Große Aufregung Um Den Kleintiermarkt – Offener Brief An Den LR Waldhäusl!

Unser kürzlicher Bericht über den Kleintiermarkt in Großrupprechts muss ein wirklich interessanter und bewegender gewesen sein – warum sonst wohl fühlt sich nach einer im Prinzip doch eher kleineren Begebenheit sogar ein Landesrat und Tierschutzressort-Leiter bemüssigt darüber zu sinnieren und schließlich unsere dortigen Betrebungen dann auch noch mit ätzenden Kommentaren zu untergraben? Herr Waldhäusl, da wollen wir ihm jetzt wirklich gar nichts unterstellen, mag vielleicht tatsächlich ein Herz für Tiere haben – aber einen derartige Aussendung wie die seine, die offensichtlich nur aus Groll oder Zorn gegen uns – warum, weiß nur er selbst – solcherarts ausfallen hatte gekonnt – zu veröffentlichen, trägt leider herzlich wenig zu einer gesteigerten Reputation bezüglich der professionellen Aufarbeitung tierschutzbezogener Thematiken bei. Da werden vielmehr persönliche Differenzen bemüht und parteipolitische Duftmarken abgegeben. Ob so ein fast unwürdiges Szenarium wirklich notwendig ist? Besonders in Anbetracht der folgenden Bilder – aber bitte beurteilen Sie selbst, ob am besagten Markt vielleicht doch ein Nachholbedarf in Punkto Tierschutz besteht oder ob dann Herrn Waldhäusl’s Analyse zutreffend ist, nach welcher dort sogar ‚Tierschutz mit Hausverstand‘ betrieben wird…
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Jedenfalls, eine Frage muss aber dem Herrn Landesrat dann doch gestellt werden; wenn jemand ganz offensichtliche Dinge, noch dazu mit Fotos sowas von eindeutig belegt, gegen eine Veranstaltung vorbringt, der Mann aber, der dann an den Hebeln sitzt, derart reagiert – jener, der es in der Hand hätte zu sagen, ok, klar, darum sollten wir uns mal kümmern, am besten zusammen – wieviel Vertrauen dürfen künftig Hilfesuchende in die Expertise eines solchen Politikers haben?
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Die diesbezüglichen Rechechen vor Ort haben hohe Wellen geschlagen; so berichteten die Niederösterreichischen Nachrichten über ‚Kritik am Kleintiermarkt‘ folgendes: https://www.noen.at/waidhofen/lokalaugenschein-kritik-an-kleintiermarkt-in-grossrupprechts-vitis-verein-respektiere-tiermarkt-print-285232182 Schon etwas brisant: LR Waldhäusl, FPÖ, für Tierschutz in Niederösterreich politisch zuständig, schlägt sich in der Frage wenig überraschend und trotz so eindeutiger Fotobeweise auf Seiten der Organisatoren. Am Ende des Artikel stellt man übrigens die Frage: Ist die Kritik berechtigt? Bitte drückts hier den entsprechenden Button – das wäre dringend notwendig, um die Verhältnisse geradezurücken! Wer den Zeitungen schreiben möchte, kann dies bitte unter redaktion.waidhofen@noen.at bzw. unter waidhofen@bezirksblaetter.at tun!!!
Die Bezirksblätter Waidhofen schrieben: ‚Kleintierbörse in der Kritik von Tierschützern‘, https://www.meinbezirk.at/waidhofenthaya/c-lokales/kleintierboerse-in-der-kritik-von-tierschuetzern_a4813332

Wer den Zeitungen schreiben möchte, kann dies bitte unter redaktion.waidhofen@noen.at bzw. unter waidhofen@bezirksblaetter.at tun!!!
