Eskalation bei Nacht des Fuchses Eselchen sucht ein zu Hause!!!

K640 P1240060Der alte Mann aus dem Norden war wütend gewesen. Er hatte die letzten Wochen jegliche Kraft vermisst, von klimatischen Veränderungen bis ins Mark getroffen, harrte er seiner selbst. Sein Verbündeter, Gevatter Frost, als treuer Diener des Herren und immer an der Seite des Mächtigen, schien ebenfalls besiegt, mit müden Augen konnte er den viel zu warmen Temperaturen oft weit über dem Gefrierpunkt nichts entgegensetzen. Generationen konnten sie zurückblicken, nie war ihr Erscheinen, ihre Zeit des Jahres, so ohne jegliche Furcht und ohne jeglichen Schrecken gewesen.
Viele hatten die Beiden schon abgeschrieben, vergessen; mit milden, fast mitleidigem Lächeln bedacht. Doch sie wären nicht die Herren der Kälte, die Mächte des Nordens, hätten sie nicht einen vielleicht letzten Trumpf im Ärmel gehabt; und so spielten sie ihr As mit eisigen Fingern in den vergangenen Tagen, warfen die Karte ins große Sammelbecken der Wetterküche. Fast mit Übermut bliesen sie plötzlich den Wind vor sich her, angefacht zum Orkan, gefolgt von gewaltigen Mengen jungfräulichem Weiß.
Nein, der alte Mann war nicht besiegt; er war nur müde gewesen, hatte sich ausgeruht. Und schlug nun mit ganzer Kraft zu, schickte ein Heer von kleinen weißen Soldaten, die bald den ganzen Boden bedeckten, so als ob sie ein Leichentuch des Friedens über die Ermordeten in einer kleinen Salzburger Gemeinde breiten wollten…
 
