Bevor wir uns den Kleintiermarkt und der damit verbundenen Kaninchenproblematik zuwenden, möchten wir noch einmal kurz auf das Thema ‚betäubungsloses Schlachten‘ zu sprechen kommen – das Tierschutzmagazin ‚Unsere Tiere‘ brachte auf OE24TV einen Bericht zu unseren Protesten – hier könnt Ihr die Sendung nachsehen: https://www.oe24.at/video/lifestyle/unseretiere/respek-tiere-proteste-gegen-opferfest-in-noe/486574868 |
Der Kleintiermarkt in Grossrupprechts bei Waidhofen/Thaya ist ein von uns inzwischen mehrmals besuchter Ort; er stellt seit jeher ein Sammelsurium von Beanstandungen durch TierschützerInnen dar, aber so manches in der Tierausstellung wurde über die Jahre hinweg doch eindeutig verbessert. Allerdings, zufriedenstellend ist die Situation bis heute nicht, wie nachfolgender Bericht leider nur zu eindrucksvoll beweist… |
Foto oben: da ist eine Menge los am Kleintiermarkt… |
Foto oben: mehr als Beanstandeswert: überall werden die Tiere den Händen der BesucherInnen wie selbstverständlich ausgeliefert… |
Tatsächlich würde man einen solchen Markt viel eher im Osten vermuten; irgendwo in Rumänien sind wir immer wieder auf solche getroffen, und die im fernen Transsylvanien oder sonst wo zeigten kaum Unterschiede zu jenem im Waldviertel. Kaninchen und Vögel werden dort hauptsächlich angeboten, allesamt befinden sich die Tiere dabei in engen Käfigen, in Kisten, Boxen oder auch nur in Kartonschachteln. Der Besucherschaft wird dabei auf die Allermeisten ein direkter Zugriff geboten, niemand gebietet Einhalt, besonders die Kaninchen leiden ganz offensichtlich unter den vielen nach ihnen greifenden Händen. Oft werden sie dann auch noch auf das Gitter der Käfigoberseite gesetzt, den ‚Streicheleinheiten‘ sowie den für Kaninchen nun wirklich angsteinflössenden Umständen (derart exponiert, muss für ein Fluchttier der pure Albtraum sein) nun völlig ungeschützt ausgesetzt. |
In vielen der kleinen Gefängnisse gibt es kein Wasser, in anderen wird Trinkbares oft nur in unzulänglicher Form angeboten; Beispiel? Eine Marktfrau setzt Gurkengläser in die Kisten; wie denn die Nager daraus trinken sollen, möchten wir wissen. ‚Oh, die sind sowieso mehr Zierde, wird halt so verlangt (vom Marktbetreiber bzw. der Behörde, meint sie wohl), unsere Hasen sind Trinken ja gar nicht gewöhnt. Zu Hause bekommen sie kein Wasser, weil sie eh immer Salat haben, da ist genug Flüssigkeit drinnen‘… Eine Weisheit aus Oma’s Lehrbuch – nur leider eine entsetzliche Mär, die Tierqual verspricht. Noch dazu eine solche, die sich offensichtlich seit Jahrhunderten hält… |
Besonders Hühner werden sehr brutal aus den Käfigen gezerrt. Sie sitzen dort wie in den Legebatterien von früher, überhaupt kein Unterschied. Dringenster Handlungsbedarf ist geboten, gar keine Frage. Auch Gänse, Enten und allerlei anderes Geflügel findet sich in mittelalterlich anmutenden Verschlägen wieder, oft ohne jegliche Wasserquelle, Singvögel in winzigen Boxen. Sogar Papageien gibt es hier, direkt ausgesetzt der Menschenmenge und den Elementen. In der Tat ist dazu der fast permanent wehende Wind nicht zu unterschätzen; besonders an kalten Tagen ist der Luftstrom ganz sicher ein Problem, sowohl für feinfühlige Vögel als natürlich auch für die Nagetiere. |
Weil wir gerade inmitten der Kaninchenkampagne sind: Selbst an den Märkten müssen den süßen Nagern selben Bedingungen wie zu Hause geboten werden – also jeweils mindestens 6 000 qcm Grundfläche, mit Rückzugsmöglichkeiten und dergleichen. Nichts davon passiert an diesem Ort, sie sind zusammengepfercht oft bis zum ‚gehtnichtmehr‘, viele ohne Wasser, alle ohne jegliche Rückzugsmöglichkeit. Das besonders Schreckliche: wahrscheinlich verbringen sie ihr ganzes Leben so… |
Fotos: die Verhältnisse für Vögel müssen dringend verbessert werden… die Verletzungsgefahr ist eine große,außerdem fehlt es von vorne bis hinten am Notwendigen… |
Fotos: 2021 oder doch 1450? Manchmal verschwimmen die Grenzen… |
Für alle Tiere gilt: in den Anhängern und Transportfahrzeugen finden sich ganz oft Kleinstboxen wieder, wo der ‚Nachschub‘ untergebracht ist. Dass man so nicht agieren darf, müsste sich eigentlich inzwischen rumgesprochen haben Sogar bis hinauf ins tiefe Waldviertel… |
Fotos: Klein- und Kleinstboxen mit Kaninchen und Vögeln; unten: sogar noch völlig federlose Jungtauben sind bereits am Markt… |
Wieder einmal standen deshalb RespekTiere-AktivistInnen mit einem ‚HIER STINKTS NACH TIERQUAL‘-Transparent bei der Zufahrt. Wir haben natürlich auch Anzeige erstattet und werden uns selbstverständlich in den nächsten Monaten von etwaigen Umsetzungen zu überzeugen wissen! |