On the road again – Hilfsfahrt nach Rumänien!!!

Endlich ist es soweit – wir sind wieder am weiten Weg nach Rumänien! Nachdem aufgrund der Pandemie die ganze Welt im Chaos versunken war, scheint es jetzt erneut aufwärts zu gehen. Tatsächlich, letztendlich sogar etwas früher als erwartet, gaben die Regierungen ihr ok – und schon die erste Gelegenheit packen wir nun gleich beim Schopf! Alleine auch deswegen verlieren wir keine Sekunde, weil wir aus der Vergangenheit gelernt haben. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme: so häufen sich die Anzeichen zusehend, dass es zu einem zweiten, dann bestimmt noch langwierigeren ‚Zusperren‘ der einzelnen Staaten (oder zumindest Regionen) kommen könnte; passiert das, dann wäre mit einer solchen Entscheidung in nächster Sekunde besonders die Situation bei Frau Oprea und ihren weit über 100 Hunden eine zumindest äußerst prekäre…

P.S.: unsere Eile hat sich im Nachhinein mehr als bezahlt gemacht! Bereits am Tag der Rückreise beschloss die österreichische Regierung, Rumänien mit der höchsten Stufe der Reisewarnung zu belegen – was eine Hilfsfahrt fast unmöglich gemacht, zusätzlich eine 14-tägige Quarantäne nach der Ankunft in Österreich mit sich gebracht hätte!!!
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Fotos: beide Vans bis obenhin gefüllt – gut 2 Tonnen an Waren konnten wir nach Rumänien bringen!
Und so haben wir das RespekTiere-Mobil vollbeladen, bis unter die Dachkante; und nicht nur den orangen Van, Gitti und Gerald, unsere langjährigen MitstreiterInnen, sind wieder mit uns unterwegs, auch deren noch größerer Transporter ist selbstredend mit Waren vollgestopft – tatsächlich konnten wir schon im Zuge des Flohmarktes im Februar alles mögliche an Kleidung sammeln, wollen wir doch auch Rudi in seinem kleinen Caritas-Zentrum in der Sackgasse des Lebens, in Nadrac, nach einem Jahr der Abwesenheit wieder besuchen! Aber nicht nur Kleidung, vom Rollator bis zu den Hygieneartikel, alles hat in den riesigen Frachträumen unserer Fahrzeuge Platz gefunden. Sogar kleine Holzstühle für den dortigen Kindergarten!
Weiters steht ein Treffen mit Marius an, dem Leiter der Betreuungsstätte für behinderte Menschen. Auch dorthin werden wir Rollatoren und Rollstühle, medizinisches Material und Kleidungsstücke – dann vor allem für Kinder – abzuliefern wissen!
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Foto: nach der großen Pause wird wieder überall gearbeitet – so auch am neuen Erscheinungsbild Wien’s!
Ja, und auch ein zusätzliches respekTIERE IN NOT-Projekt werden wir in den folgenden Tagen erstmals betreuen; Raluka und Tiberius, zusammen mit ihrer so tierliebenden Tochter Anna, versorgen seit vielen Jahren unzählige Streunertiere in ihrer Heimatgemeinde San Andrei; immer wieder bleiben dann auch welche für immer, und so leben nun 15 Katzen und 4 Hunde neben den vielen, vielen Hühnern und Gänsen auf dem kleinen Hof. Eine Initiative, die unbedingt belohnt werden muss, und genau hierfür haben wir respekTIERE IN NOT überhaupt erst ins Leben gerufen!
Auch eine Frau, von der wir erst bei der letzten Fahrt vor einigen Monaten erfahren hatten, möchten wir gerne kennenlernen; sie, Silvia, soll sich dem Vernehmen nach in einem alten Fabriksgebäude um bis zu 1000 (!!!) Vögel kümmern. Täglich bringen die Menschen neue, verletzte, und nie kann die Tierschützerin, obwohl selbst in schwieriger Lage, NEIN sagen. Ob wir dort nach einem Lokalaugenschein vielleicht in Zukunft auch unterstützend mitwirken können?
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Foto: ganz Pannonien wird zum Industriepark – auch wenn es eine grüne Quelle ist!
Jedenfalls, nach einem schweren Arbeitstag zur Beladung scharren die Vans am nächsten Morgen in den Startlöchern; dazu brennt die Sonne heiß vom strahlend blauen Himmel, allerdings, an dessen Horizont beginnen sich bereits zur frühen Stunde Gewittertürme zu bilden; ob wir dem offensichtlich herannahenden Schlechtwettereinbruch buchstäblich davonfahren können?
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Foto: es macht den Eindruck, als ob die ganze Ostautobahn eine Baustelle wäre… mehrere viele Kilometer lange ‚Road Constructions‘ gestalten das Vorankommen schwierig!
Durch Österreich hindurch begleitet dem kleinen Konvoi der pure Sonnenschein; und auch der Verkehr passt sich ganz dem feinen Wetter an – alles läuft gut, selbst um und in Wien gibt es keinen Stau. An der Grenze zu Ungarn halten wir dann erstmals kurz, kaufen die ungarische Vignette, essen ein bisschen und genießen das Zusammensein. Wie erwähnt, wieder einmal dürfen wir nämlich gemeinsam eine Hilfsfahrt antreten; Gitti und Gigs im vollbeladenen VW Crafter, ich im orangen RespekTiere-Mobil. Auch dessen Inneres ist so überfüllt wie es nur sein kann. Zusammen, beide Transporter, befördern wir mehr als 2 Tonnen an Gütern – Hilfsmittel für Mensch und Tier, für Regionen bestimmt, welche nicht am Strom der Zeit liegen. Vergessene Orte; Einbahnstraßen direkt hinein ins langsame Sterben.
Am Horizont ziehen bald mehr und mehr Wolken auf. Aber die Temperatur lässt sich davon nicht beeindrucken. Das Thermometer zeigt bereits zu Mittag um die 30 Grad, und damit ist der Höhepunkt noch nicht erreicht. Bis in den späteren Nachmittag sollen es um die 34 Grad werden, durch die sich bildende Wolkendecke zusätzlich angeheizt, wird die Luftfeuchtigkeit nun beinahe unerträglich. Bleierne Schwüle legt sich übers Land. Dazu behindern Mega-Baustellen zunehmend die Fahrt, besonders um Budapest herum steigern sich diese – eine folgt der nächsten – ins endlose. Immer wieder, und dann dutzende Kilometer lang. Sollten die Arbeiten  – und es sieht ganz danach aus – längerfristig geplant sein, könnte dies zum Einsetzen der Reisezeit, dann, wenn alle OstbürgerInnen, welche sich als GastarbeiterInnen im Westen verdienen, Ferien bei ihren Liebsten einplanen, zu wahren Blechlawinen führen. Aber in sich erstarrten. Stoßstange an Stoßstange wird es dann im Zentimetertakt weiter gehen…
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Trotz der Behinderungen kommen wir gut voran; nun setzt auch immer wieder Regen ein, teils heftiger sogar. Aber es bleibt – vorerst – bei kurzen Schauern. An der Grenze zu Rumänien zieht der Himmel jedoch beängstigend schnell komplett zu. Schwärze folgt unseren Weg, Entkommen unmöglich. Wind setzt ebenfalls ein, und die GrenzbeamtInnen haben es scheinbar auch nicht eilig. Obwohl kaum mehr als 20 Fahrzeuge vor uns anstehen, dauert der Übergang gut eine dreiviertel Stunde – noch dazu öffnet sich jetzt die Schleuse und strömender Regen lässt alles Leben nach Unterschlupf suchen.
