Rettung von 2 Ratten vor dem Tod im Labor

Das wird eine gute Woche werden, beginnt sie doch schon zu so früher Stunde mit einer so schönen Nachricht – wir konnten bereits am Vormittag 2 Leben retten!
Wieder einmal bestätigte sich dabei die alte Weisheit von der Macht des Gespräches
J

Zur Vorgeschichte: eine junge Aktivistin von RespekTiere, Margie, war nach einem Bericht auf unserer Homepage über die Möglichkeit Ratten und Mäuse aus einem Wiener Labor zu adoptieren mit dem Wunsch an uns getreten Tieren aus dem Tierversuch ein neues zu Hause zu geben. Eine Vermittlung über Wien scheiterte dabei leider, aber vielleicht gab es ja doch noch eine Chance wenigstens ein paar Nagern, welche im Dienste an der Menschheit jeden Tag auf’s Neue oft unbeschreibliche Qualen erdulden müssen, ein Leben in Ruhe und Geborgenheit zu verschaffen.
Sie erinnern sich sicher: zu Jahresbeginn starteten wir eine Serie über Tierversuche, und als Abschluss deren gelang es zwei ausführenden Organe dieses Bereiches zu treffen und mit den Doktoren über die Problematik zu diskutieren. Die Ärzte zeigten dabei ihre menschliche Seite und räumten im Zuge der Gespräche mit so manchen Vorurteilen gründlich auf; sie sollten sich als beileibe nicht jene Monster im weißen Kittel entpuppen, welche man vielleicht vermutet hätte (was aber keinesfalls den Tierversuch oder deren Arbeit in irgend einer Art und Weise zu rechtfertigen imstande ist; Tierversuch ist und bleibt eine der größten Geiseln der Menschheit überhaupt! Der Blick in das Seelenleben der beiden Männer zeigte aber, dass deren Herzen an der Grausamkeit des täglichen Tuns noch nicht zerbrochen sind – sie dachten laut über neue Möglichkeiten zur Gewinnung von medizinischen Erkenntnissen nach und machten verständlich, dass sie sehr wohl das Leid der Tiere als solches begreifen – was zumindest ein erster Schritt ist!). Jedenfalls war das Gesprächsklima entgegen aller Befürchtungen, auf wohl beiderlei Seiten, dann ein sehr konzentriertes und wir denken wir konnten eine Saat streuen, zumindest zum Nachdenken anregen.

hier verbrachten die beiden Ratten die ersten Monate ihres Lebens – im Warten auf den Tod im Labor


Und die Saat sollte nun, wenige Monate später, erste wirklich greifbare Früchte tragen!
Wir hatten ob des Wunsches von Margie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät Salzburg, wo sich die Versuchstierhaltung befindet, angefragt, ob es denn möglich wäre Ratten von dort frei zu bekommen, ein neues Leben schenken zu können; Univ- Ass. Mag. Dr. Hammerl, der Leiter der ‚Zentralen Versuchstierhaltung Salzburg‘ und ein unglaublich herzlicher Mann (bitte lesen Sie den Bericht über die Experimentatoren unter www.respektiere.at/news_lang.php?id=689 nach!), der nebenbei auch eine sich wiederholende Gesprächsrunde zwischen uns TierschützerInnen und angehenden ÄrztInnen in Aussicht stellt, gab zu bedenken, dass dieses Anliegen dann ein schwieriges werden könnte, denn Labortieren ist normaler Weise der Weg nach Außen verwehrt, weil zuallermeist deren Gene verändert sind. Es setzte ein E-Mail-Verkehr zwischen den zuständigen Stellen ein und das Unterfangen schien mehrmals fast aussichtslos. Dennoch, so sagte Dr. Hammerl, er werde weiterhin trachten etwas für uns und die Ratten zu tun.

Am Freitag erreichte uns ein dringendes Mail, Absender Dr. Peter Hammerl, Versuchstieranstalt. Inhalt: tatsächlich hatte der Arzt interveniert und erreicht, dass wir 2 der ansonst hoffnungslos Verlorenen bekommen könnten – es müsste aber schnell gehen, da deren Lebenszeit am Montag, also heute, ansonst enden würde…

Und es ging schnell – 2 Lebewesen, denen der Dienst an der Menschheit mit der Todesstrafe abgegolten hätte werden sollen, befinden sich nun in Margies Obhut! Die beiden Süßen, schneeweiß mit roten Augen, sind 8 Monate alt und können sich auf ein Leben in Sicherheit und liebevoller Fürsorge vorbereiten!

