für ‚Mensch‘ selbst reserviert. Junges Leben, welches niemals leben durfte – geknechtet, gekettet, oft genug in den eigenen Fäkalien stehend müssen – ohne Aussicht auf Hoffnung. Die einzig Hoffnung besteht im Bangen auf einen schnellen Tod, doch selbst diese ist mehr als trügerisch; gezerrt auf Tiertransport-Anhänger, geschlagen, verzweifelt, auf eine Fahrt geschickt ohne Wiederkehr. Die selbe Prozedur wiederholt sich am Ankunftsort, wo der Schlächter bereits wartet; oft übermüdet, immer verroht, Töten passiert im Akkord (im Anhang finden Sie unsere Psycho-Analyse zur Berufsgruppe, verpackt in einem Gedicht!). Selbst hier noch ist Zeit gleich Geld; eine Zusammensetzung, welche furchtbare Auswirkungen auf die Rinder in sich birgt. Manche sind völlig unzulänglich betäubt, erwachen aus der Narkose, noch während ihre Henker die Körper zerlegen. Unter dem Gelächter der Anwesenden erleiden die Tiere unsägliche Qualen, unschuldig zum Tode verurteilt in einer Hölle, die wir selbst geboren haben; doch davon sieht man dann dem Himmel sei Dank nichts mehr hinter der Fleischtheke des Supermarktes…

Gibt es tatsächlich einen Schöpfer, er/sie hat nichts mit diesem Ort hier in Bergheim zu tun; er/sie duldet in höchstens, als Beispiel dafür, wie die Welt aussehen könnte ohne sein/ihr Zutun…


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