Zuerst wollten wir den Angaben von AnrainerInnen nicht wirklich Glauben schenken, aber eine folgende Inspektion sollte uns eines Besseren belehren: es ist wirklich kaum zu glauben, was sich da im oberösterreichischen Innviertel, hart an der Grenze zu Bayern, vor unseren Augen auftat – eine Kleintierhaltung, hier in Form von verschiedensten Rassehühnern, der übelsten Art und Weise! |
Zwei Dutzend und mehr von den Elementen zernagte Käfige sind da aufgetürmt, halb verfallen und immer wieder notdürftig instand gesetzt, wo die armen Vögel ein gar tristes Leben fristen. Mittelalterlich anmutende Gefängnisreihen umgeben von grüner Natur. Eingesperrt in der Hölle, als ‚Strafverschärfung‘ aber das Paradies vor Augen. Obwohl Käfighaltung für Hühner in Österreich – als eines von nur zwei Ländern (Schweiz) weltweit übrigens!!! – verboten ist, werden die Armen hier wie selbstverständlich in Baracken gepfercht, und dass wohl schon seit langer Zeit hinweg. Warum sich bisher nicht mehr Stimmen gegen diese furchtbare Tierhaltung erhoben haben, bleibt allerdings ein kleines Rätsel; mitten im Ort, direkt an das Einrichtungshaus angebaut, gegenüber ein großer Spar-Markt; KundInnenverkehr, dem allerdings die Katastrophe bisher entgangen – oder, schlimmer noch, vielleicht unberührt gebleiben ist… |
Fotos: schmutziges Wasser, anstelle von Einstreu eine zentimeterdicke Schicht Schande gebildet aus Fäkalien, Essenresten und Federn, modrige Holzbauteile, Gitter – das ist die Welt dieser Hühner! |
Jedenfalls, so kann und darf man keine Tiere halten, nicht im 3. Jahrtausend. Es gibt nicht einmal Einstreu, der Boden jeweils mit einer dicken Schicht getrockneter Fäkalien bedeckt, manche der Bodenplatten durch Nässe und Elemente verformt, durchhängend, sodass die unteren Häftlinge in gebückter Stellung vegetieren müssen, die oberen sich in die Ecken drängen, weil sie bei jedem Schritt zur Mitte hin absacken würden. Es gibt nicht einmal in allen Käfigen Wasser, aber wenn, dann ist dies immer grün, von Algen durchwandert, oder braun vom Dreck verfärbt. Nahrung ist in Form von vergammeltem Gemüse ansatzweise vorhanden, zumindest war das beim Besuch der RechercheurInnen so – allerdings, bitte sehen Sie das schreckliche Bild – wenn auch diese vor den Stallungen gelagerten Karotten noch gefüttert werden sollen, und darüber hegen wir keinen Zweifel (auch wenn es die Verantwortlichen jetzt verneinen werden), dann ist die Katastrophe perfekt. |
Fotos: adäquate Unterkunft? Entscheiden Sie!!! |
Warum die Hühner hier überhaupt gehalten werden? Die verschiedenen Arten lassen darauf schließen, dass sie, zumindest teilweise, wahrscheinlich nicht in erster Linie ‚für den Kochtopf bestimmt‘ sind, als lebender Fleischvorrat dienen. Extra für die Eiergewinnung sind sie bestimmt ebenso wenig gedacht, wenn, dann ist dies nur ein ‚angenehmer‘ Nebeneffekt; viel eher wohl sollen sie das Ego des Halters oder der Halterin streicheln, sie sind ‚zum Herzeigen‘ gezüchtet. Also darum, um als lebende Objekte auf den oft so furchtbaren Kleintiermärkten des Landes ausgestellt zu werden. Vielleicht hat deren HalterIn sogar schon den einen oder anderen Preis gewonnen, einer steht ihm oder ihr ganz gewiss zu: der der Unmenschlichkeit!!! |
Foto: wann wurde hier das letzte Mal gereinigt? Beim Mauerfall? |
Foto: hier wurde selbst auf die Wasserschüssel ‚vergessen’… |
Foto links: hier gibt es zwar Wasser, aber es ist zur schmutzig brauen Brühe verkommen; rechts: man sieht es im Bild nicht ganz gut, der Boden hängt völlig durch; den Hühnern bleibt kaum eine gerade Fläche, die darunter Eingesperrten müssen die Köpfe einziehen… zudem ist die Wasserschlüssel bis auf einen dreckigen Rand leer… |
RespekTiere erstattete natürlich umgehend Anzeige. Warten wir ab, inwieweit sich die Behörde des Problems annimmt, welche Schritte sie setzt. Eines ist gewiss: hier steht mehr auf dem Prüfstand als bloss die Einstellung eines/r kleinen Landwirt zum Thema ‚Tierwohl‘ – wenn wir eine derartige Haltung dulden, dann sind unsere wunderschönen Gesetze wirklich nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind! Wir werden in Kürze über die weitere Entwicklung berichten! |
Wann immer Sie ZeugIn einer tierquälerischen Haltungsform werden, bitte schweigen sie nicht! Konfrontieren Sie bie HalterInnen, schalten Sie die Behörden ein; wenn ein solcher Schritt, zum Beispiel zur Bewahrung des Nachbarschafts-Friedens, nicht möglich ist, informieren Sie den Tierschutz- oder Tierrechtsverein Ihres Vertrauens. Seien Sie sich immer einer Tatsache bewusst: die Tiere haben keine Stimme, wir müssen die ihre sein. Wenn wir von dieser Verantwortung Abstand nehmen, machen wir uns unweigerlich mitschuldig am Vergehen! |