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Wir möchten euch an dieser Stelle natürlich nicht die offizielle Presseaussendung des Herrn LR Waldhäusls zu unserem diesbezüglichen Newsletter vorenthalten:
 Landesrat Waldhäusl: Keine Tierquälereien, sondern Tierschutz mit Hausverstand bei Kleintiermarkt in NÖ!Tierschutz-Landesrat nimmt Stellung zu öffentlicher Kritik eines TierschutzvereinsZur öffentlichen Kritik eines Tierschutzvereines über den Kleintiermarkt in Großrupprechts (Waidhofen/Thaya) nimmt jetzt Tierschutz-Landesrat Gottfried Waldhäusl Stellung: „Jegliche Unterstellungen, die in Richtung Tierquälerei gehen, sind hier nicht gerechtfertigt. Ganz im Gegenteil! Ich mache mir regelmäßig vor Ort selbst ein Bild und stelle fest, dass sowohl Aussteller als auch Besucher Tierschutz mit Hausverstand leben! Für mich haben die Aussteller, die meist auch in Kleintierzuchtvereine engagiert sind, sogar einen besonderen Mehrwert. Die Arbeit ist familienfreundlich und zudem lernen die Kinder den Umgang mit Tieren.“Jeder Kleintiermarkt in Niederösterreich ist behördlich genehmigt und es gibt gesetzliche Regelungen, wie die Tiere ausgestellt werden dürfen. „Zudem finden Kontrollen statt und etwaige Mängel würden auffallen und geahndet werden. Auch wenn es dann und wann schwarze Schafe gibt, in Großrupprechts und bei vielen anderen von mir besuchten Märkten und Ausstellungen konnte ich keine wie immer gearteten Tierquälereien orten“, informiert Waldhäusl. „Daher mein Tipp an den kritikfreudigen Tierschutzverein: Lassen wir doch die Kirche im Dorf! Sehr oft wird der Ausdruck ‚Tierschutz‘ missbraucht, es handelt sich bei den handelnden Personen um reine Tierrechtler, denen es letztlich nicht um den Schutz geht.“

Was soll man dazu sagen? Seltsam, allemal. Wenn dann aber ein solches Schreiben auch noch vom Repräsentanten, vom ‚obersten‘ Tierschutzvertreter des Bundeslandes, kommt, umso mehr!
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Oben: Grukenglas als Tribut an die Veranstalter – trinken kann das Kaninchen daraus zwar nicht, aber den Bedingungen ist genüge getan…
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Ihr kennt uns und wisst: so etwas geht gar nicht ohne Reaktion! Wir haben natürlich auch einen der diesbezüglich wohl größten (und engagiertesten) Experten zur Thematik befragt und bedanken uns an dieser Stelle herzlichst für die Expertise des Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer!

Hier ist also unser offener Brief an den für das Ressort ‚Tierschutz‘ zuständigen LR:

Sehr geehrter Herr Landesrat,
einen schönen guten Tag!
Wir hoffen es geht Ihnen gut und Sie erfreuen sich bester Gesundheit!
Sie können den Grund dieses Schreibens bestimmt erahnen: dann doch einigermaßen überrascht waren wir nämlich ob des Inhaltes Ihrer Aussendung zu unserem Artikel bezüglich des Kleintiermarktes in Großrupprechts! Sagte ich überrascht? Nein, sogar geradezu verblüfft mussten wir Ihre diesbezügliche Analyse zur Kenntnis nehmen; zwei- oder dreimal wurde sie zudem überlesen, weil wir bis zuletzt fest geglaubt hatten, darin vielleicht den einen oder anderen Punkt übersehen zu haben, welcher doch noch eine konstruktive Diskussion ermöglichen würde. Leider aber, bei allem Bemühen, das man uns hiermit wohl nicht absprechen kann, wir sind nicht fündig geworden.
Was uns besonders irritiert: Sie behaupten doch, dass Sie selbst ‚immer wieder‘ vor Ort wären und dass Sie dann bei ihren Besuchen den besagten Ort stets viel eher als ‚eine Stätte des Tierschutzes mit Hausverstand‘ denn als einen Ort mit tierschutzrelevanten Problematiken wahrgenommen hätten.
