Eselrennen – Artikel über Esel in Mauretanien – Fairkehr-Fest!

Am Feiertags-Wochenende brachte die ‚Südbayerische Rundschau‘ einen ganzseitigen und wirklich großartigen Artikel über unser Eselprojekt in Mauretanien! Der Bericht ist mit vielen Bildern versehen, auch on-line ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Gespräch nachzulesen: http://www.heimatzeitung.de/lokales/landkreis_traunstein/788689_Hilfe-fuer-misshandelte-Esel-in-Mauretanien.html

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Foto: Dr. Matthias Facharani, Tom von RespekTiere, Dr. Dieng, mit verletztem Esel

Berichte wie diese sind elementar für solch großangelegte Projekte. Wir freuen uns immens über die Tatsache, dass im Bayerischen Raum die Aufmerksamkeit für unsere Arbeit immer mehr zunimmt! Eine Tatsche: wenn die Resonanz auf besagten Artikel eine gute ist, wird die Zeitung bestimmt wieder einmal über den Fortlauf von ‚Esel in Mauretanien‘ berichten. Deshalb ganz wichtig: zeigen Sie, dass sie Artikel über Tierschutz in der Zeitung lesen möchten! Bitte tun Sie dies unter info@verlag-sr.de!

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Am Pfingstsonntag fand wieder einmal das jährliche Eselrennen, das nunmehr 14., im bayerischen Holzhausen bei Teisendorf statt. Wir waren natürlich wieder vor Ort, wenn auch ‚nur‘ um uns selbst zu beweisen, dass die letztjährigen Eindrücke keine Veränderungen durchlaufen sind. Was wir damals schrieben, kann getrost heute genau so stehen bleiben:

Events wie das Eselrennen in Holzhausen (die Esel werden mit am Halfter befestigten Stricken durch einen Rundkurs geleitet, laufen dabei mehr oder weniger frei den Parcours, Anm.), in jener Form ausgeführt, sie widersprechen zwar dem Tierrechtsgedanken, von Tierschutzseite her zumindest wurden dann aber die Regeln nicht verletzt. Natürlich, die Pferdeartigen richten sich bei derartigen Veranstaltungen nicht immer nach dem Willen ihrer HalterInnen, bleiben oft stehen und werden dann mehr oder weniger sanft weitergezogen und weitergeschoben. Freude dürfte dieses Vorgehen den Tieren also bestimmt nicht machen, das Wort ‚Quälerei‘ wäre im Zusammenhang aber trotzdem übertrieben. Würden wir es dennoch verwenden, wir würde der Sache keinen guten Dienst erweisen, mit einem wie auch immer gearteten Protest vielmehr auf allgemeines Unverständnis stoßen.
Ein Faktum steht dennoch außer Frage und sollte auch angesprochen werden dürfen – vielleicht mag die/der eine oder andere BesucherIn über die folgenden Zeilen ein paar Gedanken verlieren: die Würde des Tieres wird hier nämlich völlig außer Acht gelassen, ein Aspekt, welcher in einer aufgeklärten, modernen Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert einnehmen sollte. Ist es doch der tollpatschige, störrische, oft auch dumme Esel, der das Publikum zum Lachen bringen soll – angedichtete Eigenschaften des wunderbaren Tieres, die schon den Kindern als gegeben gereicht werden, obwohl sie der Natur des Equiden natürlich überhaupt nicht gerecht werden. Im Gegenteil, Esel sind sehr intelligent, ihren HalterInnen oft genug haushoch überlegen:), mit unerreichbaren Fähigkeiten ausgestattet. Ihre berühmt-berüchtigte Sturheit bezeugt dann wohl vielmehr nur ihr ausgeprägtes Selbstvertrauen!

