Von der Wichtigkeit der Recherchearbeit! Und Bericht im Salzburger Fenster.

Die Recherche – so umstritten sie manche auch sehen mögen – gehört ohne Zweifel zu den absoluten Grundpfeilern einer erfolgreichen Tierschutzarbeit. Ohne sie, nehmen Sie uns beim Wort, würde es heute noch immer Hühner in herkömmlichen Batteriehaltung in Österreich geben, hätten wir noch immer Pelzfarmen und würden noch immer Wildtiere in den Zirkussen auftreten müssen.
Aber nicht nur solche ‚Schwarz-auf-Weiß‘-Erfolge sind elementare Fürsprecher von Investigativ-Journalismus, auch die – oder vielleicht sogar noch mehr – immer tierfreundlichere Gesamtgesinnung der Menschen überhaupt ist eine Folge der Bilder, welche wir und andere Vereine aus vorderster Front lieferen. Denn ohne derartige Aufnahmen wäre das Schreckliche nicht enttarnt, weit weg und würde höchstens als Mythos durch die Köpfe geistern; die Bilder aber erzeugen Nähe zur Problematik, zum Elend, zum Individuum selbst. Holen das einsame Leiden aus der Anonymität. Und klagen die VerursacherInnen an, jene, welche sich sonst hinter dumm-dreisten Werbe-Idyllen gut versteckt halten.
3a905066 40ac 477c 8051 5660bdd49150
Wie unfassbar wichtig die Aufdeckungsarbeit ist – von wem auch immer durchgeführt – braucht kaum extra erwähnt zu werden. Nicht zuletzt aufmerksame AnwohnerInnen, SpaziergängerInnen, ja sogar tierliebe MitbewohnerInnen machen so oft den großen Unterschied aus. Nur durch die Mithilfe von uns allen nämlich kann Tierleid letztendlich erfolgreich erwehrt werden.
Wir möchten Ihnen daher an dieser Stelle herzlichst danken, denn ohne Sie wären die diesbezüglichen Erfolge der letzten Wochen (welche zum großen Teil zu deutlichen Verbesserungen für die Betroffenen geführt haben) wahrscheinlich nie passiert – Ereignisse, die zumindest einmal eine neue Diskussion im Umgang mit den sogenannten ‚Nutz’tieren im Land Salzburg mit sich gebracht haben!
So veröffentlichten wir eine Menge an Bilder, welche die BetrachterInnen zum Nachdenken bewogen haben (wie wir aus zahllosen Reaktionen wissen). Vor allem zur Thematik ‚Milchkühe‘ gibt es in der Tat noch unfassbar viel zu tun, denn besonders diesem Bereich haftet immer noch eine längst unhaltbare ‚Bauernhof-Romantik‘ an.
Als ganz großen Erfolg werten wir dabei folgende Tatsache: das renommierte ‚Salzburger Fenster‘ berichtete nun über unsere Bemühungen (in einem tiefschwarzen und erkonservativen Bundesland sind Artikel über schlechte Tierhaltung wirklich keine Selbstverständlichkeit) und wird damit die Diskussion weiter anheizen – super! Dem ‚Fenster‘ war die Geschichte sogar ein Titelblatt wert! Besonders gut an dem Report finden wir den Schlusssatz, gesprochen von der Salzburger Grünen Klubofrau Kimbie Humer-Vogl: „Wenn wir Milch trinken und Fleisch essen, müssen wir uns von dem romantischen Bild verabschieden.“ Das ist wohl sowas von wahr… https://www.salzburger-fenster.at/2019/07/29/wie-gut-geht-es-salzburgs-kuehen/
52f1c05a c388 4708 b939 5dc5bb927d73