Bald geht es ob der Wassermassen nur mehr langsam voran; weil auf der rumänischen Autobahn, wie es fast immer ist, kaum Fahrzeuge unterwegs sind, fällt das noch nicht wirklich ins Gewicht. Aber dann haben wir gut 40 Kilometer Landstraße zu bewältigen, und hier sieht die Sache schon etwas anders zu. Denn kaum verlassen wir den Highway, empfängt uns auch schon der rumänische Alltag. Kaputte Straßen, Hunde tauchen neben dem Verkehrsweg auf, es finden sich auch einige Tote. Der stets erdrückende Verkehr fordert seine Opfer…
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Fotos: oben, dramatischer Himmel über Rumänien; unten, überall im Land wird an den Monsterhallen westlicher Konzerne gebaut…
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Seit Jahren besonders auffällig: das wunderschöne Land wird zunehmend von den großen Konzernen eingenommen; besonders um die Dörfer herum kann man sich dieses Eindruckes kaum erwehren, dort, wo sich eine der riesigen Hallen fast schon an die nächste reiht. Sooo schade um das einst unschuldige Land. Und weil Platz bisher immer genug da war, sind dann auch noch die vielen Kreisverkehre völlig überdimensioniert. Manche im Nirgendwo, trotzdem so groß, dass man vermutliche Autorennen in ihnen veranstalten könnte. Ob diese Gigantomie-Planung den ArchitektInnen einmal auf den Kopf fällt? Zumindest den BürgerInnen wird es das, denn es ist ihre Heimat, welche auf unverantwortliche Art und Weise dadurch schrumpft und schrumpft.
Unfassbar große Erntemaschinen, Mähdrescher und dergleichen, sind unterwegs, fahren von der Arbeit nach Hause. So breit, dass der Gegenverkehr ins Stocken gerät, jener auf selber Spur wie die Stahlmonster quält sich mit 15 km/h; überholen fast unmöglich. Leider muss man es so sagen, typisch für den Osten, manche tun es trotzdem. Selbst dann, wenn kaum Aussicht nach vorne besteht, ob denn nun jemand entgegen kommt oder nicht. Tolldreiste Überholmanöver sind die Folge… ganz sicher kommen dieserart schrecklichste Unfälle zustande, denn die Überholenden können viel zu oft gar nicht abschätzen, ob nun Zeit genug für das geplante Manöver bleibt; wie denn auch, in einer Kurve sieht man nicht, ob und wann jemand entgegekommt; ob sich der Vorgang ausgeht, ob man sich bei Gefahr wieder in die eigene Spur einreihen kann? Bestimmt geht es sich aus, so die Mentalität. Es scheint, als würde die Menschen einfach auf gut Glück ihr Leben riskieren; aber Glück, das ist in dem Falle ein schlechter Berater. Und wäre die Bedrohung für das eigene Dasein allein wohl schon schlimm genug, riskieren solche Idioten im selben Maße aber auch die Existenz von total Unschuldigen…
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Foto: angekommen im soooo wichtigen Heim von Marius und seiner Familie!
Unsere erste Anlaufstelle soll das Heim für schwerbehinderte Menschen in Carani sein, geleitet vom inzwischen sehr liebgewonnen Marius. Der empfängt uns diesmal mit seiner gesamten Familie; die Frau und die sieben Kinder umarmen die Fremden mit der unnachahmlich herzlichen rumänischen Gastfreundschaft. Auch in Corona-Zeiten ist das nicht anders.
Wir wollen ob des sich ankündigenden Gewitters keine Zeit verlieren, beginnen deshalb sofort mit dem Ausladen – aber jetzt setzt richtiger Starkregen ein; der ganze Himmel wird im nächsten Augenblick zur Bühne, im Sekundentakt erhellen Blitze mit nie gekannter Intensität den Horizont. So sehen wir uns gezwungen, die Kapriolen abzuwarten; eine gute Gelegenheit: es folgt das Zusammensitzen in der Küche und eine erwärmende Unterhaltung.
Als der Regen ein bisschen nachlässt, beginnen wir auszupacken; soooo viele Sachen haben wir mit, vom Kinderspielzeug über die Kleidung, bis zum Geschirr, bis zu den mannigfaltigen Gehhilfen. Der Wettergott meint es an diesem Abend aber nicht so gut mit uns, und schon wieder beginnt es zu schütten. Wie aus Kübeln. Dazu peitscht der Wind, Donnergott schleudert seine Pfeile jetzt wütend und in einem ununterbrochenen Stakkato zur Erde.
Erst die halbe Arbeit ist getan, doch nun müssen wir w/o geben. Immerhin ist es bereits nach 22 Uhr, und die herzensgute Frau Doina wartet auf uns! Wir werden den Rest morgen ausladen, nochmals wiederkommen – so die eilige Entscheidung. Es bleibt uns keine andere Wahl!
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Fotos: Arbeitsunterbrechung wegen Schlechtwettereinbruch; Zeit für die wunderbaren Geschichten Marius‘!
Und so sitzen wir wieder in den Vans, legen die letzten gut 10 Kilometer zu ‚unserer‘  Herberge zurück; seit wie vielen Jahren ist sie uns Frau Doina nun schon die allerbeste Gastgeberin der Welt? Was für ein Engel…
Angekommen schaffen wir es kaum aus den Fahrzeugen; es schüttet nicht mehr, es ergießt sich vielmehr eine Sturzflut auf die ausgedörrte Erde. Erinnert Ihr Euch, der Zufahrtsweg zu Frau Opreas Asyl, der vielleicht wichtigsten Station unserer Reise? Wie unpassierbar der werden kann, wenn es zu ergiebig regnet? Wie sollen wir denn das morgen bewerkstelligen? Die Antwort, auch nur das Nachdenken darüber, wird verschoben – es wird sich weisen! Im Moment sind wir zu müde, zu nass, zu fertig mit der Welt. Was uns aber nicht davon abhält, noch lange mit der so herzensguten Frau Doina zusammenzusitzen. Solange, bis wir die Augen kaum mehr offenhalten können. Weit nach Mitternacht soll es bereits sein, bis dann die letzten Arbeitschritte des Tages abgeschlossen sind.
