Demo-Tage in Kroatien! RespekTiere-Tierschutzflohmarkt!!!

Trotz der Reisewarnung stand dann auch noch eine unaufschiebbare Fahrt nach Kroatien am Programm; diese war zum einen aus familiären Gründen notwendig geworden, zum anderen wussten wir natürlich auch über die den Corona-Maßnahmen geschuldete allgemeine Notlage Bescheid. Durch ein Ausbleiben an TouristInnen ist die Gesamtsituation nämlich nicht nur für die vom Fremdenverkehr abhängige Wirtschaft eine prekäre, sondern auch, und noch viel mehr, für die Tiere – die nebenbei einmal mehr bei menschlichen Desastern als letzte für Hilfsmaßnahmen vorgesehen sind… und so machten wir uns daran, dem Tierheim bei Zadar – welches wir in der Vergangenheit schon des Öftern besucht hatten – eine Wagenladung voll Tiernahrung zu bringen.
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Foto oben: Demo-Tage im Zuge des Tierheimbesuches!
Foto unten. ‚Zadarski Azil‘ ist ein wunderbares, privates Tierheim am Rande der Stadt!
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Der Platz ist übrigens ein wunderschöner; mit viel Liebe und Sorgfalt errichtet, finden dort im Moment rund 80 Hunde ein behütetes Heim. Sehr auffällig ist, dass, laut Info von einer beherzten Angestellten, ‚rund 80 % deren‘ schwarz sind. Es dürften aber ihrer sogar noch mehr sein – jedenfalls, wir entdeckten überhaupt nur allerhöchstens 10 andersfarbige, und das ist schon eine unfassbare Tendenz – der Hintergrund: in Kroatien gelten schwarze Hunde leider noch immer als ‚böse‘, als ‚gefährlich‘… dabei sind die allermeisten der HeimbewohnerInnen unfassbar menschenbezogen, genießen jede Streicheleinheit.
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Trotz des unangemeldeten Besuchs präsentieren sich sämtliche Unterbringungen wirklich sauber und gepflegt; die Hunde sind allesamt gut genährt, und sämtliche Wassernäpfe gut gefüllt. Selbst auf Hundespielzeug wurde nirgends vergessen. Und es gibt neben den vielen Bäumen dann auch für alle Gehege zusätzlichen Sonnenschutz. Kurzum: es wird sich gekümmert!
Das Asyl hat natürlich auch mit schweren Problemen zu kämpfen; zum einen jetzt, nach der Ausnahmeregelung, da keine ÖsterreicherInnen mehr vor Ort sind – wo viele davon geholfen haben – zum anderen auch, weil die Stadt das privat geführte Tierheim sowieso am allerliebsten auflösen würde…
Letztendlich verbringen wir mehr als 2 Stunden unter den Lieben und erfahren dabei so manche interessante Anekdote vom überaus netten Personal. Fest steht, wenn wir wieder einmal in der Gegend sind, dann werden wir auch wieder jede Menge Hundefutter zu bringen wissen…
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Natürlich ist dies nicht der einzige Einsatz im Zuge einer derart langen Fahrt. Unser Hundetransparent ‚Stop Killing Stray Dogs‘ kommt an einem bei TouristInnen und StadtbewohnerInnen gleichermaßen beliebten Ausblicks-Spot über Zadar zum Einsatz; auch vor diversen Plätzen bei den allgegenwärtigen Restaurants, wo dann ganze Schweine am Spieß stecken, kann man entweder Gevatter Tod oder eine/n AktivistIn mit Schweinemaske sehen, mit einem Transparent, welches ‚Eating Meat Kills‘ verrät! Fleischessen ist immer grausam, es setzt – darüber sollte jedermann/frau nachdenken – immer den Tod eines Tieres voraus; auch jeder noch so ‚kleine Bissen‘; aber die hierfür Getöteten dann auch noch derart zu präsentieren, vom After bis zum Mund durchgehend gepfählt, über offenem Feuer geröstet, das setzt dem Ganzen schon die Krone der Respektlosigkeit auf. Mit einer vernichtenden Botschaft an die Kinder – Tiere sind bestenfalls Bio-Automaten, und nur zum Essen für die Menschen da… Übrigens, was denken Sie, bei so einem Anblick, welche Meinung werden überlegene Lebensformen, wenn sie eines Tages doch diesen Planeten für sich entdecken, von ‚Mensch‘ haben? Sie werden die wunderschöne Erde wohl als wahre Hölle in Erinnerung behalten; zumindest als eine solche für die Mitgeschöpfe…
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Foto oben: Protest über Zadar!
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Genauso an Verkehrsknotenpunkten oder entlang von Zufahrtsstraßen zu der Urlaubsinsel als Anregung zum Nachdenken für die PassantInnen, kommen Masken und Stoffbanner in Aktion!
