Kröten bei Krems – jetzt wird es ernst, zusammen mit den Grünen!!!!

Sie erinnern sich bestimmt noch, im letzten Jahr machte RespekTiere auf eine untragbare Situation für Kröten in Scheibenhof bei Krems aufmerksam. Dort nämlich überqueren die Amphibien zu hunderten eine schmale Landstraße, welche zwar direkt in eine Sackgasse führt, an deren Ende sich aber ein Heurigenlokal befindet und wo neben den AnwohnerInnen dann daher auch noch viele Gäste mit ihren Fahrzeugen verkehren.
Die beiden lokalen TierschützerInnen Brigitte und Wolfgang hatten uns im Frühjahr 2014 von jenem großen Sterben unterrichtet. Die Beiden, als einzige Hoffnungsbrücke für die Kröten, leisteten in der Zeit der Krötenwanderungen wirklich Großartiges: so führte Wolfgang genau Buch, woraus hervorgeht, dass alleine er innerhalb von etwas mehr als 2 Wochen um die 900 der armen Tiere mit seinen Händen sicher über die gefährliche Straße geleitete; chancenlos ob der Größe der Aufgabe, mit hängendem Kopf, musste er aber auch mitansehen, wie noch während er die einen rettete, gleichzeitig andere hinter seinem Rücken totgefahren wurden….
 
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Wir begutachteten die Stelle und sofort war klar: hier muss etwas geschehen! Es kann nicht sein, dass so viele Tiere – noch dazu jene, welche allesamt auf der ‚roten Liste‘ der gefährdeten Arten stehen (erkennen Sie die Parallele zu den Zieseln, welche nur unweit entfernt alljährlich im Frühjahr und Sommer eine ähnliche Tragödie durchleiden – sterben müssen, ohne dass dagegen etwas unternommen wird! So konnten dann PassantInnen bald Gevatter Tod am Straßenrand sehen, mit einem Schild ‚Achtung Krötenwanderung! Bitte langsam fahren‘ ‚bewaffnet‘! Der Einsatz zeigte Wirkung, und in den Bezirksblättern bis hin zu den ‚NÖN‘ (Niederösterreichischen Nachrichten) wurden LeserInnen über die Todesfalle informiert.
Für die anstehende Krötenwanderung, nun schon in ca. 2 Monaten, versprachen wir uns selbst: bis dahin wird es – nein, muss es – entsprechende Sicherungsmaßnahmen geben! Noch im Spätsommer trafen wir uns dann auch schon, ganz in diesem Sinne, mit einem SPÖ-Stadtrat (unser Schreiben galt der Stadt Krems, unabhängig einer Parteienlandschaft; diese leitete es an die Zuständigkeit weiter, an den Umwelt-Stadtrat, der für die SPÖ im Rat sitzt); die Gespräche verliefen gut, falls wir auch noch einen ‚Krötenexperten‘ fänden, der die Dringlichkeit bestätigt, würde nichts an einer Umsetzung einer geeigneten Maßnahme scheitern – so zumindest wurde uns versprochen!
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Sie kennen uns; wir fanden tatsächlich einen solchen – und wer wäre hierfür prädestinierter gewesen als Mag. Axel Schmidt, welcher die besagte Strecke früher sogar schon einmal für den Naturschutzbund katalogisiert und als ‚Schutz-notwendig‘ bezeichnet hatte?! Im gleichen Atemzug sagten wir der Stadt Krems dann auch zu, wir würden uns verpflichten Menschen zu finden, welche sich um Aufstellung eines empfohlenen Krötenzaunes kümmern, sowie natürlich solche, welche dann bei der Wanderung täglich denselben abschreiten um die Kröten einsammeln und sicher über die Straße bringen würden! Kurzum: bis auf in etwa veranschlagte 2500 Euro für den Zaun selbst würden der Stadt keinerlei Aufwendungen, weder in Kosten noch Mühen, erwachsen, und, wenn es wirklich an besagter Summe scheitern sollte, nicht einmal diese: wenn die Stadt die entsprechenden Genehmigungen kümmern würde, dann könnten wir eventuell sogar auch noch zumindest einen Teil deren übernehmen; dafür könnte die Politik sich dann auf die Fahnen heften hunderte Leben gerettet zu haben und ganz nebenbei fraglos viele Sympathien gewinnen – eigentlich eine sogenannte ‚Win-Win‘-Situation, sollte man meinen…
Allerdings, oft ist alles nicht so einfach und klar wie es im ersten Augenblick scheint; nun nämlich, als wir alles im Trockenen glaubten, zogen sich die Gespräche mit dem Stadtrat; letztendlich, auch erst als wir unzweideutige Worte dringend einforderten, kam die befürchtete und dennoch kaum zu glaubende Antwort: ‚Die Stadt Krems hat leider kein Budget…‘!!!!!!!!!!

Rekapitulieren wir: da wären Tierleben zu retten – noch dazu solche, welche auf den ‚roten Listen‘ stehen; dem gegenüber sind 2500 Euro veranschlagt (für eine derart wichtige Tierschutzsache, die überall in Österreich und in weiten Teilen Europas mehr als nur selbstverständlich ist, und wo zudem ganz eindeutige EU-Richtlinien existieren, welche die jeweilig zuständige Behörfe eines Gebiet mit Vorkommen sowieso zu expliziten Schutzmaßnahmen verpflichten), sowie keinerlei weiteren Ausgaben oder Anstregungen und: wie gesagt, selbst daran sollte es nicht scheitern, auch die hätten wir angeboten zu übernehmen; ferner das alleinige Lob für eine gelungene Aktion, sowie einen gesteigerten Sympathiewert; einzig und allein die Aufgabe Bewilligungen zu erteilen als Gegenleistung – und dafür gibt es ‚kein Budget‘???? Noch dazu in Wahlkampfzeiten, wie wir sie jetzt gerade in Niederösterreich erleben, wo dann ein einziges Werbeplakat wahrscheinlich ein Vielfaches davon kostet? Nein, die Antwort ist eine vielleicht viel einfachere, aber umso traurigere – neben dem Budget ist wohl auch kein Wille vorhanden…DSC 3421
 
Am Sonntag trafen wir uns mit der Vorsitzenden der Grünen, Frau Mag. Sandra Mayer; trotz Wochenende und Wahlkampfstress nahm sie sich für unsere Anliegen Zeit, sogar ein Lokalaugenschein vor Ort ging sich dann noch aus – plus die verbindliche Zusage, die Sache mit uns gemeinsam durchzufechten – so stellt man sich Politik vor, den BürgerInnen verpflichtet, wo der/die BürgerIn verstanden wird!!!Nicht zuletzt deshalb halten wir den Grünen für das kommende Wochenende die Daumen, im Namen der Tiere!

Wir werden alsbald von jegliche neuen Entwicklungen berichten!

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Foto: Frau Mag. Mayer bei der Begehung vor Ort!

Wie können Sie mithelfen? Wenn Sie in der Umgebung von Krems wohnen und im März bei der Krötenwanderung ihren unverzichtbaren Beitrag leisten möchten, das wäre großartig! Bitte melden sie sich unter info@respektiere.at, wir werden zusammen mit der so wunderbaren Kremser Organisation Veggruf (www.veggruf.at) einen Plan erstellen, um jeden Tag der ca. 3-wöchigen Krötenwanderung mit HelferInnen abzudecken, die dann bei Einbruch der Dämmerung ungefähr 2 Stunden lang die Amphibien über die Straße tragen!

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