Unfassbarer Eklat bei den Anti-Schächttagen – bis hinter die Ohren in Blut getauchter Schlachthofbetreiber rastet völlig aus!

Was waren das für Szenen? Ungläubig reiben sich geschockte Tierschutz-AktivistInnen selbst jetzt noch die Augen! Atemlos. Sich wieder einmal dramatisch bewusst geworden, welche unbeschreibliche Grausamkeit, welche ansatzlose Brutalität, die Tierausbeutungs-Industrie und ihre Akteure immer wieder verkörpern. Welche Menschen es oft sind, die da auf andere Menschen und noch viel schlimmer auf ihnen völlig ausgelieferte Tiere losgelassen werden.

Blenden wir zurück. RespekTiere erhält kurz nach Mittag einen dringenden Anruf – ein Wanderer ist am anderen Ende der Leitung, und der erzählt Furchtbares: bei einem Schächter, wo zu den Opfertagen in diesem Jahr unfassbare mehr als 200 Rinder (!!!) einen furchtbaren Tod erfahren sollen, wären die Schreie der armen Tiere unerträglich. Selbst oben auf den Bergen (aus Salzburger Sicht niederösterreichisch für ‚Hügeln‘) konnte er es kaum aushalten, derart Zeuge von vermeintlicher Tierquälerei zu werden. Auch Fotos waren ihm gelungen, ein paar davon, die uns der gute Mann uns umgehend zukommen ließ, anonym selbstredend.
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Foto: eine Blechlawine ergießt sich über die Wiese – Volksfeststimmung!
Also machten sich drei AktivistInnen auf den Weg; wir wollten uns davon überzeugen, ob denn all die Horrorausführungen tatsächlich so passierten. Mitten in Niederösterreich. Unweit der Hauptstadt St. Pölten. An einem Ort, wo alles an Tierschutzgesetz soeben in dicken Strömen aus aufgeschnitten Kuh-Kehlen strömte. Geschriebenes der absoluten Unzulänglichkeit preisgebend. Verrat an den Tieren, verübt von feigen BürokratInnen, die aus irregeleiteter Humanitätsfaselei ‚Religionsfreiheit‘ in der Verfassung wertvoller als Tierschutz einordneten. Die nie in der Realität dem unbetäubten Tod durch Kehlschnitt ins Auge gesehen haben…
Wenn das Gesetz gegen das Leben geht, was ist mehr wert, das Leben oder das Gesetz???
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Fotos: ein riesiger Container voller zerstörtem Leben…
Wenn die Religion gegen die Grundwerte des Lebens geht, wie viel von Religion bleibt dann noch übrig? Welcher Gott kann den unbetäubten Tod von – alleine an den ‚Opfertagen‘ geschätzten fast 1 Milliarde –  Tieren verlangen? Ein Gott der Güte? Der Barmherzigkeit? Der Nächstenliebe? Nicht ein Gott, den man Allah nennt; denn der sagt ganz eindeutig, dass, rettet man ein Tier, dies zweifach im Paradies vergütet wird.
Beim Ort des Geschehens angekommen, trauen wir zuerst den eigenen Augen nicht – Volksfeststimmung dort in der absoluten Peripherie, rund um besagten Bauernhof parkt eine Hundertschaft an Fahrzeugen, die weitläufigen Wiesen als einzige Picknickfäche. Spielende Kinder überall, Menschen im Schatten der Bäume, Familientreffen. Gelächter. Fast idyllisch wäre die Szenerie, würde das Unsagbare nicht buchstäblich in der Luft liegen – denn es ist der Geruch des Todes, welcher jede andere Emotion übertüncht.
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Foto: ist das ein bisschen Fleisch wirklich wert? Der Mensch, die Bestie der Schöpfung…
Wir bewegen uns nun geradewegs in das Geschehen – trotz leichtem Unwohlsein mitten hinein, aber wie sonst sollen wir uns einen Überblick schaffen? Überall Menschen, stehend, sitzend, scherzend, rauchend, lachend. Blut an den Händen.  Und, das ist wichtig für das Kommende, wir fragten nun, ob man denn die schmale Stelle über die Hofeinfahrt betreten dürfte, nur, um zum Weg über dem Gehöft zu kommen. Freundlich, ganz nach typisch großartiger türkischer Gastfreundschaft, wird uns das Passieren gestattet.
In erhöhter Lage, neben vielen anderen, offensichtlich muslimischen Familien, harren wir kurz aus, rauchen eine schnelle Zigaretten; und beschließen: ja, wir werden Anzeige erstatten, alleine deswegen, weil an der Hofzufahrt ein riesiger Container abgestellt ist, der so voller Leichenteile kurz vor dem Überquellen steht. Apokalypse now – ein Kopf ragt aus einer unfassbaren Menge an Eingeweiden, ein Bild direkt aus der Hölle. Gibt es Hades tatsächlich, genau so muss der Ort aussehen. Ein Meer des Todes, von Fliegenschwärmen bevölkert, der Gestank der Verwesung als Zeuge des Wahnsinns.