Jetzt muss man Sie doch als einen Experten zur Thematik erachten – den Sie zweifellos repräsentieren, schließlich sind Sie nicht zuletzt zuständig für den Tierschutz in Niederösterreich! Da muss man ganz einfach annehmen (können), mit solcher Aufgabe sind ausschließlich Personen betraut, welche diesbezügliche Sachlagen perfekt einzuschätzen wissen. Jetzt aber folgt dieser, wie wir meinen, Tiefschlag, der sogar eine Reputation in Frage zu stellen imstande ist. Denn es liegen über titelführendes Ereignis hunderte Fotos vor, aus verschiedenen Veranstaltungen über die letzten Perioden hinweg, und allesamt zeigen diese Bilder Zustände, wie sie nach dem österreichischen Tierschutzgesetz so nicht tragbar sind. Jede/r BehördenvertreterIn wird dies mit einem einzigen Blick bestätigen. Was gibt es noch zu bereden, warum über ‚Hausverstand im Tierschutz‘ sinnieren, wenn Fotos 100 % beweisen, dass Beanstandungen mehr als nur berechtigt sind?! Wovon reden Sie denn bitte, wenn doch jedermann/frau nur einen Blick auf besagte Dokumente zu werfen braucht und auch der oder die Ungeschulte sofort sieht: hier passiert bisweilen alles, nur kein Tierschutzgedanke! Oder liegt der Denkfehler allein bei UNS, und sie haben völlig recht? Haben wir etwas übersehen, sind wir nicht auf dem Laufenden, verfügen Sie über wesentlich mehr Hintergrundwissen, welches Sie befähigt, trotz – ich wiederhole mich – eindeutiger Beweise zu einem berechtigt anderslautenden Resümee zu kommen?
Apropos ‚Hausverstand‘; einen solchen beweist dann auch jemand, der ‚mit den Leuten spricht‘; genau das aber haben Sie, bei allem Respekt, offensichtlich verabsäumt – denn außer jenen, die den Tieren immer noch die Rolle des ‚Bio-Roboters‘ zudenken, gibt es zu solchen Veranstaltungen (insbesondere auch zu Großrupprecht) eigentlich eine ganz eindeutige Meinung
Also, der Sachverhalt lässt dann nur zwei Schlüsse zu: zum einen könnte man aufgrund der Faktenlage durchaus annehmen, hier kommt ein Urteil von jemanden, der vielleicht zu wenig von der Thematik weiß, sich aber trotzdem bemüßigt fühlt, eine Stellungnahme abzugeben. Wo, so unterstellen wir mal geradewegs, persönliche Belange miteinfließen. Vielleicht, weil im beanstandeten RespekTiere-Newsletter ein weiteres Thema mitbehandelt wird, nämlich jenes des betäubungslosen Schlachtens? Und wir darin einen ‚braunen Rand‘ orteten, welcher diese Problematik gerne für sich nutzt, um Stimmungsmache nicht FÜR die Tiere sondern GEGEN eine Glaubensrichtung zu betreiben? Aber da täuschen wir uns ganz sicher – denn mit ‚braunem Rand‘ können Sie sich ja nicht angesprochen fühlen, davon distanziert sich Ihre Partei doch selbst immer wieder – mehr oder weniger glaubwürdig. So gesehen, nur der Schelm möge zu einer derartigen Schlussfolgerung kommen…   
Es stört Sie dennoch ganz offenbar, dass wir Ihre politische Richtung nicht nachvollziehen können, die oft verdeutlichte Menschenfeindlichkeit, den mehr oder weniger leichten Hang zum Populismus in Ihrer Partei. Auf professioneller Ebene aber sollten und dürften persönliche Belange eigentlich keinen Einfluss auf die Öffentlichkeitsarbeit haben. Als Landesrat, so stellt sich das die Bevölkerung zumindest vor und möchten auch wir glauben, ist man ganz bestimmt frei von Narzissmus und anderen den Aufgaben hinderlichen Gefühlsregungen. Müsste man derartige Gedanken, falls sie dennoch aufkommen, ohne weiteres hinten anstellen können – wenigstens solange, bis man wieder ganz Privatmensch ist. Zumindest in der Theorie wird dies auch richtig sein.
