offener Brief an Herrn Rabbiner Hofmeister, die 2.!/Bericht im Salzburger Fenster!/Volksbegehren in Bayern!

Offener Brief an den Rabbiner Mag. Hofmeister der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien

Sehr geehrter Herr Rabbiner Hofmeister!
Einen schönen guten Tag!
Herr Rabbiner, ganze 6 Monate sind inzwischen vergangen, seitdem wir auf Ihre, verzeihen Sie uns den Ausdruck, fatale und höchst unreflektierte Aussage bezüglich ‚Anitsemitischer Reflexe‘ reagiert und Sie um eine Stellungnahme zum derart schwerwiegenden Vorwurf gebeten haben (nachzulesen unter: https://us12.campaign-archive.com/?u=934c73a0228dce0980c5a7fcb&id=c779247326)! Sie, werter Herr Mag. Hofmeister, führten jene Anschuldigung damals pauschal gegen sämtliche SchächtgegnerInnen ins Feld, also auch gegen jene überwiegende Mehrheit von Menschen, welche aus keinem anderen Grunde zu einem Protest gegen ein betäubungsloses Schlachten aufruft als aus jenem, dass sie eine auch im Tierschutzgesetz als Tierquälerei offenbarte Schlachtmethode aus tiefstem Herzen ablehnt. Leider weist besagtes Gesetz dann aber erhebliche Lücken auf, als Kniefall sozusagen befindet es die Religion als höheren Stellenwert als den Tierschutz (Religion geht demnach vor Leben, in einer Gesellschaft, die sich andererseits ganz eindeutig zur strikten Trennung zwischen Staat und Religion entschieden hat, Anm.) und somit darf jenes Töten – falls in etwaigen heiligen Schriften gefordert – trotz des eigentlichen Verbotes in ‚Ausnahmefällen‘ vonstattengehen. Ich wiederhole mich, wenn ich jetzt in den Raum stelle, Tierquälerei ist immer Tierquälerei, auch wenn sie im Namen eines Gottes geschieht; aber dies ist eine andere Sache, eine andere Betrachtungsweise, dann eine menschliche, doch die sind wir an dieser Stelle weder hier aufzuwerfen noch zu diskutieren.
Nicht nur, dass sie damals eine derartig absurde Anschuldigung öffentlich machten, sie infolge trotz massiver Kritik niemals zurückzogen, nein, offensichtlich sitzen Sie in Ihrem Selbstverständnis auf einem derart hohen Ross, dass Sie es auch nicht nötig haben, für Menschen, auf welche Ihre schreckliche Beurteilung ganz und gar nicht zutrifft und die sie somit sehr verletzend abgeurteilt haben, auch nur ein Wort der Entschuldigung – und nicht mal eine Entschuldigung, bloß eine Erklärung wäre zufriedenstellend gewesen – zu finden.
7bf8c645 c870 405c b471 a9cee2f5424d
Foto: ein Schaf wird äußerst unsanft für die religiöse Schlachtung entladen. Ein Argument für das Schächten ist unter anderem, dass ein Tier vor der Schlachtung keinerlei Verletzungen haben darf. Da es aber, so die Befürworter, nicht auszuschließen ist, dass durch die Betäbung eine solche entsteht, muss  die Schlachtung unbetäubt erfolgen. Sieht man nun dieses Bild, baut sich vor dem inneren Auge wohl folgende Frage auf: ist die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung ob einer solchen Behandlung nicht viel wahrscheinlicher als durch eine Betäubung???? Fakt ist nebenbei, will man den religiösen Vorschriften vollends entsprechen, so MUSS man sich ohnehin für eine vegetarische Lebensweise entscheiden; denn alleine die Tatsache, dass der Verzehr von Blut strikt verboten ist, wissenschaftlich aber bestätigt wurde, dass egal wie man Fleisch auch immer zubereitet, unweigerlich Restmengen von Blut darin enthalten sind, setzt für gläubige Menschen einen Fleisch’verzicht‘ voraus.
Ich möchte Sie bitten kurz über folgende Worte nachzudenken; klammern wir bezüglich des Schächtens einmal sämtliche kulturelle, religiöse oder ethnische Hintergründe aus – was bleibt dann übrig? Das, was es letztendlich, entblößt des Schleiers der religiösen Notwendigkeit, tatsächlich ist – eine grausame, brutale Tötungsart; oder wie sonst soll man das Durschneiden der Kehle bei lebendigem Leibe ohne jede Narkose bezeichnen? Ich frage Sie nun, ist eine solche Wahrnehmung tatsächlich verkehrt, selbst wenn sie ein Großteil der Menschen – in unserem Lande eine überwiegende Mehrheit, wohl weit über 90 % – teilt? Da hilft es dann nichts, wenn Sie als Gegenargument den grausamen Erstickungstod der Schweine benennen; Sie wissen bestimmt, schreckliche Dinge werden um nichts weniger schrecklich, nur deshalb, weil anderswo ebenfalls Furchtbares gang und gäbe ist. Unrecht wird nicht zu Recht, bloß, weil es in mehreren Fällen und an mehreren Orten zum Standard erhoben scheint. Selbst die Tatsache, dass auch beim konventionellen Schlachten ein Aufwachen aus der Betäubung nicht ausgeschlossen werden kann, kann und darf wohl nicht zu einer Absolution des Schächtens beitragen. Solche Überlegung entbehrt jeder Grundlage und wäre ein völlig falscher Ansatz, zudem ein gefährlicher, der in letzter, weitergedachter Konsequenz sogar zu einer Aufweichung eines ohnehin zaghaften Tierschutzgesetztes führen könnte. Sie laufen, wollen Sie ein derartiges Argument ins Felde führen, in Gefahr sich dem Vorwurf stellen zu müssen, eine illegale Handlung, die unakzeptabel und daher verboten ist, als Rechtfertigung für eigenes Tun zu missbrauchen; möchten Sie wirklich ein illegales Geschehen dazu benutzen, um eine religiöse Handlung zu legitimieren? Denn ja, es passiert, dass Tiere aus der Betäubung aufwachen, aber wenn, dann ist dies, obwohl natürlich genauso schrecklich, dann zumindest strafbar. Außerdem, während es hüben nicht passieren dürfte, stirbt das Tier drüben zu 100 % bei vollem Bewusstsein. Alleine deshalb ist ein Vergleich mit dem oder sogar eine Rechtfertigung des betäubungslosen Schlachtens nicht haltbar, weder legitim noch trägt eine solche Gegenüberstellung zu einer Entspannung in der Thematik bei. Tiere, die ohnehin praktisch rechtlos sind, auch noch den kleinen Status abzusprechen wenigstens unter Narkose zu sterben, das kann nicht das Ansinnen einer modernen Gesellschaft sein, das wollen und werden wir einfach nicht akzeptieren.
 