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Foto: ein paar Köpfe ragen aus dem Meer der Verzweiflung. Ein stummer Aufschrei…
Ein Bagger fährt aus dem Schlachthof, die Schaufel voller Kadaverteile, Überreste gerade eben ermordeter Kühe. Der Fahrer kippt die Ladung in den ohnehin bereits randvollen Sündenpfuhl. Der Inhalt passt nicht mehr rein – egal, es wird mit der bluttriefenden Schaufel einfach nachgedrückt.
Wir haben genug gesehen. Sind gerade am Aufstehen. Erste Schritte, als ein junger Mann herbeieilt. Gar nicht mal unfreundlich fragt er nach dem Belangen. Nur allerdings, um alsbald sein wahres Gesicht zu entblößen; ‚Tierschützer‘, hier als Schimpfwort gebraucht, jemand hat unsere Gesichter erkannt aus der Menge, und er hat bereits die Polizei gerufen. Ok, sagen wir, kein Problem, wir sind sowieso am Gehen, werden die Beamten dann unten an der Straße treffen. Und uns dort mit denen unterhalten. Nein, hiergeblieben, flegelt uns der Mann plötzlich an, ein zweiter kommt hinzu. Ein dritter. Ein vierter. Tobende umringen uns. Die so urplötzlich entartete Situation erscheint brenzlig, würde man im Normalfall denken. Wirklich bedrohlich; allerdings, dies ist noch nichts gegen das, was jetzt passiert – ein von oben bis unten blutüberströmter Mann, frisch aus dem Schlachthaus und offensichtlich der Eigentümer, läuft plötzlich wie ein Bulldozer – die Gesichtsfarbe rot wie seine Blutkleidung – aus hundert Meter Entfernung auf uns zu, teilt die Wiese, tobend, schreiend. Augen so große wie Äpfel. Vor Wahnsinn sprühend. Kommt, Corona lässt grüßen, bis auf 2 Zentimeter heran, spuckend, fluchend, von allen guten Geistern verlassen. JETZT ist es bedrohlich!
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Foto: noch mehr Überreste werden in den ohnehin übervollen Container gekippt…
Ein Spießrutenlaufen beginnt. Einen Meter nach vorne, die totale Ektase im Nacken, sie stellt uns erneut. In Form eines in absolute Rage geratenen Schlächters. Eines, von dessen Kleidung das frische Blut in dicken Strömen rinnt. Eigentlich weißes Gewebe, aller Unschuld beraubt. Wird von den Söhnen, von anderen Männern, zurückgehalten. Immer wieder. Reißt sich los, geht auf Körperkontakt, der ‚Babyelefant‘ enttarnt, hier bleibt nur ein Zentimeter zwischen uns und dem Wahnsinn. Ein entartetes Antlitz wie das eines Dämonen. Eines solchen, der alle Nerven verloren hat. Oder nie besessen.
Knapp vor der Straße, jetzt eskaliert es völlig. Ich schreie den Mann Worte zu, die er in totaler Umnachtung irgendwie falsch interpretiert. Oder einfach keinen Widerspruch duldet. Weil es immer so war, dass nur sein Wort zählt. Das Wort eines Patriarchen. Sein Wort ist das Gesetz.
Er stürmt erneut nach vor, jetzt ist das Fass endgültig übergelaufen. Ja, so sieht ein Mensch aus, der töten möchte. Der tötet. Ohne jeden Abstrich. So tobend, dass ihn nur einige Männer in Gemeinschaft zurückhalten können, beim Versuch, sich loszureißen, stürzt er schließlich. Reißt die Männer mit sich. Nur ein Mann aus der Runde behält wirklich die Nerven: es ist wahrscheinlich der Sohn des Berserkers. Der uns immer wieder ermahnt: Bitte bleibt nicht stehen. Bitte geht weiter. Weil er wohl weiß, wozu ein Mensch ohne jede Hemmschwelle fähig ist.
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Foto: …und mit der Schaufel nachgedrückt.
Den Augenblick des Stürzens nutzen wir. Entkommen aus dem Ring. Und finden uns auf der Straße wieder. Jetzt Zeugen davon, wie Gevatter Tod in Menschengestalt nun wieder auf den Beinen ist, noch immer zurückgehalten wird.