Die Nacht ist eine traum- und leider auch ziemlich schlaflose. Das Wetter tobt weiterhin, inzwischen gesellt sich noch Hagel zu den Kapriolen. Dennoch ist die Luft erfüllt von Stechmücken, und allein deren Surren trägt die Macht in sich, das Verlangen nach Schlaf auszusetzen.
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Fotos: durch den Sturm in Frau Doina’s Paradies!
Letztendlich aber obsiegt die Ermattung. Alte Knochen sehnen sich unbändig nach ein bisschen Ruhe, sodass die äußeren Umstände zur Nebensache werden… selbst wenn diese ‚Umstände‘ in Form von stechfreudigen Moskitos gekommen sind…
Der Morgen bringt Sonnenschein – endlich, und entgegen der Wettervorhersage; die glaubte für den ganzen Tag durchgehend Nässe und Gewitter. Die Trockenheit hebt unsere Laune deutlich, verspricht sie doch ein bisschen an Sicherheit, dass dann der selbst bei besten Bedingungen so schwer zu passierende Weg hin zum Asyl halbwegs befahrbar bleibt.
Nach einem schnellen Frühstück machen wir uns an die Arbeit; zuerst müssen alle Sache für Marius‘ Tagesstätte aufgeschlichtet werden, all jene, deren Entladung das schwere Gewitter gestern nachts verhindert hatte. Da gibt es noch ein paar Rollatoren, dazu ein echtes Go-Kart für Jungs, sogar ein wunderschönes Kinderfahrrad. Und ganze Säcke voll Kleidung sollen auch noch verteilt werden. Marius wird die Sachen sogar selbst bei Frau Doina abholen, muss er am Weg zu seiner so wichtigen Einrichtung doch ohnehin vorbei in San Andrei!
Erste Regentropen fallen nun. Die Uhr zeigt auch schon wieder nach 10, als wir endlich in den Fahrzeugen sitzen, am Weg zu Frau Oprea. Zuerst aber erwartet uns noch die tägliche Stauhölle Temeswars, allerdings, auch diese Herausforderung ist schnell geschafft; und dann über die alte Brücke, jetzt geht es hinein ins echte Abenteuer. Der Weg ins Nirgendwo ist tatsächlich besser als erwartet; selbstredend, er ist durchfurchten von Schlaglöchern, manche knietief. Welche sich dann mit ausgewaschenen, an den Rändern gebrochenen ‚Schluchten‘ abwechseln, die besonders nun, da sie nass und schlammig sind, sich als unfassbar tückische Hindernisse herausstellen. Bremsen verboten, denn kommt man hier zum Stehen, dann hat man definitiv ein Problem. Riesige Pfützen haben sich gebildet, manche im Ausmaß von kleinen Teichen. Und dann der Müll; immer war entlang der ‚Zufahrt‘ zum Asyl viel Schutt und Abfall ‚wild‘ abgelagert, aber noch nie so viel wie dieser Tage. Geht das so weiter, wird die gesamte Strecke bis hin zur Hundeherberge in kurzer Zeit zum Abfallberg werden!
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Es gibt heute sogar Gegenverkehr in der Einsamkeit; nur mit Mühe schaffen wir es auszuweichen! Und dann ist sie da, die letzte Steigung; die gefürchtete, denn scheitert man an der Anhöhe, dann war alles umsonst. Sitzt man nun fest, wird selbst ein Pannenfahrzeug keine Hilfe bringen; warum? Weil die ‚Gegenseite‘ zur Sackgasse geworden ist, unpassierbar, und auch auf der ankommenden Spur ist Überholen durch das Hindernis ‚eigenes Auto‘ völlig unmöglich geworden…
 
Aber alles geht gut! Walli erwartet uns bereits; heute ist auch seine Frau mit am Gelände. Überall Hunde, dutzende; aber dem Anschein nach nicht ganz so viele wie sonst. Wo sind sie geblieben? Später werden wir feststellen, der Rest der Meute hat wohl ob der Hitze die Siesta in der Wildnis ringsum dem Besuch vorgezogen.
Nun kommt auch Frau Oprea, noch immer ein unverrückbarer Fels in der Brandung. Eine echte Institution, ohne jede Frage, selbst mit ihren 85 Jahren. Ungebückt; gerade wie eine serbische Fichte. Mitten in Rumänien. Wache Augen aus einem sonnengegerbten Gesicht versprühen Sanftheit – welche Freude, sie wiederzusehen! Trotz Corona fallen wir uns in die Arme, endlich, nach einigen Monaten des Bangens, sehen wir alle uns gesund wieder!!! Einen wunderschönen Augenblick lang ein Verharren in gleicher Position, ein Augenblick, der nie vergehen müsste.
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Dann beginnen wir die Vans zu entladen; unfassbar, wie viel an Hundefutter wir in die Transporter gezwängt haben! Aber wie wichtig das ist – denn jetzt schon wieder gibt es Gerüchte, nach welchen zum Beispiel Ungarn in den nächsten Tagen seine Grenzen erneut nur mehr für die Durchreise offenhalten wird. Kein Stehenbleiben im Landesinneren soll dann mehr erlaubt sein. Unsichere Zeiten, sie erfordern ein Handeln ohne zu zögern. Doppelt froh sind wir deshalb, dass die Fahrzeuge derart überladen waren. Wer weiß, wann wir das nächste Mal wiederkommen können??? In Zeiten wie diesen hat auf eine solche Frage niemand die gerechte Antwort.
Die Hunde sind allesamt gut genährt; allerdings, offensichtlich setzen ihnen wieder Parasiten zu. Viele kratzen sich, aber in dem Umfeld, beherrscht von Alteisen und Sondermüll, vom Zerfall und der Agonie, vom Gestrüpp und sich zersetzenden Matratzen wäre es kein Wunder. Eher, andersrum.
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Foto oben: die bieden ‚Grand Dames‘ freuen sich über die von uns gebrachten Getränke!
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Fotos oben und unten: endlich bei Frau Oprea! Gut 800 kg an Hundefutter konnten wir mitbringen, dazu, im Bild rechts oben, überreicht Gigs den beiden alten Frauen extra für sie gespendete Geschenke; neben Kleidung auch neues Küchengeschirr, Bettdecken, usw.; unten: Gitti übergibt den beiden auch noch Rollatoren, welche eine große Hilfe für betagte Knochen darstellen werden!
