Zieselprotest im Kremser Land! + Themenartikel in den NÖN!

Um eines unserer wichtigsten Projekte ist es im Laufe des letzten Jahres doch ein bisschen ruhiger geworden: die Rede ist von der RespekTiere-Zieselhilfe im niederösterreichischen Kremserland! Der Umstand bedeutet jedoch leider nicht, dass sich die Situation vielleicht entspannt hat – Ihr wissts, Ziesel gehören zu den meist gefährdeten Tierarten in unserem Land – ganz im Gegenteil: es erhärtet sich vielmehr der Verdacht, dass die Population sogar eine stark rückläufige sein könnte.
Wie wir darauf kommen? Weil sich ansonsten – schrecklich und furchtbar, aber dennoch ein Anzeichen, dass es viele der Nager gibt – auf den Straßen der Region immer tote Tiere finden, vom Verkehr überrollt (leider genügt auch schon das Sitzen am Straßenrand; wenn der Luftzug des Schwerverkehrs, ab etwa Tempo 40, die kleinen Süßen erfasst, bedeutet das unter Umständen schon Lebensgefahr); jetzt ist der furchtbare Anblick ein seltener geworden. Was so schön klingt, hat aber eine Kehrseite. Denn dass die kleinen Nager vorsichtiger geworden sind, sich an die Gegebenheiten angepasst haben, das glaubt wohl selbst der/die größte OptimistIn nicht… Der Umkehrschluss ist deshalb ein fataler: die Anzahl der Tiere ist – aufgrund des Verkehrsaufkommens, aufgrund der Wetterkapriolen (anhaltende Nässe oder gar Überschwemmungen sind natürlich Todfeinde) und nicht zuletzt aufgrund des Nachstellens durch Ewiggestrige – eine stetig fallende…
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Foto: mit herzlichstem Dank an die Inez aus Salzburg für die Umsetzung: zum ersten Mal im Einsatz – unser neues Zieseltransparent, wo sich die Nager langsam in Luft auflösen… weil Aussterben für immer ist!
Schon im letzten Jahr war die Tendenz eine eindeutig in diese Richtung gehende; damals aber sahen wir darin noch kein Alarmzeichen, dachten einfach, als Folge des Verkehrsrückganges aufgrund der Corona-Krise wäre den Nagetieren eine Verschnaufpause vergönnt. Weniger Autos – weniger Umfälle. Leider aber setzte sich selbiges Szenario im Frühjahr und Sommer 21 ansatzlos fort, obwohl die Blechlawine nun längst wieder Vor-Corona-Ausmaße erreicht hat. Ein äußerst beängstigendes Zeichen! Das Aussterben der Ziesel setzt sich ohne jede Frage weiter fort, und werden nicht bald wirklich umfassende Maßnahmen ergriffen, könnte es ganz schnell endgültig zu spät für die Art sein…
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Deshalb setzte RespekTiere nun wieder ein Ausrufezeichen; Gevatter Tod behauptete dabei einmal mehr seinen Stand entlang der Verkehrswege, an seiner Seite ein blutüberstömtes ‚Ziesel‘. Ein Transparent mit der Aufschrift ‚Act now! Because extinction is forever!‘ wehte den Vorbeifahrenden entgegen!
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Aber beileibe nicht nur der Verkehr setzt der unfassbar anfälligen Zieselpopulation im Kremser Land zu. Immer wieder hört man von Gräueltaten, begangen vor allem von LandwirtInnen. Erlegen der Mär, Ziesel würden Weinstöcke anknabbern oder die Weintrauben durch Urnieren auf die Früchte zum Verfaulen bringen, verhangen im Aberglaube, der sich derart hartnäckig hält, dass er den Untergang für eine ganze Art bedeuten kann, hören viele nicht auf, den zierlichen Nagetieren auf jede nur denkbare Art nachzustellen. Immer wieder hören wir unfassbare Berichte, welche man eigentlich so ganz und gar nicht glauben möchte; allerdings, die Tatsache, dass ein Landwirt einem NÖN-Journalisten in Hörweite eines RespekTiere-Aktivisten erzählt hatte, dass er in seinem Weingarten einfach alles, was herumkreucht und fleucht, rücksichtslos tötet (tatsächlich fragte der Journalist nach: ‚Alle? Auch die Igel usw., die ja auf jeden Fall sehr nützlich sind?‘ ‚Alle‘, kam die postwendende Antwort, ‚ohne Ausnahme’…
Natürlich, das sollte unbedingt gesagt sein, darf man solche grenzstupide Aussagen nicht verallgemeinern; natürlich gibt es – und die sind auch hoffentlcih sowas von eindeutig in der Mehrzahl – auch Bauern, welche ihrem Auftrag zum Erhalt der Vielfalt ernst nehmen und nicht auf die Idee kommen würden, wildlebenden Tieren auf alle erlaubten und noch mehr verbotenen Arten nachzustellen; aber bei einer ohnehin wackeligen Poulation genügen schon ein paar Lebensverachter, um das so fragile Gleichgewicht endgültig kippen zu lassen…
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Ganz in diesem Sinne berichtete eine völlig empörte Tierschützerin im letzten Jahr entsetzt davon, dass sie Zeugin geworden war, wo ein Weinbauer vor einer versammelten Runde einen Zieselbau flutete, nur um dann ein im letzten Moment flüchtenwollendes Tier mit einer Stichwaffe aufspießte (die nicht zu glaubende Szene spielte sich derart schnell ab, dass sie in der Aufregung leider völlig darauf vergaß, die entsetzliche Szenerie mit dem Handy mitzufilmen)…
So wussten auch die Niederösterreichischen Nachrichten – in einem Artikel übrigens, wo auch wir zu Wort kommen dürfen – schon unlängst folgendes zu berichten:
https://www.noen.at/krems/bezirk-krems-empoerung-in-langenlois-ziesel-opfer-von-rattengift-bezirk-krems-tierschutz-tierquaelerei-tiervergiftung-print-276059361

Vielleicht gibt es jemanden, der/die diese Zeilen liest und ebenfalls Erfahrungen mit der Thematik gemacht hat? Bitte schreibt uns (info@respektere.at) oder den NÖN (redaktion.krems@noen.at) darüber!
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