Ja, und letztendlich beweisen die von erbosten Landwirten daraufhin folgenden Anrufe auch irgendwie die Richtig- und Notwendigkeit des Weges; natürlich verstehen wir, niemand mag in Zeitungen oder im Netz Fotos von den eigenen Stallungen sehen, aber andererseits: die TierhalterInnen sind der Öffentlichkeit zumindest Transparenz schuldig, immerhn wollen sie der doch letztendlich auch ihre ‚Produkte‘ verkaufen – so hat die Allgemeinheit zumindest ein Anrecht darauf zu wissen, was in den Ställen wirklich vor sich geht. Ohne jede Ausrede! Und passt es dort zumindest halbwegs – ja, wir sind als gebrannte Kinder sehr kompromissbereit, was heißt, selbst dann schon, wenn wir die Zustände zwar aus ethischer Sicht bereits stark verurteilen würden, im Wissen aber, dass die so dehnbaren gesetzlichen Bestimmungen ausreichen werden, um keine Änderung in der Tierhaltung mit sich zu bringen, wird,niemals irgendwer je ein Wort verlieren. Genau deshalb erachten wir die teils unfassbaren Beschimpfungen – ja sogar direkte Drohungen werden ausgesprochen (Du wirst Dich nicht mehr sicher fühlen in Deinem Haus…) – beinahe schon als Ritterschlag für unsere Arbeit; nebenbei sind sie sinnlos, denn wir werden unsere Richtung natürlich trotzdemn uneingeschränkt beibehalten. Nebenbei, Beleidigungen erreichen – auch das sollte nicht unbeachtet gelassen werden – oft sogar das Gegenteil: sie spornen zu noch mehr Intensität an!!!
6303be0f c98f 4de8 bc92 04e89fae40f3
Foto: durch unsere Recherchearbeit aufgeworfene Fragen zur Tierhaltung am Titelblatt des ‚Salzburger Fensters‘ – super!
22cf2d56 1f18 463a 8041 14a07fa8f32c33e1007f 670e 46e6 b7a7 1ec1d0287ed0
Wie immer möchten wir darum bitten: lassen Sie dem Salzburger Fenster Ihre Meinung zur Thematik wissen, ein paar Worte genügen schon! Je mehr Reaktionen auf derartige Artikel folgen, desto eher wird die Redaktion auch künftig über Tierschutz-Angelegenheiten berichten!!! Sie können gleich unter dem on-line-Artikel posten, oder per Mail an sf@svh.at schreiben!
d0a55e99 3968 462f a924 a400736f83f5
Wie Sie wissen, hatten wir inzwischen Gespräche sowohl mit der größten Molkerei des Landes, der Salzburg Milch, sowie auch mit der Veterinärbehörde des Landes Salzburgs abgehalten, In beiden Fällen überwiegt der Optimismus, dass die Dinge auf einem guten Weg sind – freilich, es gibt noch jede Menge zu tun, aber eine Tendenz ist ganz klar erkennbar; nämlich, dass ‚Tierwohl‘ keine Farce mehr sein kann und darf! Die vielversprechenden Entwicklungen sind mit der Recherchearbeit geschuldet und so schließt sich der Kreis: wie zu Beginn angeführt, ist sie eine der wichtigsten Säulen erfolgreicher Tierschutzarbeit!
In naher Zukunft stehen zudem Gespräche mit den VertreterInnen der Parteien an!
605aa210 6508 44ff 9e5c ad37f1aacbd3
Übrigens: der Stier am Nasenring hat jetzt eine eigene Box, weiters sind die Ketten-Kühe an den beanstandeten Höfen nun tatsächlich den Vorgaben entsprechend immer wieder im Freien anzutreffen! Ohne die entsprechenden Bilder, ohne die Recherchearbeit – denken Sie, das wäre je passiert? War es dem Vernehmen nach seit Jahren nicht, und wäre es auch die nächsten Jahre nicht gewesen; wie der Bauer so schön sagt, ‚bei meiner Ehr‘!
Ein Beispiel zum Hauptziel der letzten Recherchen, nämlich Missstände aus dem Bereich der Milchkuhhaltung aufzuzeigen, beweist die absolute Notwendigkeit diesbezüglicher Arbeit ganz besonders; während vor den Anzeigen und der miteinhergehenden Veröffentlichung die Situation die Situation wie auf dem Foto unten aussah, freuen wir uns umso mehr über die jüngste Aufnahme von selbigen Kühen, nachfolgendes Bild!!!
