Große Zieseldemo in Wien! Krötenwanderung! Radio RespekTiere HEUTE!!!

Am gestrigen Sonntag fand die herbeigesehnte, von IG Marchfeld (www.ziesel.org) hervorragend organisierte, Großkundgebung gegen die geplante ‚Zieselumsiedlung‘ beim Wiener Heeresspital statt. Gekommen waren fast 400 KundgebungsteilnehmerInnen, darunter ein Dutzend AktivistInnen von RespekTiere!
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So bewegte sich ein lange Demozug vom Bahnhof in Stammersdorf hin direkt zum ‚Tatort‘, wo sich dann tatsächlich ein Fahnenmeer aus Transparenten auszubreiten begann. ‚Zieselschutz geht uns alle an – weil Aussterben für immer ist‘, lautete zum Beispiel unsere Hauptbotschaft! Nach einer ausführlichen Erklärung der Problematik durch den Initiator Lukas Mroz von der IG Marchfeld folgten einige aufwühlende Redebeiträge von Mitgliedern verschiedener Organisation. Dann waren die VertreterInnen der Parteien an der Reihe, um ihre Sicht der Dinge darzulegen – und siehe da, wenig verwunderlich und um es kurz zu machen, diese boten ein wahrhaft entwürdigendes Schauspiel. Sofort entwickelte sich nämlich ein Parteien-Hickhack, die so wichtige Bühne, reserviert eigentlich für den Tierschutz, sträflich missbraucht für Eigeninteressen.
Ein unerträgliches Wortgefecht, Beflegelung auf Niedrig-Niveau, lässt die Hoffnung sinken, dass die VolksvertreterInnen irgend ein ehrliches Interesse am Weiterbestand der Zieselkolonie hegen, sondern legt vielmehr die Vermutung nahe, dass ihr Tun einfach nur vom Stimmenfang beherrscht wird. Mehr braucht dazu dann auch gar nicht gesagt werden; vielleicht nur noch, als Gipfel der Tragödie: die SPÖ, dies sei hervorgehoben, durch ihren Bürgermeister Michael Häupl wohl Hauptschuld tragend an der ganzen Zieselmisere, glänzte dann gleich überhaupt durch Abwesenheit…
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Fotos: RespekTiere und Anna Geisler!

Das unfassbare Geplänkel veranlasste dann den RespekTiere-Sprecher den geplanten Vortrag für den Artenschutz völlig zu verwerfen und stattdessen eine Strafrede auf die Landesführung zu halten. Die Hauptaussage: Mit eigenen Augen haben wir soeben erlebt, dass wir uns auf die Politik nicht verlassen können. Letztendlich, wie immer, wird es nur an uns selbst liegen, ob und wie den Zieseln (und allen anderen bedrohten Tierarten) geholfen werden kann. Es sind die Bürgerinitiativen, die NGO’s, die Tierrechtsvereine und dergleichen, die die Fahnen hochhalten – geben wir auf, ist die Sache von vornherein verloren! Von selbst wird die Politik keinen Fingern krümmen, das haben wir inzwischen schmerzhaft gelernt…

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Foto: Rede nachzuhören unter https://www.facebook.com/andreas.czachor/videos/10209033335376700/ !

Wappnen wir uns also für die Zukunft, und vergessen wir nicht – nur gemeinsam können wir bestehen!!! Voller Mut lasst uns diesen Weg bestreiten, ohne links oder rechts zu blicken, immer geradeaus, mitten hinein in jede (Tierschutz-)Problematik, welche sich dann auch immer uns in den Weg zu stellen mag!

Ja, es mag stimmen,  die ‚Gegenseite‘ ist mächtig, eine riesige Lobby, und wir sind letztendlich im Großen und Ganzen gesehen nur eine Handvoll. Aber was wir haben, das kann uns niemand nehmen – und das ist das Herz eines Löwen und die Energie eines Kraftwerkes! Wir dürfen uns nicht zurücklehnen, dürfen nicht aufgeben, denn niemand sonst steht für die Tiere auf, setzt sich für sie ein Wenn wir es nicht tun, dann steht ihre Sache auf verlorenem Posten. Dieses Faktum birgt selbstredend dann aber auch eine ganze Menge an nervenzerreibender Verantwortung in sich. Spucken wir in die Hände, packen wir es an – stellen wir uns der Herausforderung und geben wir unser Bestes!
 