140df61f 8204 4cc6 917b 6de3605a01fe 4399e1c2 fb43 474d 8177 53e82858e4be
3767e8cf 56e8 4a3d aabd a52f40c6eed4 a6230eea 493a 4ee4 8dc7 01a4a3a5f112
Fotos: der Vergleich macht sicher! 🙂 Unsere Kundgebungen sind niemals einseitig, sie richten sich gegen jedermann/frau, der/die Tierleid produziert, legitimiert oder unterstützt. Ob das nun die Katholische Kirche betrifft oder andere religiöse Gemeinschaften ist dabei völlig nebensächlich, ist viel mehr ein Gebot der jeweiligen Stunde!
Sie mögen nun anführen, die Notwendigkeit des betäubungslosen Schlachtens wurden schon vor Jahrtausenden in heiligen Büchern niedergeschrieben; mag sein, aber moralische und ethische Gesichtspunkte in sämtlichen Bereichen sind einer ständigen Wandlung und Anpassung unterworfen, haben sich dem Himmel sei Dank stetig hin zum Guten verbessert. Heute akzeptiert man – zumindest in den meisten Teilen der Welt – weder eine Blutrache, noch einen Ritualmord, weder ‚das Recht des Stärkeren‘ noch eine Diskriminierung irgendeiner Art, nicht die Hautfarbe betreffend, noch die Volkszugehörigkeit oder das Geschlecht; warum also sollten nicht auch religiöse Bestimmungen einer neuen Weltordnung unterliegen, noch dazu, wenn sie ohne jede Frage den Lehren von Barmherzigkeit und Nächstenliebe eines – vorausgesetzt gütigen – Gottes weit mehr entsprechen?