Aber warum zerbrechen wir uns den Kopf, wie gesagt, wir sind uns ohnehin völlig sicher, dass diese Punkte wohl auch ganz sicher nicht für unsere zwischenmenschliche ‚Beziehungsprobleme‘ ausschlaggebend sind – nicht zuletzt deshalb ist es wohl müßig überhaupt nur darüber zu diskutieren.
Ganz sicher also sind Ihre Bestrebungen nicht von Derartigem beeinflusst. Deshalb gibt es dann nur eine mögliche Antwort: Sie haben nicht genau hingesehen. Oder halt ein bisserl ‚flexibel gedacht‘ – was ja in der österreichischen Politik hin und wieder vorkommen soll, wissen wir aus hunderten Beispielen – und Sie waren gar nie vor Ort. Das wird es sein, ist ja auch nur zu typisch für ‚unsere‘ Mentalität – denn zu unübersehbar sind ja die beanstandeswerten Fälle. Zudem, würden Sie mit in der Tat Augenzeuge sein, Ihnen wäre zum Beispiel sicher auch der völlig unangebrachte und dennoch dauerpräsente Alkoholkonsum aufgefallen. Alkohol und ‚Tierschutz mit Hausverstand‘, das sind zwei Dinge, die dann so ganz und gar nicht zusammenpassen. Das werden auch Sie bestätigen, als Experte des Tierschutzes. Dennoch, sogar manche der Aussteller selbst trinken ihr Bier, und wohl auch mehrere davon, in aller Öffentlichkeit und zur frühen Stunde, während vor ihnen Hühner oder Kaninchen zusammengepfercht in winzigen Käfigen kauern (wahrscheinlich täuschen wir uns aber, und es ist nur Zuckerwasser in die braunen Flaschen gefüllt…). Was für ein erbauendes Bild für die Kinder, wenn ihnen am frühen Morgen ein angesäuselter Kaninchenhalter mit Alko-Fahne erklärt, seine Kaninchen würden kein Wasser brauchen, sie ziehen die Flüssigkeit (Originalzitat) ohnehin aus dem Salat. Tierschutz-Unterricht pur, direkt vor Ort. Einfach toll. Alltagsgeschichtentauglich.
BesucherInnen, aber dafür können Sie nichts, finden sich immer wieder schwer angetrunken ein; wenn Sie möchten, können wir Ihnen dementsprechende Fotos gerne zur Verfügung stellen.
Die Arbeit dort ist familienfreundlich und lehrt den Kindern den Umgang mit Tieren? Ist das wirklich Ihr ernst? Finden Sie es lehrreich, wenn Kaninchen, Fluchttiere, auf Gitterkäfig-Dächer gesetzt werden, dort neben den Witterungseinflüssen auch den dutzenden Händen hilflos ausgesetzt sind, wo sich viel zu oft niemand – weder Eltern noch Schausteller – darum kümmert, wie sanft oder wie grob Kinderhände zupacken? Ebenfalls ein oft gesehenes Szenarium, ebenfalls durch Fotos belegbar. Wenn unsanft Hühner aus den Käfigen gezerrt und in Schachteln oder Boxen gezerrt werden, ist das auch ‚gelebter Tierschutz‘? Apropos, was sind wir stolz auf das Käfigbatterienverbot! Hier allerdings sperren die Profis unter den Ausstellern die Hühner ständig in solche, und zerren sie dann auch noch von Markt zu Markt – haben Sie nachgefragt, ob und wie oft die Hühner dazwischen überhaupt aus den Käfigen kommen? Ganz sicher haben Sie das, als aufmerksamer Tierschutzbeauftragter wird Ihnen die Problematik nicht entgangen sein!