wir bedanken uns vom Herzen bei Doktor Hammerl; er hat es möglich gemacht, dass die beiden Ratten nun ein wirkliches Leben erwartet…


An dieser Stelle möchten wir kurz inne halten und der rund 20 000 (!!!!) Versuchstieren gedenken, welche jede Minute in Labors rund um den Globus für uns ihr Leben lassen…

Und uns bei Dr. Hammerl allerherzlichst bedanken! Er hat bewiesen, dass auch Menschen in Berufen, die wir uns nicht vorstellen könnten auszuführen und deren aus diesen Tätigkeiten resultierenden Ansichten so weit mit den unseren auseinander liegen, über Herz verfügen – und Mut; denn ganz so einfach wird es nicht sein, diese Entscheidung auch ‚intern‘ zu verteidigen, wird sein Tun gewiss von Vielen belächelt werden und nicht immer auf Gegenliebe stoßen!

Diese starke inner Haltung des Arztes, sowie in jenem Falle auch die anfängliche Konstellation zwischen z. B. Univ-Ass. Mag. Dr. Hammerl und RespekTiere und das daraus resultiernde Verhältnis, könnte als Vorbild dienen – sich ohne Vorurteile auf Gespräche mit GegnerInnen der eigenen Arbeit einzulassen und dabei zu trachten möglichst objektive Meinungsansätze abzugeben, immer im Hinterkopf eine etwaige Annäherung, selbst auf die Gefahr hin in den eigenen Reihen damit auf Widerstand zu stoßen; eine Flexibilität der eigenen Ansichten voraussetzend, welche so weit führt, die Anliegen der Gegenseite nicht nur zu akzeptieren, sondern letzendlich zu verstehen – und aus dieser Situation heraus das Beste zu machen, letztendlich sogar Leben zu retten, Leben, welches ohne die vorangegangenen Gespräche unrettbar verloren gewesen wäre….

herzlichen Dank an Margie und ihre Mutter – die beiden neuen Zieheltern der Geretteten


Ganz wichtige Vorankündigung: am kommenden Donnerstag starten die unseligen Fohlenversteigerung im Salzburger Land mit dem ‚Fest‘ in Abtenau! Wir werden wie immer so oft als möglich vor Ort sein und gegen den alljährlichen Wahnsinn protestieren!
Wer Zeit und Lust hat, bitte kommt’s mit!!! Start in Salzburg um 8.45, wir werden gegen 13 Uhr zurück sein! Bitte kommt’s zahlreich mit!!!

Und noch etwas – jetzt ist es fix: wir starten am Sonntag Abend gemeinsam mit dem Sternenhof (www.sternenhof.eu) erneut in Richtung Rumänien, mit uns im Gepäck abermals eine Tonne an Hundefutter und Dutzende Säcke an Kleidung für die Menschen rund um Pater Berno in Temesuara. Kinderspielzeug für ein Waisenheim, ein Mutter-Kind-Haus, Erwachsenenkleidung für ein Obdachlosenheim, Nahrungsmittel und Hygiene-Artikel für die ‚Erstversorgung‘ in der Nothilfestation direkt in der Kirche sind verladen und warten auf ihre neuen BesitzerInnen! Zudem werden wir wieder rund ein Dutzend Hunde mit uns zurück bringen, einige davon mit schrecklichen Verletzungen, mit gebrochenen Beinen und gelähmten Hüften. Diese Hunde haben in Rumänien praktisch keine Chance, und selbst wenn sich unsere Tierschutz-KollegInnen ganz wunderbar um sie kümmern, den medizinischen Möglichkeiten sind im Osten oft enge Grenzen gesetzt…
Natürlich würden wir uns über jegliche Unterstützung dieses respekTIERE IN NOT-Einsatzes sehr, sehr freuen. Solche Fahrten verschlingen enorm viel Geld an Treibstoff und Mauten (natürlich werden keinerlei Spendengelder für Essen oder Unterkunft verwendet!!!), Tierarztkosten für die mitgebrachten Hunde, Erstversorgung, chipen, impfen, direkte Unterstützungen, usw. und eines ist sicher: nur mit ihrer Hilfe können wir wirklich helfen! Möchten Sie diese Fahrt nach Rumänien auf direktestem Wege unterstützen, bitten wir Sie ‚respekTIERE IN NOT-Rumänienhilfe‘ an allfälligen Spenden-Erlagscheinen zu vermerken! So kommt Ihre Spende zu 100 % nur diesem Zwecke zu Gute!

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