respekTIERE IN NOT in der Endlosschleife!

Zwei Mal im Vorfeld nun schon konnten wir den ‚Tierhof der Herzen‘ im oberösterreichischen Bezirk Perg mit Futtermittel unterstützen. Hunde- und Katzennahrung, welche wir gesammelt und dann in Salzburg an helfende Hände übergeben hatten. Jetzt war es aber höchst an der Zeit, den Lebenshof einmal persönlich zu besuchen, denn es ist prinzipiell die Philosophie von respekTIERE IN NOT, nur dort aktiv zu werden, wo wir die Umstände mit eigenen Augen begutachten und beurteilen durften.

respekTIERE IN NOT Einsatz Futter fuer Aloisia 2
Hunde und Katzenfutter fuer Aloisia 2

Dabei war es bereits zu einer eigentlich riesen Überraschung gekommen, ein Erstaunen, das wieder einmal zeigte, wie klein unsere Welt (manche würden diese weniger nett gemeint dann als ‚TierschützerInnen-Blase‘ bezeichnen…) eigentlich ist: schnell stellte sich nun nämlich heraus, die Inhaberin des Asyls, Aloisia, sollte eine ‚alte Bekannte‘ sein; tatsächlich betrieb die unfassbar Fleißige vor langer Zeit, es dürften inzwischen auf jeden Fall mehr als 15 Jahre vergangen sein, auch einen solchen Ort in unserer direkten Umgebung – nämlich auf dem Gaisberg bei der Stadt Salzburg! Schon damals waren wir in engerem Kontakt gewesen, hatten sie dort immer wieder besucht.

respekTIERE IN NOT Einsatz bei Aloisia
Hunde und Katzenfutter fuer Aloisia 1

Fotos: respekTIERE IN NOT-Futterspenden!

Letztendlich aber wanderte Aloisia aus der inzwischen unleistbar teuer gewordenen Gegend ab; sie kaufte einen Hof hart an der niederösterreichisch/oberösterreichischen Grenze – irgendwo im Nirgendwo, oder auf gut österreichisch, zwar nicht am A… der Welt, aber an einem Ort, von wo aus man diesen bereits erkennen kann 🙂 – und wir verloren uns aus den Augen.

Zufahrt Gnadenhof Aloisia

Bis vor einigen Monaten beherzte TierschützerInnen an uns herantraten; wie bereits erwähnt, ob wir denn nicht helfen könnten, bei jenem Hof im Strudengau, fragen sie. Erst viel später stellte sich heraus, wer denn die gute Frau sein sollte, die da erneut einen unfassbar weitläufigen Gnadenort – vor allem für sogenannte Nutztiere gedacht – geschaffen hatte!

Jedenfalls, bei unserem Besuch lag recht viel Schnee im Bezirk oberhalb der Donau, und es war bitter kalt. Die Anfahrt stellte sich als ein bisschen schwierig heraus, aber Aloisia holte uns aus dem etwas größeren Nachbarort ab, sodass wir das überforderte Navi entlasten konnten. Aloisias Hof liegt im Prinzip ganz alleine; nur ein Nachbar ist sichtbar, der allerdings auch weit genug entfernt, sodass man hier tatsächlich von wunderbarer Alleinlage sprechen kann (es sei eingeräumt, ‚weit genug entfernt‘ hilft nicht immer; besonders, wenn Städter in der Nähe nur einzelne Wochenende verbringen, dann aber glauben, die ganze Welt muss während der Zeit ihres Ausspannes stillstehen – und sich am, zwar gedämpften, aber natürlich immer wieder vorhandenen  Hundegebell oder Hähnekrähen sowas von stören. Mit solchen Probelmen haben die allermeisten der ‚Gnadenplätze‘ zu kämpfen).

Pferde bei Aloisia

Zu zweit arbeiten die Herbergsgebenden am Hof; beide allerdings müssen nebenbei noch einer anderen, hauptberuflichen Tätigkeit nachgehen, selbst so reichen die Finanzen kaum je aus – ein Problem, welches sich früher oder später an nahezu allen solchen Lebensorten auftut… man stelle sich vor, es sind fast 20 Kühe zu versorgen, wohl ähnlich viele Pferde, 2 Dutzend Hunde, Eseln, Schafe, Ziegen. Und, und, und! Wie man das schafft, es ist und bleibt Unwissenden wie uns ein lebenslanges Rätsel. Auf jeden Fall nur mit aufopferndem Schaffen, ohne je auch nur einen Tag Urlaub zu machen. Was bleibt, ist den Hut zu ziehen vor solchen Meisterleistungen, die ganz hart an die körperliche Substanz gehen müssen, und an die psychische sowieso.

Aloisia mit Kuh
Schweine bei Aloisia

Fotos, links: Aloisia mit ihrer Hochlandrind-Schönheit! rechts: auch drei Wollschweine, gerettet im letzten Moment vor dem Schlachter, beherbergt die Hofbetreiberin.