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Einmal mehr sind wir dann auch im Interspar in Zadar zugegen; viele von Euch erinnern sich vielleicht, seit Jahren schon kritisieren wir wegen dieses Ortes die Spar-Gruppe auf ein Heftigstes; denn – die ‚Tanne‘ ist ein österreichischer Konzern – wenn ‚daheim‘ aber eine bestimmte Haltungsart von Tieren in einer derartigen Form verpönt und verboten ist, dann zeugt es nicht von Feingefühl, wenn genau selbiges in einem anderen Land mit geringeren Tierschutz-Maßstäben wie selbstverständlich gemacht wird! Wir reden dabei von der Hummerhälterung; so tummeln sich im Glasbecken inmitten des Marktes die so sensiblen Krustentiere mit zusammengebundenen Scheren (sie sind im normalen Einzelgänger und würden sich ohne die Gummibänder in der Enge wohl gegenseitig töten) im strukturlosen Aquarium, ohne jede Versteckmöglichkeit. Immer wieder klopfen die Menschen an die Scheiben, jegliche Achtung vor dem Mitlebewesen – noch dazu solchen in derartiger Not – vermissen lassend.
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Foto links oben: ganze Schweineköpfe in der Vitrine… rechts: Protest direkt vor dem Hummerbecken!
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Spar rechtfertigt sich hierfür stets mit dem Argument, Spar Kroatien ist eine eigene Gruppe; man kann daher von Wien aus höchstens Tipps und Anregungen geben, keinesfalls aber ein Verbot aussprechen. Wäre dem so, drängt sich folgende Frage geradezu auf: hätte man vielleicht ein Geschäft in Vietnam, würde man dort dann auch Hundefleisch anbieten???
Wie dem auch immer sei, eine solche Feststellung der Konzernleitung muss als eher wenig glaubwürdig eingestuft werden, denn ganz sicher würde ein Wort aus der Heimat genügen, und die Quälerei hätte ein Ende.
Weil ein solches Gebot der Menschlichkeit aber seit Jahren ausbleibt, verlieren damit auch die einheimischen Geschäftsmodelle viel an Glaubwürdigkeit: denn tatsächlich, wie viel Vertrauen dürfen wir in die vielen ‚Tierwohl‘- und ‚Natur Pur‘-Initiativen überhaupt haben, welche den Lebensmittelgiganten so gerne als besonders tierlieben und auf einen besonders guten Umgang mit den Geschöpfen bedachten Einkaufsmarkt hinzustellen versuchen? Wenn der Konzern kaum über die Landesgrenze hinaus wie selbstverständlich eine in Österreich gebrandmarkte Tierquälerei betreibt, wie genau nimmt er es dann mit seinen Eigenmarken? Ist alles nur Illusion? Wen würde es wundern, denn ein Faktum ist es ganz gewiss: Gewinnspannenrechnung und Tierwohl, das schließt sich sowas von aus.

Dieses Mal wird unsere Aktion von Anfang an mit feindlichen Blicken der MitarbeiterInnen bedacht; letztendlich bewegt sich ein Angestellter schnellen Schritts hin zu den gläsernen Büros – was für uns nur eines heißen kann: schnell den Laden zu verlassen, denn das Letzte, was wir im Moment brauchen würden, wären ernste Schwierigkeiten mit Security und folgend mit den Behörden…
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Im Stadtzentrum von Vir spannen AktivistInnen in Schweine- und Hundemaske später auch noch ein Transparent mit der Aufschrift ‚There is no excuse for animal abuse‘, was dem Anliegen schnell Aufmerksamkeit beschert.
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Die private Hundehaltung ist, aber das gilt natürlich auch für Westeuropa, in vielen Fällen immer noch eine Katastrophe. Wir müssen einen Dobermann sehen, der trotz der Elendshitze im Zwinger sein Dasein verbringt, unter sengender Sonne. Sein Körper ist gezeichnet von Narben, warum, erfahren wir leider nicht. Jedenfalls ist er trotz allen anderswertigen Vermutungen einer, der Menschen liebt. Er kann gar nicht genug von den Streicheleinheiten bekommen; wir überlegen schon eine schnelle Aktion, als plötzlich jemand auf uns zukommt, offensichtlich verunsichert durch unser Interesse. Aber wenigstens lässt die Frau den armen Hund jetzt in den Garten, wo er sofort und ohne zu stoppen Runde um Runde dreht. Ja, viel können wir in solchen Fällen nicht machen, da lässt weder das Gesetz noch die Gesellschaft ernste Schritte zu, aber wenigstens ist der Gute hier so zu ein bisschen ‚Freilauf‘ gekommen…
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Ja, keine Frage, es gibt auch hier viele Probleme im Umgang mit dem Mitgeschöpf – das Schöne ist: Kroatien verfügt über ganz großartige Tierschützer, zum Beispiel die ‚Animal Friends of Croatia‘ (http://www.prijatelji-zivotinja.hr/index.en.php), die schon wirkliche Meilensteine zu einer Verbesserung der Situation beigetragen haben. In diesem Wissen treten wir die Heimfahrt schließlich doch etwas beruhigter an.
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