Hubertusmesse Salzburg

Bei Nebel und kalten 4° C versammelte sich am Sonntag die Salzburger Jägerschaft zur jährlichen Hubertusmesse in Aigen. Heuer waren wesentlich weniger Jägerinnen und Jäger als den Vorjahren zusammengekommen – mit ca. 80 Personen etwa die Hälfte. Und natürlich waren auch die TierschützerInnen wie immer mahnend vor Ort – als "glorreiche Sieben" haben sie mit Transparenten, Schildern und Fototafeln an die vielen Wildtiere erinnert, die jährlich der Lust am Töten zum Opfer fallen.

wie jedes Jahr so auch heuer – RespekTiere-AktivistInnen erinnern an die Bibelworte ‚Du sollst nicht töten!‘

Wohl zum ersten mal gab es ausschließlich positives Feedback von Seiten der JägerInnen an die AktivistInnen. Der Pfarrer begrüßte ausdrücklich auch "die Menschen, die die Freude an der Jagd nicht mit uns teilen", Landesjägermeister Sepp Eder suchte das Gespräch mit den TierschützerInnen, ein älterer Jäger meinte nachdenklich "ihr habt auch recht" und viele JägerInnen mußten Fragen ihrer kleinen Kinder beantworten, die ungläubig-erschrocken vor den Fototafeln standen.

das Opfer wird vor den Altar gekarrt – ist das die Auffassung von Christlichkeit?

wie ein Ritus aus mittelalterlicher Zeit – Danksagung an einen grausamen Gott, der mit dem Tieropfer besänftigt wird…



Ein frischgebackener Hobbyjäger, der kürzlich sein erstes Reh erschossen hat und zufällig Nachbar einer der Aktivistinnen ist, schlich mit gesenktem Kopf vorbei, verschwand vor Scham fast im Hemdkragen und wich dem Gruß seiner Nachbarin aus.
Ein Dankeschön an die Polizeibeamten, die wie immer einen reibungslosen Ablauf der Kundgebung ermöglicht haben. Ein Beamter meinte beim Anblick des stattlichen, toten Hirschen, der wie jedes Jahr von der Jägerschaft als gesellschaftliches Highlight "geopfert" wurde: "So ein schönes Tier. Lebendig wäre er mir viel lieber." Und spricht damit aus, was wohl jeder Mensch mit Herz fühlt und denkt.

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