Keine Frage, Aloisia steht mit beiden Beinen im Leben; sie ist harte Arbeit grundgewohnt, scheut auch die schwerste keine Sekunde. Hat sie nie getan, und wird sie wahrscheinlich bis zum Ende ihres Lebens nie tun! Sie weiß auch was sie tut, wovon sie spricht – schließlich, und auch das ist eine aussagekräftige Anekdote, war sie in ihrem früheren Leben doch … Tiertarnsportfahrerin! Dabei hat sie Unmenschliches gesehen, all die Gräuel dieser Welt, in einer männerdominanten, brutalen Berufssparte. Ihre Tiere hat sie immer so gut als irgend möglich behandelt, wollte für sie den kleinen, aber unendlich wichtigen Unterschied ausmachen – nämlich das unweigerliche Ende wenigstens so human als möglich zu gestalten. Ein Faktum, welches die Kollegen nur allzu oft und allzu übel nahmen… die daraus resultierenden Geschichten, sie sind Legende. Und wollen, können, von mitfühlenden, empathischen Menschen kaum verdaut werden.

Pferde bei Aloisia 3
Pferde bei Aloisia 1

Fotos: Pferde gibt es sehr viele am Hof; die meisten davon dürfen in die ‚Sommerferien‘, auf einen Alm in Aloisias alter Heimat Salzburg! Die Tierhalterin fährt sie dann selbst mit dem großen LKW ‚in den Urlaub‘! Unten: die Süße ist über 30 Jahre alt und genießt nicht zuletzt deshalb alle Freiheiten am Hof!

altes Pferd bei Aloisia

Fotos unten: links, auch Hunde sind viele am Hof, rund 2 Dutzend, fast alle davon aus Rumänien! Leider aber auch oft unvermittelbar, meint Alosia, weil zum Beispiel einige davon bei jeder Gelegenheit zu bellen beginnen; rechts: ein ‚Indianerpferd‘ ist Tom’s neuer Freund!

Hunde bei Aloisia
Tom bei Aloisia

Foto unten: solche Heu- und Strohlieferungen stehen alle paar Wochen an; Kostenpunkt: jeweils mehrere tausend Euros! Eine ungeheuer Belastung…

Strohlieferung Aloisia

In ein paar Tagen kommt Nachwuchs auf den Hof – Maria, eine herzensgute Tierschützerin aus dem Salzburger Pongau, hat ein Kälbchen freigekauft. Einen erst 10 Tage alten wunderhübschen Stier namens Balthasar. Der ‚Tierhof der Herzen‘ wird dem Süßen ein zu Hause geben, und Maria, die großartige, übernimmt im selben Atemzug für ihn die lebenslange Patenschaft. Denn ja, es ist ganz wunderbar, wenn wir Tiere freikaufen können, ihnen somit das Leben und eine Zukunft schenken. Was aber leider ganz Viele dabei vergessen: der Freikauf selbst, so einzigartig er auch ist, bleibt letztendlich im Angesicht kommender Aufgaben das kleinste Problem; die wahren Herausforderungen beginnen gerade erst jetzt: ein zu Hause muss her, und all jene, die Großtiere aufnehmen können, sind meist ohnehin längst überfordert und an die Grenzen des Machbaren gestoßen – nein, haben diese längst überschritten! Mit jeder Neuaufnahme kommen weitere riesige Ausgaben auf den Hof zu. Besonders Pferde und Rinder, ja, sie kosten in der Haltung enorm viel Geld; alleine die Veterinärkosten fressen schnell jedes Budget auf. Und sie werden dann auch noch zwei, drei Jahrzehnte alt, die Kosten steigen nochmals, die Tierarzt/ärztin-Besuche häufen sich. Wenn alles gut geht, und das wünschen wir natürlich von ganzem Herzen jedem Wesen, können Kühe weit über 20 Jahre lang leben, und Pferde überschreiten sogar die 30, Ponys ab und an die 40. Esel detto. Da muss vorgesorgt werden, und Patenschaften sind eminent wichtig hierfür. Ohne sie steuert jeder Hof ganz schnell dem Fiasko entgegen. Bitte bedenken Sie dieses Faktum, wenn Sie wo auch immer anfragen, ob es denn nicht einen Platz für ein Mitgeschöpf gäbe!