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Ganz dringend müssten wir in absehbarer Zeit ‚Sanierungsmaßen‘ einleiten. Die Dächer der Hundebehausungen brauchen eine Überarbeitung, und auch die große Freifläche müsste zumindest einmal teilweise gemäht werden. Mensch-hohe Gräser und Sträucher lassen nur mehr erahnen, wer und was sich alles darin verbirgt. Wohl auch viele der Hunde, aber noch mehr Ratten, und auch parasitäre Insekten, die man besonders bei so einer Anzahl von Hunden natürlich lieber fernhalten würde, finden hier ihr Paradies…
Aber heute ist nicht der Tag für Diskussionen; heute zählt erst einmal die Wiedersehensfreude, und zweitens die Grundversorgung. Beide Aspekte haben wir abgedeckt, ausreichend…
Walli führt uns in Folge über das Nachbargrundstück; dort war ebenfalls ein kleines Asyl mit rund 50 Hunden, aber die Leute haben aufgegeben – oder sind umgezogen. Jedenfalls, die Gebäude sind den Elementen überlassen, sie verfallen. Walli meint, er bemüht sich darum, alsbald auch diesen Teil nutzen zu können. Dann wäre seine Asyl-Fläche schon eine beachtliche! Andererseits, wenn es ihm so gänzlich unmöglich scheint, selbst den eigenen Platz entsprechend aufzuräumen, wie wird das sein mit noch mehr zur Verfügung stehendem?
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Fotos: das verlassende Grundstück nebenan, nur durch den Dschungel zu erreichen! 🙂
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Der Himmel ist nun schon stark bewölkt, aber es regnet noch immer nicht. Wir möchten – wie bei jeder Rumänienreise – eine weitere Kundgebung für die Straßenhunde veranstalten, die instabile ‚Trockenperiode‘ ausnützen. Deshalb verabschieden wir uns, im Versprechen, noch im Sommer wiederzukommen. Vielleicht dann schon für die Sanierungsarbeiten. So Gott will!
Vorerst aber gibt es die festesten Drücker auf Gottes Erden, und dann verschluckt uns der gefährliche Weg auch schon wieder. Dieses Mal in Richtung Retour.
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Fotos: von den fast unpassierbaren Wegen hin zum Asyl auf die sich auch nicht gerade in bestem Zustand befindlichen Ausfallsstraßen Rumäniens!
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Am frühen Nachmittag stehen wir an einer stark befahrenen Straßenkreuzung. Gevatter Tod streckt den erstaunten PassantInnen ein Transparent mit der Aufschrift ‚Stop Killing Stray Dogs – NOW!!!‘ entgegen. Die andere Seite hält ein Aktivist im blutüberströmten Hundekostüm. Menschen bleiben stehen, fotografieren. Beobachten. Diskutieren. Genau das, was man sich von einem gelungenen Protest erwartet!
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Dann geht es zurück zu Frau Doina. Wir entladen nun auch die mitgebrachte Futterlieferung für Raluka und Tiberus; die unfassbar nette Familie verkörpert zusammen mit Tochter Anna unser neues Unterstützungsprojekt. Vier kleine Babykatzen sind auch gleich zu versorgen, die Babys präsentieren sich nämlich stark verfloht. Auch Maya, die Hündin der Frau Doina, hat die kleinen Tierchen als Geschenk von den Kätzchen erhalten, so tragen wir ihr ebenfalls das Spot-On-Präparat auf.
Raluka und Tiberus versorgen schon seit vielen Jahren Straßentiere. Viele davon landen auch bei ihnen im Haus; nicht zuletzt deshalb gibt es zurzeit gut 15 Katzen und vier Hunde. Eine riesen Aufgabe. Und jede Unterstützung wert! Wo, wenn nicht hier? Wo, wenn nicht an einem Platz, von welchem man weiß, dass sich die Menschen um alle Ausgestoßenen annehmen, schon dutzende Vierbeiner gerettet, versorgt und vermittelt haben?
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Fotos: neues Projekt, Straßentierhilfe von Frau Doina’s Tochter Raluka und Schwiegersohn Tiberius! Gitti verteilt auch sofort Anti-Parasitenmittel!
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Dann müssen wir auch schon packen. Inzwischen hat es wieder zu regnen begonnen, leicht zwar, anders als vorhergesagt, aber doch stark genug, um die Abreise zu erschweren. Die ist ohnehin mit vielen Emotionen belastet – wann werden wir Frau Doina wohl wiedersehen? Ein Gedanke liegt nämlich bleiern in der Luft – gestern Abend teilte der Radiosprecher mit, Rumänien verzeichnet im Augenblick viele neue Ansteckungen, zu viele. Es ist die Rede von fast 500 täglich. So läuft im Moment tatsächlich nur ein Probeversuch – nimmt die Zahl bis zum 31. nicht deutlich ab, wird das einen erneuten Lockdown zur Folge haben. Und zwar einen landesweiten. Einmal mehr: wie gut, dass wir jetzt so viele Sachen gebracht haben…

Dann hat uns die Straße wieder; gut 30 Kilometer außerhalb der Stadt gibt es aber noch etwas zu erledigen: wir haben einen Termin mit Tiberius, er möchte uns jene Frau vorstellen, welche wir anfangs schon erwähnt hatten: Besagte kümmert sich angeblich um rund 1000 Vögel, allesamt sind die armen Tiere in einer verlassenen Fabrikhalle untergebracht und werden dort von ihr im Alleingang versorgt. Alte, Kranke, Verletzte; wie sie diese Monsteraufgabe wohl stemmen kann? Wir können es kaum erwarten mehr darüber zu erfahren.
Allerdings, am vereinbarten Treffpunkt telefoniert Tiberus fieberhaft; aus irgendeinem Grunde möchte die Tierschützerin nun keinen Besuch empfangen, selbst, obwohl wir ja gekommen sind um zu helfen! Sie meint, durch den Dauerregen wäre das Gelände stark verschmutzt, rutschig, es würde Verletzungsgefahr für uns bestehen – weshalb sie den Termin kurzerhand absagt… schade, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Die Schwierigkeit: Sie kennen vielleicht sogar selbst jemanden – viele TierschützerInnen leiden an psychischen Problemen. Kein Wunder aber auch, bei der Arbeit, die wir täglich zu verrichten haben! Bei den Dingen, denen wir Zeuge werden! Wahrscheinlich passiert genau so etwas in dieser Richtung, ein Umstand, der uns aber umsomehr zur Hilfe anspornt; denn die Tiere brauchen in so einem Falle noch eher Unterstützung; Fakt ist, sie können nichts für unsere körperlichen oder geistigen Gebrechen.

Tiberus bedankt sich nochmals allerherzlichst für die vielen respekTIERE IN NOT-Futterspenden, und nach dem in-die-Arme-fallen gehen wir auch schon wieder getrennte Wege.
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Foto: Storchennester finden sich zahlreiche im Land!