K640 P1240046Ein halbes Dutzend RespekTiere-AktivistInnen waren gestern ins winterliche Scheffau angereist, trotzten den unwirtlichen Bedingungen; dort, im knirschenden Schnee zu ihren Füßen, sollten sie der Toten gedenken, der Ermordeten einer gnadenlosen Ansitzjagd der letzten Tage, den tierlichen Opfern, für welche deren Häscher eine Versammlung einberufen hatten – ein ‚Erntedankfest’, wie es die Grünberockten in ihrer zum Brechreiz auslösend überdehnt kaschierenden Sprache zu nennen pflegen.
Viele Worte möchten wir gar nicht darüber verlieren, stellt diese Veranstaltung doch den Höhepunkt des alljährlichen Massakers an den Füchsen in Salzburgs Wäldern dar. In Scheffau feiert die Jägerschaft die Abschusszahlen für den Tennengau, ähnliche Darbietungen eines grausamen und unterschiedslosen Mordens – zu Vollmond werden sämtliche Füchse unbeachtet deren Alters und Geschlechts getötet – gibt es dann auch in den anderen Landesteilen.
K640 P1240024Auch ein Aufgebot an PolizistInnen musste im Schneetreiben ausharren, sie waren aber wohl gekommen um die TierschützerInnen vor den Anfeindungen der Waidmänner und -frauen zu schützen.
Wieder, wie schon in den Jahren zuvor, war die Jägerschaft dann mit ihrem barbarischen Ritus, einem Überbleibsel aus längst vergessener Zeit, wo ‚Mensch’ noch als Teil der Natur in Selbstbestimmung leben musste, ausgewichen vom früher üblichen Standort im feierlichen Ambiente vor der kleinen Dorfkirche; warum? Weil sie ihre Veranstaltung nun auf Privatgrund in Steinwurfweite entfernt abhält, um dort, beschützt vom Gesetz – welches auf öffentlichem Kirchengrund zahnlos wäre – TierschützerInnen und Andersdenkende aussperren zu können! Wir werden nicht müde zu betonen, die Jägerschaft tut damit der so angeschlagenen Heiligen Katholischen Kirche ungewollt einen großen Gefallen, bewahrt sie diese doch davor, ihre eigenen Doktrien von ‚Du sollst nicht töten’, durch die Gestattung von fast pervers anmutender Zuschaustellung von Gewalt gegen das Mitgeschöpf auf eigenem Besitztum der absoluten Bedeutungslosigkeit preiszugeben!
K640 P1240022Aber genau die Tatsache, dass die Schießwütigen nun schon über Jahre hinweg gezwungen sind ihre einstmalige Position, versteckt hinter dem Nimbus der Kirche, der Unantastbarkeit des Glaubens, ein Morden eingebunden in christlicher Gemeinschaft, sozusagen von oberster Stelle gedeckt, aufzugeben und einen Platz zu wählen, von welchem sie glauben, die TierschützerInnen ausschließen zu können, das ist wohl unser größter Sieg: denn in Wahrheit sind nicht wir oder alle Menschen mit Herz, mit Mitgefühl dem Mitgeschöpf gegenüber, die Ausgeschlossenen – die Jägerschaft selbst ist es, sie hat sich noch dadurch einen Schritt weiter von der Transparenz, von der Allgemeinheit entfernt, sich einen Käfig gebaut, ihre eigene Veranstaltung geschützt mit ‚Hausrecht’, ausgesperrt die kritische Stimme; das ist der wahre Niedergang der Jagd, dass sie nun übergegangen ist ihre Termine vor uns geheimzuhalten, uns höchst aggressiv das Fotografieren verbietet, gar den Zutritt, uns mit einer Menschenmauer davon abzuhalten versucht, auch nur ein Bild von den Ermordeten der Öffentlichkeit präsentieren zu können (im Bild links sehen Sie, wie sich erwachsene Menschen der K640 P1240049Lächerlichkeit preisgeben, indem sie jeden Versuch ein Foto zu machen unter Einsatz des eigenen Körpers unterbinden; letztendlich wurden WIR von der Versammlungsstätte verbannt und es gelangen uns nur ein paar wenige versteckte Bilder…) – dass ist es, was die Jägerschaft langsam aber sicher zu dem macht, was sie in Wahrheit immer war: eine kleine Gruppe Andersartiger, eine kleiner Rest von Ewiggestrigen, böse Zungen behaupten gar, sie würde genau das tun, was sie den TierschützerInnen immer wieder gerne anzuhängen versucht, nämlich am Rande einer militanten ExtremistInnengruppe zu wandeln; welche keine ‚Beweise’ ihres Tuns mehr der Allgemeinheit zukommen lassen möchte, längst nur mehr im eigenen Kreise ihre Tun feiern, rechtfertigen kann….

Wissen die Jägersleute was sie tun? Sind sie sich im Klaren darüber, dass Töten ein nicht wieder gut zu machender Vorgang ist, eine Ohrfeige mitten ins Gesicht der Schöpfung? Sie werden, konfrontiert man sie mit derartigen Gedankengängen, dann ganz sicher stets eine Ausrede parat haben, ihre Bestrebung – seien sie nun aus Nicht-Besser-Wissen oder aus purer Lust passiert – rechtzufertigen wissen; müssen sie auch, denn wäre im Bewusstsein der auf sich geladenen Schuld ihr Dasein ansonst ein erträgliches? Aber andererseits -spricht es nicht wirklich von schlechtem Gewissen, wenn Mitglieder der Jägervereinigung derartig gegen alle Versuche einer Dokumentation vorgehen? Würde sie überzeugt sein von dem was sie tun, warum bitte müsste dann von körperlicher Gewalt angefangen bis hin zur verbalen Zuschaustellung eines niedrigen Geistes alles ausgepackt werden, um andersdenkende Menschen davon abzuhalten ihren verbürgten Bürgerrechten nachzugehen?