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Wie zum Trost erinnerte dann der Platzsprecher schon im Vorfeld immer wieder an die Haupt-Regel, die da lautet: Mann oder Frau läuft mit dem Esel eine Runde gegen andere Paarungen, dabei darf der Esel geschoben, getragen, gelockt, aber niemals mit Gewalt dazu gebracht werden mitzulaufen – zwar eigentlich mehr als eine Selbstverständlichkeit, doch trotzdem tat es gut diese Worte bei jedem Lauf erneut zu hören. Beweisen Sie doch dass das Bewußtsein der Menschen Tieren gegenüber mehr und mehr zunimmt!
Dass sich bestimmte – eigentlich ebenfalls als selbstverständlich erachtete – Einsichten aber längst noch nicht überall durchgesetzt haben, führte allerdings die Chiemgauer Zeitung vor Augen, als sie über das Eselrennen schrieb: ‚Beim Treiben durfte weder mit der Hand geschlagen, noch eine Peitsche verwendet werden, erlaubt war nur gutes Zureden, Führen am Strick und wenn notwendig, auch mal anschieben, was aber bei den meisten Eseln sowieso nicht notwendig war, weil sie selbst viel Freude an dem Spektakel hatten‘; dass die Esel nämlich tatsächlich ‚Freude an dem Spektakel‘ haben, dass glauben wohl selbst nicht einmal die VeranstalterInnen, die EselhalterInnen oder auch nur die naivsten ZuseherInnen…

Was den Eseln aber bestimmt vielmehr Probleme bereitet als die Art und Weise wie sie geführt werden, ist die Tatsache, dass es bei der Veranstaltung ziemlich laut zugeht, hunderte Menschen schreien und lachen, der Bierkonsum ist ein enorm hoher, es wird angefeuert, gejubelt und gejohlt. Dröhnende Musik sowie das die Stimmung anheizen versuchende Organ des Entertainers aus den Lautsprecherboxen tun ihr Übriges, um eine Umgebung zu schaffen, welche für die Tiere dann doch eher sehr beängstigend sein muss.

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Fotos: Alkohol und Tiere, das passt nie; Esel mit Maulkorb; Fotos Reihe 2: das laute Organ der PlatzsprecherInnen wird den Eseln dann wohl mehr zusetzen als das gelegentliche Anschieben…

Es soll damit gesagt sein dass wir derartige ‚Feste‘ zwar in keinster Weise befürworten, denn wie auch immer gehandhabt bleibt die Tatsache, dass das Tier dabei zum Gaudium des Publikums benutzt und klischeebehaftet vorgeführt wird, zu Handlungen gezwungen, welche es seiner Art entsprechend niemals freiwillig machen würde; dennoch wäre ein Protest wohl kein gutes Signal von Seiten des Tierschutzes. Da gibt es andere, viel dringendere Angelegenheiten zu bereinigen, so viel steht fest.
Es stellt sich aber trotzdem die Frage, warum man nicht Menschen für diese Art der Unterhaltung hernimmt, solche, die im freien Willen für eine Belustigung der VolksfestbesucherInnen sorgen…

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Fotos: ob es dem Esel gefällt von allen Seiten angefasst zu werden? Sein Blick scheint anderes zu verraten; rechts: dieser Esel setzt sich heftig zur Wehr, das Geschehen widerstrebt ihm offensichtlich!

Achtung, Achtung, Achtung:
Am kommenden Samstag findet in der Stadt Salzburg das Fairkehr-Fest statt! RespekTiere wird dabei auch vertreten sein, und zwar würden wir in unserem Stand neben der Hauptaufgabe Tierrechte zu verbreiten auch gerne für Euer leibliches Wohl sorgen – Krautfleckerl, heiße Tofusemmmeln und gebackene Spezialitäten warten auf Euch!

http://www.fairkehr.net/main/fairkehrtes-fest/120-programm

facebook-Event: https://www.facebook.com/events/108333396020671/?fref=ts

Am Sonntag wird es dann auch wieder den wunderbaren Vegan Bake Sale geben, wo allerlei süße Köstlichkeiten erstanden werden können! Der Reinerlös kommt dann übrigens der Veganen Gesellschaft (www.vegan.at), dem Tierparadies Schabenreith (www.tierparadies.at) und RespekTiere zu Gute!

Wir würden uns an beiden Tagen natürlich vom Herzen über Euren Besuch freuen!!! Kuchenspenden werden übrigens mehr als gerne entgegengenommen!!!!

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