Jetzt beginnt es erneut stark zu regnen, aber unsere Reisezeit wird nur eineinhalb Stunden betragen – bis hin nach Nadrac, jenem gottverlassenen Ort am Fuße der Karpaten. Nur eine einzige schmale Straße führt von Lugois kommend dorthin, schnurstracks hinein in die majestätische Bergwelt der beginnenden Karpaten. Neben der Straße ist der Bach längst über die Ufer getreten, weite Landstriche sind überschwemmt. An manchen Stellen kommt die Flut dem Verkehrsweg gefährlich nahe, gibt eine Ahnung davon, wie es sein wird, wenn der Regen nicht bald aufhört. Von Rudi, dem Leiter des kleinen Caritas-Zentrums in Nadrac erfahren wir später, es hat wochenlang fast pausenlos durchgeregnet, weite Teile der Region sind deshalb im Ausnahmezustand. Fernsehnachrichten zeigen Bilder von hüfthoch überfluteten Häuserkellern.
Im Augenwinkel erkenne ich auf einem Rastplatz in der Fahrtgegenrichtung einen Hund; er liegt am Boden, entweder tot oder schwer verletzt, schießt es mir durch den Kopf. Natürlich stoppen wir die Fahrzeuge; bitte, bitte lieber Gott, lass ihn noch am Leben sein! Jetzt wird erst erkenntlich, der ganze Rastplatz ist eine einzige Müllkippe, Schande der Menschheit. Indessen, zwischen all dem Abfall, springt der kleine Vierbeiner plötzlich auf, trottet auf die Seite. Danke, Himmelsmacht über uns! Nun entdecken wir sogar einige Stellen mit ausgelegtem Hundefutter, selbst auf Trinknäpfe wurde nicht vergessen – hier gibt es also TierschützerInnen, welche Plätze abfahren und dort Nahrung für die Ausgestoßenen hinterlassen! Welch ein Lichtblick! Ein solcher, der mehr ist als nur das – er birgt nämlich tatsächliche Hoffnung in sich! Hoffnung auf ein neues Zeitalter, eines, wo ‚Mensch‘ endlich Friede mit dem Mitgeschöpf schließen wird!!!
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Schnell freunden wir uns mit dem Allerliebsten an; während ich ihn streichle, er steht noch immer auf dem Parkplatz-Asphalt, fährt ein Autofahrer los; er, obwohl rechts und links meterweit Platz ist, kommt direkt auf uns zu, das Unfassbare passiert – der Grausame versucht gar nicht auszuweichen, ganz im Gegenteil. Tatsächlich streift er den Hund sogar, und wären wir nicht danebengestanden, sodass er abbremsen musste, er hätte den Armen ohne Zweifel einfach überfahren! Wutentbrannt schleudern wir dem Wahnsinnigen schlimme Worte entgegen, er aber nimmt nicht einmal Notiz von der Situation und betätigt das Gaspedal… ob die Welt je ein besserer Ort wird? Solange es solche Menschen gibt, wird es nichts mit dem heheren Gedanken. Soviel zur geradeeben ausgesprochen Hoffnung. Derart schnell können Dinge wieder beim alten sein…
Gott sei Dank ist dem Hund nichts passiert; eine Dose Nassfutter verschlingt er, dann überlegen wir auch schon wie wir ihn in das Auto verfrachten könnten. Allerdings, es fehlt eine Box, und neben dem Fakt, dass er sich nicht wirklich anfassen lassen möchte, ist das Risiko somit wohl zu groß, ihn einfach in den Frachtraum zu zwingen. Wer weiß was passieren würde; würde er um sich beißen, gegen die Türen springen? Wie sollten wir dann halten, wie ihn später aus dem Auto lassen, ohne in Gefahr zu laufen, dass er die erstbeste Gelegenheit nutzt und sofort – nun vielleicht im fremden Territorium – wieder abhaut? Außerdem, die Corona-Grenzen; überall wird peinlich kontrolliert – und wir hätten keine Papiere. Würde der Hund beschlagnahmt, es wäre wahrscheinlich sein Todesurteil. Nebenbei, an diesem Platz wird er wenigstens gefüttert, ein Luxus, den hunderttausend andere so nicht kennen…
Schweren Herzen lassen wir den Armen schließlich zurück; es soll eine Vernunftentscheidung sein, welche allerdings das Herz bricht…
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Gegen 20 Uhr erreichen wir Nadrac, diesen Außenposten der Zivilisation; jedermann/frau, der/die die Möglichkeit hatte von hier wegzukommen, nutzte sie bereits. Nach der Blüte früherer Jahre, wo das Regime gerade in jener Kleinstadt viel Industrie ansiedelte. Und damit Menschen nach Nadrac lockte. Dass alles gehört heute längst der Vergangenheit an. Zurückgeblieben ist der Verfall – sowie die ganz alten Leute, und die Kleinkinder der mittleren Generation; da, wo die Eltern Jobs weit entfernt, oft genug im Ausland – Spanien ist ein Hotspot, ebenso Italien, und zunehmend – siehe Pflegepersonal – auch Österreich – annehmen mussten, sich an ihren neuen Lebensmittelpunkten aber nicht um die Kleinen kümmern können. Weil sie eben arbeiten müssen. Deshalb haben die Großeltern die Erziehungsaufgabe übernommen. Deshalb verköstigt Rudi mit seinen letzten verbliebenen MitstreiterInnen, drei an der Zahl, jeden Tag mehr als 40 Kinder besonders armer Familien, sowie dieselbe Anzahl von PensionistInnen und behinderten Menschen. Eine immense Aufgabe, und dazu eine völlig unentbehrliche.
Rudi ist nun auch schon 74; dazu leidet er an Parkinson, was die Angelegenheit bestimmt nicht einfacher macht. Aber er kann nicht rasten, kann nicht kurieren, denn er wird gebraucht – wie kaum jemand anderer auf diesem Planeten. Es scheint, als würde die ganze Gemeinde von seinem Wohlergehen abhängen, er schuftet, kocht, hat immer ein nettes Wort, ist Kummertelefon und –büro, er hilft den stark Benachteiligten mit deren Problemen, wo immer er kann. Ein Fulltime-Job, aber keiner für 40 Stunden. Die hat er oft schon nach zwei Tagen hinter sich…
Ganz nebenbei kümmert er sich seit Jahren auch noch um die so zahlreichen Straßentiere. Ja, Sie hören richtig, selbst hier, am Ende der Welt gibt es solche. Zuhauf. Und auch auf die haben wir natürlich nicht vergessen. RespekTIERE IN NOT überlässt einen ganzen Berg voll Hundenahrungssäcke, sowie jede Menge an Katzenfutter, in des Wunderbaren Verantwortung. Er wird die Unterstützung dringend brauchen, für seine Lieblinge; welche er dann nicht nur füttert, sondern auch umsorgt und den Straßentieren sogar Nachtlager anbietet. In seinem kleinen Schupfen, der zum Notquartier umfunktioniert ist.