Wenn Wasservögel – übrigens wie so viele andere Tiere auch – ohne Wasser zurückgelassen sind, in abstruse Käfige gesperrt, wie auf einem Jahrmarkt im Mittelalter ausgestellt, ist das die Erkenntnis von Tierschutz im dritten Jahrtausend, die wir unseren Kindern mitteilen wollen? Und noch etwas, haben Sie sich informiert, wo der ‚Nachschub‘ untergebracht ist? Haben Sie in die Fahrzeuge hineingesehen, wo solcher abgestellt ist? Das sind oft winzigste Boxen, so weit von der Tierschutzverordnung entfernt wie der Eisbär von der Südsee.
Eine weitere Tatsache: vor ein paar Jahren haben wir einen ‚Horrorhof‘ in Wienings bei Waidhofen besetzt, weil dort unfassbare Missstände vorherrschten. Einige dutzend Kaninchen, in dreckigen Kleinstkäfigen, lebend auf den eigenen Fäkalien, welche sich manchmal so hoch angehäuft hatten, dass einige der Tiere tatsächlich mit den Köpfen auf der Käfigoberbegrenzung anstießen. Jetzt raten Sie mal, wer der Tierhalter war. Richtig, ein Kleintierzüchter. Einer dieser, welche Sie nun allgemein – vielleicht doch etwas voreilig – als ‚die wahren Tierschützer mit Hausverstand‘ bezeichnen. Noch ein Beispiel?  Jener Tierhalter etwa, der noch im Juli in Großrupprechts ausgestellt hatte?! Der uns im Gespräch verriet, dass man für Kaninchen eh nicht viel Platz braucht, weil ‚die fühlen sich im Dunklen und in engen Käfigen wohler als in Buchten oder Freigehegen’… Zuletzt tauchten Bilder aus dessen Haltung ‚zu Hause‘ auf; 100% entgegen des Tierschutzgesetzes, wenig überraschend.
Jetzt möchte ich Sie wirklich fragen, all das haben Sie in Ihre Expertise zum Kleintiermarkt miteinfließen lassen? Sie, die oberste Tierschutz-Instanz im Land Niederösterreich? Der Tierschutz-Repräsentant schlechthin? Nein, das können Sie uns nicht glauben machen. Da gefällt uns dann sogar die Theorie mit dem ‚kleinen Schwindel‘ schon wesentlich besser.
Wir haben übrigens sowohl die in von uns im Netz gezeigten Bilder als auch das Schreiben dem Tierarzt Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer gezeigt und er hat folgende veterinärfachliche Stellungnahme dazu abgegeben: 
Gemäß § 7 Tierschutz-Veranstaltungsverordnung (BGBl. II Nr. 493/2004), in der die Mindestanforderungen an Unterkünfte für Kaninchen geregelt sind, dürfen Kaninchen nur in Unterkünften untergebracht werden, die mindestens die in Anlage 1 festgelegten Abmessungen aufweisen, unabhängig davon, ob sie nur für die Prämierung, nur für den Tausch oder Verkauf oder für einen gemischten Verwendungszweck vorgesehen sind.
In der Anlage 1 sind die Käfiggrößen folgendermaßen genannt:
Käfiggröße mindestens 50 x 50 x 45 cm – jeweils 1 Tier (Zwergrassen und Kleine Rassen):Käfiggröße mindestens 60 x 60 x 47,5 cm – jeweils 1 Tier (Mittlere Rassen):Käfiggröße mindestens 70 x 70 x 60 cm – jeweils 1 Tier(Große Rassen):Volieren mindestens 100 x 100 x 100 cmEinige der im gegenständlichen Blog (https://us12.campaign-archive.com/?u=934c73a0228dce0980c5a7fcb&id=72e96486c8) gezeigten Bilder lassen die Vermutung aufkommen, dass diese Mindestanforderungen nicht eingehalten wurden. Wenn das im behördlichen Kontrollprotokoll nicht aufscheint – oder es vielleicht gar keines gibt, dann wäre das als Mangel anzusehen. Bedenken hinsichtlich Tierquälerei sind hier sehr wohl gerechtfertigt und sollten konsequent überprüft statt pauschal abgewiesen werden.
