Fiaker, Ikea und Future Food

1. Future Food
„Pro Jahr werden weltweit etwa 65 Milliarden Tiere geschlachtet, und da sind Meerestiere und Fische nicht mitgerechnet“, sagt Dr. Kurt Schmidinger. Der höchst aktive Tierrechts-Aktivist, nebenbei federführend bei der Organisation Futurefood beschäftigt, schrieb kürzlich an der Boku Wien seine Dissertation zum Doktor der Lebenmittelwissenschaft über Alternativen zu tierlichen Produkten. Die Presse berichtete: ‚Darin zeigt er einen Überblick der Probleme, die sich durch die Ausmaße der heutigen Tierhaltung ergeben, und listet Lösungen auf, die weltweit existieren. „Es ist eine Sammlung von innovativen und futuristischen Ideen“, so Schmidinger. Die Probleme der Massenproduktion von Nutztieren unterteilt er dabei in die Bereiche Umwelt und Klima, Welternährung, Tierschutz und -rechte und die menschliche Gesundheit. „Der Konsum von Tierprodukten fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebsformen. Außerdem steigt durch die Intensivtierhaltung auch die Gefahr von Antibiotika-Resistenzen“, sagt er. Ein Kernproblem sieht er in der Verschwendung von Ressourcen: „Für die Produktion von einer Kalorie Tierprodukt werden sieben Kalorien aus Pflanzen benötigt: Der Rest geht im Stoffwechsel der Tiere drauf. Wir produzieren also aus Getreide und Soja in großen Mengen Tierexkremente und nur nebenbei Fleisch.“
Die äußerst lesenswerte Dissertation finden Sie im Netz unter:

http://www.futurefood.org/DissertationSchmidinger.pdf

Wer gerne mit Dr. Kurt Schmidinger sprechen möchte, wir leiten Ihre Mails mit Freuden weiter (Foto: Veganmania Wien, RespekTiere-Stand; Dr. Kurt Schmiedinger 2. von rechts)!

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2. Am Mittwoch fand in Salzburg ein großes Meeting bezüglich der Fiakerthematik statt. RespekTiere hatte zum Gespräch gebeten und tatsächlich, alle zuständigen BeamtInnen folgten dem Ruf – anwesend waren somit neben den TierschützerInnen der Vizebürgermeister von Salzburg, Dipl.-Ing. Harald Preuner, der Marktamtleiter Dr. Josef Breuer, der Ordnungsamtleiter Dr. Michael Haybäck, Amtstierarzt Mag. Christophorus Huber sowie die Abteilungsvorständin Dr. Christine Fuchs.
Im Zuge der Diskussion konnten die AmtsvertreterInnen sehr glaubhaft versichern, dass sie in diesem Falle der Kontrollpflicht nachkommen und die Fiakerbetriebe mindestens einmal jährlich kontrollieren, sowie zusätzlich immer wieder stichprobenartige Untersuchungen statt finden. Dennoch, der ethische Aspekt einmal ausgenommen, es gibt natürlich Übertretungen und den Grundgedanken, dass, wo immer Geld verdient werden soll, die Gewinnspannenberechnung auf Kosten der Schwächeren passiert: in diesem Fall der Pferde. Das stetige Berufen der Fiaker-Innung auf die Tradition ist zwar legitim, doch wenn immer Lebewesen unter einer solchen leiden, muss sie als veraltet angesehen und und beendet werden. Genau das scheint letztendlich der einzige Weg für die Zukunft. Sie wissen ja, ‚Tradition darf niemals eine Rechtfertigung für Tierquälerei sein‘; und weiter: ‚Tradition ist eine Laterne. Der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen aber leuchtet sie den Weg!‘
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Ganz glücklich scheint die Stadt dann sowieso nicht mit den Pferdefuhrwerken zu sein, immerhin verursachen diese neben einer gewissen Geruchsbelästigung und Verunreinigung auch noch Straßenschäde im Ausmaß von ca. 100 000 Euro jährlich!
Das Gespräch hat einmal mehr gezeigt, nur durch ausreichende Kontrollen werden die Tierschutzgesetzte auch umgesetzt; fallen diese weg, existieren von Seiten der TierausbeuterInnen meist keinerlei moralische Schranken, welche es verhindern würden Tiere schlecht zu behandeln. Das ist die traurige Wahrheit, und sie sollte uns ermahnen, tunlichst Pauschalurteile über die BewohnerInnen anderer Länder abzugeben. Tatsächlich ist es so, hätten wir nicht strenge Tierschutzgesetzte, wir würden uns in der Behandlung von Tieren wahrscheinlich in nichts von anderer Nationen oder Kulturkreisen unterscheiden – auch wenn jetzt einige von uns aufschreien werden…
Wichtiger Auszug aus dem Sitzungsprotokoll:

‚Der Magistrat verfügt über einen Sofort-Außendienst, der in Fällen von Anzeigen auch schnell reagieren kann. Trotz der strengen und sachkundigen Kontrollen kommt es im Zusammenhang mit Fiakern zu verhältnismäßig vielen Beschwerden aus der Bevölkerung, die ernst genommen und verfolgt werden. Oft stellt sich allerdings heraus, dass der subjektive Eindruck eines Beobachters, den folgenden amtstierärztlichen Untersuchungen nicht standhält – im Zweifel sollte man in diesen Fällen auf den Befund eines Fachtierarztes vertrauen. Das Ziel der Behörder ist es trotzdem, bei schwarzen Schafen exemplarisch durchzugreifen.‘

‚In Salzburg sind im Moment 5 Betriebe beherbergt, die insgesamt über 15 Kutschen und 30 Pferde verfügen. Die Tiere sind allesamt gechipt, entsprechende Fahrtenbücher sind vorhanden und werden auch kontrolliert.‘

Was heisst, sollten Sie ZeugIn einer schlechten Behandlung von Fiakerpferden werden, bitte rufen Sie umgehend die Polizei – diese wird sich dann mit den zuständigen Stellen des Magistrats in Verbindung setzen und entsprechend amtshandeln. JEDEM Anruf wird selbstverständlich nachgegangen, so das Versprechen!

3. Immer wieder Ikea! Das Krebsessen rückt näher, bitte helfen Sie mit den Konzern von einer künftigen Absage zu überzeugen – jede Stimme zählt!
Als Anregung für Euren persönlichen Protest gegen das Ikea-Krebsessen möchten wir  gerne die bisher festgesetzte Termine für Österreich und den süddeutschen Raum veröffentlichen. Wir hoffennoch immer dass sich der Konzern für 2013 entschließt die Krebsessen auszusetzen – mit Ihrer Hilfe sollte das gelingen!
Österreich: Graz 4.8. und  Haid 17.8.
Deutschland/Süd: Augsburg 26-27.7.; Regensburg 24.+25.7.; Ulm 11+12.7.; Freiburg 26.7.; Nürnberg 25.7.; Ludwigsburg 4.7.; Sindelfingen 17+18.7; Würzburg 26.+27.7.; Walldorf 19.7. und 24.7-26.7.
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