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Foto: geradewegs hinein in die Einsamkeit!
Unfassbar nette Gespräche später, sowie nach einer wohlschmeckenden Gemüsesuppe samt Bratkartoffeln, entladen wir tatsächlich noch unsere Fahrzeuge. Die ganze Nachbarschaft kommt zum Helfen, aber trotz des Auflaufes nötigt es uns gut eine Stunde ab, bis die Autos endlich leer sind – und Rudi’s Lagerräume zum Platzen voll! Unfassbar, wieviel wir gebracht haben! Dass dieser riesen Haufen, der sich vor uns auftut, überhaupt nur in die Vans gepasst hat, wir können es kaum glauben! Jetzt zumindest haben wir ein befreites Gewissen – selbst wenn das Land nochmals ‚zusperrt‘, Rudi hat nun jede Menge zum Weitergeben. Für die nächsten Monate wohl. Einfach super (und der Dank gilt alleine Ihnen, für die so zahlreichen Spenden)!!!

Es soll wieder Mitternacht sein, bis wir unter die Dusche kommen. Das Wetter hatte sich inzwischen beruhigt, es ist drückend schwül, was für den Abend gar nicht übel war – denn wenigstens haben wir die Arbeit im Trockenen erledigt. Und es bleibt nun mehr Zeit für die weiteren wichtigen Aufgaben, die uns dann morgen erwarten! Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen! Wie wahr.
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Fotos: Ausladen bei Rudi – und das halbe Dorf hilft mit! 🙂
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Foto oben rechts: so viel allein an Tiernahrungsmittel haben wir gebracht, weil Rudi den Straßentieren Nadrac’s bestmöglich ein Überleben sichert!
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26c3e14d 8e3f 4630 a1f6 82ac22a6632dWir möchten uns an dieser Stelle einmal mehr ganz herzlich bei der Firma Gerhard Wagner (http://www.schulranzenwagner.at) aus der Kirchenstraße 1 in Eugendorf bei Salzburg bedanken, welche mit großartigen Aktionen immer für Nachschub an so dringend benötigten Taschen und Rucksäcken sowie Kinderschultaschen sorgt. Bestimmt schon hundert solche durften wir nach Rumänien bringen, und für obdachlose Menschen bei unseren ‚Gratis-Flohmärkten für Bedürftige‘ bedeuten die Textil- und PVC-Behälter oft den einzigen Schutz für ihr Hab und Gut…
Die Firma Wagner ruft ständig zu Aktionen auf, wobei dann zum Beispiel Schultaschen günstiger angeboten werden; Kunden sind angehalten, die gebrauchten Taschen beim Kauf von neuen mitzubringen, und so schließt sich der Kreis – einfach nur schön 🙂
Die Hitze bleibt leider auch des nachts erhalten; dazu bevölkern Moskitoschwärme das Zimmer, sodass Schlaf zum seltenen Gut werden soll. Gerädert blicke ich deshalb am Morgen mit müden Augen in eine Welt, die uns heute wieder viel abverlangen wird. So viel steht fest!
Zuerst geht es gemeinsam mit Rudi durch den Ort, wie wir es schon hundertmal zuvor getan haben. Es ist wunderbar zu sehen, wie ihm die Leute entgegentreten, völlig zurecht ist der guten Mann eine mehr als respektierte Persönlichkeit. Mehr eine Ikone. Kein Wunder, wo er doch wohl den allermeisten Menschen hier im Dorf schon entscheidend weiterhelfen hat können. Bei welchen Problemen auch immer. Nicht zuletzt derum ist er für mich sowieso ein lebender Heiliger.
Wir wollen den Trinker besuchen, jenen Mann, der einst Boomer – Gott sei seiner Seele gnädig – bei sich zu Hause die Hölle auf Erden bereitet hatte; Sie erinnern sich, damals sollten wir den armen Hund freigekauft haben, aber nur unter einer Bedingung: sein ‚Besitzer‘ darf sich danach keinen weiteren Vierbeiner mehr anschaffen. Genau dies, die Einhaltung des mündlichen Vertrages, wollen wir heute überprüfen. Allerdings, schon am Weg zum von den Elementen zerfressenen Haus begegnet uns der Mann mit seinem Pferdewagen auf der Straße. Er hält sofort, bedankt sich von ganzen Herzen für all die Hilfe, die wir auch ihm immer wieder zukommen haben lassen – dass diese Unterstützungen, zum Beispiel Hundefutter oder Pferdemais, immer nur für die ihm Ausgelieferten gedacht waren, macht dabei keinen Unterschied. Und tatsächlich, auch heute haben wir wieder viele Sachen, dieses Mal ausnahmslos für sein Pferd. Hund soll er doch bestenfalls keinen haben. Dicke Decken also für den Winter, luftige für den Sommer, neue Auflagebügel und dergleichen. Zaumzeug. Denn auch das Pferd hat das schlimme Los gezogen; sein einziges Einkommen bestreitet der Mann nämlich mit Holzarbeiten in den umliegenden Wäldern, wobei das Zugtier seine unentbehrliche Hilfe darstellt. Belohnt wird es hierfür nur zu oft mit einer fast meterdicken Schicht Pferdemist im Stall, und auch Schläge – so die DorfbewohnerInnen – soll es manchmal setzen. Unfassbar eigentlich, im Prinzip dürfte man so jemanden nichts mitbringen; ihm nicht einmal die Hand geben. Aber andererseits, was können die Tiere dafür? Wenn man die eigenen Prinzipien nicht verletzten würde, wo wäre damit den Armen geholfen? So gibt es wenigstens Essen oder eben warme Decken für sie; sie, die sonst gar nichts haben…
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Fotos: Nadrac, der Verfall ist Programm!
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Foto oben: der unverwechselbare Rudi, geliebt von ganz Nadrac!
Leider aber können wir jetzt nicht zum Haus selbst, weil der Trinker geradewegs zu seiner Arbeitsstätte fährt; wir verschieben die Überprüfung deshalb auf später, sitzen dann auch schon wieder im Van, in Richtung Landesinnere. Heute steht noch eine Recherche auf entlegenen Parkplätzen an, wir möchten sehen, ob die Straßenhundproblematik inzwischen vielleicht doch eine rückläufige geworden ist!