 
K640 P1240019Mindestens 35 Füchse, dazu 17 Mader und ein Iltis, lagen mit leeren Augen im blutigen Schnee vor dem Gasthaus Pointwirt in Scheffau. Die Todesschützen trugen sich in die Abschuss-Liste ein und wurden mit einem Grünzweig für die Dienste zur Rettung des Waldes vor dem Ungetüm Fuchs belohnt…
Die AktivistInnen hatten inzwischen vor dem Gasthaus in Scheffau Aufstellung genommen; ein Fahnenmeer an Transparenten verkündete unter anderem: ‚Für Blattschuss und Trophäenruhm bringen wir uns auch mal gegenseitig um!‘ oder ‚Ehrfurcht vor dem Leben ist Abscheu vor dem Töten‘; auch mit ‚Schande, Schande, Mörderbande‘ bedruckte Stoffe konnten gesehen werden. TierschützerInnen im Gewand Gevatter Todes säumten mit Fackeln bewaffnet den Weg, wieder andere hatten Hasen- und Fuchsmasken aufgesetzt. Das Zentrum der Kundgebung bildete aber eine mit (Kunst_-)Blut getränke Fläche, wo ein Jäger mit offensichtlich tödlichen Verwundungen zur Schau gestellt wurden (vor sich die mahnenden Worte: ‚Ich konnte die Schande ein Tierschänder zu sein nicht mehr ertragen’…), eine Streckenlegung der makaberen Sorte. Dazu priesen Schilder ‚Die Nacht des Jägers‘ an… Als die Grünröcke dann diesen Wahnsinn beendet hatten und sich zum Gasthaus begaben, wurden sie entlang des Weges von monoton-lauten Rufen begleitet; ‚Schande, Schande, Schande über Euch!’ war da minutenlang zu hören…K640 P1240029
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Achtung, Achtung, Achtung! Am Montag, dem 09. 01., geht das RespekTiere-Radio pünktlich um 18 Uhr auf der Welle der Radiofabrik, auf 97,3 oder 107,5, wieder on-air! Thema der Sendung ist natürlich Rumäniens Vorgehen gegen die Straßentiere, dazu spielen wir ein Interview ein, welches der RespekTiere-Obmann der Radiofabrik für die Sendung ‚Magazin um 5‘ gegeben hatte. Nachzuhören ist der Beitrag natürlich auch im Netz, und zwar auf cba.fro.at, einfach im Suchfeld rechts ‚respektiere‘ eingeben!

menhely 671(1)Wir suchen dringendst ein zu Hause – dieses Mal für einen Esel! Der Arme lebt in Ungarn, bei herzensguten und ganz großartigen TierschützerInnen, mit welchen wir schon des Öfteren zusammen arbeiten durften! Er wurde 2002 geboren, 2003 aus schrecklicher Haltung freigekauft und lebte seither am Hof der Familie Tuvic in Felsöörs; leider aber stand dieser Hof damals allein auf breiter Flur, nun hat der Fortschritt auch im verschlafenen Felsöörs nicht Halt gemacht – die Siedlungsgrenze verschob sich immer näher hin zur kleinen Ranch, und heute ist der gar wundersame Platz auf allen Seiten umgeben von Nachbarn. Und nun hat sich Eselchen ganz plötzlich ein Ritual angewöhnt, welches zu schweren Problemen mit diesen führt: er beginnt gegen 5 Uhr Morgens zu schreien, so lange, bis alle seine Pferdefreunde antworten und der ganze Ort durch die Tiere geweckt wird… Der Familie selbst wäre dies auch noch egal, aber ihre Sorge liegt nun darin, dass die Leute im Dorf bald nicht nur den Esel weghaben wollen, sondern im selben Atemzug dann gleich den Abzug der ganzen Pferdeherde fordern werden.

Bevor Schlimmeres passiert soll er nun schnellstens ein neues zu Hause menhely 672(1)erhalten, schweren Herzens muss sich Familie Tuvic von ihm trennen! Dabei ist Eselchen herzallerliebst, liebt es gestreichelt und gestriegelt zu werden, hat eine enorme Bindung zu Menschen, beisst niemals, schlägt nicht aus, mag Kinder über alles. Er hat immer mit Pferden und Ponys zusammen gelebt, und Gabi Tuvic würde auch sein Lieblingspony mit abgeben, damit der Trennungsschwmerz für den Süßen nicht ganz so schlimm wird.

Wer immer dem Wunderschönen eine neue Heimat auf Lebenszeit bieten kann, er/sie wird große Freude mit ihm haben!!!!

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