Ein Mann folgt uns weiter; wahrscheinlich auch ein Sohn. Er filmt immerzu – er, der uns vorhin hundertmal darauf aufmerksam gemacht hatte, das Fotografieren sei verboten. Er, der uns hundertmal ermahnte, wir wären auf seinem – nicht gekennzeichneten – Grundstück, auf seiner Wiese – und sollte diese sofort verlassen. Er, der uns andererseits am sofortigen Nachkommen seines Ansinnens selbst fortwährend gehindert hatte. Er, der uns ständig mit dem Handy filmte, ohne ein einziges Mal selbst gefilmt worden zu sein. Er, der uns ständig eine Besitzstörung andichtete, über eine weite Wegstrecke verfolgt, wohl um unser Autokennzeichen herauszufinden, sich dabei selbst ständig auf fremden Grund bewegt. Er, der auf eigene Rechte pochte, fremde jedoch mit den Füßen tritt!
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Endlich, nach mehreren Schrei-Duellen auf der Straße, schütteln wir ihn ab. Er bleibt zurück, wir entfernen uns kurzfristig immer weiter vom Auto, nur um dann in weitem Boden dorthin zurückzukehren.
Nach kurzer Überlegung ist der Entschluss gefasst – wir fahren zur Polizei, die wir trotz der dauernden Bekundungen der Schächter bisher noch nicht angetroffen hatten. Angekommen am Posten ist es zuerst auch ein bisschen skurril. Denn tatsächlich müssen wir regelrecht darum bitte, eine Anzeige überhaupt nur verfassen ‚zu dürfen‘. Jene des Herr Ö. ist längst notiert, und ja, die Streife war auch am ‚Tatort‘ (jenem Ort also, wo völlig friedliche Menschen von einem blutverschmierten Schlächter und einer Horde außer Rand und Band Geratener in eine äußerst bedrohliche Situation gebracht worden sind, in eine Situation, die gut und gerne in einer Katastrophe enden hätten können – wäre da nicht ein Sohn gewesen, der den Ernst der Lage erkannte und menschlich reagierte.
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Letztendlich nehmen die BeamtInnen die Anzeige unsererseits doch noch auf. Und jetzt fällt die Spannung, die Emotion, ein bisschen ab und es wird festgestellt, ‚man kann sogar gut miteinander reden‘!
Nun müssen wir aber weiter. Es wartet noch Arbeit an diesem unfassbaren Tag auf uns. Die Recherche ist noch nicht zu Ende. Und hier im St. Pöltener Umland, da wird man uns im nächsten Jahr wiedersehen. So viel steht fest.
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Eine Aktivistin findet die richtigen Abschlussworte: ‚Als der Mann, über und über voller frischem Blut, mit hochrotem Kopf auf uns zustürmte, als ich sah, wie weitere Männer folgten, um uns zu umzingeln, da hatte ich wirklich Angst. Als er sich auf uns stürzte, schreiend und spukend, als ich seine unterlaufenen Augen sah, die fast aus dem Kopf sprangen, da habe ich kurz abgeschlossen. Jetzt ist es aus, dachte ich. Nein, es war nicht nur Angst, es war Todesangst! Im Nachhinein peinigt mich ein Gedanke: wenn jemand so austicken kann, noch dazu, wo hunderte Menschen rundherum stehen, allesamt ZeugInnen, wie kann man einen solchen auf Tiere loslassen? Welche unvorstellbaren Qualen wird ein Mann mit einem derartigen Nervenkostüm, mit einer derartigen Mentalität, wohl den völlig hilflos Ausgelieferten antun, wenn sich diese zu wehren versuchen? Ich werde die Bilder des heutigen Tages jedenfalls nie vergessen.‘
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Achtung, Achtung! Morgen, 18 Uhr, geht das Radio RespekTiere wieder on-air! Thema der Sendung – sie wurde aufgrund der Schächttag-Proteste schon im Vorfeld aufgenommen – ist die geplante Benefiz-Fahrt von Markus – er wollte am 5. September von Waging am See/Bayern losstarten und eine Strecke von rund 5 000 Kilometer für die Esel Mauretaniens per Fahrrad bis nach Nouakchott zurücklegen! Nur, die Zeit hat uns inzwischen überholt: leider musste die Aktion im letzten Moment aufgrund der Corona-Entwicklung verschoben werden (Flugticket für den Retourweg war schon gebucht…); aber, selbstverständlich: aufgeschoben ist nicht aufgehoben!!! Neuer Termin ist das Frühjahr 2021!
Hör zu, was Markus alles zu erzählen hat! Welle der Radiofabrik auf 97,3 oder 107,5, über Cablelink 98,3 oder über den Livestream der Radiofabrik (www.radiofabrik.at)!
Wiederholungen der Sendung finden am kommenden Dienstag um 7 Uhr morgens und dann am Samstag um 9 Uhr vormittags statt!!!
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