 
Von den Zieseln geht es direkt zu den Kröten – artverwandte Thematik, denn beide haben eines gemeinsam: sie sind an den obersten Stellen der ‚roten Liste‘ zu finden!
Unsere beiden Krötenprojekte in Niederösterreich, bei Scheibenhof/Krems und bei Haitzendorf, haben uns die letzten zwei Wochen viel abverlangt – doch die Herausforderung wurde aufgrund so vieler so fantastischer HelferInnen bestens gemeistert! Kröten’sammeln‘ ist dann nicht so einfach wie es sich vielleicht anhört – es abverlangt jede Menge an psychischen Druck und Stress! Besonders zu den ‚Spitzenzeiten‘ der Wanderungen ist es beispielsweise nicht immer möglich alle Tiere sicher über die Straßen zu bringen – bei starkem Verkehr kann es passieren, dass – egal wie viele HelferInnen auch immer vor Ort sind – man gerade mit dem Aufheben einer Kröte beschäftigt ist, während eine andere direkt daneben aus dem Nichts auftaucht und von einem vorbeifahrenden Auto erfasst wird… so etwas schockiert, schmerzt zutiefst. Aber es bleibt keine Zeit zum Trauern, alles geht wie im Zeitraffer – jede Unachtsamkeit kann den Tod einer Amphibie herbeiführen!  Nebenbei, an bestimmten Stellen – so zum Beispiel in Haitzendorf – wo es sich um Überlandverbindungen zwischen zwei Ortschaften handelt, rasen die Autofahrer oft in unfassbarem Tempo auf die TierretterInnen zu, bremsen erst kurz zuvor. Trotz Warnweste und Taschenlampe kommt es zu wirklich brenzligen Situationen, herbeigeführt nur allzu oft durch die pure Ignoranz und Unachtsamkeit der WagenlenkerInnen, bzw. dem Tempowahn, der sich für die Amphibien als so tödlich darstellt…
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Fotos – Reihe 1: Aufstellen der Krötentafeln!Reihe 2: Christine, unermüdliche Tierschützerin aus Linz (mehr als 3 Stunden Fahrzeit pro Einsatz halten sie nicht von der direkten Tierhilfe ab)! Rechts: müde Krötenretterinnen nach 5 Stunden nervenaufreibender Schwerarbeit!

Wir haben die letzten Tage auch (gute!) Gespräche mit den Behörden geführt und hoffen nun auf eine Zuhilfestellung von dieser Seite im nächsten Jahr!

Unser Team hat nun schon weit über 3000 Kröten an den beiden Stellen sicher über die Straßen gebracht – ein Ende ist noch nicht in Sicht. Inzwischen sind die RetterInnen aber an einer psychischen wie physischen Grenze angelangt, erfordert der tägliche Einsatz doch so viel Kraft und Ausdauer – manchmal geht es bis Mitternacht durch!
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Deshalb dürfen wir nicht müde werden, noch einen Aufruf zu starten: wer also im Raum Krems wohnt, bitte helft uns helfen! Noch ca. eine Woche wird die Wanderung dauern, dann gibt es Entlastung! Aber bis dahin gilt es Leben zu retten! Die Kröten brauchen uns – und wir brauchen Sie! Falls Sie in den Abendstunden Zeit haben, bitte melden Sie sich unter info@respektiere.at!
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Fotos: links – die Rückwanderung hat bereits eingesetzt! rechts: der Tod lauert auf der Straße!

Achtung, Achtung! Heute Abend geht das RespekTiere-Radio wieder on-air! Pünktlich um 18 Uhr, auf der Welle der Radiofabrik, 97,3 oder 107,5! Zu empfangen auch auf cablelink, 98,3 oder über den livestream der Radiofabrik (www.radiofabrik.at)! Das Thema der Sendung, wie könnte es anders sein, sind die Artenschutzverletzungen in unserem Land!

Kundgebung gegen den geplanten Abschuß von 25 000 Rabenvögel in OÖ – Treffpunkt vor dem Linzer Landhaus, Samstag, 9. April, 13 Uhr (organisiert vom VGT Linz)!!!

Großer RespekTiere-Flohmarkt, Samstag, 16. April, Sonntag, 17. April, im Kleingmainersaal, Salzburg! In diesem Zusammenhang hätten wir auch eine Bitte: Wer Zeit und Lust hat, HelferInnen für die Großveranstaltung dringend gesucht!!! Bitte wendet Euch an info@respektiere.at!
 
 
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