Die Ereignisse haben sich einmal mehr überschlagen – trotz aller Problematiken des Moments bleibt uns keine andere Wahl, ein dringenster Hilfseinsatz steht an; das RespekTiere-Mobil ist in Bewegung, uns seine Motorhaube zeigt immer in eine Richtung – nach Osten! Wir sind also wieder unterwegs; und ja, erneut geht es mitten hinein in eine abgeschottete Gesellschaft, welche nach dem Notstand nun einen echten ‚Lockdown‘ ausgerufen hat. Natürlich wissen wir um die Brisanz einer solchen Hilfsfahrt, selbstredend ist die Notwendigkeit eine abgewogenen – das Pendel hat aber sowas von eindeutig in eine Richtung ausgeschlagen, dass die Entscheidung letztendlich dann doch eine leichte war. Und so ist der Frachtraum erneut prall gefüllt, wir haben wieder säcke- und kistenweise Kleidung für die Frierenden geladen, und natürlich ganz viel an Tiernahrung; es steht doch in den Sternen, wann wir eine solche Fahrt wiederholen können, also muss der Vorrat für die nächsten Monate reichen! Bei all der Brisanz, es gibt aber sogar noch einen weiteren, nicht länger nach hinten verschiebbaren Grund für die Fahrt – Katerchen Ritschko braucht uns! Nicht in ein paar Wochen, in den nächsten Monaten, sondern JETZT!!! |
Foto oben: für den armen Ritschko ist diese Hilfsfahrt unerlässlich; unten: natürlich ist der Van aber dann auch wieder bis obenhin voll mit Hilfsgütern für Bedürftige! |
Blenden wir zurück: beim letzten Besuch in ‚unserem‘ Katzenasyl bei Frau Havranovra in Bratislava wurden wir auf Ritschko’s gesundheitlichen Zustand aufmerksam; der Arme leidet an einer schweren Augenerkrankung, das Organ muss höchstwahrscheinlich entfernt werden. Der ganze Sehapparat ist entzündet, und der dadurch entstandene, unübersehbare Augendruck verursacht bestimmt schlimme Schmerzen. Zuerst wurde es mit einer alternativen Heilmethode versucht, aber leider hat der schonende Eingriff nichts genützt. Jetzt müssen echte SpezialistInnen ran, bevor es zu spät ist – und wer käme hierfür mehr in Frage als eine der wohl allerbesten VeterinärInnen das Landes? Dr. Birgit Angerer (www.tierarztmobil.at)) hat sich sofort bereit erklärt, den Eingriff durchzuführen! Hierfür aber muss Ritschko nach Wien gebracht werden – und bevor selbst die Grenzen wieder dichtgemacht werden, mussten wir nun schnell handeln! Die Slowakei ist im Lockdown, ab Samstag werden alle (!!!) EinwohnerInnen auf das Corona-Virus getestet; bleibt also der heutige Freitag, als letzte Möglichkeit. Ja, es gibt ein Ausgangsverbot, welches aber in dringenden Fällen übergangen werden kann. Urteilt Ihr: ist Ritschko ein dringender Fall? Also, wenn nicht er, wer dann??? Das Risiko ist dabei zur Nebensache degradiert, nebenbei ein kalkulierbares, denn in direktem Kontakt werden wir zu Menschen nur im Freien sein, und dann selbstredend immer nur mit Maske. |
Manche Menschen werden nun vielleicht meinen, ja, in Zeiten wie diesen, da sollte man derartige Hilfseinsätze nicht durchführen. Aber, so das Gegenargument, wenn nicht ‚in Zeiten wie diesen‘, wo die Not eine besonders große ist, wann dann? Gerade jetzt brauchen die Tiere ganz besonders Unterstützung, denn die direkte Spendenfreudigkeit, die hat immens gelitten. Ganz arg zu spüren bekommen dies zuallererst die Hilflosesten der Hilflosen – die Tiere auf den Straßen, die kaum mehr Futter finden, und selbstredend auch sozial benachteiligte Personen, deren Schicksale ob der prekären allgemeinen Lage ebenfalls einmal mehr völlig in den Hintergrund gedrängt worden sind. So erachten wir es als Bürgerpflicht – jetzt, wo unsere Sachgut-Lager aufgrund der vielen privaten ‚Aufräum-Initiativen‘ gefüllt sind – die von uns gesammelten Tiernahrungsmittel genau wie Kleidung und die Dinge des täglichen Bedarfs sofort weiterzugeben, an jene, die genau diese Güter genau nun am dringenst benötigen. Im Falle Ritschkos ist die Sachlage eine noch eindeutigere: wenn der Trend, und wer hat Zweifel daran, weiter anhält, dann stehen erneute Grenzschließungen unmittelbar bevor. Der arme Kater leidet Schmerzen, und bevor es uns unmöglich gemacht wird, müssen wir handeln! Ob wir uns wohl dabei fühlen oder nicht, es ist nebensächlich. Denn, Corona hin, Corona her, in einem solchen Augenblick zu zögern, um dann vielleicht vor geschlossenen Grenzbalken zu stehen, nein, das liegt nicht in unserer DNA. Wir hätten des Nachts keine ruhige Minute mehr gefunden… |
Bitte haltet uns die Daumen, der Einsatz MUSS gut gehen. Es gibt keine Alternative, und keine zweite Chance. Zumindest nicht für die nächsten Wochen! Also, die Devise lautet ‚Augen zu und durch, für Ritschko, JETZT‘!!!! |