Kalb Balthasar

Die Geschichte von Maria und dem Kalb, sie ist eine herzzerreißend schöne, und sie zeigt doppelt unterstrichen, wie dringend wir solche Orte brauchen! Denn Gnadenhöfe – besser Lebenshöfe – sind die letzten echten Bastionen der Menschlichkeit, und es können ihrer nicht genug vorhanden sein. Eigentlich müsste Vater Staat dafür sorgen, dass es in jedem Bezirk im Land zumindest einen solchen gibt, und dass dieser dann auch ausreichend Unterstützung erhält. Tut er aber nicht. Er sperrt die Leute vielmehr zunehmend ein, und besonders auf Tierschützende hat er es – wir wissen es zumindest seit dem Tierschutz-Prozess – mehr und mehr abgesehen. Trotz andauernden hoch kriminellen Aktivitäten in den eigenen, selbst höchsten Polit-Kreisen bewirft er lieber jene mit Schmutz, welche sich der Mitgeschöpfe annehmen. Eigentlich untragbar, aber so ist die Realität. Besonders die ÖVP, nicht umsonst im Volksmund ‚Österreichische Viehquäler-Partei‘ genannt), aber leider auch fast alle anderen – im zunehmenden Maße, noch vor wenigen Jahren unvorstellbar, selbst die (ehemaligen) ‚Öko-Parteien‘ – fährt sämtliche Geschütze auf, um uns mundtot zu machen.

respekTIERE IN NOT Kalb

Fotos: das ist das Stier-Kälbchen Balthasar, kaum zwei Wochen alt!

Balthasar ist ein Tierkind unter abertausenden, für welches sich Hoffnung auftut. Er darf leben, wird umsorgt und behütet werden. Millionen anderer sind nur geboren, um wirtschaftliche Aspekte zu erfüllen, um ein kurzes Dasein in Leid und Kummer zu verbringen. Warum? Weil sie Menschen schmecken…

Also, nichts ist von solchen zu erwarten, und so liegt es wieder nur an uns selbst, uns solidarisch mit den GnadenhofbetreiberInnen des Landes zu zeigen. Ihnen mit körperlichen Einsatz, mit Sachspenden genau wie mit finanziellen Mitteln zu helfen. Sonst werden wir unweigerlich viele der ihren verlieren. Und mit jedem einzelnen davon geht ein letztes Paradies einfach so unter…

‚Tierhof der Herzen‘, wer mehr über den Ort erfahren möchte oder Fragen hat, gerne unterstützen oder eine Patenschaft übernehmen würde, bitte informiert Euch direkt auf https://www.facebook.com/AloisiasTierhofderHerzen/   Auf ‚Betterplace‘ wird für Aloisia und ihre Tiere ebenfalls gesammelt: https://www.betterplace.me/hilfe-fuer-aloisias-tierhof…

respekTIERE IN NOT im In- und im Ausland im Dauereinsatz!

Erst vor kurzem waren wir in Ungarn gewesen, mit uns im Gepäck jede Menge an Katzenfutter, welches wir für die lokalen Tierschützerinnen um Enikö gesammelt hatten. Enikö hat uns jetzt die folgenden Fotos zugesendet, die zeigen, wie wichtig solche Futterlieferungen überhaupt nur sind; in den Bildern ist auch die so junggebliebene, inzwischen 90-jährige ‚Katzenmama‘ zu sehen, mit welcher Enikö und die ihren seit langer Zeit zusammenarbeiten!

Fuettern Streunerkatzen
respekTIERE IN NOT Einsatz Streunerkatzenfuetterung

Fotos oben: Streunerkatzen finden sich in Ungarn überall; TierschützerInnen stemmen sich gegen das Problem, helfen mit Fütterung, Kastration, Einfangen und Vermitteln – respekTIERE IN NOT-Tugenden in Reinkultur! Im Bild unten seht ihr ein Kätzchen, welches erst kürzlich von der Straße gerettet werden konnte. Noch schaut das Kleine skeptisch, es weiß nicht, dass sie eine von tausenden ist, welche Hoffnung haben dürfen…

Weiter unten: die alte Frau hilft den Streunerkatzen seit vielen Jahrzehnten! Hier seht Ihr sie zuerst mit dem von RespekTiere gebrachten Futter, dann beim Zubereitung der Menüs, dann beim füttern selbst! 🙂

grosse Katzenaugen kleines Kaetzchen
respekTIERE IN NOT Katzenfutter
Futterzeuberietung fuer Steunerkatzen
alte Dame beim Zubereiten vom Katzenfutter
Streunerkatzenfuetterung
respekTIERE IN NOT in der Endlosschleife
JDOZ0093

Fotos, links: diesem Mann konnte durch die respekTIERE IN NOT-Initiative sehr geholfen werden. Er bekommt durch unsere Hilfsfahrten Hundefutter sowei allerlei Dinge für den täglichen Bedarf, verteilt durch Silvia, welche mit unserer Unterstützung in der Grenzregion zu Rumänien den dort unzähligen Straßenhunden zu helfen versucht! rechts: die jungen Tierschützerinnen sind voller Enthusiasmus in ihrer Mission – soooo schön zu sehen! Es macht große Freude, mit solchen Menschen, die wirklich Dinge ändern wollen, zusammenzuarbeiten! 

Fam. Aigner mit Hilfslieferung

Auch die liebe Familie Gertrude und Werner Aigner überraschte uns einmal mehr mit einer Autoladung voller medizinischer Spendengüter – angefangen von der Windel bis zum Rollator und der Geh- und Sitzhilfe war da alles dabei, was alsbald in Rumänien wunderbare Zwecke erfüllen wird – herzlichsten Dank, Ihr Lieben!

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