70cbeedd eaeb 42f7 86c9 8fbc1850d875
Foto oben: VORHER   Foto unten: NACHHER 
Der Vergleich macht sicher! 🙂
2dd6d6f5 441e 46b2 b244 0c86865b9853
Passend zur Thematik: vor Kurzem berichteten wir auch über eine skandalöse ‚Kleintierhaltung‘, nämlich jene von Hühnern in baufälligen Käfigen im Bezirk Braunau/Oberösterreich. Auch hier erhielten wir neue Bilder, welche eindeutig zeigen, die Behörde ist aktiv geworden. Die Käfige, wohl noch immer baufällig, sind not-repariert worden, es gibt nun Sitzstangen innen, der Mist wurde entfernt und bei allen Vögeln konnte frisches Wasser und Nahrung in Form von Körnern gesehen werden. Ja, das ist jetzt wirklich ein Mindestmaß an Verbesserungen, die absolute Selbstverständlichkeit, aber bitte schaut doch mal, wie die Tiere sofort für den kleinsten Fingerzeig dankbar sind. Fast alle der Sitzstangen waren zum Zeitpunkt der Fotoaufnahmen besetzt. Dennoch, der Fortschritt kann und darf nicht der Weisheit letzter Schluss sein, denn ob die Haltung generell überhaupt dem Tierschutzgesetz entspricht, das müssen wir jetzt genau abklären. Hühner in Käfigen, diese Zeiten sollten wir wohl endgültig hinter uns gebracht haben – aber die Einsicht hat sich anscheinend noch nicht bis in den Bezirk Braunau herumgesprochen….
f4992227 0491 4fc6 a786 ae5eca116cc1
Foto oben: keine Sitzstange, die Wasserbehältnisse leer, der ‚Himmel‘ im Käfig eingefallen, so fanden wir die Haltung vor!
effb11ff 5ce5 4316 9379 93d391dcb21f
Fotos: jetzt wurde wenigstens einmal reagiert; es gibt überall sauberes Wasser, es wurde ausgemistet, Sitzstanden sind angebracht worden, grobe Baumängel verbessert – aber hier gibt es noch sehr viel zu tun, denn allein mit diesem Maßnahmen werden wir uns selbstredend nicht begnügen! Tierquälerei bleibt Tierquälerei, daran ändert auch das Anbringen einer Sitzstange nichts.
46a607f6 0e73 421e 88de 797be74e9eab4dc1f037 4816 452e a8ad 8ebd5288b37e
Sie sehen also ganz eindeutig, Ihre Aufmerksamkeit bringt tatsächlich einen riesen Unterschied! Wir können versprechen, auch die nächsten Wochen werden wieder schlimme Haltungen ins Licht der Öffentlichkeit zerren,und so soll es auch sein. Vergehen gegen das Tierschutzgesetz sind keine Kavaliersdelikte, sie sind das, als welches es das Gesetz bezeichnet: Verbrechen. Verbrechen gegen die Allgemeinheit, gegen den eigenen Berufsstand, gegen die BürgerInnen, gegen KonsumentInnen – und vor allem und in erster Linie gegen die Tiere! Halten wir die Augen also offen, und geben wir der Tierquälerei keine Chance! Wo ‚Tierwohl‘ draufsteht, muss auch ‚Tierwohl‘ drinnen sein. Bei all den kleinen und großen Erfolgen der letzten Wochen, vergessen wir es aber nie: solange Menschen Fleisch und Milch konsumieren, solange sich mit Produkten von und aus Tieren Geschäfte machen lassen, solange wird es die totale Ausbeutung geben. Da ist es fast gegenstandslos, ob am so unschuldig wirkenden ‚Endprodukt‘ ein wie auch immer geartetes Gütesiegel klebt oder nicht – es unterscheidet letztendlich meist nur die Intensität des Leides, welchem das Tier im kommerziellen Prozess ohne Wenn und Aber IMMER ausgesetzt ist! Warum? Weil ‚Mensch‘ nun mal so ist, sobald es um Gewinn geht, wird sukzessive versucht, jenen zu erhöhen…
Nach oben scrollen