Allerdings, schon am ersten solchen Platz, weit entfernt jeder Ansiedlung, zerbrechen diese Träume wie Glas ausgesetzt dem Steinhagel. Ein verlassener Steinbruch, von der Natur rückerobert, an seinem Boden haben sich Grundwassertümpel vollbesetzt mit Libellen, Fröschen, Schmetterlingen und einer überhaupt überreichen Flora und Fauna gebildet; eigentlich ein wunderschöner Ort, zum Seele baumeln lassen. Darüber, dahinter, an den Seiten breiten sich endlos scheinende Wälder aus – eine trügerische Idylle, denn Rumänien hat ein riesen Problem mit der (teils illegalen) Abholzung – und mittendrinnen: 2 Mutterhündinnen und ihre drei Welpen! Ausgesetzt im Nirgendwo, von DorfbewohnerInnen oft über dutzende Kilometer genau zu solch entlegenen Orten gekarrt… es bricht das Herz!
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Foto oben: wir bringen Decken und Zaumzeug für das arme Pferd! unten: hier, kilometerweit von jeder Ansiedlung entfernt, finden sich zwei Mütter mit ihren Welpen – einfach in der Wildnis ausgesetzt!
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Fotos: Gitti füttert die Verstoßenen und Gigs, unten links, findet noch einen Welpen zwischen den Felsen!
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Wir füttern die Armen, sie essen wie Verhungernde. Alles andere wäre eine Überraschung gewesen, denn von was sollen sie hier auch leben? Noch dazu in der Notsituation, mit der Aufzucht des Nachwuchses beschäftig. Wie herzlos kann ‚Mensch‘ überhaupt nur sein? Wahrlich, an seinem ‚besten Freund‘, da offenbart die gefallene Maske besonders deutlich die darunterliegende hässliche Fratze…
Ein Lichtblick aber wird uns dennoch beschert: während wir die Herzallerliebsten noch umsorgen, hält plötzlich ein Auto; eine junge Familie mit zwei Kindern steigt aus, die Hände voller Wurstwaren und frischem Brot. Ja, es sind Städter, aus dem gut 100 Kilometer entfernten Temeswar, und sie waren in der Umgebung auf Verwandtenbesuch gewesen. Dabei haben sie die Hunde entdeckt, so wie wir, und sie sind sofort ins nächste Dorf aufgebrochen, um eben diese Lebensmittel vorbeizubringen. Um damit wenigstens die ärgste Not zu lindern….
Im Wissen, die Hunde werden auch morgen noch hier sein und dass wir heute keine Chance haben, auch nur einen davon mitzunehmen – wohin mit den Armen auf Reisen – verlassen wir den wunderschönen und dennoch unsagbar traurigen Ort. Wir werden sehen was das Morgen bringt!
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Fotos: Hoffnungsschimmer! Eine Familie kommt extra zum Füttern; sie werden den ganz Kleinen adoptieren!
Uns führt der Weg indessen weiter; überall entdecken wir Hunde, füttern sie, beobachten, verteilen Streicheleinheiten.  Selbst an den entlegenen Parkplätzen finden sich welche – kurzum: es ist, wie es immer war: eine Tragödie epochalen Ausmaßes!
Seit dem EU-Beitritt sind mittlerweile 13 Jahre vergangen. 13 Jahre, in welchen Unsummen an (Steuer-)Geldern in den Balkan und in die angrenzenden Staaten geflossen sind. Zumindest bezüglich des Tierschutzes muss man sich da schon die Frage stellen: wohin sind diese verschwunden? Was wurde mit Millionen an spezifischen Zuschüssen erreicht? Es sei aber festgestellt: eine solche Veruntreuung, alleine die Schuld Rumäniens ist das ganz sicher nicht. Denn der Bund hat es in der Hand, Aufnahmeregeln zu kreieren. Und Ländern wie dem Karpatenstaat die Rute ins Fester zu stellen. Ja, es ist schön, euch als MitgliederInnen begrüßen zu dürfen, aber dafür – wie es in Gemeinschaften nun mal so üblich ist – müssen dann Grundlagen beachtet und umgesetzt werden! Kommt er dieser Gewissensfrage nicht nach, ist er es selbst, der der Korruption Tür und Tor öffnet.

Wie man es auch dreht und wendet, nichts scheint dem TierschützerInnen-Herz im Moment so wichtig wie ein einheitliches Tierschutzgesetz, gültig für die gesamte Union. Ein solches nämlich als Ländersache anzusehen, sich andererseits überall anders einzumischen, es ist gelinde gesagt ein Skandal. Ein zum Himmel stinkender. Ein solcher, der nach Konsequenzen geradezu schreit.

Vorbei geht es an den endlos wirkenden rumänischen Landschaften. Land der Burgen. Land der weiten Felder. Der sich noch natürlich schlängelnden Flüsse und Bäche. Der ausgedehnten Wälder. Aber auch der Verschmutzung. Wilde Müllhalden. Land der Straßenhunde. Bitterste Armut. Verfall. Protzender Neu-Reichtum. All das geballt auf ein paar hundert Kilometer Fahrtstrecke.
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Am späten Nachmittag erreichen wir die Metropole Hunedoara. Mehr als 60 000 Menschen leben hier. Eine Ansiedlung, die einst von Hochöfen beherrscht wurde. Aber jetzt ebenso vom Niedergang betroffen ist wie so viele andere Regionen im Staat. Mitten in ihr thront das unfassbar schöne Schloss Hunedoara. Errichtet um 1450 auf den Resten einer Festung aus dem 14. Jahrhundert. Kulisse für dutzende Hollywood-Filme. Auch Vlad III soll sich immer wieder in den Gemäuern aufgehalten haben. Vlad, der Pfähler, besser bekannt als Graf Dracula.
Zuvor aber führt uns der Weg direkt in den Stadtzoo. Welche Katastrophe uns an jenem Ort erwartete, haben wir bereits in einem anderen Newsletter beschrieben (nachzulesen unter  https://us12.campaign-archive.com/?u=934c73a0228dce0980c5a7fcb&id=44d58915c1)!
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Fotos: eine furchtbare Extra-Ausstellung zum Thema Folter in der Burg entblößt die Bestie Mensch…
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Fotos oben und unten: der unfassbar schreckliche Zoo von Hunedoara!
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Völlig geschockt, mit Bildern im Kopf, welche das Atmen schwer machen, sitzen wir nun vor der Burg; eine Tasse Kaffee soll die Lebensgeister langsam wieder zurückbringen. Es ist heiß, drückend schwül. Beim Schloss gibt es eine eigene Ausstellung zum Thema ‚Folter im Mittelalter‘, furchtbarste Dinge, passiert in wohl jeder Burg Europas. Allerdings, in Hunedoara lässt sich aufgrund der Exponiertheit ein Vergleich herstellen; da sieht man Menschen in Eisenkäfigen, in düsteren Burgverliesen. Die BesucherInnen zeigen sich geschockt. Ahh und Ohhh bewegt den Moment. Wie schlimm die Leute doch waren in vergangener Zeit.