Wir hatten Ihnen einen, wie wir denken, sehr fairen Brief gesendet, mit der Möglichkeit, Ihre Sicht der Dinge auch einem anderen Publikum, nämlich jenem der TierfreundInnen dieses Landes, näherzubringen. Eine offene Kommunikation wäre erwünscht gewesen, um gegebenenfalls Vorurteile (auch Ihre eigenen, die ja ganz offensichtlich vorhanden sind) abzubauen; aber Diskussion, Zuhören, scheint Ihre Sache nicht zu sein, diesen Vorwurf müssen Sie über sich ergehen lassen. Viel lieber sind Sie da der Elefant im Porzellanladen, einer, der zwar massiv austeilt, im Gegenzug dann aber bei jeglicher aufflammenden, kleinsten Kritik an Ihren Aussagen den Beleidigten spielt; Sie dürfen, so verstehen wir nun, mit unverblümter Pauschalverurteilung und Polemik nach außen treten (am Beispiel ‚betäubungsloses Schlachten‘ sämtlichen GegenrednerInnen wie selbstverständlich ‚Antisemitische Reflexe‘ vorzuwerfen, fällt wohl unter diese Kategorie), weht Ihnen aber der kleinste Hauch von Gegenwehr entgegen, schon finden Sie sich in der Rolle des Opfers wieder. Eine Ecke, die Ihnen offensichtlich so gefällt, eine andere Erklärung ist schwerlich zu finden. Auch wenn Sie jetzt schmollen, ich erwähne es trotzdem: einen guten Dienst tun Sie damit den eigenen Reihen nicht, denn wenn Vorurteile gebildet und damit miserable Tendenzen unterstützt werden, dann genau auf diese Art und Weise. Sie wünschen sich für Ihre Anliegen Respekt, einen Respekt, welchen wir Ihnen gerne entgegenbringen (auch der offene Brief war getragen von Respekt, wer mag es verneinen?). Anderen gegenüber – in diesem Falle den TierfreundInnen – gewähren Sie einen solchen aber nicht. Da werfen Sie doch lieber mit höchst unüberlegten Formulierungen um sich; richten den Schaden an, und ziehen sich dann zurück in Ihr Kämmerlein, ohne den von Ihnen Beleidigten überhaupt nur die Möglichkeit zu bieten, sich zu den Anschuldigungen zu äußern. Sie haben Ihres gesagt, anders interessiert nicht, so muss man den logischen Schluss ziehen. Wer findet ein solches Verhalten in Ordnung?
ff550842 234d 41ab 81f6 df42f60a7ec4
Wie oft haben wir diese dreiste Erklärung, Tiere würden beim Schächten nicht leiden, nun schon gehört; seltsamerweise IMMER und ausschließlich von Menschen vorgebracht, welche eine derart grausame Tötungsweise dann auch betreiben, weiterhin betreiben wollen; niemals noch von anderen aber, welche den Ritus objektiv zu beurteilen versuchen, medizinische Analysen erstellen oder aus der Sicht der Tiere sprechen. Wie oft haben wir in Folge angefragt, angeboten, wenn Sie uns von Ihrer Ansicht des Nichtleidens überzeugen, wir stellen sofort jegliche Kampagne gegen das Schächten ein –  und wie oft haben Sie sich dazu ‚herabgelassen‘, überhaupt nur eine Antwort zu geben? Raten wir mal – ach ja, noch NIE ist eine solche gekommen!
Soviel zu ihrem Verständnis von Problemlösung, zu Ihrem Verständnis von Kommunikation, zu Ihrem Verständnis von Achtung und Respekt. Aber in der Aufarbeitung sozialer Schwächen müssen wir sie alleine zurücklassen; es kann ein schmerzhafter Prozess für ein Ego werden, vorausgesetzt, man ist dabei ehrlich zu sich selbst.
Herr Rabbiner, wir bieten Ihnen hiermit nochmals die Gelegenheit Ihre Sicht der Dinge darzulegen. Beweise anzutreten für Ihre Thesen, ob nun in Bezug auf die ‚Antisemitischen Reflexe‘ (wo eine öffentliche Entschuldigung für eine derartige Entgleisung ein Gebot der Stunde wäre) oder das von Ihnen behauptete schnelle Sterben der Tiere (mit einer Zehntelsekunde bezifferten Sie das Eintreten des Todes, erinnern Sie sich?). Wir erwarten jetzt zumindest eine Antwort; lassen Sie es sich gesagt sein, es muss nicht immer und in jedem Falle eine übereinstimmende Meinung gefunden werden, manchmal ist das sogar mehr oder weniger unmöglich – und zugegeben, es gibt in allen Dingen nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Grautöne dazwischen; aber in einem demokratischen Staatsgefüge, da sollte man – und hier meine ich beide Seiten – doch zumindest in der Lage sein einen offenen Dialog führen zu können. Ohne beleidigend zu werden. Ja, in diesem, unseren Fall, da sind wir als die Beleidigten zurückgeblieben, nämlich, weil die ‚Antisemiten-Keule‘ nicht anwendbar und daher höchst entbehrlich gewesen ist. Denn hier geht es nur am Rande um menschliche Befinden, hier geht es in erster Linie um Tierleid. Und dieser Aspekt kommt immer zu kurz, vor allem dann, wenn er mit einem Nebel, gebildet aus unhaltbaren Vorwürfen, zugedeckt, erstickt werden soll.  Aber dieses Mal lassen wir es nicht zu abzulenken vom eigentlichen Zweck des Meinungsaustausches, dazu ist uns die Sache der Tiere viel zu wertvoll. Denn wir sprechen hier von fühlenden Wesen, nicht von unbelebten Objekten. Von fühlenden Wesen, die über keinerlei Lobby verfügen, und daher unseren Schutz, unser aller Schutz, Ihren wie unseren, bitterst nötig haben. Hoffentlich sehen Sie das ähnlich!