Der Ausdruck „Tierschutz“ wird auch nicht missbraucht, wenn die Einhaltung von gesetzlichen Mindestnormen eingefordert wird und es wird die Tierrechtsphilosophie gründlich missverstanden, wenn behauptet wird, dass es reinen Tierrechtlern „letztlich nicht um den Schutz geht“. Den „reinen Tierrechtlern“ geht es aus pragmatischen Gründen natürlich primär zumindest um den Tierschutz und die Einhaltung der rechtlichen Mindestnormen, auch wenn deren „ideale Theorie bzw. realistische Utopie“ (nach John Rawls) deutlich weiter reicht. Es darf in diesem Zusammenhang auch darauf hingewiesen werden, dass aus philosophischer (tierethischer) Sicht die Tierrechtstheorie wesentlich kongruenter argumentiert werden kann als die Tierschutztheorie.
Noch eine Bemerkung zur Formulierung „Tierschutz mit Hausverstand leben“: Dies kann doch in einem Rechtsstaat wohl nur heißen, die gesetzlichen Mindeststandards unbedingt einzuhalten und keinerlei Abweichung nach unten bzw. Aufweichung der Normen zu dulden. Es darf dabei an § 2 Tierschutzgesetz (BGBl. I Nr. 118/2004) erinnert werden: „Bund, Länder und Gemeinden sind verpflichtet, das Verständnis der Öffentlichkeit und insbesondere der Jugend für den Tierschutz zu wecken und zu vertiefen und haben nach Maßgabe budgetärer Möglichkeiten tierfreundliche Haltungssysteme, wissenschaftliche Tierschutzforschung sowie Anliegen des Tierschutzes zu fördern.“
Die Anliegen des Tierschutz zu fördern ist genau das, was die Bürger von einem zuständigen Landesrat erwarten dürfen. Das schließt auch ein, dass Hinweise von Tierschutzorganisationen und NGOs entsprechend ernst genommen werden und im Idealfall gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird.
Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer

Eines noch: es liegt uns fern, den gesamten Kleintiermarkt allgemein all der angeführten Mängel zu beschuldigen. Da gibt es selbstverständlich hoch engagierte Aussteller, tierlieb und nur das Beste für die Schützlinge wollend. Gar keine Frage. Und dass diese auch in der Mehrzahl sind, davon wollen wir fest ausgehen (alles andere wäre ja die perfekte Katastrophe). Aber die Wahrscheinlichkeit alleine kann und darf wohl nicht dazu beitragen, dem Markt eine generelle weiße Weste überzustreifen.  Denn dass es da auch die berühmten ’schwarze Schafe‘ gibt, dass so manches so ganz und gar nicht der Tierschutzverordnung entspricht, diese Behauptung aufzustellen und vehement zu vertreten, darüber benötigt es unserer Meinung nach überhaupt keine Diskussion. Um und wie Dinge zu verbessern sind, darüber allerdings schon! DAS wäre unsere Aufgabe, die des Tierschutzbeauftragten und die der Tierschutz- und der Tierrechtsvereine. Darauf sollten wir die Konzentration lenken, nicht auf das gegenseitig ‚ans Bein pinkeln‘. Meinen Sie nicht auch? Deshalb: Wir sind sehr gespannt auf Ihre Reaktion und würden Sie gerne zu einem offenen Gespräch, einem Gegenübersitzen Auge in Auge, einladen. An einem Ort Ihrer Wahl. Um vielleicht dann offensichtliche ‚Missverständnisse‘ auszuräumen.
mit den besten Grüßen
Tom Putzgruber
Verein RespekTiere

 
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Wär Landesrat Waldhäusel gerne persönlich kontaktieren möchte, kann dies gerne unter gottfried.waldhaeusl@noel.gv.at tun; der Herr Abgeordnete freut sich sicher über jede Reaktion zu seinem Schreiben. Und Ihr wisst’s ja, PolitikerInnen haben immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen! Davon gehen wir jedenfalls aus.
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