Dass Luftlinie 2 Kilometer dasselbe genauso wie in der Ausstellung gezeigt auch heute seine beinahe unveränderte Fortsetzung findet, diese Assoziation stellen die Allerwenigsten her. Schaut dem Bären ins Gesicht. Schaut sein Leid. Seinen Kerker. Seine Hoffnungslosigkeit. Wo ist der Unterschied? Dass der eine ein Fell hat und meist auf vier Beinen geht (er kann auch auf zwei), der andere nicht? Schmerzen fühlen beide gleich. Kummer auch. Es wird höchste Zeit für ein Umdenken!
Durch einzelne Schauer und die ansonsten mondhelle Nacht geht es zurück zu Rudi. Schweigsamer sind wir, nachdenklicher.
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Fotos oben und unten: ein passender Vergleich! Aber bei einem sehen die Menschen weg, beim anderen schreien sie: furchtbar!
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Früh am nächsten Morgen heißt es packen. Zeit für ein ausgiebiges Frühstück und noch ausgiebigere Gespräche bleibt aber noch. Muss noch bleiben. Dann umarmen wir unsere Gastgeber. Sie, genau wie die unersetzliche Frau Doina, die besten der Welt. Die uns jedes Mal auf ein Neues umsorgen und umhegen. Sie, wo ein Besuch ‚Heimkommen zur Familie‘ bedeutet. Danke, dass es solche Menschen gibt!!!
Ich kann Rudi’s Tränen erkenne, während sich seine Silhouette langsam im Rückspiegel verliert.
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Aber noch eine Prüfung steht uns bevor – Boomer’s Peiniger! Wir wollen sehen, ob er denn wieder Hunde bei sich hat. Tatsächlich begegnen wir ihm direkt vor dem Haus. Wo er gerade mit dem Hänger und seinem Pferd beschäftigt ist. Den tierlichen Gefährten wohl für die anstehende Arbeit im Wald bereit macht. In seiner Hand eine Coke-Plastikflasche. Nur, dass die Flüssigkeit keine braune, sondern eine hellgelbe ist. Und nach Zwetschge schmeckt. Nach Vergorener.
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Foto oben: und wieder neue Welpen, die einer höchst ungewissen Zukunft entgegenblicken!
Irgendwie – obwohl, Ausreden gibt es in dem Falle nicht – ist auch er ein Gefallener. Ein Gefangener seiner Welt, aus der es kein Entrinnen gibt. Ausflucht Alkohol. Schlechtes Gewissen hat er keines ob seiner unfassbaren Tierhaltung. So etwas glaube ich kommt ihm gar nicht in den Sinn. Wahrscheinlich hat er den damaligen Deal um Boomer nicht einmal verstanden. Was wir da eigentlich von ihm verlangten, von ihm wollten. Nur die Euros waren wichtig.
Jedenfalls, lange Rede kurzer Sinn, es sind an selber Stelle wo Boomer’s Albtraum stattgefunden hat, wieder zwei Hunde angekettet. Was vielleicht der falsche Ausdruck ist. Keine ‚echte‘ Ketten. Vielmehr eine Mischung aus Metallösen, Drähten und Seilen. Entsetzlich. Hungrig sind die beiden armen Seelen. Alles, was wir reichen, verschlingen sie im selben Moment. Herzallerliebste Wesen. Es tut bis in den hintersten Winkel des Gehirns weh, körperlich und psychisch, sie so hier vorzufinden. Es ist einfach nur… mir fehlen die Worte.
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Fotos: der Wahnsinn geht in die nächste Runde…
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Und der Mann bringt noch mehr Hunde; fünf oder sechs Welpen, von irgendwoher aus dem Hauses. Aber deren Mutter darf wenigstens freilaufen. Warum sie und nicht die anderen? Dieselbe Geschichte hatten wir schon mit Boomer. Auch damals waren zwei kleine Hunde im Hof unterwegs; wenn auch furchtbar gehalten, aber wenigstens mehr oder weniger unabhängig.
Um bei den Parallelen zu bleiben: wieder sollen wir ins Haus folgen, wieder möchte er Geweihtrophäen verkaufen, jeweils um ein paar hundert Euro.
Wie können wir weiter mit ihm vorgehen? Ihn künftig ignorieren? Aber dann ignorieren wir auch das Schicksal der Hunde, des Pferdes.
Überlegen, erstmal die Wut, die Trauer, die Enttäuschung abklingen lassen. Dann wird uns etwas einfallen.
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Foto: das mitgebrachte Futter verschlingt der Liebling geradewegs… hier ist guter Rat teuer!
So, und jetzt geht es noch schnell zu den Hunden von gestern! Der Welpe ist nicht mehr da – die Familie von gestern hat ihn mitgenommen! Dafür sorgen wir uns jetzt um die anderen, und zumindest eine kommt sofort in Sicherheit. Die anderen, auch für die werden wir einen Plan entwickeln.
Und dann hat uns der Highway wieder. 33 Grad zeigt das Thermometer, als wir die Ausläufer der Karpaten durchqueren und schließlich die Autobahn entern. Kaum Probleme werden wir an den Grenzen haben. Aber viel Zeit zum Nachdenken.
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Erst ab den Windradfeldern im ungarisch-österreichischen Grenzgebiet wird der Geist ein bisschen zur Ruhe kommen. Natürlich, dies ist auch geschuldet der nun einsetzenden Müdigkeit!
Wie immer in Parndorf, im Burgenland, treffen wir dann auch noch Moni und Doris, die erneut eine ganze Wagenladung voll Güter und Hundefutter für respekTIERE IN NOT gesammelt haben. Ja, jedes Ende der einen Hilfsfahrt ist der Anfang zur nächsten. Bester Beweis: ein Blick in den halbvollen Van!!!!
Auch das ist wie Heimkommen zur Familien, diese so wunderbaren TierschützerInnen aus Ostösterreich. Danke, von ganzem Herzen, dass es euch gibt!
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Foto oben: ein neuer Wald, aber dieses Mal aus Metall!
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Foto: ein Lichtblick jeder Rumänienfahrt – das Treffen im Burgenland mit Doris und Moni!
Es ist bereits stockdunkel, als wir das Bett für die Nacht erreichen. Und es soll gar halb drei Uhr morgens werden, bis wir Schlaf finden. Einen unruhigen. Aber Schlaf. Rast. Pause. Auftanken für die nächsten Katastrophen.
Möchte der oder die Negative sagen. Ich denke lieber an die vielen, vielen wunderbaren Menschen, an die geretteten Hunde, an die Versorgten. An die Chancen, in Not geratenen Tieren zu helfen. All das braucht auch künftig jede verfügbare Kraft. Und da bleibt keine Zeit für die Verschwendung an schlechte Gedanken! Dann also, auf ein neues!!!
Rumänien-Impressionen!
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