Mit den besten Grüßen
Tom Putzgruber
Verein RespekTiere
123e09e8 9269 4f39 a1d6 524a8f820da3
Wir freuen uns im Moment sehr über einen Bericht über unsere Arbeit im ‚Salzburger Fenster‘! Denn gerade ‚zu Hause‘, ist der Tierschutz in den lokalen Medien seit Jahren aus verschiedenen Gründen ein echtes Randthema (Ausnahme sind die ‚Flachgauer Nachrichten‘, wo die so wunderbare Frau Kaltenböck immer wieder über RespekTiere und Tierschutz im Allgemeinen schreibt). Das ‚SF‘ hat eine beeindruckende Reichweite von fast 70 % im Salzburger Land, weshalb durch den Artikel wohl viele Menschen aufmerksam gemacht werden – einfach schön!
Bitte lest den Bericht ‚Wo Tierschutz auch dem Menschen hilft‘ hier:
https://www.salzburger-fenster.at/2019/01/22/wo-tierschutz-auch-dem-menschen-hilft/
Und wie immer an dieser Stelle dürfen wir nicht missen zu erwähnen, wer Zeit und Lust hat, bitte schreibt dem ‚Fenster‘, schon ein paar Zeilen genügen. Gerade hier wäre es so wichtig, denn je mehr Interesse besteht, je mehr Reaktionen erfolgen, desto eher wird man erneut über Tierschutz berichten!
sf@svh.at
ab9f4ce7 65c2 4e53 b5c5 4eb4ddc12827
535a995e 26e9 432f 9cbd b49ae76573f6
Achtung, Achtung!!!! Vom 31.01. bis zum 13.02. findet in Bayern ein gaaaanz wichtiges Volksbegehren statt! Das ‚Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen‘!!! Bitte verpasst nicht die historische Chance, gebt Eure Stimme ab – im Eintragunslokal in der Deiner Nähe!
https://volksbegehren-artenvielfalt.de/


Bitte unterstützen Sie das Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen!”

Tollwood schreibt: Es geht um sehr viel mehr als die Bienen: Industrielle Landwirtschaft, Pestizideinsatz, Flächenfraß und die Zerstörung von Lebensräumen haben zum größten Artenschwund seit Aussterben der Dinosaurier geführt, über 75% der Insekten sind bereits verschwunden. Wir stehen vor der historischen Chance, als Bürgerinnen und Bürger von unten Politik zu machen und ein bayerisches Naturschutzgesetz auf den Weg zu bringen, das den Ökolandbau voranbringt, den Pestizideinsatz eindämmt, den Artenschutz vornan stellt. Ein guter Überblicks-Artikel findet sich hier: https://www.sueddeutsche.de/bayern/bienen-volksbegehren-unterschriften-1.4271316

Das Volksbegehren ist keine Petition, kein zahnloser Tiger, sondern ein verbindlicher „Gesetzgebungs-Auftrag” der Bürger*innen an die bayerische Staatsregierung! Es ist eines der bislang erfolgreichsten Volksbegehren, die große Hürde (Zulassung durch das Innenministerium) wurde Ende letzten Jahres bewältigt, über 150 Organisationen haben sich bayernweit in über 80 Aktionsbündnissen zusammengetan. Auch Tollwood unterstützt das Volksbegehren mit aller Kraft. Wir haben eine echte Chance – wenn wir alle mitmachen!

Das können Sie tun:aktivieren Sie Ihre Mitglieder und Ihr Netzwerk, indem Sie beispielsweise diese Mail weiterleiten,verbreiten Sie den Aufruf und die Beiträge des Volksbegehrens auf ihren Social Media Kanälen,erzählen Sie Freunden, Bekannten und Nachbarn davonund leisten Sie Ihre Unterschrift für das Volksbegehren!Wir brauchen 1 Million Unterschriften innerhalb von nur zwei Wochen. Eintragungsfrist 31.1. bis 13.2.2019!
Unterschreiben können alle, die in Bayern wohnhaft und wahlberechtigt sind. Ausweis nicht vergessen.
 
Mehr Infos und tägliche Updates zum Volksbegehren finden Sie auf der WebsiteTwitter oder Facebook.
Hier finden Sie die nächstgelegene Eintragungsstelle: https://rathausfinder.volksbegehren-artenvielfalt.de/
Material zum Download und was Sie sonst noch tun können (Stichwort „Rathauslotse”) hier: https://volksbegehren-artenvielfalt.de/bestellen-downloads/
Nach oben scrollen