Noch nimmt das Leben im fernen Mauretanien seinen ganz normalen Lauf. Das Corona-Virus ist aber selbst im Wüstenstaat längst angekommen. Bisher allerdings konnte nur eine Infektion nachgewiesen und bestätigt werden, dies betraf dann einen im Land lebenden Europäer. Dennoch, es gibt bereits diverse Vorschriften, die Schulen sind ebenfalls geschlossen und unlängst sind mehrere italienische Staatsbürger wegen Nichteinhaltung der ihnen aufoktroyierter Quarantänebestimmungen aus dem Land verwiesen worden. Wer je in einer afrikanischen Großstadt war, im menschlichen Bienenstock, weiß aber aus eigener Erfahrung, dass dort ein Virus sein Paradies entdeckt – zigtausende Menschen auf den Straßen, alle in engem Körperkontakt, ‚besondere‘ hygienische Umstände (so gibt es in der Millionenstadt Nouakchott keine öffentliche Toilette; warum? Weil es auch außerhalb des Botschaftsviertels nicht einmal eine Kanalisation gibt…). Jeglicher Ausbreitung sind also Tür und Tor geöffnet. Allerdings: wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt, eine Corona-Infektion stellt vor allem für die älteren Generationen ein ernstes Problem dar, bei den jüngeren verläuft die Krankheit meist recht harmlos; und nur 3 % der AfrikanerInnen sind älter als 65 Jahre! Ein Umstand, der vielleicht erklärt, warum es in ganz Afrika bisher ’nur‘ 350 bestätigte Fälle gibt. |
Foto: eine typische Szene – wo das Eselhilfeprojekt auftritt, kommt es immer zu Ansammlungen! |
An Orten wie den Wasserstellen oder am Eselmarkt – noch dazu im Wissen, dass die medizinische Versorgung gelinde gesagt kaum vorhanden ist – würde sich der Erreger rasend schnell verbreiten. Massenpanik könnte ganz schnell ausbrechen, die Folgen wären nicht abzusehen. Auch nicht für die Tiere. Am Beispiel der Esel wäre zwar sehr wahrscheinlich, dass sie für einige Zeit entledigt ihrer immensen Arbeit wären, andererseits aber wäre es genauso sicher, dass damit ihre ohnehin mehr als notdürftige Versorgung eingestellt werden würde. Eine Zeitlang gäbe es noch Müll für sie auf den Straßen, aber dann? Eine verheerende Hungersnot, so absehbar wie das Amen nach dem Gebet! Andererseits, aufgrund der fehlenden Wasserleitungen muss das kostbare Nass trotzdem irgendwie zu den Haushalten… Im Moment, wie gesagt, hoffen wir noch das Beste. Unsere beiden Teams – und das ist die wunderbare Meldung – haben unter großem körperlichen und medizinischen Aufwand ein ähnliches Problem wie Corona für die Menschen bei den Eseln in den Griff bekommen – ja, sie haben es tatsächlich geschafft, die grasierende Eselepidemie einzudämmen (Vorbericht nachzulesen unter: https://us12.campaign-archive.com/?u=934c73a0228dce0980c5a7fcb&id=57c03d6c2b)!!! |
Foto oben:: die tägliche Arbeit – Mohamed öffnet einen schmerzhaften Abszess! |
Fotos: Dr. Dieng im Einsatz! |
Foto: Hufschmied-Koryphäe Zappa beherrscht auch das medizinische Handwerk! |
Jeden Tag werden pro Team dutzende Esel behandelt, aber nicht nur diese; nun versorgte Dr. Dieng auch wieder eine Hündin, welche nach einem Unfall mit schweren Verletzungen zurückgeblieben war. Diese Hilfe ist wirklich essentiell, denn niemand sonst würde in jenem Umfeld auch nur einen Finger für den ‚besten Freund des Menschen‘ rühren. Uns erfüllt es mit besonderen Stolz zu wissen, dass Dr. Dieng und die anderen Mitarbeiter jegliche Schranke übersprungen und überhaupt kein Problem damit haben, auch diesen Tieren wo immer es geht bestmöglich beizustehen. Selbstverständlich ist das nicht, existieren doch unfassbar starke religiöse Hürden, und natürlich meldet sich auch der Selbstschutz – überlegen Sie wie es wohl ist, einen scheuen, zutiefst ängstlichen und nicht an Menschen gewöhnten Hund nicht nur anzufassen, sondern ihn auch noch zu behandeln. Spritzen zu setzen. Noch dazu im Wissen, im Bedarfsfall anders als vielleicht in Europa ist keine entsprechende ärztliche Versorgung um die Ecke zu haben; was dann noch das kleinere Problem sein könnte, denn ein echtes Damoklesschwert hängt über all dem: hier in Form von Tollwut! Erst infiziert, ist der Tod die unausweichliche Folge – ein mehr als ernstes Thema also: ganz in diesem Sinne verriet uns einst eine Stadträtin, alleine Nouakchott hätte rund 40 menschliche Todesfälle pro Jahr durch dieses schreckliche Virus zu beklagen)! |
Foto: Tollwut ist ein riesen Problem – hier wurde Dr. Facharani von einem Esel gebissen, ein Umstand, der natürlich sämtliche Alarmglocken läuten lässt! |
Nichtsdestotrotz stehen Hundebehandlungen inzwischen fest auf der Agenda des RespekTiere-Projektes. Was wir tatsächlich als einfach nur wunderbar empfinden. |
Fotos: Dr. Dieng und Moussa betäuben die Hündin, um sie dann im sicheren Umfeld behandeln zu können – wir halten ganz fest die Daumen für die Süße!!! |
Und es gibt Neuigkeiten vom kleinen Kater ‚Herkules‘ (siehe ebenfalls unter: https://us12.campaign-archive.com/?u=934c73a0228dce0980c5a7fcb&id=57c03d6c2b), dem es inzwischen wieder gut geht und der sein Bein behalten konnte! Er ist jetzt ein vollwertiges Mitglied im Hause Dr. Dieng’s, der sich über Patenschaft und Unterstützung sehr, sehr freut – Sie sind einfach großartig!!! |
Fotos: Katerchen ‚Herkules‘ geht es wieder besser, dank Ihrer Unterstützung!!! links zeigt Dr. Dieng die Heilung der Wunde am leider so schwer verletzten Vorderbein; rechts beim Essen in seinem neuen zu Hause! |